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Veröffentlicht am 14.07.2024

Tolle Sprache

Songs of Emerald Hills
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Wow, ich hätte mir nicht träumen lassen, dass mein erster Romance / New Adult-Titel so bei mir einschlagen würde. Aber Anabelle Stehl hat mich von der ersten Seite an verzaubert, sodass ich die Geschichte ...

Wow, ich hätte mir nicht träumen lassen, dass mein erster Romance / New Adult-Titel so bei mir einschlagen würde. Aber Anabelle Stehl hat mich von der ersten Seite an verzaubert, sodass ich die Geschichte von Caroline und Connor gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Carolines Leben ist geprägt von der Trauer über den Tod ihrer besten Freundin, sie findet einfach nicht mehr ins Leben zurück. Sie sieht keinen Sinn mehr in dem, was sie tut, und das Studium der Rechtswissenschaften will sie auch nur aufnehmen, weil sie schon so viele abgebrochene Ausbildungen bzw. Studien hat und ihre Eltern ebenfalls Juristen sind. Aber irgendwie wird ihr München zu eng und sie flieht nach Irland, weil sie eine Anzeige im Netz gesehen hat, wo eine Betreuung einer älteren Dame gesucht wird. Doch diese Reise wird Carolines Leben verändern, denn sie trifft auf Conor, der ebenfalls mit einem Verlust klarkommen muss und genau wie sie an einem Scheideweg seines Lebens steht.

Caroline und Conor erzählen die Geschichte abwechselnd, jeder aus der Ich-Perspektive. Diese ist eigentlich nicht meine bevorzugte Erzählweise, aber hier hat es für mich gepasst. Denn so konnte ich den beiden Protagonisten sehr nahekommen. Selten habe ich einen Roman gelesen, der so intensiv und emotional war, wie dieser. Ich war ergriffen, hatte eine Klos im Hals und musste ein paar Tränen mir aus den Augenwinkeln wischen, so berührt hat mich diese Geschichte.

Ich konnte mich sehr gut mit den beiden identifizieren, weil ich auch selbst sehr früh Trauer und Verlust erfahren musste. Aber dieser Roman macht auch Mut, dass ein Neuanfang möglich ist und wir uns vor allen Dingen selbst so akzeptieren dürfen, so wie wir sind.

Die Sprache des Romans ist gehoben und sehr intensiv, kurz gesagt, sie ist der Hammer. Hut ab, vor Anabelle Stehl, aber dies ist ganz großes Kino. Selten habe ich so tiefgründige Beschreibungen und philosophische und wortgewaltige Sätze gelesen, wie hier. Komplexen Gedanken und Emotionen Worte zu geben und dabei den Leser / die Leserin mitzunehmen und ihm / ihr die Chance zu geben sich damit auseinander zu setzen, ist eine ganz hohe Kunst.
Authentisch wird das ganze noch durch die Gälische Sprache, die sich in Redewendungen und Namen wiederfindet.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil der Irland Reihe, welcher im März 2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Mord im Karnevalstrubel

Tödlicher Aschermittwoch (Gustav Zabel ermittelt 2)
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Mit vielen Anekdoten und Anspielungen zur Entstehung des Karnevals ist auch dieser historische Krimi sehr unterhaltsam. Gustav Zabel seines Zeichen Mitglied im kleinen Komitee zur Organisation der Karnevalstradition ...

Mit vielen Anekdoten und Anspielungen zur Entstehung des Karnevals ist auch dieser historische Krimi sehr unterhaltsam. Gustav Zabel seines Zeichen Mitglied im kleinen Komitee zur Organisation der Karnevalstradition wird im Morgengrauen zu den verkohlten Überresten einer Leiche geführt. Zabel ist schnell klar, dass der Tote ein von der Stadt verwiesener Schwerverbrecher ist. Gustav Zabel führen die Ermittlungen in alle Richtungen, die auch nicht vor seinen Kameraden aus dem Karnevalskomitee halt machen. Bald muss Zabel sich entscheiden, wem er mehr Glauben schenkt, den Fakten oder seinem Gefühl.

Gustav Zabel ist ein Ermittler, welcher gebürtig aus Berlin nach Köln gezogen ist. Er hat die typischen preußischen Tugenden verinnerlicht und hat mit Hilfe seiner Frau Eva sich schnell in das rheinische Leben eingefunden. Dennoch ist er innerlich zerrissen und hat den Drang sein eigenes Leben immer mehr in Frage zu stellen. Da ist diese Frau, welche ihm nicht mehr aus dem Kopf geht und seine eigene erscheint ihm immer mehr fremd. Auch privat muss er Entscheidungen treffen.

