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Veröffentlicht am 17.11.2024

wenn die KI zum Alptraum wird

William
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Das erfolgreiche Erfinderehepaar Henry und Lily leben in einer Blase aus Wissen, Geld und Innovation. Während Lily ihren Geist in der Wirtschaft auslebt, ist der Ingenieur Henry krankheitsbedingt ans Haus ...

Das erfolgreiche Erfinderehepaar Henry und Lily leben in einer Blase aus Wissen, Geld und Innovation. Während Lily ihren Geist in der Wirtschaft auslebt, ist der Ingenieur Henry krankheitsbedingt ans Haus gebunden. Er erfindet immer wieder kleine KI-Spielerein, die den Alltag schöner machen. Mal einen Hund, der selber lernt, mal einen kleinen Clown und schließlich sein Meisterwerk William.
William, eine KI, die eine Seele zu besitzen scheint. Eine dunkle Seele, die Henry, Lily und ihren Gästen zum tödlichen Verhängnis zu werden droht.

Das Cover ist sehr dunkel und düster gehalten. Es zeigt eine doppelflügige Tür, die sich nach innen öffnet. Durch den Spalt blickt eine Gestalt, dessen Augenhöhlen leer zu sein scheinen, da sie das Rot des Hintergrundes durch sie hindurch zeigt.
Gerade die Farbwahl aus düsteren grau-schwarz Tönen und dem glutrot gefällt mir sehr gut. Es signalisiert mir Angst und Gefahr und ließ mich sofort zu dem Buch greifen.

Mason Coile hat einen intelligenten und furchteinflößenden Horrorthriller geschaffen, der mit atemloser Angst und fundiertem Fachwissen glänzen kann. Mir gefiel auf Anhieb die geschilderte Umgebung, da auch ich gerne technische Hilfsmittel und vor allem eine Sprachsteuerung nutze. Ich konnte mich in das Haus des Ehepaares bildlich hineinversetzen und die Technikwunder bestaunen und bewundern. Vieles rief bei mir sofort den Wunsch hervor, es auch zu haben, so dass ich wirklich tief in die Geschehnisse abtauchen konnte. Und ja, auch ich bin schon darauf reingefallen, dass die Technik nicht so funktioniert hat wie sie soll und ich ihr Bösartigkeit unterstellt habe! Warum soll es anderen Menschen dann nicht so gehen?
Gerade dieser Aspekt macht das Grundgerüst des Buches für mich glaubwürdig und greifbar. Ein technikaffines Ehepaar, dass seine Errungenschaften stolz präsentiert.

Als die Stimmung kippt und das Buch immer dunkler und düsterer wurde, ging ich voll in der Handlung auf. Ja, das Buch und die Geschehnisse verursachten mir eine Gänsehaut und ein Gefühl der Beklemmung. Vieles der geschilderten Dinge wird weiterhin im Reich der Fantasy und Fiktion bleiben. Oder?
Ich mag übersichtliche Handlungsschauplätze: Eine Buch, das auf ein Haus begrenzt ist und vier Protagonisten. Der Autor hatte wenig Spielraum und doch ist das Buch in diesem Moment für mich die Welt. Toll!

Mit den Charakteren hingegen habe ich mir schwer getan. Keine der Protagonisten ist mir ans Herz gewachsen. Ich suchte nicht ihre Nähe und sie blieben mir bis zum Ende hin irgendwie fremd und nicht greifbar, was ich sehr schade fand. Ich kann nicht den Finger drauf legen und benennen, woran es lag, der kleine KI-Hund war mir auf jeden Fall sympathischer, als die Menschen. Ich weiß nicht, ob Mason Coile dies beabsichtigte, dass die Lebenden den Maschinen zurückstanden, mir ging es zumindest so.
Allerdings muss ich auch sagen, dass wenn mir die Menschen mental wichtiger gewesen wären, das Buch ein extremer Schocker gewesen wäre, der mir den Schlaf geraubt hätte.

