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Veröffentlicht am 31.10.2023

Fantastischer Reihenauftakt! Vielschichtige Charaktere und fesselnder Plot

Threads of Power
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Schon seit Ewigkeiten ist VE Schwab eine der AutorInnen über die ich ausnahmslos positive Dinge höre und deren Bücher dementsprechend ganz weit oben auf meiner Wunschliste stehen. Die Klappentexte klingen ...

Schon seit Ewigkeiten ist VE Schwab eine der AutorInnen über die ich ausnahmslos positive Dinge höre und deren Bücher dementsprechend ganz weit oben auf meiner Wunschliste stehen. Die Klappentexte klingen neu, faszinierend, wie richtig gute Fantasy. Also habe ich die Chance genutzt und ihr neustes Buch „Threads of Power“ angefragt.

„Threads of Power“ spielt in derselben Welt wie ihre „A darker shade of magic“-Reihe, nur etwa sieben Jahre später. Als ich das gehört habe, dachte ich es handle sich um einen Spin-Off mit neunen Charakteren, habe dann jedoch schnell herausgefunden, dass es sich um die bereits bekannten Charaktere handelt, die dann so langsam die neunen einführen. Wir folgen Lila Bard, einer Piratin; dem Magier Kell, der seine Kräfte verloren hat; seinen Bruder Rhy, der König ist und immer mehr von einer Rebellion „der Hand“ bedroht wird; wir folgen Tes die Magie sehen kann und sie reparieren kann und wir folgen Kosika, der kleinen Königin, die um die Magie in ihrem Land kämpft und dafür bereit ist alle Grenzen zu überschreiten.

Das klingt jetzt vielleicht etwas unübersichtlich oder kompliziert, aber durch die verschieden Perspektiven war das Buch extrem abwechslungsreich kurzweilig und der wirklich schöne Schreibstil hat das Übrige getan. Mit praezise gewählten Wörtern zeichnet die Autorin lebhafte Bilder vor dem inneren Auge und nimmt einen durch faszinierendes Worldbuilding sofort in der Welt des Roten London gefangen. Auch wenn man die „vorherige“ Reihe nicht gelesen hat, kann man „Threads of Power“ definitiv lesen, denn VE Swab holt einen ab, erklärt also die Beziehungen der Charaktere und auch den Plot grob. Inzwischen wünschte ich trotzdem, dass ich „A darker shade of magic“ zuerst gelesen hätte, denn ich bin mir sicher, dass die Charaktere eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht haben und es schön sein muss, sie älter werden zu sehen. Und ab und zu bin ich auch einfach neugierig und möchte noch mehr Kontext.

Vor allem hat mich diese Reihe also motiviert alle anderen Bücher der Autorin, die schon viel zu lange in meinem Regal warten endlich zu lesen. Ich bin begeistert von der Komplexität der einzelnen Handlungs-Stränge und der vielschichtigen Persönlichkeiten der Charaktere. Sie alle sind auf ihre alt ganz besonders, manche von ihnen kann ich nicht wirklich durchschauen und doch habe ich alle tief in mein Herz geschlossen. Durch ihre Schwächen sind sie sehr nahbar, ich liebe es sie zu begleiten, mache mir Sorgen um sie und will sie am liebsten nicht verlassen. In meinen Augen gelingt der Autorin damit das, was ich Fantasy-Büchern suche. Eine komplett fremde, extrem gut durchdachte, magische Welt, in der Charaktere leben, die mich mit ihren Beziehungen, Handlungen und Gedanken immer wieder überraschen und die doch schon ein Teil meines Herzens geworden sind. Plots bei denen ich zwar mit etwas Mühe und Zeit den Überblick nicht verliere und die Zusammenhänge gut erkennen kann, bei denen ich aber doch immer wieder entsetzt über die Wendungen bin und Angst um die Protagonisten habe. Genauso ging es mir mit „Threads of Power“ – somit hat dieses Buch einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ich bin mir sicher, dass die Reihe in der weiteren Entwicklung noch stärker und einnehmender werden wird, deshalb lasse ich für die weiteren Bände in meiner Bewertung noch etwas Luft nach oben.

