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Veröffentlicht am 01.12.2022

Anders als erwartet, aber trotzdem wieder wunderschön

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Ich LIEBE Nikola Hotels Bücher wirklich sehr - auch wenn ich inzwischen eher seltener zu New-Adult-Romanen greife, kaufe ich ihre immer sofort ohne zweimal darüber nachzudenken.

Eden hat ein Stipendium ...

Ich LIEBE Nikola Hotels Bücher wirklich sehr - auch wenn ich inzwischen eher seltener zu New-Adult-Romanen greife, kaufe ich ihre immer sofort ohne zweimal darüber nachzudenken.

Eden hat ein Stipendium für die renommierte, wunderschön gelegene "Woodford Academy" bekommen. Im Handgepäck hat sie eine ganze Menge Schuldgefühle, Trauer, alte Wunden und Unsicherheiten. Doch schon bevor sie die Universität erreicht, lernt sie nicht nur die offene Kendra und ihren Bruder Devin, sondern auch William kennen, der sofort etwas in ihr berührt. Als die Kurse zur Herausforderung werden und überall Erinnerungen angestoßen werden, ist es plötzlich William der Edens Gefühlsmeer zu spüren scheint...

Die Erwartungen an dieses Buch waren hoch: Dark Academia (liebe ich sehr), tiefgründige, echt Charaktere, die man einfach nur lieben kann, eine Liebesgeschichte, die einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Letztendlich war das Buch für mich all das und doch ganz anders als erwartet.

Zuerst einmal: Ich liebe Eden. Sie ist eine Protagonistin, in die ich mich sehr leicht hineinversetzen konnte. Auf der einen Seite sind da diese massiven Unsicherheiten und das große Päckchen, das sie wegen ihrer Vergangenheit trägt, auf der anderen Seite weiß sie eigentlich ganz genau, was sie will, tritt selbstbewusst und ehrlich auf, aber trotzdem gleichzeitig so authentisch und mit einem sehr großen Herz. Ich konnte sie nur lieben - gerade, weil sie in keine der "typischen Rollen" fällt. Sie ist kein Mauerblümchen, sie ist nicht extrem schüchtern, sie ist aber auch nicht übermäßig selbstbewusst und schlagfertig.
William ist einfach wundervoll - tut mir Leid, wenn der Ausdruck etwas seltsam und schwammig ist, aber das trifft ihn eigentlich ganz gut. Ich liebe ihn, er ist für mich der Ausdruck einer gesunden, liebevollen, respektvollen Beziehung. Seine Art mit seinen Mitmenschen umzugehen, diese Einfühlsamkeit und das Selbstbewusstsein, das hinter allen steht, hat mich immer wieder sehr berührt. Trotzdem hat er Humor, ist alles andere als langweilig und schafft es somit nach relativ weit oben im Ranking meiner liebsten Bookboyfriends.

Die Handlung selbst ist eher ruhig. Es gibt kein schockierendes (manchmal eher unnötiges) Drama, kein Plotttwist überfällt uns von hinten und man zittert auch nicht vor Spannung. Trotzdem hat das Buch eine Atmosphäre, einen Sog, zu dem man einfach immer wieder zurückkehren will. Das liegt einerseits daran, dass ich von Anfang an für Eden und William so sehr mitgefiebert habe, auf der anderen Seite an der wunderschönen "Black-Out-Poetry" in dem Buch und sicherlich auch an dem sensiblen Umgang mit "Mental health"-Themen. Ich wollte unbedingt wissen, was mit Eden passiert ist, aber gleichzeitig habe ich mir auch die ganze Zeit gewünscht, es wäre ihr nicht passiert.
Das Ende war für mich erst wunderschön, dann sehr furchtbar und schockierend, aber trotzdem passend. Den zweiten Band kann ich gar nicht mehr erwarten...

FAZIT:
Wieder ein Buch von Nikola Hotel, welches ich einfach nur geliebt habe. Die Charaktere haben sich authentisch und so real angefühlt; die wunderschöne Gestaltung des Buches und das Setting hat sein Übriges getan.
4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Ein fesselnder, magischer Auftakt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Ich liebe Jennifer Benkaus Fantasywelt, jede neue Geschichte zieht mich in den Bann – doch bei „The Lost Crown“ hat mich der Klappentext ganz besonders angesprochen…Doch war ich am Ende wirklich überzeugt?

