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Veröffentlicht am 10.07.2023

Anders als der erste Band - perfekt unperfekt, nachdenklich und wunderschön

Stay Here - New England School of Ballet
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„Hold me“ war im Februar ein absolutes Highlight für mich und ich konnte es kaum erwarten an die New England School of Ballet zurückzukehren. Der erste Band hat für mich mit seinen nahbaren Charakteren, ...

„Hold me“ war im Februar ein absolutes Highlight für mich und ich konnte es kaum erwarten an die New England School of Ballet zurückzukehren. Der erste Band hat für mich mit seinen nahbaren Charakteren, ganz vielen Tränen, aber auch das Gefühl der Leichtigkeit einer Ballerina beim Tanzen zuzusehen und von den liebsten Menschen umarmt zu werden, die Messlatte wirklich sehr hochgelegt und ich war gespannt, ob mich „Stay here“ genauso überzeugen wird.

Für Rayne bricht eine Welt zusammen, als ihre Eltern unerwartet in einem Autounfall verunglücken. In der Hoffnung sich ihrer Mutter näher zu fühlen, nimmt sie entgegen ihres ursprünglichen Plans einen Platz an der „New England School of Ballet“ an. Während sie sich in den Klassen eher schwertut, wird der Musiker Easton schon bald zu ihrem Zufluchtsort. Nachdem sie in vor einigen Monaten über Instagram angeschrieben hatte, verbindet die Beiden eine sehr enge Freundschaft. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, je mehr Rayne von ihrer Trauer erzählt, desto mehr verändert sich ihr Verhältnis zu mehr. Doch will Rayne das wirklich – in einer Zeit voller neuer Wege suchen, allein fühlen und eigenen Träumen folgen, muss sie eine Entscheidung treffen.

Ich habe „Stay here“ tatsächlich in einem Nachmittag gelesen und seitdem immer und immer wieder meine liebsten Stellen gelesen und vor allem viel über die Geschichte nachgedacht. Das Buch hat sich für mich so ganz anders angefühlt, als der erste Band. Raynes Leben ist verständlicher Weise ein Meer auf Fragezeichen, Überforderung, Trauer und Einsamkeit. Das führt dazu, dass die Stimmung von etwas schwerer und vielleicht auch nachdenklicher ist – etwas was bei „Hold Me“ erst später, dann aber umso krasser kam. Ich habe mich schon bald in Rayne, ihre Gedanken, ihre Musik und ihre Art verliebt. Es war so nachvollziehbar, wie sie sich gefühlt hat, ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen und habe mich gleichzeitig an vielen Punkten in meinem Leben schon mal genauso gefühlt wie sie. Überfordert mit all den Möglichkeiten, wütend ohne im ersten Moment greifen zu können, warum; irgendwie fehl am Platz und in mir der tiefe Wunsch anzukommen. All das hat Raynes Weg für mich so wahnsinnig berührend gemacht.

Das schnelle Lesen der Geschichte wurde der sicherlich auch von dem schönen Schreibstil unterstützt, der für mich die perfekte Mischung aus Nachdenklichkeit, Wärme und Details trifft. Besonders gut gefallen, haben mir auch die Chatverläufe zwischen Easton und Rayne, die nach und nach mehr Details ihrer Beziehung offenbaren. Zu der wunderschönen Playlist (die Songs sind einfach sogar den Kapiteln zugeordnet!) muss ich wohl kaum was sagen – sie läuft bei mir seit Tagen auf Dauerschleife, sodass ich mich den Charakteren nah fühle und vor allem East auch immer besser greifen kann.

Ich mochte ihn als Protagonist wirklich ausgesprochen gerne. Er ist so aufmerksam, liebevoll und klug, hat aber im Kern ganz ähnlich Selbstzweifel wie Rayne. Es war für mich sehr spannend zu beobachten, wie sie eigentlich mit vergleichbaren Gefühlen zu kämpfen haben, diese sich aber doch ganz unterschiedlich ausdrücken und sie sehr anders damit umgehen. Alles in einem waren die Beiden zusammen wirklich sehr süß, gleichzeitig aber auch echt und unperfekt, was mir umso besser gefallen hat. Nicht nur Easton, sondern auch alle anderen Charaktere, wie die anderen Bandmitglieder oder Mae, Zoe, Jase etc. aus dem ersten Band, sind für mich einfach absolute Wohlfühlmenschen, die mir immer das Gefühl geben, dass doch alles gut werden kann. Allerliebste Freundesgruppe <3

FAZIT:
„Stay here“ ist ganz anders als „Hold me“ und genau das hat mir so wahnsinnig gut gefallen. Die wunderschöne Playlist, das Gefühl von Lieblingsmenschen umarmt zu werden, die Anziehung zwischen Easton und Rayne, das Wissen, dass sich immer ein Weg findet und „Snow at the beach“ mit Sternen über den Köpfen – all das bleibt für mich von diesem ganz besonderen Buch und ich kann den nächsten Band kaum erwarten!