Mein Fazit
Ein wirklich spannender KI-Horror-Tech-Thriller, der mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen wird. Zumindest morgens und abends, wenn ich meine Sprachsteuerung nutze...

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Veröffentlicht am 11.11.2024

spannend

Der Riss
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Auf der ganzen Welt mehren sich die Katastrophenmeldungen: Naturkatastrophen und Kriege nehmen schier biblische Ausmaße an. Das Ende der Menschheit scheint vorherbestimmt.
Und doch gibt es Forscher, die ...

Auf der ganzen Welt mehren sich die Katastrophenmeldungen: Naturkatastrophen und Kriege nehmen schier biblische Ausmaße an. Das Ende der Menschheit scheint vorherbestimmt.
Und doch gibt es Forscher, die weiterhin an ihren Projekten festhalten. Eins davon: Der Riss. Und die Frage dahinter: Sind wir wirklich in der Realität, oder gibt es hinter diesem Riss eine andere Wirklichkeit und wir sind nur eine Simulation?

Das Cover ist sehr einfach gehallten. Schwarze Wellen, weißer Hintergrund, rote Schrift. Und doch löste dieses Bild zusammen mit dem Klapptext Neugierde in mir aus, die mich zu diesem Buch greifen ließ.

Andreas Brandhorst hat einen packenden und gut recherchierten Endzeit-Tech-Thriller kreiert, der mich von der ersten Seite an fesselte! Denn ich fand mich sehr schnell wieder. Ob das die geschilderten Naturkatastrophen waren, oder die Krisenherde der Welt. Alles passte zu der jetzigen, heutigen Welt, was das Buch für mich real machte und die Geschehnisse zumindest in den Reich des Möglichen schoben.
Ich mag solche Bücher sehr, denn ich kann mich richtig zwischen den Seiten verlieren und kämpfe beim Zuklappen des Buches damit, in die Wirklichkeit zurück zu finden. Und wenn dann noch die Protagonisten authentisch sind und zur packenden Handlung passen, wird das Lesen einfach zu einem Genuss!
Mal rissen mich die Geschehnisse hier hin, mal dorthin! Stets atemlos folgte ich und war gefesselt von dem Handlungsstrang, aber auch von den technischen Finessen, die der Autor schilderte. Alles habe ich nicht verstanden, da mein Computer Wissen nicht so weitreichend ist, trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass Andreas Brandhorst mich anhängte.
Und doch verlor die Handlung zum Schluss hin hier Reiz. Plötzlich, wie aus dem Nichts war es für mich nicht mehr spannend zu lesen, sondern ermüdend. Folgen konnte ich, aber es war zu weit von der Realität entfernt.

Die Protagonisten empfand ich als schillernde und spannende Persönlichkeiten, die mich durch das Buch begleiteten. Von Computer-Nerd über Doppelagenten bis hin zu Forschern, Kriminellen und Normalos war einfach alles vertreten. Ich genoss die Vielfältigkeit sehr und besonders, dass Andreas Brandhorst seine Charaktere stets so einzigartig schilderte, dass ich sie gedanklich nicht vertauschte oder groß überlegen musste, wer wer ist.
Trotzdem gelang es mir nicht, zu einer Person eine tiefere Bindung aufzubauen. Ich las gerne von ihren Schicksalen, eine Verbundenheit und somit Tiefe zu dem Buch konnte ich nicht herstellen.

Mein Fazit
Ein spannender und durchdachter Thriller, der mitreißend wie eine Achterbahnfahrt war! Leider verlor der Autor mich zum Ende hin.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

einfach Liebe

Jenseits des Ozeans
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Ruhe ist eingekehrt, auf der Insel Marsyas. Ruhe, Stabilität, Sicherheit und vor allem der Alltag für die magisch begabten Kinder und ihre außergewöhnlichen Betreuer. Jeder kann und soll sich entwickeln, ...

