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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2024

Kopfnote: wunderschöner Schreibstil; Herznote: Wärme im Bauch; Basisnote: von Blütenduft umhüllt im Garten mit Odell&Emmeline im Herz

Delicate Dream
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Noch nie hatte eine meiner Rezensionen einen so langen Titel. Ich habe lange gebraucht um sie zu schreiben, um "Delicate Dream" tatsächlich auf mich wirken zu lassen und in mich hineinzuspüren, was das ...

Noch nie hatte eine meiner Rezensionen einen so langen Titel. Ich habe lange gebraucht um sie zu schreiben, um "Delicate Dream" tatsächlich auf mich wirken zu lassen und in mich hineinzuspüren, was das Buch in mir hinterlassen hat.

Wir begleiten Odell und Emmeline, die sich schon seit ihrer Kindheit kennen, seit Emmelines Mutter bei der Familie Evergreen als Haushälterin arbeitet. Die beiden kennen sich in und auswenig - jeder Geruch, jeder Blick, jeder Moment hat eine Bedeutung und die Beiden enger zusammengebracht. Bis Odell gegangen ist - auf mehr als eine Weise. Nun ist er gezwungen zurückzukommen und muss noch dazu Emmeline um Hilfe bitten.

Ich habe etwas länger gebraucht, als sonst in "Delicate Dream" hineinzukommen - normal schlage ich Merits Bücher auf und kann sie praktisch nicht mehr aus der Hand legen. Das war hier anders.
Evergreen ist ein beeindruckendes Familienunternehmen, in dessen Spezialität Parfüms zu kreieren ich mich relativ schnell verliebt habe. Mein Instagram ist jetzt voll von Duftempfehlungen, ich muss mich zurückhalten keine Proben zu bestellen und habe mal wieder gemerkt, wie viele wahnsinnig spannende Themen es gibt, von denen ich kaum eine Ahnung habe. Es war etwas vollkommen neues und ich war verzaubert in diese Welt eintauchen zu können. Auch der Schreibstil ist gewohnt poetisch und zwingt einen ein wenig dazu langsam zu lesen, damit man auch ja jedes Wort, jeden kunstvoll geschriebenen Satz mitbekommt.

Mit Odell und Emmeline habe ich mich dann schwerer getan.
Odell ist wahnsinnig verkopft - er wird praktisch erdrückt von den Erwartungen, die seit seiner frühen Kindheit an ihn herangetragen werden, sein Kopf ist so voller Hinweise, Projekten und "müssen", dass da wenig Raum mehr für das Fühlen bleibt. Er versucht alles zu kontrollieren, sodass es sich für ihn bewältigbar anfühlt. In vielen Punkten bin ich sehr ähnlich wie er, tue mir auch schwer meine Struktur zu verlassen, möchte immer genug sein, denke ich muss die Beste sein. Seine Perspektive hat sich deshalb für mich oft sehr klaustrophobisch und frustrierend angefühlt, weil ich ähnliche Fehler auch schon gemacht habe und wohl leider auch wieder machen werde.
Bei Emmeline war "mein Problem" eher, dass in ihrem Herzen in ihrem Leben so viel Liebe für Odell, so viel Liebe für ihre Mutter war, dass da irgendwie kein Platz mehr geblieben ist, für sie selbst. Ich mochte ihr weiches Herz, ihre feine Nase, ihre Art Situationen zu erkennen, ihre Beständigkeit und sie als Person. Ich glaube sie ist eine wahnsinnig gut, liebevolle und tolle Freundin, Schwester und Partnerin, aber ich glaube genau das ist manchmal auch ihr Problem. Ich wünschte wir hätten mehr von ihr bekommen, mehr von ihr, wenn sie voller Freude durch Rosenfelder läuft, mehr von ihr, wenn sie anderen Hobbys nachgeht, mehr von ihr, wenn sie glücklich ist und einfach mal nur an sich selbst denkt.

