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Veröffentlicht am 27.08.2024

jede Tür führt überall hin

Das Buch der tausend Türen
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Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit ...

Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit beginnt für Cassie ein Abenteuer!
Noch am selben Abend öffnet sich ihre Schlafzimmertür plötzlich nach Frankreich; An einen ihrer Sehnsuchtsorte! Cassie und ihrer Mitbewohnerin Izzy trauen ihren Augen kaum und genießen die ungeahnten Möglichkeiten, die das geheimnisvolle Buch ihnen bietet.
Doch nicht zu sie kennen das Buch...

Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Es zeigt eine schier endlose Treppe, die sich durch das Nichts ins Unendlich zu schlängen scheint; von einer Tür zur nächsten. Es wirkt auf mich nicht nur geheimnisvoll, sondern auch bedrohlich und spiegelt so den Inhalt des Buches wieder.

Gareth Brown hat mich mit seinem fantastischen Roman eiskalt erwischt! Wenn man mich bitten würde aufzulisten, was ein gutes Buch ausmacht, würde dort stehen: Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft, Unvorhersehbarkeit und bildliche Beschreibungen. Und genau das ist das Buch der tausend Türen für mich!
Ich konnte mich hoffnungslos zwischen den Zeile verlieren und tief, ganz tief in die Magie geladene Welt der Bücher abtauchen, die der Autor vor meinen Augen entstehen ließ. Dabei blieb der Faden zur Realität stets deutlich sichtbar und ich konnte mir gut vorstellen, dass mein nächstes Buch ein magisches ist und ein Tor zu einer unerforschten Welt für mich bereithält.
Besonders gut gefällt mir die Idee, dass Bücher magisch sein können. Nebel erzeugen, Illusionen, Schmerz nehmen oder eben Türen überall hin öffnen können. Die Beschreibungen von Gareth Brown fand ich hier sehr gelungen, da ich mir alles bildlich vorstellen und mich an die jeweiligen Schauplätze versetzen konnte. Ich liebe solche Bücher, die mich als Leser mit auf die Reise nehmen und das nicht nur als außenstehenden Beobachter, sondern quasi mit einsaugen ins Geschehen.
Ich spürte förmlich die Leidenschaft von Cassie, wie tief ihre Verbundenheit zu dem Buch ist, aber auch die Verantwortung, die es mit sich bringen kann.

Und während Cassie ihr Buch immer weiter erforscht und die Geheimnisse zu ergründen versucht, wird die Handlung um sie herum immer dichter und magischer. Hier taucht ein Feind auf, hier ein Freund. Gleichzeitig muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um die Zukunft meistern zu können. Denn irgendwie hängt alles zusammen, jede Handlung beinhaltet eine Reaktion, die manchmal anders ist, als man es sich vorstellt und wünscht.

Gareth Brown hat eine sehr interessante und tiefgründige Ursache - Wirkung - Verstrickung kreiert, die mich teilweise schmunzeln, teilweise staunen und stets verblüfft zurück ließ. Aber auch ein Buch über Freundschaft und Liebe, das mich tief bewegte.
Ich habe sein Buch gerne gelesen und vor allem die Protagonisten beobachtet, die an ihren Aufgaben reiften. Aber nicht jeder reift an einer Aufgabe, sondern ergibt sich der Gier und der Herrschsucht. Ich fand es spannend, die einzelnen Charaktere kennenzulernen und sie zu beobachten. Oft stellte ich mir natürlich die Frage, wie ich reagiert hätte und nicht immer fiel dies positiv aus. Hin und wieder kann ich verstehen, wenn man sich den Verlockungen ergibt.

Mein Fazit
Ein spannendes und tolles Buch, mit dem ich träumen, staunen und lachen konnte! Ich war gerne in der magischen Welt der Bücher!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2024

willst du wirklich die Wahrheit wissen?

Scandor
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Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz ...

Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz einer Münze, hinter der sich die Teilnahme an einem Experiment verbirgt. Ein einzigartiger Lügendetektor mit Namen Scandor soll getestet werden. Hunter Teilnehmer wurden ausgewählt und müssen sich der Challenge stellen, nicht zu lügen. Weder Notlügen, noch Nettigkeitslügen dürfen über ihre Lippen kommen. Und jede ihnen gestellte Frage muss beantwortet werden. Wer lügt, fliegt nicht nur aus dem Experiment und verliert die Chance auf das Preisgeld von fünf Millionen Euro, sondern muss sich auch seiner größten Angst stellen.

Das Cover zeigt eine Art Folie. Genauso habe ich mir Scandor an den Unterarmen der Probanden vorgestellt und finde das Bild dementsprechend gut zu Titel und Inhalt gewählt, auch wenn es mir optisch nicht gefällt.

Ursula Poznanskis neuer Roman treibt nicht nur die Teilnehmer zur Verzweiflung, sondern bringt auch mich als Leser als Grübeln. Wie oft lüge ich eigentlich am Tag? Wie oft nutze ich Floskeln, um einem Gespräch zu entkommen, das ich nicht führen möchte? Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf, konnte ich mich sehr gut in die zu bewältigende Aufgabe hineindenken.
Hundert Münzen scheinen wahllos verteilt worden zu sein. Auf jeder ein Barcode, der den Scannenden auf eine geheimnisvolle Internetseite lotst und anschließend zu den Entwicklern von Scandor, einem neuartigen Lügendetektor. Die Macher wollen diesen unter realen Bedingungen testen und werben hindert Probanden an, die diesen testen sollen. Denn Scandor entdeckt nicht nur ausgesprochene Lügen, sondern auch Halbwahrheiten, Notlügen und geschriebene Ausflüchte. Wer lügt, fliegt sofort aus dem Programm. Wer lügt, kann nicht mehr die 5 Millionen Euro Preisgeld gewinnen. Alles scheint erlaubt, nur andere dürfen körperlich nicht verletzt werden. Eigentlich eine einfach Idee, doch Ursula Poznanski setzt dies mit ihrem gewohnt spannenden und mitreißendem Schreibstil um, der mir schier den Atem raubt. Aber nicht nur die Spannung steht im Mittelpunkt, sondern die Überlegung, wie oft ich selber lüge und ob ich dieses Experiment schaffen würde. Nein, würde ich nicht!

Tessa und Philipp stellen sich diesem simpel klingenden Experiment. Doch als sie ihre schlimmste Angst als Einsatz setzen müssen, kommen ihnen erstmals Zweifel. Denn der Einsatz beim Versagen ist gewaltig; Für jeden der Teilnehmenden! Und schnell kam bei mir die Überlegung auf, was wirklich hinter Scandor steckt! Mal rasten meine Gedanken in die Richtung, mal in jene. Ich liebe dieses Verwirrspiel der Autorin, die mir wieder viel Platz für eigenen Überlegungen lässt und trotzdem gekonnt und klar ihren eigenen Weg verfolgt. Die Wendungen waren für mich nicht vorhersehbar, was das Lesen noch spannender gestaltete.

Ich mochte die beiden Protagonisten Tessa und Philipp von Beginn an. Sie sind ganz normale junge Erwachsene, die sich in ihrem Leben zurecht finden. Sie wirken wie du und ich; natürlich mit dem ein oder anderen Schicksalsschlag, aber wer kennt das nicht. Durch diese Nahbarkeit, wirken die beiden authentisch und lebensnah. Mir waren sie sympathisch und blieben dies auch, egal welche Richtung die Handlung des Buches einschlug.

Mein Fazit
Ein starker, spannender und tiefgründiger Roman, der mir viel Freude beim Lesen bereitet hat. Die Seiten verflogen wie nichts!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

tiefe Wahrheit

Ferryman
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Proctor wächst behütet und beschützt auf. Die ersten Risse bekommt seine perfekte Welt, als seine Mutter Selbstmord begeht und sich sein Vater von ihm entfremdet. Doch seine Frau Elise gibt ihm neue Kraft ...