Der Aufbau der Story ist sehr stringent und es finden keine nennenswerten Zeitsprünge statt. Sehr detailliert und gut beschreibend ist der Schreibstil des Autors. Durch die vielen Charaktere schafft es der Autor immer wieder für Abwechslung in der Erzählung zu sorgen. Auch die historische Atmosphäre in Köln zu dieser Zeit wird durch die Erzählung des Autors sehr gut transportiert. Ebenso der Einbau von historischen Persönlichkeiten dieser Zeit aus Kunst und Kultur sorgt für Kurzweile beim Lesen. Einzig und allein das Ende war mir persönlich etwas zu schnell abgehandelt, aber dies soll nur ein kleiner Kritikpunkt an diesem Krimi sein. Mit sehr großem Detailwissen über das Brauchtum des Karnevals sticht auch dieser historische Krimi heraus. Ein Glossar am Ende sorgt für eine transparente Darstellung, welche Charaktere historisch und welche eher fiktiv angelegt wurden. Ein spannender Krimi mit viel historisch lokalem Hintergrundwissen der nicht nur zur Karnevalszeit für gute Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Lustiger Lokalkolorit

Prost, auf die Pfennigfuchser
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Sehr lustig und mit viel Lokalkolorit ist auch dieser Tischler-Krimi wie im Flug vergangen. Diesmal ermittelt der charismatische Kommissar zusammen mit seinem Team im lokalen Bankgewerbe. Die Filialleiterin ...

Sehr lustig und mit viel Lokalkolorit ist auch dieser Tischler-Krimi wie im Flug vergangen. Diesmal ermittelt der charismatische Kommissar zusammen mit seinem Team im lokalen Bankgewerbe. Die Filialleiterin einer renommierten Bank wird tot in ihrem Wohnhaus aufgefunden. Schnell ist nach ersten spurentechnischen Untersuchungen klar, dass es sich um ein Kapitalverbrechen handelt. Wer hatte einen Grund, die auch in der Gemeinde sehr engagierte Frau umzubringen?

Im Laufe der Ermittlungen müssen Tischler und Fink feststellen, dass es mehr Kandidaten oder Kandidatinnen gibt als ihnen lieb ist. Eine spannende Suche nach den Tätern beginnt. Constantin Tischler ist ein charismatischer Kommissar, der sein Herz am rechten Fleck hat. Er ist sehr zufrieden mit seinem Privatleben und nach seiner Meinung sollte sich an den gelebten Gewohnheiten am besten nichts ändern. Doch seine Freundin Britta drängt auf Veränderungen, die ihn ins Grübeln bringen. Erneut selbstlos hütet er die Dackeldame Resi, weil ihr Herrchen gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Auch sein Kollege Fink hat mir erneut sehr gut gefallen. Im Vergleich zu früheren Fällen hat sich sein Charakter gut und interessant weiterentwickelt was mir sehr gut gefallen hat. Auch die vielen zahlreichen Nebencharaktere sorgen für stete Abwechslung in diesem Fall.

Sehr gut hat der Autor verschiedene Spuren zu Verdächtigen gelegt, was die Suche nach den eigentlichen Tätern spannend gemacht hat. Der Schreibstil des Autors ist sehr humorvoll und mit einem typischen bayerischen Unterton versehen, was den Umgebungsort sehr authentisch erscheinen lässt. Die Spannung ist stetig auf einem guten Niveau und die Auflösung des Falls war ebenfalls gut beschrieben worden. Ich bin erneut gut unterhalten worden und bin traurig das ich noch ein wenig auf den nächsten Fall von Kommissar Tischler warten muss.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind

Wellenkinder
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Ein sehr berührendes Buch über die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Die Sehnsucht die eigenen Wurzeln zu kennen und den eigenen Träumen zu folgen. Unsere Freiheit ist ein hohes Gut.

Jan, Oda und Margit ...

Ein sehr berührendes Buch über die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Die Sehnsucht die eigenen Wurzeln zu kennen und den eigenen Träumen zu folgen. Unsere Freiheit ist ein hohes Gut.