Dadurch hatte ich irgendwie oft das Gefühl sowohl sie, als auch Odell nur im Zusammenhang mit einander oder im Zusammenhang mit dem Parfüm kennenzulernen, was irgendwie echt schade war.
Die wenigen Szenen, in denen Odell mit alten Freunden zu sehen war oder Emmeline mit Mari allein gesprochen hat, kann ich an einer Hand abzählen - das macht im Kontext wahnsinnig viel Sinn, aber irgendwie habe ich genau das auch an den anderen Büchern so geliebt. Die Freundschaft, die Eigenheit der Charaktere etc.
Die Geschichte war zudem sehr lang - ich liebe Marits Backsteine - aber dieses Mal hat mir trotzdem der letzte kleine Zauber gefehlt um sie zu etwas ganz Besonderem zu machen.
Ich glaube, dass mir die nächsten beiden Bücher noch besser gefallen werden und kann es kaum erwarten in der Welt der Evergreens weiterzulesen :)

FAZIT:
Eine melancholische Komposition, die mit zarten Blütendüften wie Lavendel (für die Stunden im Garten) als Kopfnote, mit ein bisschen Zimt als Teil der Herznote (für die Kuchen-Sonntage) und mit Zedernholz (passt für mich irgendwie zu Evergreen) als Basisnote überzeugt.
Nicht mein allerliebstes Parfüm, aber auf jeden Fall etwas, was ich wieder tragen würde.
4 von 5 Sternen

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.07.2024

Etwas Luft nach oben

Papierschiffe auf rauer See
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Irgendwie habe ich das Buch gesehen und mich in den Klappentext, sowie das Cover verliebt. Als ich es dann endlich gelesen habe, wurde ich überrascht - es war so ganz anders, als erwartet.

Wir folgen ...

Irgendwie habe ich das Buch gesehen und mich in den Klappentext, sowie das Cover verliebt. Als ich es dann endlich gelesen habe, wurde ich überrascht - es war so ganz anders, als erwartet.

Wir folgen Toni und Jack über viel Jahrzehnte, begleiten sie von dem Sommer ihres Abiturs der eigentlich voller Leichtigkeit ist über eine gemeinsame Wohnung bis ins Erwachsenenalter. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in den Schreibstil und in die Geschichte hineinzufinden. Teilweise werden viele Details beschrieben, dann fühlt sich alles wieder sehr distanziert an - so viel es mir manchmal schwer mich in die Charaktere hineinzuversetzen, obwohl ihre Geschichte sehr bewegend und dem Titel entsprechend stürmisch und schmerzhaft ist.

Toni ist ein junger Mann mit einem großen Traum - Musiker werden - als er dann tatsächlich die Chance bekommt sein Hobby zum Beruf zu machen, genießt er einerseits das abwechslungsreiche, laute Leben auf Tournee, verliert dann aber schnell sich und auch seinen besten Freund Jack aus den Augen. Er sucht eine Stütze, ein Ausschalten seiner Emotionen in den Drogen, mit welchen er noch lange kämpfen wird. Nach Jacks Unfall ziehen die Beiden zusammen und es beginnt ein Wechselbad der Gefühle. Toni hat sich schon immer zu Jack hingezogen gefühlt und nun werden seine Hoffnungen erneut entfacht.

Wenn man heutzutage ein Buch sieht, was von dem Klappentext und dem Cover her wie ein New Adult Roman wirkt, neigt man schnell dazu anzunehmen zu wissen, wie sich die Geschichte zwischen den Charakteren entwickelt und wie das Buch geschrieben sein wird. Das ist okay - man braucht einfach manchmal den Komfort zu wissen, was man bekommen wird - aber auf "Papierschiffe auf rauer See" sollte man offener zu gehen. Man wird keine leichte Liebesgeschichte bekommen und vielleicht nicht mal ein "klassisches Happy End". Finn Beck integriert einen ganzen Berg schwerer und wirklich schmerzhafter Themen - Themen die sich eben nicht nach ein paar hundert Seiten einfach in Luft auflösen. Drogenprobleme können das ganze Leben beherrschen, ein Unfall der zu einer Querschnittslähmung führt, verändert einen Menschen. Die Situation zwischen den Beiden ist außerdem eine, die bestimmt viele queere Personen selbst kennen. Das alles tut sehr weh, das Lesen macht nicht immer Spaß, aber dafür nachdenklich und berührt trotzdem.
Auch ich hätte mir in meinem romantisierenden Kopf vielleicht ein anderes Ende gewünscht und an mancher Stelle etwas mehr Schnelligkeit im Buch - trotzdem hat sich faes Werk insgesamt stimmig angefühlt.