Proctor wächst behütet und beschützt auf. Die ersten Risse bekommt seine perfekte Welt, als seine Mutter Selbstmord begeht und sich sein Vater von ihm entfremdet. Doch seine Frau Elise gibt ihm neue Kraft und Lebensmut. Als ihm dieser aufgrund seiner immer wieder kehrenden Träume zu entgleiten droht, nimmt eine Abwärtsspirale seinen Anfang, den keiner zu stoppen im Stande scheint...

Das Cover zeigt einen von wütenden Blitzen zerrissenen Himmel. Ein Segelboot kämpft sichtlich gegen den drohenden und nicht mehr aufzuhaltenden Untergang. Auf den ersten Blick scheint das Boot auf dem Kopf zu stehen, doch bei nähere Betrachtung ist alles verquer; brennt der Himmel oder doch das Meer? Sind Himmel und Wasser vertauscht? Eine wirkliche Antwort habe ich nicht gefunden und genau das faszniert mich an diesem Bild ungemein! Alles steht Kopf, oder eben nicht. Katastrophal ist es allemal.

Justin Cronin erschafft eine traurige und zu gleich lebenswerte Welt vor meinen Augen. Unsere Erde ist dem Untergang geweiht: Die Naturkatastrophen haben schier biblische Ausmaße angenommen; einzig die Insel Prospera und ihre Bewohner sind verschont worden. Eine Elite von Menschen, die ihr Leben genießen können, umsorgt von ihrem Personal. Die Bewohner können unter Zuhilfenahme allerlei Hilfsmittel sehr alt werden und wenn ihre Lebensspanne abgelaufen ist, besteigen sie eine Fähre und kehren verjüngt und ohne Gedächtnis, quasi resettet für einen Neustart, nach Prospera zurück.
Einzig das Personal erlebt einen normalen Zyklus mit Geburten, alt werden und voller Arbeit statt Lebensfreude.
In dieser bezaubernden und gleichzeitig recht eintönigen Welt gibt es alles, was das Herz begehrt. Und doch zweifelt Proctor an diesen Privilegien. In Thea findet er eine Gleichgesinnte, die ihm die Augen öffnet. Anders, als er es je für möglich gehalten hat.

Leider bin ich nicht unwissend an das Buch von Justin Cronin heran gegangen, sondern habe mich von der Werbung verleiteten lassen. Und da speziell von Werbeslogan wie Matrix und Westworld, so dass ich während des Lesens fast permanent nach Ähnlichkeiten suchte und das Buch nicht frei genießen konnte. Während des Lesens und auch Rückblickend muss ich gestehen, dass ich mich dadurch zu mehr Überlegungen verleiten ließ, als dem Inhalt des Buch gut getan hat. Statt mich einfach von der spannend und verqueren Handlung mitreißen zu lassen, stand ich mir selber im Weg, was ich sehr schade fand. Denn Justin Cronins spannenden und durchdachten Schreibstil konnte ich diesmal nicht genießen. Bei jeder Handlung suchte ich nach dem Haken, nach dem Geschehen im Hintergrund und nach dem Blick in die Realität.

Trotzdem fand ich die ausgeklügelten Charaktere des Autors mal wieder unfassbar tiefgründig, abwechslungsreich und authentisch. Vor allem Proctor ist mir schnell ans Herz gewachsen. Eigentlich ein gestandener Mann, der mit seiner Ehefrau das privilegierte Leben in vollen Zügen genießt. Bis ein Schlüsselmoment ihm die Augen öffnet und er alles hinterfragt. Und ich mit ihm. Justin Cronin versteckt Hinweise und gleichzeitig sind sie offensichtlich. Bis fast ans Ende des Buches habe ich überlegt und gerätselt, was hinter Prospera stecket, was das Geheimnis der Insel sein mag. Ich fand es spannend zu sehen, wie Proctor zufrieden mit seinem dahin plätschernden Leben ist, sich plötzlich etwas ändert und er langsam aber sicher den Schleier abwirft.
An seiner Seite befindet sich die Galleristin Thea. Auch sie erging es wie Proctor; ein Auftauchen aus dem dunklen Teich hin zum Licht. Oder der Wahrheit. Sie ist es, die ihm zur Seite steht und hilft.
Aber auch die anderen Charaktere sind alle einmalig und sehr spannend kreiert. Alle Lebens- und Leidensphasen der Protagonistin sind tiefgründig ausgearbeitet und offenbaren am Schluss eine traurige Wahrheit.