FAZIT:
VE Swabs „Threads of Power“ hat mich vollends in seinen Bann gezogen und bin absolut begeistert von dem komplexen Worldbuilding, den vielschichtigen und authentischen Charakteren und der fesselnden Handlung. Genauso muss ein Fantasybuch für mich sein!
Ich empfehle die „A darker shade of magic“ Reihe zuerst zu lesen.
4,75 von 5 Sternen

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2023

Wenig Plot im Außen, dafür passiert umso mehr in & zwischen den Charakteren

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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Anne Freytag gehört seit „Mein bester letzter Sommer“ zu meinen absoluten LieblingsautorInnen – ihre Bücher kaufe ich immer sofort nachdem sie erscheinen, meist sogar ohne den Klappentext wirklich zu lesen, ...

Anne Freytag gehört seit „Mein bester letzter Sommer“ zu meinen absoluten LieblingsautorInnen – ihre Bücher kaufe ich immer sofort nachdem sie erscheinen, meist sogar ohne den Klappentext wirklich zu lesen, denn ich weiß schon zuvor, dass mich ihr wunderschöner Schreibstil und ihre so echten Charaktere mich wieder in ihren Bann ziehen werden. Doch so sind die Erwartungen natürlich auch immer sehr hoch: Konnte „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle diese erfüllen?“?

Sallys Leben ist alles andere als leicht. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie verbringt sie die meiste Zeit im Haus mit ihren Geschwistern und ihrer etwas skurrilen Mutter, hat nur noch über das Telefon Kontakt zu ihrer besten Freundin, einen Freund, der ihre Unsicherheiten befeuert, aber gleichzeitig ihr einziger Kontakt „nach draußen“ ist und ein ganzes Leben, welches im Moment wie auf Pause gedrückt ist. Doch dann zieht die sechs Jahre ältere Leni als Volontärin ihrer Mutter überraschender Weise ins Haus ein – und bringt sowohl das Hässliche, als auch das Echte und das Wunderschöne in der Familie, aber besonders in Sally hervor.

Es gibt für mich einfach keine Bücher, die vergleichbar mit Anne Freytags Romanen sind. Ihr präziser, empathischer und ehrlicher Schreibstil erschafft von der ersten Seite an diese ganz besondere Atmosphäre, die ich sonst vergeblich suche. Es entsteht ein Gefühl von Alltag (weil sich alles so real anfühlt), von Schmerz, Freude, Unsicherheit und Diskomfort – weil das Leben sich manchmal so anfühlt. Die Protagonistin Sally existiert einfach und wir dürfen als LeserInnen fast schon unangenehm persönliche, sehr verletzliche, aber auch sehr bedeutsame Momente direkt miterleben – als wären wir wirklich in Sallys Kopf. Der ganze Roman läuft eher langsam an, da man Sally tatsächlich „einfach“ in ihrem aktuellen Alltag, der durch Corona eben in ihrem Haus stattfindet, begleitet. Wir lernen ihre unterschiedlichen Geschwister kennen, ihre etwas seltsame, aber in ihrer Art ehrliche Mutter, ihren Freund Felix und ihren Wellensittich Pepe – eben Sallys ganzes Leben. Man muss das als LeserIn mögen – das einfach da sein, zuschauen, sich selbst gesehen fühlen, aber auch mitleiden – langsame Szenen, die sich manchmal ein bisschen wie ein französischer Film anfühlen, weil es nicht immer um die großen Momente geht, sondern um die kleinen Gefühle, die kleinen Gedanken, die einzelnen Blicke und ungesagten Worte.

Ich mochte die Protagonistin. Sally ist „normal“, fühlt sich durch eingeprägte Kommentare und versehentliche Wortwunden „langweilig“, „ungewollt“ und „unzureichend“, verfängt sich in Gedankenspiralen und tut sich manchmal schwer ihre Gedanken laut zu formulieren und ihren eigenen Wert zu sehen. Für manche LeserInnen ist das sicherlich frustrierend, dies über viele hundert Seiten hinweg zu lesen, für mich war es einfach nur authentisch und realistisch. Mit wunderschönen, knappen Sätzen die Gefühle und Stimmungen empathisch einfangen, baut Anne Freytag langsam eine Verbindung zwischen Sally und Leni, während gleichzeitig die Themen Erwartungen, Identität, Angst und Liebe permanent im Raum stehen und auf unterschiedliche Arten diskutiert werden. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam, die Gefühle gehen dafür aber umso tiefer. Auch in der Familienkonstellation und in Sallys Beziehung mit Felix und auch mit Leni war das sehr spannend zu beobachten.