Fazit:
Viele schwere Themen und Charaktere die für mich bis zum Ende des Buches eher auf Distanz blieben - Trotzdem ein Buch, was nachdenklich macht und überrascht.

3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2024

Etwas trashig - aber unterhaltsam

Sandover Prep - Der Einzelgänger
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Der erste Band der Sandover Prep war irgendwie eine unerwartet gute Mischung. Als Fan von Elle Kennedys "The Deal" habe ich erwartet, dass "Sandover Prep" in eine ähnliche Richtung geht, was am Ende gar ...

Der erste Band der Sandover Prep war irgendwie eine unerwartet gute Mischung. Als Fan von Elle Kennedys "The Deal" habe ich erwartet, dass "Sandover Prep" in eine ähnliche Richtung geht, was am Ende gar nicht der Fall war. Trotzdem habe ich das Buch schnell gelesen & Cassie und Fenn kennengelernt - von denen ich gerne mehr wollte :)

Cassys Autounfall hat sie zu einer Außenseiterin gemacht. Die anderen machen sich über sie lustig, die Schule wird zur Qual - doch dann ist da Fenn, der Sonny-Boy (und Fuckboy), der Sandover Prep, der plötzlich für sie da ist, sie unterstützt, zu ihrem Freund wird und bald zu mehr. Was sie nicht weiß - er spielt eine entscheidende Rolle in den Ereignissen von vor einem Jahr.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht schwer gefallen, auch, wenn es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, waren die Erinnerungen relativ schnell wieder da. Ich erinnere mich, dass ich weder RJ, noch Sloane im ersten Band besonders mochte, aber die vielen Charaktere, der Gossip und eben auch Cassy und Fenn im Hintergrund die Geschichte für mich ausgemacht haben. Die Beiden waren irgendwie so süß & echt, sodass ich wirklich gerne mehr wollte - gerade nach dem Plottwist am Ende.
Im zweiten Band war einiges ähnlich - wir haben wieder viele Perspektiven - mit einem Fokus auf die Protagonisten, viel Drama (was irgendwie süchtig macht) und den mystery plot rund um den Unfall. Irgendwie macht für mich das Buch aus, dass ich rational es weder gut geschrieben finde, noch alle Charaktere besonders mag, es mich aber zugleich alles fühlen lässt. So war ich extrem genervt von Silas, etwas frustriert, sowohl mit Cassy, also auch mit Fenn (in ihren guten Momenten aber auch mit viel Bauchkribbeln), überrascht von dem Plot und amüsiert von Lawrence (in Kombination mit dem Gefühl, dass er dringend mal eine Umarmung bräuchte).

Die Liebesgeschichte an sich war stellenweise wirklich süß, stellenweise aber auch wirklich anstrengend. Die Beiden reden aus mehreren Gründen nicht miteinander, was zwar nachvollziehbar war, aber auch zu einigen Konflikten geführt hat, die man sich hätte ersparen können. Cassy macht außerdem in der Mitte des Buches charakterlich eine 180°-Wendung (gut, dass sie sich endlich wehrt, aber trotzdem), was sich manchmal ein bisschen schnell und unrealistisch angefühlt hat.
Das Ende und die Weiterentwicklung im "Mystery"-Plot hat mir dafür dann wieder richtig gut gefallen und ich war tatsächlich etwas überrascht, wie sich das ganze aufgelöst hat.

FAZIT:
Insgesamt ist "Sandover Prep - Der Einzelgänger" ähnlich wie sein Vorgängerband unterhaltsam, wenn auch kein neues Lieblingsbuch. Alles ist etwas "trashig", durch die vielen Perspektiven, den Gossip und die doch auch süße Liebesgeschichte aber auch sehr kurzweilig.
3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Erwachsener als Hazelwoods andere Bücher - ich habe es geliebt!

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe
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Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von Ali Hazelwoods Büchern bin. Vor einigen Jahren habe ich "The Love-Hypothesis" gelesen und vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt oder es lag daran, ...