Kaya ...

Ich liebe Jennifer Benkaus Fantasywelt, jede neue Geschichte zieht mich in den Bann – doch bei „The Lost Crown“ hat mich der Klappentext ganz besonders angesprochen…Doch war ich am Ende wirklich überzeugt?

Kaya ist in ihrem Dorf eine Ausgegrenzte, denn sie kann malen – aber nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern vor allem magische Runen, die beispielsweise Heilen, Beruhigen, Wärmen, aber auch die gegenteilige Wirkung haben können. Als Kaya eine Karawane in Richtung des Nachbarlandes begleitet, hätte sie nie gedacht, dass sie wenige Tage später als Gefangene einer geheimen Gruppe, versucht das Leben eines jungen Manns zu retten. Mirulay. Doch was, wenn sie schon bald mehr als Plicht und Hass gegenüber diesem spürt?

Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist gewohnt angenehm, man kann schnell lesen und richtig in die Geschichte eintauchen. Diese dauert ein paar Seiten bis sie so richtig anläuft, erst langsam verknüpfen sich die ersten Stränge und die Handlung wird fesselnder. So bekommt man als Leser die Möglichkeit Kaya zuerst ausgiebig kennenzulernen und ich wusste sofort, dass sie meine Lieblingsprotagonistin von Jennifer Benkau werden würde.

Sie ist schlagfertig, ehrlich, direkt, weiß sich sprachlich und körperlich zur Wehr zu setzen, ist schlau und selbstbewusst – sie vereint als alles, was ich in einer Protagonistin liebe. Spannend ist es auch mitzuverfolgen, wie stark sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, an ihren Herausforderungen wächst und langsam, aber sicher immer mehr zu sich selbst findet. Auch Mirulay ist ein sehr interessanter Protagonist, den ich nicht sofort durchschauen konnte – was die ganze Sache natürlich nur noch spannender macht. Er denkt immer erst an andere und dann an sich selbst, macht sich sehr viel Druck und lädt sich immer mehr Verantwortung auf. An all diesen Dingen muss er definitiv arbeiten :D Sie sind Ausdruck seiner teils eher dunklen Vergangenheit, was ihm noch mehr Tiefe gibt. Und in seinen Humor habe ich mich ein bisschen verliebt.

Insgesamt entwickelt die Geschichte sofort einen starken Sog, was einerseits mit den Charakteren, aber auch mit der beeindruckend konstruierten Welt zusammenhängt, sowie den magischen Elementen. An einigen Stellen gab es minimale Längen, an anderen dachte ich kurz „das ging jetzt aber sehr flott“, aber das war wirklich die Ausnahme. Im Großen und Ganzen war der Plot für mich sehr fesselnd und spannend geschrieben und auch die Nebencharaktere haben sich direkt in mein Herz geschlichen. Ein bisschen Angst habe ich vor dem zweiten Band schon – er hat definitiv Potential mir mein Herz zu brechen, aber das Risiko werde ich sicher eingehen…Ich muss einfach wissen, wie es weiter geht!

FAZIT:
Eine fesselnde, kurzweilige, magische Geschichte mit spannenden Charakteren, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. An einer Stelle ging mir eine Entwicklung zu schnell, insgesamt habe ich es aber geliebt und kann den zweiten Band kaum erwarten!
4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Wunderschön geschriebene, feministische Kurzgeschichten

Miss Kim weiß Bescheid
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Über das erste Buch von Cho Nam-Joo habe ich praktisch nur Gutes gehört, sodass ich als ich von ihrer Neuerscheinung gehört habe, einfach zugreifen musste. Im Moment habe ich zudem große Freude daran feministische ...

Über das erste Buch von Cho Nam-Joo habe ich praktisch nur Gutes gehört, sodass ich als ich von ihrer Neuerscheinung gehört habe, einfach zugreifen musste. Im Moment habe ich zudem große Freude daran feministische Geschichten, auch gerne aus anderen Kulturen, zu lesen – „Miss Kim weiß Bescheid“ passt also wirklich perfekt.