Insgesamt hat mich „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ vor allem mit Anne Freytags wunderschönem Schreibstil, der authentischen Protagonistin, der interessanten Personenkonstellation und den vielen Gedanken über Liebe, Identität und „genug sein“ zwischen den Zeilen überzeugt und zum Nachdenken angeregt. Trotzdem kommt es für mich nicht ganz an ihre anderen Bücher heran, da sich die Handlung wirklich sehr langsam entwickelt. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass das Thema der Pandemie eine zentrale Rolle in der Geschichte spielt.

4 von 5 Sternen

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  • Handlung
  • Erzählstil
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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.10.2023

Nicht aus der Hand zu legen - SO spannend!

One Of Six - Verrat
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Der neue Trend in dem New Adult Genre, dass immer mehr AutorInnen neben den klassischen Romance Elementen auch Suspense einbauen, bringt so viel frischen Wind und ich liebe es wirklich sehr. Ein ganz besonders ...

Der neue Trend in dem New Adult Genre, dass immer mehr AutorInnen neben den klassischen Romance Elementen auch Suspense einbauen, bringt so viel frischen Wind und ich liebe es wirklich sehr. Ein ganz besonders gutes Beispiel für die perfekte Mischung zwischen Bauchkribbeln und Gänsehaut vor Grusel und Spannung ist das neue Buch von Kim Nina Ocker „One of Six“.

Luca möchte unbedingt den Job als Social Media Managerin bei dem Luxus-Skiresort „Oritz“ und fliegt für das Assessment Center in die tiefverschneiten Berge. Dort versucht sie mit ihren KonkurrentInnen, darunter auch der anziehende Devan, den Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Doch schon nach wenigen Stunden häufen sich seltsame und bald schon eher bedrohende Situationen: um die Chalets finden sich seltsame Fußspuren, der Storm fällt aus und mysteriöse Nachrichten erreichen die jungen Erwachsenen. Als dann ein unaufhaltsamer Sturm aufzieht und Luca mit den anderen eingeschneit in den Bergen eingesperrt verharren muss, spitzt sich die Situation zu – und draußen lauert vielleicht ein Mörder.

Von der ersten Seite an gelingt es Kim Nina Ocker eine unglaubliche Spannung, ein ungutes Gefühl aufzubauen. Wir bekommen einen kleinen Einblick in die Perspektive des mysteriösen „Bösewichts“ – wir wissen also schon weit vor den Protagonisten, dass der Assessment Center alles andere als normal verlaufen wird. Dann dauert es einen kleinen Moment, bis die Handlung tatsächlich an so richtig fesselnd zu werden, aber das winterliche Setting in den Bergen und die sympathische Protagonistin haben mich trotzdem mit Freude weiterlesen lassen.

Luca ist eine scharfsinnige, zielstrebige und ehrliche Protagonistin. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, zieht ihre eigenen Schlüsse und wirkt nach außen vielleicht etwas hart, hat aber eigentlich einen sehr weichen Kern. Relativ schnell entsteht eine intensive Beziehung mit dem Sportler & Gamer Devan. Ihre Szenen zusammen waren zwar wirklich süß und haben dem Buch etwas Leichtigkeit bei der doch sehr angespannten und unheimlichen Atmosphäre gebracht, aber ich hätte noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht um tatsächlich zu verstehen, warum sie sich nun plötzlich doch verstehen. Seine Perspektive war zwar interessant (einfach um manches nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und vor allem Luca von außen kennenzulernen), aber ich habe mich oft gefragt, warum die anderen Charaktere nicht ebenfalls zu Wort kommen dürfen, da sie auf mich fast noch unterschiedlicher gewirkt haben. Aber vielleicht ist ja einer von ihnen der Bedroher/Mörder?