Ruhe ist eingekehrt, auf der Insel Marsyas. Ruhe, Stabilität, Sicherheit und vor allem der Alltag für die magisch begabten Kinder und ihre außergewöhnlichen Betreuer. Jeder kann und soll sich entwickeln, wie er möchte, das garantieren Arthur Parnassus und seine Helfer. Doch sie wollen mehr. Sie wollen an die Öffentlichkeit gehen und sich nicht mehr verstecken oder im Verborgenen sein.
Ein Kampf beginnt, den sich Arthur, Linus und all die anderen weder gewünscht noch erhofft haben. Ein Kampf, den sie Kämpfen um zu gewinnen. Mit Herz, Verstand und Liebe.

Das Cover zeigt das Waisenhaus der magisch begabten Kinder auf der Insel Marsyas. Ein Bus bewegt sich weg auf eine Reihe windumtoster Bäume zu. Es ist Nacht und alles wirkt düster, bedrohlich und beklemmend. Über der Szene, wie als heimlicher Wächter, schwebt ein Phönix; bereit, seine Flügel schützend über das Heim zu legen, falls es notwendig sein sollte. Sein Blick verzweifelt und zugleich kämpferisch.
Ich liebe dieses Coverbild. Es spiegelt den Inhalt des Buches gekonnt wider und noch so viel mehr. Während des Lesens habe ich es oft angeblickt und immer wieder etwas Neues entdeckt. Einfach wunderbar!

Bisher war jedes Buch von T.J. Klune für mich eine Bereicherung. Er versteht es nicht nur meisterhaft, mich zu unterhalten und in seine magischen Welten zu entführen, sondern berührt stets mein Herz und meine Seele. Sehr subjektiv, sehr vorsichtig, mehr fragend als bestimmend, zupft der Autor an verborgenen Empfindungen und bringt mich auf neue Gedanken. Und dann entfesselt er plötzlich einen emotionalen Sturm! Mit der Handlung und mit mir fährt er Achterbahn. Lachen, pure Lebensfreude, unendliche Liebe und tiefempfundene Freundschaft. Und dann wieder Unsicherheit, Beklemmung und Angst. Ich mag jedes der heraufbeschworenen Gefühle, denn sie machen die Handlung und damit auch mich lebendig. Und es wäre kein T.J. Klune Buch, wenn am Ende ... nun ja, wer Klune kennt, weiß was ich meine. Der Rest sollte einfach ein Buch lesen, lieben, genießen!

Ich habe mich sehr gefreut, endlich die Geschichte der magisch begabten Kinder und ihrer Betreuer weiter lesen zu dürfen! Voller Staunen beobachtete ich die Entwicklung der Kinder; wie sie sich festigen, reifen und wachsen.
Aber nicht nur die Kinder machen eine Veränderung durch; auch Linus und Arthur. Beide waren sich von Anfang an sicher, wie ihr Weg aussehen soll. Zwischen Wunsch und Realität klafft allerdings eine Lücke und oft ist es fraglich, ob und wie wir die Kraft aufbringen, einen Weg zu gehen. Sie gehen diesen Weg. Aber nicht alleine, sondern gemeinsam und unterstützen sich gegenseitig. Selbst in der dunkelsten Stunde finden sie Halt und Hilfe.

Die Handlung an sich rauschte an mir vorbei. Sie lebt durch die Protagonisten und macht sie dadurch zu etwas erlebbaren, das mich ganz tief berührt hat. Ich habe mit ihnen gelacht, geweint, geflucht und mich einfach verzaubern lassen.
Jeder Charakter für sich ist so einmalig, dass ich mich nicht festlegen kann, wer den Hauptpart übernommen hat. Es gibt laute Helden, kämpferische und eher leise. Welche, die ich nie als solche erkannt hätte, rückblickend aber das Buch zu etwas Besonderem machen.

