Eine faszinierende, als auch spannende Geschichte über eine Freundschaft, bei der aus 5 Freundinnen, 4 wurden.
One Second to Love (Breaking Waves 1)Mit diesem Buch schafft Kristina Moninger einen spannenden Auftakt für Breaking Waves. Dabei erzählt dieser Teil die Geschichte von einem der ehemals 5 Freundinnen. Avery, aus deren Sicht das Buch geschrieben ...
Mit diesem Buch schafft Kristina Moninger einen spannenden Auftakt für Breaking Waves. Dabei erzählt dieser Teil die Geschichte von einem der ehemals 5 Freundinnen. Avery, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, kehrt nach 10 Jahren zurück nach Harbour Bridge. Der Ort, an dem sie ihre Freundschaft mit Lee, Odina, Isabella und Josie aufgebaut und mit den Jahren gefestigt hat. Aber auch der Ort, an dem ihre Freundschaft zerbrochen und Josie, spurlos verschwunden ist. Dabei muss der ausgebrannte Rockstar, Avery Winter, nicht nur mit der Vergangenheit mit ihren Freundinnen und dem damit verbundenen Verschwinden Josie’s kämpfen, sondern auch mit ihrer problematischen Beziehung zu ihrem Bandkollegen Jake.
Müsste ich den Inhalt des Buches in einem Satz zusammenfassen, würde er wohl lauten: Die Protagonistin versucht den Verschwinden ihrer Freundin auf den Grund zu gehen und muss gleichzeitig mit ihrer Liebe zu ihrem Bandkollegen kämpfen.
Womit das Buch wohl recht interessant erscheint. Was er definitiv auch ist. Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte sich immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit bewegt hat. Dadurch hat man einen spannenden Einblick in die Geschichte von Avery’s Leben bekommen. Dieser hat sowohl die Entwicklung der Freundschaft der 5 Freundinnen, als auch Avery’s Erlebnisse mit Jake aufgezeigt. Es war ziemlich spannend mitzuverfolgen, wie es in ihrer Kindheit/Jugendzeit war, im Kontrast zur Gegenwart. Es war wie eine willkommene Abwechslung.
Was jedoch so gut nicht abwechslungsreich war: Avery’s Verhalten. Wenn Jake einen Schritt auf sie zugemacht hat, ist sie ihm zögerlich entgegengekommen, um kurz darauf wieder sauer 3 Schritte rückwärts zu machen. Man hat gemerkt, dass die Autorin aufzeigen wollte, wie sehr Avery mit der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Aber sie hat es, meiner Meinung nach, etwas übertrieben. Mit der Zeit war Avery’s Verhalten und ihre Reaktionen sehr vorhersehbar und nervig. Es gab erst gegen Ende des Buches eine Veränderung, die ziemlich erzwungen wirkte. Avery konnte nie richtig zuhören und ist viel zu sehr auf ihre eigenen Probleme und Gefühle fixiert. Dadurch stößt sie ständig jeden von sich und tut es mit der Aussage ab, dass sie das nicht kann und das ihr Gegenüber nicht so leiden würde wie sie.
Das hat leider auch ihren Charakter sehr zu Nichte gemacht. So sympathisch die Vergangenheitsform von Avery auch war, umso abstoßender war die Gegenwartsform. Ja, es ist verständlich das Menschen sich ändern und das sie verletzt werden und sich zurückziehen. Aber Avery hat bei allem auf stumm geschalten und erst am Ende des Buches, weil es eben das Ende des Buches war (so scheint es zumindest), wurde sie einsichtiger und hat endlich angefangen, zuzuhören.
Auch wenn ich Avery’s Charakter teilweise ziemlich abstoßend fand, war ihre Freundschaft und ihre Entwicklung sehr schön beschrieben. Man hat gemerkt wie die Freundinnen gelernt haben, sich nicht nur zu kennen, sondern auch zu vertrauen und zusammenzuhalten. Umso trauriger fand ich auch, als der Bruch in der Freundschaft immer deutlicher war. Ich hatte teilweise sehr Mitleid mit Josie, aber andererseits war sie auch sehr auf ihr eigenes Wohl bedacht.
Die Liebesgeschichte zwischen Jake und Avery lässt sich schwer “bewerten”. Die kleinen Rückblicke in ihre gemeinsame Vergangenheit waren meistens sehr süß und haben ihre Verbindung unterstrichen, aber waren sie auch recht monoton. In ihrer Beziehung hat es an Mut und Zuhören gefehlt. Das mit dem Mut finde ich sehr verständlich und es stört mich auch nicht, aber ich finde es recht schade, dass man immer wieder aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat, damit die Liebesgeschichte dramatischer wurde.
Andererseits fand ich es sehr spannend, wie Avery zusammen mit Odina, nachzuforschen begonnen hat. Diese Spurensuche war sehr aufregend und man konnte gut mitfiebern.
Insgesamt bin ich leider nicht so überzeugt von dem Buch, werde aber die Reihe fortsetzen, weil mich interessiert, was mir Josie passiert ist. Vielleicht hat mich auch das Klischeehafte hin und her zwischen Jake und Avery daran gehindert, dass Buch wirklich zu mögen. Wenn man sowas gerne liest, gefällt einem das Buch bestimmt besser.