4,5 von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Wieder ein absolutes Herzensbuch

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Ich glaube, wer nur einmal auf meinem Instagram Profil war, weiß wie sehr ich die ganze „Mulberry Mansion“-Reihe liebe. Daran hat sich auch beim dritten Band absolut nichts geändert & das hier wird wahrscheinlich ...

Ich glaube, wer nur einmal auf meinem Instagram Profil war, weiß wie sehr ich die ganze „Mulberry Mansion“-Reihe liebe. Daran hat sich auch beim dritten Band absolut nichts geändert & das hier wird wahrscheinlich ein kleiner Liebesbrief werden, aber ich würde mich freuen, wenn ihr ihn trotzdem lest 😊

Im finalen Band der Reihe folgen wir Willow und Maxton. Sie sind schon seit Jahren beste Freunde, bei Maxton kann Willow am meisten sie selbst sein – egal ob laut, leise oder nachdenklich. Doch als Maxton immer wieder unangekündigt verschwindet, verschiebt sich etwas zwischen den Beiden, denn seine Bewerbung für die „Secret Storms Society“ verändert nicht nur Willows Bild von Maxton, sondern zeigt auch eine ganz neue, reizvolle Seite von ihrem besten Freund. Sie beginnt ihn bei den Herausforderungen zu unterstützen, wodurch plötzlich fremde – oder doch alte Gefühle – zwischen ihnen zu wachsen beginnen. Doch es hat einen Grund, dass Willow sich seit zwei Jahren von jeder längeren Beziehung fernhält.

Schon nach wenigen Seiten war ich durch den wunderschönen Schreibstil von Merit Niemeitz wieder in der Welt von Windsbury und der Mulberry Mansion versunken. Jeder Satz, jedes Wort wird mit so einer Sorgfalt ausgewählt, sodass vor dem inneren Auge wunderschöne Bilder der Villa und greifbare Charaktere entstehen. Für mich fühlen sich diese inzwischen wie eine kleine Familie an, sie wiederzusehen hat wieder ein Gefühl von Sommertagen, Bauchkribbeln und Umarmungen mit Herzensmenschen ausgelöst.

Willow und Maxton waren wieder ganz besonders und vor allem so, so echt. Schon von Anfang an spürt man, dass die beiden eine ganz besondere Bindung haben, sich ohne Worte verstehen und doch eigentlich so viel unausgesprochen bleibt. Ich habe jede Szene mit den beiden genossen. Ihre sanfte, konstante und doch so zerbrechliche Nähe, ihr Necken, ihre Bemühungen aufeinander Rücksicht zu nehmen, ihr konstanter Kampf mit sich selbst. Ihre Geschichte entfaltet sich eher langsam und doch war keine Sekunde des Buches langweilig oder zäh. Die Autorin schafft es auch die kleinen Momente zu besonderen zu machen und kleine Augenblicke zu den größten. So war es für mich sehr realistisch und berührend, wie Beide nach und nach Teile ihrer Mauern abgebaut haben und sich langsam mehr geöffnet haben. Als man dann auch erfahren hat, was Willows Geschichte ist, hat mich das nochmal auf eine andere Art getroffen und berührt.

Maxton und Willow sind für mich gleichzeitig die schönsten Gegensätze und die perfektesten Puzzleteile für einander, die es gibt. Ich liebe Willow mit ihrer Ehrlichkeit, ihrem Mut für sich selbst einzustehen, ihrer bedingungslosen, wortlosen Liebe für ihre Freunde, die sie manchmal nur schwer ausdrücken kann, ihr großes Herz und ihren Löwenmut immer weiter zu machen. Ich liebe Maxton für seine Gelassenheit, seine Beständigkeit, seine Verbundenheit mit der Natur, seine schnelle Auffassungsgabe und Empathie und seinen Humor. Sie haben mein Herz ganz groß gemacht, gebrochen und doch wieder geheilt und mir vor allem gezeigt, dass es wirklich reicht es zu Versuchen und sein Bestes zu geben – ganz egal, wie das am jeweiligen Tag aussieht.