Mein Fazit
Ein Buch voller Facetten, magischer Momente und einer bewegenden Handlung, die mich berührt hat. Ein wundervolles Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe!

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Veröffentlicht am 27.08.2024

jede Tür führt überall hin

Das Buch der tausend Türen
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Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit ...

Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit beginnt für Cassie ein Abenteuer!
Noch am selben Abend öffnet sich ihre Schlafzimmertür plötzlich nach Frankreich; An einen ihrer Sehnsuchtsorte! Cassie und ihrer Mitbewohnerin Izzy trauen ihren Augen kaum und genießen die ungeahnten Möglichkeiten, die das geheimnisvolle Buch ihnen bietet.
Doch nicht zu sie kennen das Buch...

Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Es zeigt eine schier endlose Treppe, die sich durch das Nichts ins Unendlich zu schlängen scheint; von einer Tür zur nächsten. Es wirkt auf mich nicht nur geheimnisvoll, sondern auch bedrohlich und spiegelt so den Inhalt des Buches wieder.

Gareth Brown hat mich mit seinem fantastischen Roman eiskalt erwischt! Wenn man mich bitten würde aufzulisten, was ein gutes Buch ausmacht, würde dort stehen: Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft, Unvorhersehbarkeit und bildliche Beschreibungen. Und genau das ist das Buch der tausend Türen für mich!
Ich konnte mich hoffnungslos zwischen den Zeile verlieren und tief, ganz tief in die Magie geladene Welt der Bücher abtauchen, die der Autor vor meinen Augen entstehen ließ. Dabei blieb der Faden zur Realität stets deutlich sichtbar und ich konnte mir gut vorstellen, dass mein nächstes Buch ein magisches ist und ein Tor zu einer unerforschten Welt für mich bereithält.
Besonders gut gefällt mir die Idee, dass Bücher magisch sein können. Nebel erzeugen, Illusionen, Schmerz nehmen oder eben Türen überall hin öffnen können. Die Beschreibungen von Gareth Brown fand ich hier sehr gelungen, da ich mir alles bildlich vorstellen und mich an die jeweiligen Schauplätze versetzen konnte. Ich liebe solche Bücher, die mich als Leser mit auf die Reise nehmen und das nicht nur als außenstehenden Beobachter, sondern quasi mit einsaugen ins Geschehen.
Ich spürte förmlich die Leidenschaft von Cassie, wie tief ihre Verbundenheit zu dem Buch ist, aber auch die Verantwortung, die es mit sich bringen kann.

Und während Cassie ihr Buch immer weiter erforscht und die Geheimnisse zu ergründen versucht, wird die Handlung um sie herum immer dichter und magischer. Hier taucht ein Feind auf, hier ein Freund. Gleichzeitig muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um die Zukunft meistern zu können. Denn irgendwie hängt alles zusammen, jede Handlung beinhaltet eine Reaktion, die manchmal anders ist, als man es sich vorstellt und wünscht.

Gareth Brown hat eine sehr interessante und tiefgründige Ursache - Wirkung - Verstrickung kreiert, die mich teilweise schmunzeln, teilweise staunen und stets verblüfft zurück ließ. Aber auch ein Buch über Freundschaft und Liebe, das mich tief bewegte.
Ich habe sein Buch gerne gelesen und vor allem die Protagonisten beobachtet, die an ihren Aufgaben reiften. Aber nicht jeder reift an einer Aufgabe, sondern ergibt sich der Gier und der Herrschsucht. Ich fand es spannend, die einzelnen Charaktere kennenzulernen und sie zu beobachten. Oft stellte ich mir natürlich die Frage, wie ich reagiert hätte und nicht immer fiel dies positiv aus. Hin und wieder kann ich verstehen, wenn man sich den Verlockungen ergibt.

Mein Fazit
Ein spannendes und tolles Buch, mit dem ich träumen, staunen und lachen konnte! Ich war gerne in der magischen Welt der Bücher!

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Veröffentlicht am 04.08.2024

willst du wirklich die Wahrheit wissen?