Mein Fazit

Ein sehr starkes und spannendes Buch über menschliche Abgründe, Wünsche und Hoffnungen. Ich habe es gerne gelesen und freue mich jetzt schon auf weiter Werke dieses wunderbaren Autors!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Neuanfang

Süße Küsse in salziger Nordseeluft
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Eigentlich ist Ella auf dem Weg nach Monaco, um dort ihren Journalistenträumen nachzujagen. Eigentlich ist Ella in einer Beziehung. Eigentlich ist das Leben ein nie enden wollendes Abenteuer.
Doch dann ...

Eigentlich ist Ella auf dem Weg nach Monaco, um dort ihren Journalistenträumen nachzujagen. Eigentlich ist Ella in einer Beziehung. Eigentlich ist das Leben ein nie enden wollendes Abenteuer.
Doch dann kommt der unerwartete Aufprall. Ella verliert ihren Job und gleichzeitig geht ihre Beziehung in die Brüche. Um ihre Wunden zu lecken, reist die junge Frau zu ihrer Tante Meta nach Baltrum. Dort hilft sie ihr, deren Pension zu führen und gleichzeitig ihr Leben und auch die Liebe neu zu sortieren.

Allein das Cover fand ich sehr ansprechend! Zusammen mit dem Klapptext musste ich einfach nach dem Hörbuch greifen, um mich an die Nordseeküste entführen zu lassen! Das Cover zeigt Terry, den frechen kleinen Streuner, den Ella adoptierte. Er hält einen Wanderstock mit Care-Paket in der Schnauze, Möwen umkreisen den kleinen Kerl und im Hintergrund ist der typische Nordseesand mit einem Strandkorb zu sehen; Liebe schwebt in der Luft. Ich finde es sehr gelungen zu Titel und Inhalt des Buches!

Mareile Raphael schreibt mit einem frechen Charme, den Corinna Dorenkamp mit ihrer kräftigen Stimme wunderbar zum Leben erweckt. Ich habe fast das Gefühl, dass die Autorin das Buch allein für die Sprecherin geschrieben hat! Beide harmonieren einfach wunderbar und es machte mir ein riesen Vergnügen, den Irrungen und Wirrungen von Ella zu lauschen!

Natürlich ist der Beginn der Geschichte Drama pur, das sich im Folgenden nur schwer beruhigt. Ella ist eine Person, die Chaos liebt und schnell zu begeistern ist. Oft eine Spur drüber, macht genau das ihren liebenswerten Charakter aus. Sie ist in meinen Augen zwar keine Dramaqueen, weit entfernt davon ist sie allerdings auch nicht. Nach außen hin wirkt sie zwar etwas kühler, im Inneren tobt jedoch ein Kampf, den ich als Lauscherin in vollen Zügen genießen durfte. Mareile Raphael nahm mich mit; nicht nur auf die wunderschöne Insel Baltrum, sondern auch zu ihren Bewohnern und zu dem Lebensgefühl der Insulaner. Allzu gerne ließ ich mich von der Atmosphäre einfangen und beobachtete Ella dabei, wie sie ihr Leben in die Hand und in den Griff bekommt.

Mit Witz, Charme und Power entführten mich Autorin und Sprecherin an die Nordsee und ich ging sehr gerne mit! Ein schönes, lebendiges und kurzweiliges Hörbuch, das wie nichts verflog!

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Herz in Flammen

Rule of the Aurora King
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Lor ist dem Sonnenkönig entkommen.
Nur, um sich jetzt in den Fängen des Auroraprinzen Nadir wieder zu finden. Er weiß um ihre wahre Existenz und setzt alles daran, dass Lor sich die Krone aus Herz holt ...

Lor ist dem Sonnenkönig entkommen.
Nur, um sich jetzt in den Fängen des Auroraprinzen Nadir wieder zu finden. Er weiß um ihre wahre Existenz und setzt alles daran, dass Lor sich die Krone aus Herz holt und sich selbst zur Herzkönigin krönt. Doch bis dahin ist es ein weiter und steiniger Weg.