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von Ali Hazelwoods Büchern bin. Vor einigen Jahren habe ich "The Love-Hypothesis" gelesen und vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt oder es lag daran, dass es eines meiner ersten englischen Bücher war, aber ich habe erstens super lange gebraucht um durchzukommen und war zweitens konstant genervt von der Protagonistin. Doch irgendwas an "Not in Love" hat mich extrem gereizt - jetzt nach dem Lesen kann ich sagen: Wie gut, dass ich ein Fan von zweiten Chancen bin! :)

Rue Siebert Daten nicht. Ihre Kontakte mit Männern begrenzen sich auf sexuelle Begegnungen, keine Wiedersehen und schon gar keine Emotionen. Doch bei Eli Killgore ist es anders. Über eine App gematcht, für Sex getroffen und dann hat sich doch alles ganz anders entwickelt. Womit sie auch nicht gerechnet hat, ist, dass er am nächsten Tag zusammen mit seinen BusinessPartnern in ihrer Firma steht - fest entschlossen diese Stück für Stück zu übernehmen. Rue ist wütend, auf Eli, aber vor allem auf sich selbst, denn warum auch immer kann sie nicht aufhören an ihn zu denken. Seine Nähe macht es nicht leichter.

"Not in Love" war eine süchtigmachende Mischung aus dem gewohnten Humor von Ali Hazelwood, der Protagonistin, die wirklich extrem schlau ist und aus der Wissenschaft kommt, besondere Freundschaften und dieses Mal auch sehr viel sexuelle Spannung. Im Vorwort des Buches steht, dass "Not in Love" sich von den anderen Büchern der Autorin hinsichtlich dem Gefühl des Buches unterscheidet - es ist keine RomCom und auch, wenn der Humor nicht zu kurz kommt, sind die Themen oft schwerer, die Geschichten der Protagonisten nicht so leicht zu verdauen und alles fühlt sich erwachsener an. Genau diese Punkt haben es für mich rausgerissen und dieses Buch zu einem kleinen überraschenden Highlight gemacht. (Ja, vielleicht bin ich auch einfach kein RomCom Fan und konnte deshalb bisher nicht so viel mit Ali Hazelwoods Büchern anfangen).

Rue ist sie selbst und zwar immer und ohne sich zu entschuldigen. Genau das hat sie zu einer meiner liebsten Protagonistinnen seit langem gemacht. Sie ist kein Mensch, der gut in sozialer Interaktion ist, sie hat einige Macken (die alle einen Grund in ihrer Vergangenheit haben), sie hat Bindungsängste und sie ist einfach manchmal weird. Sie sagt was sie denkt, den Personen direkt ins Gesicht, ohne sich zu filtern, aber auch ohne gemein zu werden. Kurz: Ich will etwas mehr wie Rue sein :)
Eli ist ein BookBoyfriend den man nur mögen kann. Auch er steht ganz klar für seine Interessen ein, lässt sich nicht so leicht von seinem Plänen abbringen, ist ehrlich und kann gut kommunizieren. Er ist wahnsinnig geduldig mit Rues Gefühlen, gibt ihr immer das Gefühl sie so zu akzeptieren wie sie ist. Er ist schlau, kann intellektuell mit ihr mithalten und kocht am liebsten für sie.
Zusammen sind die Beiden eine explosive Kombination, was sich einen Großteil des Buches vor allem durch explizite Szenen zeigt. Erst langsam wird eine tiefere Verbindung erkennbar, aber die vielen Hindernisse mache es praktisch unmöglich, dass daraus Realität wird.
All das hat "Not in Love" sofort zu einem Überraschungsmonatshighlight gemacht, welches ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.

FAZIT:
Auch, wenn ihr Ali Hazelwoods Bücher bisher nicht mochtet, bitte gebt "Not in love" eine Chance. Die perfekte Kombination aus zwei echten, verletzlichen Protagonisten, sexueller Spannung, einen fesselnden Plot in "the world of stem" und einer Prise Humor.
4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Leider sehr zäh & deutlich schwächer als Band eins

One Of Six - Vertrauen
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Den ersten Band von "One of Six" habe ich wirklich inhaliert. Nach einigen anfänglichen Längen, konnte ich das Buch mit der beklemmenden, düsteren, verschneiten Atmosphäre und den sechs unterschiedlichen ...