Auch der Handlungsstrang der Geheimgesellschaft hat mir gut gefallen und nochmal einen neuen Schwerpunkt für diesen Band gesetzt. So wechselt man zwischen emotionalen Themen und leicht „suspense“-artigen, die perfekte Mischung. Gerade, weil es der letzte Band der Reihe ist, hätte ich mir ab und an vielleicht noch mehr Momente mit den anderen Charakteren oder einfach in der Villa gewünscht, damit der Abschied etwas leichter fällt. Den Epilog mochte ich dann aber wieder sehr, auch wenn ich gar nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, dass diese absurd schöne Herzensreihe jetzt vorbei ist.

FAZIT:
Ich liebe die ganze „Mulberry Mansion“ Reihe einfach so sehr, der letzte Band bilde dabei keine Ausnahme. Auch dieses Mal konnten mich der wunderschöne Schreibstil, die liebevoll gestalteten & echten Charaktere, die kurzweilige Handlung und vor allem das Gefühl von ankommen, sicher sein und aufgefangen werden, wieder restlos überzeugen. Mein Lieblingsband wird wohl immer der zweite bleiben ( „No longer lost“), aber Maxtons und Willows Geschichte ist ein perfekter Abschluss für die Reihe. Ich werde sie so, so sehr vermissen.

5 von 5 Sternen

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  • Handlung
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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 23.06.2023

Amüsanter Cozy-Krimi

Der Mordclub von Shaftesbury – Ein Herz und eine tote Seele
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Ich muss ehrlich zugeben: Normalerweise bin ich kein großer Krimifan, doch ab und zu machen mich besonders „Cozy Mysterys“ dann doch neugierig. So auch „Der Mordclub von Shaftesbury“…

Penelope möchte ...

Ich muss ehrlich zugeben: Normalerweise bin ich kein großer Krimifan, doch ab und zu machen mich besonders „Cozy Mysterys“ dann doch neugierig. So auch „Der Mordclub von Shaftesbury“…

Penelope möchte eigentlich nur mit dem neuen Pfarrer der Gemeinde über eine anstehende Hochzeit sprechen, als sie diesen mit aufgeschlagenem Kopf vor dem Altar auffindet. Und nicht nur diese Ermittlung bringt das Dorf zum Luftanhalten, auch angriffslustige Raben beunruhigen die abergläubigen Bewohner. Als dann auch noch ein Dieb um geht und zugleich Geldspenden anonym auf den Fußmatten auftauchen, ist das Chaos perfekt. Wer ist für was verantwortlich und gibt es Zusammenhänge zwischen den doch eher unterschiedlichen Ereignissen?

Der Einstieg ist mir dank dem sehr angenehm und leicht lesbaren Schreibstil wirklich leicht gefallen, sodass ich relativ schnell in die amüsante und irgendwie „heimelige“ Welt des Romanes versunken bin. Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt, der Erzähler fokussiert sich dabei immer auf unterschiedliche Charaktere - im Fokus stehen meist Penelope, der Tierarzt Sam und seine neugierige Tochter Lily. So erhält man einen guten Einblick in die verschiedenen Personen und erfährt zudem kleine Details, die im großen Gesamtbild zum Lösen des Falles wieder eine zentrale Rolle spielen.

Insgesamt lässt sich das Buch unglaublich abwechslungsreich und kurzweilig lesen. Ich habe die Kombination aus den Krimielementen, den teils etwas schrulligen, aber sehr liebenswürdigen Charakteren, der kleinen Liebesgeschichte und dem Humor sehr geliebt. Erst nach einiger Zeit ist mir dann aufgefallen, dass es sich um einen zweiten Band handelt, aber auch das stellte tatsächlich kein großes Problem dar.
Auch die Lösung des Falles hat mir gut gefallen, auch wenn man als aufmerksamer Leser nach etwas Dreivierteln des Buches relativ sicher wusste, wer der Täter gewesen sein könnte. Einiges wurde dann doch relativ schnell oder eher so semi realistisch gelöst, aber meinem Lesevergnügen hat dies keinen Abbruch getan.