Insgesamt habe ich starke „Erebos“ Vibes bekommen, weil eine Art allwissender Gegner mit den sechs jungen Erwachsenen spielt, sie manipuliert, ihnen durch technische Spielereien Angst einjagt, sie bedroht und schließlich tatsächlich zu einer Bedrohung wird. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und wird dann zu einer beklemmenden, fast schon gruseligen Jagd durch Schnee, Nacht und Nebel, bei der es um nicht weniger geht, als um Leben und Tod. Ich konnte das Buch zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 150 Seiten in einem Stück gelesen. Die kleinen Längen im Mittelteil und der Gedanke „Warum ist das eigentlich kein Einzelband, das wäre so ein cooler Romance-Suspense-Thriller und vielleicht noch kurzweiliger?“ waren komplett verschwunden. Das Ende lässt dann doch sehr viele Fragen offen, aber eines ist ganz klar: Ich MUSS den zweiten Band haben (am besten sofort).

FAZIT:
„One of Six“ bringt mit seiner Mischung aus fesselnden, leicht unheimlichen Suspense und kribbelnden Romance-Elementen frischen Wind in das New Adult Genre. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe auch das Setting geliebt. Trotzdem gab es einige Längen im Mittelteil und ich hätte mir mehr Kontext zu der Romance gewünscht.
4,25 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Wunderschön geschrieben & so wichtig für die queere Sichtbarkeit

sie lieben
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In meiner Kindheit war es nie Thema, dass sich nicht nur Frauen und Männer lieben können, sondern, dass es soviel andere Sexualitäten und Formen von Beziehungen gibt. Langsam gibt es zum Glück immer und ...

In meiner Kindheit war es nie Thema, dass sich nicht nur Frauen und Männer lieben können, sondern, dass es soviel andere Sexualitäten und Formen von Beziehungen gibt. Langsam gibt es zum Glück immer und immer mehr queere Charaktere in Serien und Büchern, mehr Menschen trauen sich zu outen und es gibt zumindest einige Vorbilder oder Idole. Wir brauchen mehr Sichtbarkeit, wir brauchen mehr Geschichten von Menschen, die nicht in das heteronormative Bild passen, damit immer deutlicher wird, dass jede Geschichte unterschiedlich ist und jede gleichwertig ist.

Alexa folge ich schon eine ganze Weile auf Instagram und habe mich riesig auf ihr Buch gefreut. Und ich habe es geliebt, verschlungen, annotiert und werde es sicher erneut lesen. In meinen Augen ist es eine wunderschöne, persönliche und besondere Mischung zwischen Ausschnitten aus Alexas Lebensgeschichte, aufklärerischen Diagrammen und Fakten und einigen Apellen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich ein Traum, so poetisch, ich habe fast auf jeder Seite mehrere Stellen unterstrichen. Besonders habe ich mich verstanden gefühlt, in Zeilen wie:

„Alleinsein war mein Refugium, keine Geräusche, keine Pflichten, keine Erwartungen von außen.“ (S. 17) oder:

„Im Grunde habe ich die eine Hälfte meines Lebens damit verbracht keine Kinder zu bekommen, und die andere damit, Kinder zu kriegen.“ (S. 39).

Ich finde es super schwierig zu greifen, ob dieser Roman die Erwartungen erfüllen wird, die an ihn gerichtet sind. In meinen Augen ist es ein guter Anfang, denn durch den Schreibstil kann man wirklich in Alexas Welt versinken und sie nachvollziehen, so wie ihre Gefühle. Es ist sicher kein Buch, dass jemandem, der sich noch nie mit dem Thema Queerness, Homophobie etc. auseinandergesetzt hat wie ein Sachbuch Erklärungen und Statistiken an die Hand gibt (auch wenn es diese auch gibt). Aber irgendwie ist das auch nicht der Anspruch von „Sie lieben“. Es geht um dieses verlorene Gefühl, welches wohl jeder kennt, der Wunsch nach Zugehörigkeit und die Identitätssuche, die eigentlich nie aufhört. Es geht um Sichtbarkeit, um eine Stimme mehr zu haben, um einer Person mehr Mut zu machen sich vielleicht zu outen oder einfach schlicht einen Gedankenprozess anzuregen, der vielleicht dabei hilft den Mut zu sammeln, die eigene Sexualität überhaupt zu hinterfragen, sich selbst diese Möglichkeit zu geben, ehrlich zu sich selbst zu sein. Und ich finde das hat Alexa wirklich wunderschön geschafft.