Den ersten Band von "One of Six" habe ich wirklich inhaliert. Nach einigen anfänglichen Längen, konnte ich das Buch mit der beklemmenden, düsteren, verschneiten Atmosphäre und den sechs unterschiedlichen Protagonisten wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Es war eines meiner Highlights und großen Überraschungen aus dem letzten Jahr, sodass ich mich damals sehr auf den Folgeband gefreut habe.

Wir folgen den bereits bekannten Charakteren, begleiten sie zunächst einmal dabei, wie sie mit ihrem Trauma umgehen. Im Fokus steht hier weiterhin Luca, die Albträume hat und sich beobachtet fühlt, aber trotzdem am liebsten mit niemanden über das Thema sprechen möchte um ein bisschen Normalität zu erreichen. Auch Devans Kontaktversuche blockt sie ab, bis dieser eines Tages einfach mit Ana vor ihrer Wohnheimtür steht. Letztere ist der festen Überzeugung, dass der Täter noch nicht gefasst wurde und möchte endlich den Verantwortlichen finden.

Irgendwie habe ich mich wahnsinnig schwer getan wieder in die Geschichte hineinzufinden. Luca konnte ich in ihrer Angst und Abwehrhaltung zwar unglaublich gut verstehen, aber leider ist ihr Gedankenkreisen, sowie ihre wechselnde Stimmung gegenüber Devan für mich sehr schnell anstrengend geworden. Außerdem ärgere ich mich immer so sehr über fehlende Kommunikation und Lügen in Beziehungen, sodass ich an manchen Stellen Luca wirklich einfach nur schütteln wollte. Die ganze Geschichte über war sie für mich leider oft angreifbar, distanziert und unsympathisch, weil sie sehr ichzentriert war. Ähnlich ging es mir auch mit Ana. Sie war konstant entweder leicht wahnhaft, extrem misstrauisch oder seltsam. Alles angesichts der Situation verständlich, aber leider für mich so geschrieben, dass das nicht zu noch mehr Spannung in dem Buch beigetragen hat, sondern eher dazu, dass ich immer genervter wurde und die Geschichte immer zäher.
Irgendwie hatte "One of Six"-2 für mich so ein bisschen alles, aber am Ende eben nichts so richtig. Luca und Devan drehen sich sehr, sehr viele Runden im Kreis (hauptsächlich, weil sie nie so 100% offen miteinander sind, ihre Liebesgeschichte hat für mich irgendwie ihr Feuer, die Beiden ihre Chemie verloren); die Mystery ist extrem langsam erzählt, ich fand es schade, dass die Hinweise erstmal so zusammenhangslos für mich zum ersten Band blieben; das Setting hätte eine seltsame, unheimliche Kleinstadt sein können, blieb aber etwas blass, da wenig Szenerien beschrieben wurden. Die Auflösung war naheliegend und konnte mich bis auf eine wirklich gut geschriebene Szene, nicht so wirklich catchen. Am Ende habe ich mir gedacht: So spannend ich es fand, sozusagen das Leben "nach dem Buch" zu sehen - so hat es sich eben auch angefühlt. Wie einige Details, ein Leben danach, was nach dem eigentlichen Roman geschrieben wurde um dem Leser noch weitere Einblicke zu geben, ein Buch, was aber eigentlich nicht unbedingt notwenig gewesen wäre, aber ein nettes "Add-On" für Fans ist.
Das klingt jetzt alles sehr hart, aber leider habe ich mich so mit dem Buch gefühlt und mich wirklich duschgequält.
An sich gut gefallen hat mir aber die Idee den Fall aufzuklären, die Café-Szene, die Charaktere wiederzusehen und auch das Hörbuch (besonders die Abschnitte des Täters) waren in meinen Augen gut gemacht.

FAZIT:
Eine Fortsetzung, die für mich leider sehr schwach umgesetzt wurde. Die ganze Geschichte blieb in meinen Augen extrem blass, hat sich eher zäh gelesen und war so ein bisschen alles und gleichzeitig nicht so richtig.
Das Hörbuch an sich war aber gut gemacht und ich kann mir vorstellen, dass es Spaß machen kann das Buch zwischendurch zu hören.
2,75 von 5 Sternen

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