Profilbild von Erdhaftig

Erdhaftig

Lesejury Star
offline

Erdhaftig ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Erdhaftig über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Zu viele Nebenschauplätze

Darf's ein bisschen Meer sein?
0

Hat mich zu Anfang noch gut unterhalten. Dieser Sebastian, wie er zu Beginn noch angehimmelt wird und später auf der Insel sein wahres Gesicht zeigt, ist einfach wunderbar beschrieben. Das er dann zum ...

Hat mich zu Anfang noch gut unterhalten. Dieser Sebastian, wie er zu Beginn noch angehimmelt wird und später auf der Insel sein wahres Gesicht zeigt, ist einfach wunderbar beschrieben. Das er dann zum Schluss zum absoluten Bösewicht mutiert, allerdings total unglaubwürdig. Wie auch die ganze Geschichte ab der Mitte irgendwie abdriftet. Die Autorin fand keinen Roten Faden, dafür viele Nebenfiguren und Nebenschauplätze, viel Langeoog und tja, irgendwie schafft sie es den lockeren STil aufrechtzuerhalten.

Gute Schreibe allein rettet den Roman leider nicht. Schade, ich hatte mir mehr von der Sorte "nette Geschichte, seicht und durchdacht" erhofft.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Hilfreich und durchdacht angelegt

Gesund mit heimischen Heilpflanzen
0

Dieser Titel ist kein typisches „Heilpflanzenbuch“, wie so viele andere. Die Autoren konzentrieren sich nur auf zehn Wiesenkräuter, die gegen hundert Beschwerden wirksam sind. Was mich vollends für das ...

Dieser Titel ist kein typisches „Heilpflanzenbuch“, wie so viele andere. Die Autoren konzentrieren sich nur auf zehn Wiesenkräuter, die gegen hundert Beschwerden wirksam sind. Was mich vollends für das Buch einnimmt, sind die Statements pro Natur- und Artenschutz. Denn gerade zur Botanik fehlt vermehrt das Wissen über Arten. Damit wird dieses Buch so richtig „rund“.
Aufbau

Zuerst werden die zehn Pflanzen vorgestellt. Danach dreht es sich darum sich daraus eine Art Hausapotheke zusammenzustellen: wobei es sich hier größtenteils um die richtige Mischung von Tee sowie die passende Trocknungsmethode handelt. Gerade letztere sind bei einigen Kräutern, wie zum Beispiel den Spitzwegerich, nicht zu unterschätzen. Auch dies wissen viele Leute nicht. Dazu kommen Hinweise zur Behandlung und wann denn doch der Gang zum Arzt sinnvoll ist. Ein kurzer Überblick zu den hundert Beschwerdebildern darf nicht fehlen nebst gut durchdachtem Anhang mit hilfreichen Tipps.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Mehr Fantasy als historischer Rom,an

Die Hüterin der Lieder
0

Tampke schafft eine anregende Mischung aus Fantasy mit historischem Background. Sie legt die Geschichte um die Druidin Ailia in die Eroberung Britanniens durch die Römer. Man taucht in die Welt der Kelten ...

Tampke schafft eine anregende Mischung aus Fantasy mit historischem Background. Sie legt die Geschichte um die Druidin Ailia in die Eroberung Britanniens durch die Römer. Man taucht in die Welt der Kelten ein, erhält Einblicke in die historischen Fakten und sehr viel Fantasy.
Auf dem Klappentext steht, dass der Roman vergleichbar mit Werken von Marion Zimmer-Bradley sein. Dem stimme ich nicht zu. Denn diese schuf eigene Welten und zog auf besondere Weise Leser in ihren Bann. Das schafft Ilka Tampke leider nicht. So spannend es zuweilen in diesem Roman zugeht, so weitschweifend sind manche Beschreibungen. Man kann diese Stellen gut überblättern und findet danach sofort wieder in die Geschichte hinein.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Seicht -am seichtesten

Tage wie Seeglas
0

Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach ...

Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach mich die Geschichte rund um Liv und Daniel richtig an, ideale Bettlektüre kurz vorm Einschlafen: seicht und nicht zu anregend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ebenso die fiktive Insel irgendwo in der Ostsee, der Surfshop und die anderen Lokalitäten. Lockere Schreibe und man will irgendwie wissen, wie es weitergeht.
Die letzten ca. 50 Seiten werden unausgewogen. Am Anfang wird Liv als introvertierte, junge Frau eingeführt, plötzlich freut sie sich auf eine Geburtstagsparty mit vielen unbekannten Leuten und dreht richtig auf. Sie kommt endlich - wie von Beginn an erwartet mit dem entsprechenden Mann zusammen, es dreht sich nur noch um Sex. Liv wünscht sich beim Arbeiten ab und zu seine nackte Haut zu streicheln, Haut ist nackt, Herrgottnochmal. Auch die Wortwahl ändert sich, von gut zu lesendem Schriftdeutsch mit ein paar eingeworfenen, aktuellen Ausdrücken zu jugendlichem Plaudertondeutsch. Das irritert nicht nur, es schreckte mich geradezu ab.

Also, die ersten zwei Drittel seichte Liebesgeschichte, das letzte Drittel - Schwamm drüber (es sei denn, man steht auf ausgiebige Sexszenen und Jugendsprache).

Veröffentlicht am 02.09.2019

Wunderbar: Teufelskrone

Teufelskrone
0

Ich mag Bücher, die fesselnd geschrieben sind. Bei denen es Hauptfiguren gibt, in die ich mich einfühlen kann und eine Geschichte, der historische Begebenheiten zu Grunde liegen. All das ist bei den „Waringhams“ ...

Ich mag Bücher, die fesselnd geschrieben sind. Bei denen es Hauptfiguren gibt, in die ich mich einfühlen kann und eine Geschichte, der historische Begebenheiten zu Grunde liegen. All das ist bei den „Waringhams“ gegeben. Auch dieses Mal wieder. Die „Teufelskrone“ spielt zur Zeit von Prinz John und Richard Löwenherz, sie beginnt mit dem altbekannten Streit um die Auslösung des Königs aus der Gefangenschaft. Die Zeit, die man aus der Sage um Robin Hood kennt. Um den dreht es sich nicht. Das Rad der Geschichte dreht sich weiter.

Wie von Gablé gewohnt, mischen die Waringhams mit ihrer typischen Art mit. Mir wuchs besonders der jüngste Sohn Yvain ans Herz, der auch die Hauptfigur bildet. Er ist herrlich flapsig und so typisch für diese speziellen Ratgeber der Plantagenets ? Wieder Neues gelernt, das mag ich so an diesen Büchern. Dieses Mal unter anderem, dass es auch Trobairitz (weibliche Troubadoure) gab. Ein feines okzitanisches Wort, das mich sehr an die Provence erinnert.
Der König klaut sich seine Braut und sorgt so für neue Feinde statt Verbündete, er besorgt Yvain eine Braut, die den „Grundstein“ für weitere hellsichtige Familienmitglieder legt. Und die Gabe mit den Pferden, das Rat geben ohne vorher drüber nachzudenken, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist – all das kennt man ja von den Waringhams Auch sein Knappe steht ihm da wenig nach und ist ein wahrer Kumpel. Da haben sich zwei gesucht und gefunden.

Es gibt zwischendurch mehrere Kapitel in denen wenig Spannendes geschieht, die aber dennoch gut zu lesen sind. Ungefähr ab der Buchmitte erhöht Gablé die Schlagzahl der Spannungshöhepunkte, es wird oft dramatisch und sehr, sehr gut zu lesen. Es wird auch klar, das sich manche Dinge historisch wiederholen. Auch König John ist ein Plantagenet und es finden sich Parallelen zu den Königen, die nach ihm regierten. Ebenso gilt dies für manche Ereignisse. Das ist nicht neu, fällt allerdings auf, wenn man die anderen Titel der Waringham-Saga gut kennt.
Wiederholungen anderer Art gibt es auch bei der Charaktisierung der Nebenfiguren. Eine in diesem Buch heißt zum Beispiel Pentêcote Fitz-Hugh, sie erinnert mich in ihrer Art und Handlungsweise stark an Lucien de Ponthieu, der (glaube ich ? in dem Band mit den Rosenkriegen vorkommt.

Also: die Teufelskrone ist ein guter, geschichtlicher Roman in bewährter Schreibe und hervorragend recherchiert, wie gewohnt von Rebecca Gablé. Vieles wiederholt sich jedoch. Die Reihe hat sich mit diesem Band sozusagen „überlaufen“. Die Figur John Ohneland, später König John und wieder als quasi „Ohneland“ endend, ist umstritten und man merkt beim Lesen, warum das so ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren