Leider gar nicht mein Buch
Lessons in FakingEigentlich hat Lessons in Faking alles, was ich in einem guten, kurzweiligen Romance-Buch brauche - enemies to lovers oder zumindest rivals to lovers, fake dating, ein Highschool setting, einen vielversprechenden ...
Eigentlich hat Lessons in Faking alles, was ich in einem guten, kurzweiligen Romance-Buch brauche - enemies to lovers oder zumindest rivals to lovers, fake dating, ein Highschool setting, einen vielversprechenden Bookboyfriend und sogar eine Psychologiestudentin als Protagonistin. Doch ob mich das Buch tatsächlich abholen konnte, bleibt offen.
Atalia fühlt sich von ihrem Bruder nach dem Tod ihrer Eltern allein gelassen - um seine Aufmerksamkeit zu erregen, beschließt sie das absolut unvorstellbare und beginnt den Erzfeind ihres Bruder, ihren Nachhilfelehrer fake-zu-daten. Die ganzen letzten Jahre war sie der festen Überzeugung, dass Dylan McCarthy alles ist, was sie nicht mag - arrogant, unsympathisch und gut in Statistik. Je länger die beiden Zeit zusammen verbringen - natürlich alles im Rahmen des Fake-Dating-Vertrags verpflichtet - desto mehr muss sie feststellen, dass er nicht so furchtbar ist, wie anfangs gedacht.
Zuerst einmal zum Positiven: Das Setting hat mir grundsätzlich gut gefallen, ich mochte die Darstellung der Statistik in der Psychologie (da habe ich mich selbst als Studentin des Faches wiedergefunden), ich mochte die Darstellung der Freundschaft zwischen Wren und Atalia. (auch wenn ein Konflikt für mich dafür am Ende sehr schnell aufgelöst wurde). Leider waren das für mich auch schon die positiven Punkte.
Irgendwie wollten "Lessons in Faking" und ich einfach nicht so richtig zusammenpassen. Schon von der ersten Seite an, habe ich mir gedacht, dass ich leider den Schreibstil nicht besonders mag und selbst mit den kurzen Kapiteln nicht so richtig in die Geschichte hineinkomme. Der Plot war in meinen Augen kaum vorhanden, alles was zwischen Atalia und Dylan im Rahmen des Fake-Datings passiert ist, war nicht, was ich nicht schon wirklich oft gelesen habe. Und irgendwie ist für mich der Funke auch leider nicht wirklich übergesprungen. Da war keine Spannung, kein Kribbeln kein nichts, weil Atalia sich für mich einfach in vielen Situation etwas kindlich verhalten hat, während Dylan schon von Anfang an genau wusste, was er möchte. Er war mir auch grundsätzlich sympathisch, an sich ein süßer Freund, aber nichts, was mir lang im Gedächtnis bleiben wird.
Dazu hat mich das Geschwisterverhältnis bzw. die Darstellung von diesem, einfach wahnsinnig genervt. Es macht für mich Sinn, dass die Kommunikation zwischen Geschwistern über sowas einschneidendes, wie den Tod der Eltern abbricht und Atalia sich einfach nur wünscht, von ihrem Bruder gesehen und wahrgenommen zu werden. Da macht es für mich auch irgendwie Sinn, dass sie vielleicht zunächst überfordert reagiert und zu Maßnahmen greift, wie die Aktion mit Dylan. Es gab zwar ein klärendes Gespräch zwischen den Beiden und sicherlich wird das nächste Buch aus Dylans Perspektive das auch nochmal mehr aufarbeiten, aber trotzdem wurde das Thema in meinen Augen nicht gut aufgearbeitet (ähnlich wie die Sache mit Wren, die mir als Plotpunkt eigentlich sehr gut gefallen hat.
Ich glaube ganz viel, von dem was ich jetzt angemerkt habe, ist am Ende einfach persönlicher Geschmack und liegt nicht so sehr an dem Buch, wie einfach an mir. Es war einfach nicht mein Buch. Sehr wahrscheinlich werde ich auch den zweiten Band nicht lesen, auch wenn ich Abschnittsweise das Buch mochte.
FAZIT:
"Lessons in Faking" war für mich ein Buch, was ich schon sehr, sehr oft gelesen habe. Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber für mich gab es keinerlei Knistern zwischen den Charakteren und auch die Protagonistin habe ich als sehr anstrengend empfunden. Sterne gibt es für Dylan, die Freundschaft mit Wren und die Familie von Dylan.
2,75 von 5 Sternen