Das Cover steht ganz unter dem Motto der Herzkönigin. Wilde Rosen zieren das Bild, geschmückt von Amuletten und anderen Schmuckstücken, dessen Bedeutung sich erst beim Lesen des Buches nach und nach ergibt. Ich liebe solche lebendigen Cover, die optisch schön anzusehen sind und erst später immer mehr Geheimnisse preis geben. Was zuvor eher im Hintergrund war, oder gar nicht auffiel, erhält plötzlich eine zentrale Bedeutung. Einfach toll!

Hat mich Band eins der Reihe von Nisha J. Tuli schon in seinen Band gezogen, bin ich mit Teil zwei der Autorin jetzt hoffnungslos verfallen! Sie schreibt kraftvoll, mutig und spannend. Aber auch mit viel Herz, Humor und prickelnder Erotik! Es geht nicht nur um Liebe und Freundschaft, sondern viel mehr um die starken Bande der Familie, Verrat und die böse Enttäuschung von Menschen, die einem nahe stehen. Kurz, eine wirklich wilde und lebendige Geschichte, die mich von der ersten Seite an fesselte und nicht mehr los ließ!
Als einzigen Kritikpunkt möchte ich erwähnen, dass ich einen Rückblick, wenn auch nur einen kurzen, toll gefunden hätte. So kam ich schwer in die Geschichte hinein und musste mich erst sortieren, wo mit wem und warum. Aber das wirklich nur am Rande.

Nisha J. Tulis zweiter Band der Ouranos Saga führt mich diesmal weg von dem in Sonnenglanz erstrahlten Aphelion, hin zu diesem dunklen, aber bei weitem nicht düsteren Aurora. Die Gegensätze sind der Autorin schier meisterhaft gelungen: Sonnte ich mich zuvor im strahlenden Lichterglanz, kann ich jetzt Polarlichter genießen. Dank Nisha J. Tuli weiß ich die unterschiedlichen Schwarz-Töne zu schätzen. Ob Nachtschwarz, ein ins blau oder lila changierende Schwarz oder doch eins, dass mit grau harmoniert. Jeder Ton hat plötzlich seine eigene Note und wirkt alles andere als düster und beklemmend!
Selbst die Menschen erhalten einen ganz eigenen Touch, den ich spannend zu lesen fand. Die Intrigen werden eher heimlich, in dunklen Ecken geschmiedet und erhalten einen bösen Beigeschmack, der mich faszinierte.

In dieser aufgeladenen und dunklen Atmosphäre findet Lor sich wieder. Diesmal als Gefangene des Auroraprinzen, der ihr Geheimnis kennt. Lor will ihm vertrauen und dann doch wieder nicht. Ihr Geist signalisiert Gefahr und Misstrauen, während ihr Herz von Sehnsucht, Liebe und Verlagen spricht. Der innere Kampf der jungen und mutigen Frau, ging mir nah. Ich begleitete sie gerne auf ihrem weiteren Weg, der diesmal mit vielen Rückblicken in die direkte Vergangenheit von Herz punkten konnte. Endlich wird einiges klarer, wo ich zu vor eher im Ungewissen war.
Und doch spielte die Autorin weiterhin mit mir. Immer wenn ich mir dachte, dass ich endlich einen roten Faden gefunden und die Geschichte vorhersagen könnte, bog Nisha J. Tuli erneut ab und stürzte mich ins Ungewisse.

Eigentlich weiß ich nur eins mit absoluter Sicherheit: Ich möchte an Lors Seite bleiben und tiefer mit ihr ins Herz von Ouranos vorstoßen. Endlich die Artefakte verstehen und auch das politische Machtgefüge. Kurz, es gibt mehr Geheimnisse für mich zu lüften, als bisher aufgedeckt worden sind.

Mein Fazit
Eine mehr als würdige Fortsetzung, die mich voller Hunger und Spannung auf den nächsten Teil blicken lässt! Grandios! Einfach grandios

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