Scandor
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Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz ...

Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz einer Münze, hinter der sich die Teilnahme an einem Experiment verbirgt. Ein einzigartiger Lügendetektor mit Namen Scandor soll getestet werden. Hunter Teilnehmer wurden ausgewählt und müssen sich der Challenge stellen, nicht zu lügen. Weder Notlügen, noch Nettigkeitslügen dürfen über ihre Lippen kommen. Und jede ihnen gestellte Frage muss beantwortet werden. Wer lügt, fliegt nicht nur aus dem Experiment und verliert die Chance auf das Preisgeld von fünf Millionen Euro, sondern muss sich auch seiner größten Angst stellen.

Das Cover zeigt eine Art Folie. Genauso habe ich mir Scandor an den Unterarmen der Probanden vorgestellt und finde das Bild dementsprechend gut zu Titel und Inhalt gewählt, auch wenn es mir optisch nicht gefällt.

Ursula Poznanskis neuer Roman treibt nicht nur die Teilnehmer zur Verzweiflung, sondern bringt auch mich als Leser als Grübeln. Wie oft lüge ich eigentlich am Tag? Wie oft nutze ich Floskeln, um einem Gespräch zu entkommen, das ich nicht führen möchte? Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf, konnte ich mich sehr gut in die zu bewältigende Aufgabe hineindenken.
Hundert Münzen scheinen wahllos verteilt worden zu sein. Auf jeder ein Barcode, der den Scannenden auf eine geheimnisvolle Internetseite lotst und anschließend zu den Entwicklern von Scandor, einem neuartigen Lügendetektor. Die Macher wollen diesen unter realen Bedingungen testen und werben hindert Probanden an, die diesen testen sollen. Denn Scandor entdeckt nicht nur ausgesprochene Lügen, sondern auch Halbwahrheiten, Notlügen und geschriebene Ausflüchte. Wer lügt, fliegt sofort aus dem Programm. Wer lügt, kann nicht mehr die 5 Millionen Euro Preisgeld gewinnen. Alles scheint erlaubt, nur andere dürfen körperlich nicht verletzt werden. Eigentlich eine einfach Idee, doch Ursula Poznanski setzt dies mit ihrem gewohnt spannenden und mitreißendem Schreibstil um, der mir schier den Atem raubt. Aber nicht nur die Spannung steht im Mittelpunkt, sondern die Überlegung, wie oft ich selber lüge und ob ich dieses Experiment schaffen würde. Nein, würde ich nicht!

Tessa und Philipp stellen sich diesem simpel klingenden Experiment. Doch als sie ihre schlimmste Angst als Einsatz setzen müssen, kommen ihnen erstmals Zweifel. Denn der Einsatz beim Versagen ist gewaltig; Für jeden der Teilnehmenden! Und schnell kam bei mir die Überlegung auf, was wirklich hinter Scandor steckt! Mal rasten meine Gedanken in die Richtung, mal in jene. Ich liebe dieses Verwirrspiel der Autorin, die mir wieder viel Platz für eigenen Überlegungen lässt und trotzdem gekonnt und klar ihren eigenen Weg verfolgt. Die Wendungen waren für mich nicht vorhersehbar, was das Lesen noch spannender gestaltete.

Ich mochte die beiden Protagonisten Tessa und Philipp von Beginn an. Sie sind ganz normale junge Erwachsene, die sich in ihrem Leben zurecht finden. Sie wirken wie du und ich; natürlich mit dem ein oder anderen Schicksalsschlag, aber wer kennt das nicht. Durch diese Nahbarkeit, wirken die beiden authentisch und lebensnah. Mir waren sie sympathisch und blieben dies auch, egal welche Richtung die Handlung des Buches einschlug.

Mein Fazit
Ein starker, spannender und tiefgründiger Roman, der mir viel Freude beim Lesen bereitet hat. Die Seiten verflogen wie nichts!

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