Es handelte sich wie im ersten Buch der Autorin wieder um acht Frauengeschichten, die auf meinem E-Reader alle ungefähr 20 Seiten lang sind. Wir lernen jede Frau aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennen, alle sind sehr verschieden, alle haben ein anderes Thema, was in ihrer Kurzgeschichte im Fokus steht.

Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, aber genau auf dem Punkt, sodass beim Leser alle Gefühle ankommen. Ihre Botschaften liegen oft zwischen den Zeilen, sodass ich einige Geschichten zweimal gelesen habe um wirklich das Gefühl zu haben, ich habe genau verstanden, was sie sagen wollte. Alle Lebensgeschichte haben mich auf ganz unterschiedliche Art berührt. Einige haben mich traurig gemacht, andere haben mich lächeln lassen und einige haben leicht Wut in mir geweckt.

Besonders gut gefallen hat mir außerdem, wie ehrlich und echt die Autorin Menschen in ihrem Buch beschreibt. In der ersten Geschichte besucht eine ca. 70 Jahre alte Frau ihre Schwester im Krankenhaus, wobei sie fast schon sachlich beschreibt, wie sehr das Alter dieser zugesetzt hat, aber trotzdem spürt man in jedem Satz und jeder Handlung ihre Liebe für ihre Schwester. Insgesamt hat Cho Nam-Joo ein sehr feines Gefühl für menschliche Beziehungen. Beindruckt hat mich da beispielsweise auch eine Erzählung über die stille Verständigung zwischen einer Frau und ihrem Vater, der die Familie verlassen hat oder eine Geschichte über die erste große Liebe.

FAZIT:
Letztendlich habe ich genau das bekommen, was ich wollte. Wunderschön geschriebene, feministische Kurzgeschichten mit wichtigen gesellschaftlichen Themen – ein Buch, dass ich sicherlich immer wieder aufschlagen werde.
5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Eine Stütze auf dem Weg zur Selbstliebe

Du bist mehr als genug
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Schon seit ich denken kann, kämpfe ich mit meinem Selbstwert. Ich vergleiche mich schnell mit andern und werte mich in der Folge ab, ich respektiere meine Grenzen nicht immer und erwarte von mir selbst ...

Schon seit ich denken kann, kämpfe ich mit meinem Selbstwert. Ich vergleiche mich schnell mit andern und werte mich in der Folge ab, ich respektiere meine Grenzen nicht immer und erwarte von mir selbst Perfektion. Seit einigen Jahren versuche ich aktiv an meinen Umgang mit mir selbst zu arbeiten, weshalb ich mir von diesem Buch eine Hilfestellung erhofft habe.

Vor allem der Titel und auch das bunte, lebhafte Cover haben mich angesprochen. Auch innen ist das Buch genauso schön und liebevoll gezeichnet, es gibt immer wieder feine Symbole oder kunstvoll ausgestaltete Motive passend zum Thema. Aufgeteilt ist „Du bist mehr als genug“ in die Themenblöcke „Selbstwert erkennen“, „Lerne dich schätzen“, „Selbstliebe leben“, „Selbstfürsorge pflegen“, „Selbstvertrauen entwickeln“ und „neue Erfahrungen machen“, zu welchen es jeweils verschiedene Übungen, wie Meditationen, Journaling Prompts, Atemübungen oder Affirmationen.

Als Einstieg in das Thema erzählt die Autorin dem Leser eine Geschichte über ein goldenes Fenster (lest selbst) und fordert ihn somit auf das Wunder in sich selbst, anstatt in anderen Menschen zu suchen. Dieser Gedanken hat mich tief berührt und mich durch das gesamte Buch getragen.

Man sollte nicht die Vorstellung haben, das Buch zu lesen – von vorne bis hinten und danach liebt man sich. Es ist ein Coaching-Buch, was bedeutet, dass Übungen und die praktische Umsetzung im Zentrum stehen. Es gibt kaum Fließtexte, es geht wirklich darum sich Inspiration oder einzelne Aufgaben auszusuchen und diese dann für sich auszuprobieren. Ich habe mir also zunächst einen kleinen Überblick verschafft, wo ich überall Unterstützung bekommen kann und das Buch immer dann aufgeschlagen, wenn ich das Gefühl hatte, ich fühle mich danach, ich brauche Hilfe oder ich habe genügend Ruhe um achtsam etwas auszuprobieren. Besonders gut haben mir dabei Leitgedanken/Affirmationen, Fragen an mich selbst oder die Atemübungen gefallen.