Ein wirklich perfektes Buch für zwischendurch, wenn man einfach nur bei einem gemütlichen Krimi auf dem Sofa abschalten, lachen und Miträtseln möchte.

3,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Gemischte Gefühle

Josses Tal
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Ich lese wahnsinnig viel zu der furchtbaren, grausamen Zeit der Nationalsozialisten, einfach, weil es in meinen Augen so wichtig ist sich immer wieder mit diesem Schrecken auseinanderzusetzen, damit die ...

Ich lese wahnsinnig viel zu der furchtbaren, grausamen Zeit der Nationalsozialisten, einfach, weil es in meinen Augen so wichtig ist sich immer wieder mit diesem Schrecken auseinanderzusetzen, damit die Erinnerung an die entsetzlichen Taten und das Gedenken an die Opfer wach bleiben. Auf „Josses Tal“ bin ich durch eine Rezensionsseite aufmerksam geworden und relativ ohne Erwartungen in das Buch gegangen.

1930: Josef Tomulka ist ein Außenseiter. Von seinem Vater verlassen, von seiner Mutter vernachlässigt und von seinem Großvater geschlagen, stellt er nach seinem Umzug nach Reichenbach leichtes Opfer für den jungen Mann Wilhelm dar, der den Jungen schnell für sich und die Ideologie der Nationalsozialisten einnimmt. Endlich in etwas angenommen, integriert und gut zu sein, lässt Josef zu einem effektiven und zuverlässigen Spitzel werden. Doch alles ändert sich, als seine Mutter stirbt und neue Details zu seiner Kindheit ans Licht kommen.

Zu Beginn des Buches war ich gefesselt. Gemeinsam mit der Deutschen Helen, die einer Postkarte folgend nach Reichenbach reist um dort Josse/Josef zu treffen, begegnen wir Josef Tomulka der von seiner Kindheit in der NS-Zeit erzählt. Zuerst erfahren wir von den Misshandlungen durch seinen Großvater und dann relativ schnell von den ersten Begegnungen mit Wilhelm.

Das Buch fokussiert sich wirklich sehr stark auf Josef, seine Geschichte und die tatsächlich geschehenen Ereignisse in Reichenbach. Dadurch erlebt man die Jahre zwischen 1932-1945 hauptsächlich aus der Perspektive eines Jungen, der in der Ideologie aufgeht, nur wenige Informationen bekommt und über die Menschen in seinem Dorf, sowie über seinen Gönner Wilhelm spricht. Auf der einen Seite war das sehr interessant, denn in vielen Büchern, die ich bisher zu dem Thema gelesen hatte, ging es hauptsächlich um den Widerstand, um die unvorstellbaren Taten in den KZs, um das Schicksal von Opfern und um die Biographien von Tätern, sowie die Nachwirkungen und die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Hier erleben wir stattdessen im Detail aufbauend auf Erlebnisberichten, die die Autorin gesammelt hat, den Alltag in Reichenbach. Es geht mehr um die alltäglichen Entwicklungen, Schrecken und Einflüsse des Nationalsozialismus. Nur wenige der „großen Ereignisse“ oder beispielweise der Verlauf des Krieges werden angesprochen. Während des Lesens bin ich geschwankt zwischen „Wieder eine ganz neue Perspektive, wirklich interessant“ und „Das zieht sich etwas, diese detaillierten Beschreibungen des Dorflebens, die irgendwie gleichzeitig sehr schwammig sind“.

Zum Ende wurde es dann nochmal fesselnder, was nicht nur an einigen Wendungen lag, sondern auch an den nachdenklich machenden Gesprächen zwischen Helen und Josse in der Gegenwart, die einige wichtige Fragen stellt und das ganze nochmal mehr in einen größeren Zusammenhang stellt bzw. einige Ereignisse erklärt.