Jan, Oda und Margit sind die drei Protagonisten dieses Romans, am Anfang hat man keine so rechte Ahnung wie diese drei Geschichten zusammenhängen könnten. Im Laufe der Erzählung wird dies immer klarer und die drei Geschichten verweben sich immer mehr ineinander.

Mehr möchte ich zum Inhalt und zu den Personen gar nicht sagen, um nicht die Spannung vorwegzunehmen. Was den Roman so sehr auszeichnet ist die Intensität und die Emotionalität, mit der die Autorin diese Geschichte erzählt. Man wird regelrecht in die Story hineingezogen und kann sich ihr nicht mehr entziehen. Die Gefühle werden so intensiv geschildert, dass sie einem zu eigen werden.

Der Roman wird aus den drei Perspektiven der Protagonisten erzählt, im Text selbst sind keine Zeit oder Ortsangaben zu finden, diese ergeben sich nur aus den Zusammenhängen bzw. den geschilderten Ereignissen.

Der Schreibstil der Autorin passt sehr gut zu der Art wie die Geschichte erzählt wird, denn die kurzen prägnanten Sätze, die vielen Dialoge und die gefühlvolle Beschreibung von den menschlichen „Innenleben“ bereichern den Roman zusätzlich.

Wer sich für einen tiefen Blick in das Familienleben interessiert, ist hier genau richtig, denn die Autorin zeichnet nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern lässt gleichzeitig Familien lebendig werden, die man nicht so leicht vergisst.

Ein Roman der mir aufgrund seiner Intensität und gefühlvollen Sprache sehr gut gefallen hat. Ein Buch, an das ich mit Sicherheit noch lange zurückdenken werde.

Eine klare Leseempfehlung von mir für alle die gerne Familiengeschichten lesen und in ein Buch hineingezogen werden möchten.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein Denkmal für ein Gemälde

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Beate Rygiert hat mit diesem Roman dem wohl berühmtesten Gemälde der Welt ein Denkmal gesetzt.

In dem Roman geht es um Leonardo da Vinci und sein Motiv die Mona Lisa. Und dies ist auch schon mein erster ...

Beate Rygiert hat mit diesem Roman dem wohl berühmtesten Gemälde der Welt ein Denkmal gesetzt.

In dem Roman geht es um Leonardo da Vinci und sein Motiv die Mona Lisa. Und dies ist auch schon mein erster Kritikpunkt. Im ganzen Roman ist von Monna Lisa die Rede und Monna ist die Anrede für “Frau” in Italien. Dies war für mich nicht stimmig: im Titel so, im Buch anders.

Auch der erste Teil des Buches hat es mir nicht einfach gemacht, es geht sehr viel um Politik, politische Machtverhältnisse, Bündnisse und Fehden. Dazu muss man wissen, dass die politische Lage in Italien alles andere als einfach war. Es gab eine große kommunale Unabhängigkeit. So gab es die Republik Venedig, das Großherzogtum Mailand oder auch die Republik Florenz, um nur einige zu nennen. Es wurden Bündnisse eingegangen und Allianzen geschmiedet. Und genau diese Situation versucht die Autorin uns näher zu bringen, was man schnell als zu langatmig und uninteressant empfinden kann.

Für mich nahm das Buch ab der Hälfte deutlich an Fahrt auf, es war der Moment in dem Lisa zum ersten Mal Leonardo da Vinci begegnet und das Buch vor allen Dingen zum Ende hin einen Krimi gleicht, durch den gefährlichen Auftrag, den Lisa annimmt.

Insgesamt muss ich sagen, war mir Lisa wesentlich näher als Leonardo, ich konnte mich einfach besser in ihre Lage hineinversetzen und konnte ihr Handeln wesentlich besser nachvollziehen. Gerade in ihrer Mutterrolle geht sie auf und findet letztlich auch ihre Rolle im Haushalt ihrer Schwiegermutter.


Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Leonardo und Lisa erzählt, die Kapitel sind relativ lang und die beschreibenden Elemente überwiegen im Vergleich zu den Dialogen, die erst zum Ende hinzunehmen. Ich hätte mir einen strafferen Spannungsbogen (gerade zu Beginn) gewünscht, kann die Motive der Autorin nachvollziehen, aber dies ist schließlich auch Geschmacksache.

Ein Roman für alle die mehr über das Italien der Renaissance lernen möchten und sich auch noch für die Kunst Leonardo da Vincis begeistern können.

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