Ich bin ein relativ spiritueller Mensch. Yoga, Tagebuch schreiben und Meditation begleiten mich schon lange. Vielleicht finden Personen, die sich damit weniger identifizieren können, weniger Freude und Hilfe in dem Buch, vielleicht stellt es aber auch einen schönen Einstieg in die Thematik dar.

FAZIT:
Eine wunderschön und liebevoll gestaltetes Coaching-Buch zum Thema „Selbstliebe“, welches kleine Übungen und Stützen für den eigenen Weg bietet. Ich werde es sicherlich noch sehr oft aufschlagen.

4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Eine authentische, süße Novella

Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)
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Was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch in einem Stück gelesen und sehr geliebt. Aber von vorne. 😊

Inhalt:
Nick hat seinen Abschluss gemacht und wird in kurzer Zeit an eine weit entfernte Universität ...

Was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch in einem Stück gelesen und sehr geliebt. Aber von vorne. 😊

Inhalt:
Nick hat seinen Abschluss gemacht und wird in kurzer Zeit an eine weit entfernte Universität wechseln. So sehr Charlie sich versucht, sich für ihn zu freuen, er hat große Sorgen, dass ihre Beziehung an der Entfernung zerbrechen könnte. Schaffen Nick und er eine Lösung zu finden? Ihre Beziehung ist doch etwas Besonderes und gefestigt. Oder?

Meine Meinung:
Bisher kenne ich Nick und Charlie tatsächlich nur aus den Graphic Novels und der Serie „Heartstopper“, weshalb ich sehr neugierig war, ob mir ihre Geschichte auch in Prosaform so gut gefallen würde. Der Einstieg ist mir sehr leichtgefallen, der Schreibstil ist leicht verständlich, aber auf dem Punkt, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.

Die Handlung beginnt sofort, der Autorin gelingt es trotz der Kürze der Geschichte, durchgehend eine gewisse Spannung zu erzeugen und den Konflikt authentisch darzustellen. Und ich habe tatsächlich jede Seite geliebt. Man könnte denken, dass Nick und Charlie einen anderen „vibe“ haben, jetzt, wo sie nicht mehr gezeichnet sind, aber das ist ganz und gar nicht so. Man spürt immer noch diese typische Heartstopper-Stimmung, die ich so sehr liebe. Eine Mischung aus Bauchkribbeln, weil die Beiden einfach so wahnsinnig süß zusammen sind, das Ziehen, weil ihre Gefühle und Gespräche so echt wirken, die Prise Humor, weil alle Charaktere sich so gut kennen und die Sonnenstrahlen, weil man das Gefühl hat, dass es am Ende immer Hoffnung gibt und ihre liebevollen Freunde sie unterstützen.

Für mich war es zudem einfach nur schön, Charlie und Nick in etwas älter und erwachsener zu erleben. Sie sind reifer geworden und trotzdem bilden sie immer noch dieses perfekte Team, diese „Seelenverwandten“, die sich ohne Worte verständigen und im Alltag des anderen präsent und unterstützend sind. Sie sind zusammengewachsen, haben neue Themen und neue Probleme, was sie in meinen Augen nur noch echter und interessanter macht. Ich liebe ihre respektvolle und natürliche Art miteinander umzugehen, genauso wie Nicks Umgang mit Charlies psychischer Krankheit.

Insgesamt hat mir der kleine Ausflug in die „Heartstopper“-Welt ausgesprochen gut gefallen. Hoffentlich können wir die Beiden schon ganz bald wieder bei ihrem nächsten Kapitel in ihrem Leben begleiten, ich vermisse sie jetzt schon.

FAZIT:
Eine wundervolle, einfühlsame und authentische Geschichte über Charlie und Nick, die wieder Mal die perfekte Mischung aus Bauchkribbeln, Humor, Realität und Freundschaft darstellt. Ich habe es geliebt!

5 von 5 Sternen


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