FAZIT:
Insgesamt war „Josses Tal“ ein Buch, dass mich gleichermaßen nachdenklich und traurig gemacht hat. Die Autorin fokussiert sich auf die Einflüsse des Nationalsozialismus im alltäglichen Leben und die Zeit in der HJ. Für mich hatte das Buch einige Längen und es ist in meinen Augen wichtig, zuvor vielleicht andere, detaillierte, mehr erklärende Werke/Bücher zu der Zeit des Nationalsozialismus gesehen/gelesen zu haben, um diesen Roman wirklich zu verstehen.
3,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Ein absolutes Wohlfühlbuch voller Funken, Bauchkribbeln und Venedig

Sense of Love - Mit jedem unserer Worte (Love-Trilogie, Band 3)
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Ach, was habe ich mich auf diesen finalen Band der „Love“-Reihe gefreut - endlich wieder Venedig, endlich wieder die Freundesgruppe von Cleo, Ale, Sophia, Luca und Co und das Gefühl selbst die italienische ...

Ach, was habe ich mich auf diesen finalen Band der „Love“-Reihe gefreut - endlich wieder Venedig, endlich wieder die Freundesgruppe von Cleo, Ale, Sophia, Luca und Co und das Gefühl selbst die italienische Sonne zu spüren. Meine Erwartungen waren also hoch und sie wurden definitiv erfüllt!

Livia Russo kehrt gezwungenermaßen zurück nach Venedig, denn ihr Vater ist kürzlich verstorben. Eigentlich möchte sie nur wieder weg, doch dann trifft sie auf Luca Grandin. Er berührt sie nicht nur mit seinem Gesang, sondern auch damit, dass er nicht vor ihrer kühlen, abweisenden Art zurückschreckt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie sich auf einen mit ihm Deal einlässt, der sie nicht nur dazu zwingt länger in der Stadt zu bleiben, sondern auch mehr Zeit mit Luca zu verbringen…

Der Einstieg in die Geschichte viel mehr sehr leicht, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die Reihe inzwischen eine absolute Wohlfühloase für mich geworden ist und ich schon eine ganze Weile auf Lucas und Livias Geschichte hingefiebert habe. Und es waren sofort wieder all die Gefühle da: das leichte Urlaubsgefühl, welches mit den Straßen von der Location Venedig unweigerlich kommt; die Wärme, weil die Freundesgruppe so viel Offenheit, Unterstützung und Selbstliebe ausstrahlt und das leichte Bauchkribbeln, weil da zwischen Luca und Livia sofort ein paar Funken da waren. Der sehr angenehme Schreibstil hat dem ganzen sein Übriges getan.

Luca und Livia kann man sehr stark vereinfacht als zwei Gegenpole beschreiben, als sunshinexgrumpy, als Sonnenschein und Eisprinzessin, als Good Boy und Bad Girl, auch wenn das in meinen Augen die Tiefe und die Vielfältigkeit der Beiden eigentlich zu sehr vereinfacht. Livia hat eine harte Schutzmauer aus verletzenden Kommentaren, Abweisung und Unbeteiligkeit um sich aufgebaut und verbirgt so überzeugend ihre Wunden, ihre Ängste und ihre Einsamkeit. Luca durchschaut das mit seiner einfühlsamen, freundlichen, aber auch sehr zielstrebigen und selbstbewussten Art schnell und schafft es durch Humor und Beständigkeit zu einemArt Sicherheits-Leuchtturm für Livia zu werden. Ich habe die Beiden zusammen einfach nur geliebt, diese Anziehung, die Ehrlichkeit, die Schlagabtausche und auch die wahnsinnige Entwicklung die sie - unterstützt von dem jeweils anderen - durchgemacht haben.

Auch die Verarbeitung des Trauers über den Verlust von Livias Vater, die Angst Verlassen zu werden, seine Träume zu Verwirklichen und den Sprung zu wagen das erste Mal so richtig jemand zu vertrauen - all das wurde in meinen Augen ebenfalls sehr berührend thematisiert. Zusätzlich war es so, so schön und auch etwas schmerzhaft die Clique wiederzusehen und dann auch erstmal loslassen zu müssen. (Wobei ich nach ein paar Teasern der Autorin, doch noch auf etwas mehr zu Venedig hoffe)

FAZIT:
Ich habe es geliebt. Livia und Luca waren für mich einfach der perfekte, etwas bittersüße Abschluss der Reihe und ich das Bauchkribbeln, die Leichtigkeit, das Lächeln und das weinende Auge, welches sie ausgelöst haben, mehr als genoßen. Wenn ihr eine New-Adult-Reihe sucht, die nur so vor Freundschaft, Selbstliebe und fesselnden Liebesgeschichten sucht, dann kann ich euch die „Love“-Reihe wirklich sehr ans Herz legen!

5 Sterne

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