In meinen Augen ist „Sie lieben“ nicht nur ein sehr wichtiges Buch, sondern auch ein wunderschön und empathisch geschriebenes Buch, das mich tief berührt hat und in mir den Wunsch geweckt hat, noch viel mehr von Alexa Grassmann lesen zu dürfen.
5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Wenig Chemie zwischen den Charakteren & eher mangelnde Übersetzung

This Love is Forever
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Die Grundschullehrerin Lexi braucht einen Nebenjob, denn ihre Mutter ist schwer krank. Relativ schnell fängt sie an die neun-jährige Tochter des gutaussehenden Tate Maxwell babyzusitten, doch sie merkt ...

Die Grundschullehrerin Lexi braucht einen Nebenjob, denn ihre Mutter ist schwer krank. Relativ schnell fängt sie an die neun-jährige Tochter des gutaussehenden Tate Maxwell babyzusitten, doch sie merkt schon bald, dass dieser Job gegen ihren Berufsepos verstoßen könnte: „Fange niemals etwas mit den Eltern an“. Und Tate geht es so ähnlich – die Funken sprühen zwischen den Beiden, auch wenn Lexi mit aller Kraft versucht sich dagegen zu wehren.

Ich bin ohne wirklich Erwartungen in das Buch gegangen, das Koffer und der Klappentext haben mich spontan angesprochen, auch wenn ich noch nie etwas von der Autorin gehört habe. Schon nach den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass der Schreibstil irgendwie abgehackt klingt und ich habe mich über einige Formulierungen gewundert. Da ich in letzter Zeit viel New Adult im Englischen Bereich lese, war mein erster Gedanke: Das klingt, wie als hätte man aus dem Englischen direkt übersetzt, teil ohne Formulierungen zu ändern – und nach einer kleinen Suche im Internet, tatsächlich: „The Maxwells“ ist übersetzt worden, meiner Meinung nach leider nicht besonders überzeugend (kann natürlich ein Stück weit auch an dem Original-Text liegen).

Die Geschichte an sich war kurzweilig und hatte einen angenehmen Wohlfühlcharakter: Das Spielen & die Ausflüge mit der wirklich süßen Tochter Paisley, die entspannte Sommerluft, die Protagonisten, die generell sehr positiv, freundlich & glücklich war und die große Familie der Maxwells mit den Brüdern, die sich alle gegenseitig necken und einer Oma, die Buchläden besitzt & definitiv die gute Seele ist. So fliegt man durch die Seiten, denn in der Handlung an sich gibt es auch kaum Konfliktpunkte, die einen größeren Einfluss auf die Beziehung haben. Das meiste lässt sich innerhalb weniger Seiten sofort lösen oder stellt von Anfang an kein wirkliches Problem dar. Ich kann mir „Die Maxwells“ deshalb gut als entspannte Sommergeschichte für zwischendurch vorstellen, wenn man einfach nur abschalten will und eine Liebesgeschichte braucht, die nicht wirklich emotional oder schmerzhaft ist. Einfach nur „happy fluff“.

Für mich gab es trotzdem noch ein paar Dinge, die mich wirklich gestört haben und die ich noch kurz erwähnen möchte, falls sie andere LeserInnen auch so sehr stören wie mich. Zuerst einmal die „Insta-Romance“, die Tate und Lexi hatten und die es für mich irgendwie nicht aus der sexuellen Anziehung herausgeschafft hat. Eine wirkliche Verbindung zwischen den Beiden, die abseits von Tates teils schon übergriffigen Beschützerinstinkts und ihrer Lust lag, hatten die Beiden nicht. Und die expliziten Szenen waren dieses Mal leider auch extrem unangenehm zu lesen.

FAZIT:
„Die Maxwells“ ist eine eigentlich süße & leichte Sommerromanze, die mich durch eine eher mangelhafte Übersetzung und der fehlenden Chemie der Protagonisten leider nicht wirklich unterhalten konnte. Trotzdem nett für zwischendurch.
3 von 5 Sternen

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