Halbgar - weder Krimi noch Schnulze
Sommernächte am TegernseeOffensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. ...
Offensichtlich konnte sich Johanna Nellon nicht entscheiden, welchem Thema sie dem Vorzug geben sollte. Sieben Erzählstränge mit unterschiedlichen Inhalten rund um den Tegernsee waren mir viel zu viel. Vorrangig dreht es sich ab der Buchmitte um die Köchin Sabine, die den Landgasthof ihres Onkels überschrieben bekommt und sich in einen Reitstallbesitzer verliebt. Diese Geschichte könnte der Rote Faden sein, wird aber ständig unterbrochen von der beginnenden Liaison ihrer besten Freundin im Tal mit dem besten Freund des Pferdezüchters sowie dem Lebenswandel ihres Onkels samt Mini-Krimi plus dem spielsüchtigen Bankberater, der Sabine um des Geldes willen gern zur Frau nehmen würde. Puh. Dazu spielt die Polizei eine Rolle, weil dem Reitstallbesitzer unsittliches Verhalten vorgeworfen wird. In den Entspannungspausen kocht Sabine etwas für einen oder alle ihre Freunde. Auch einige der Rezepte finden sich im Buch wider. Und Nellon baut viele inhaltliche Redundanzen ein, die leider selten nützlich sind.
Also statt einer romantischen Liebesgeschichte mit einigen Wirrungen und Wendungen samt Vorstellungen des bezaubernden Tegernseer Tals, bekommt man ein Konglomerat verschiedener angerissener Geschichten. Von denen einige Inhalte aufgehen, vieles versickert und nervt. Man hätte mehr daraus machen können. Eine seicht-anregende Sommerromanze in wunderschöner Umgebung hätte mir durchaus gereicht So kann ich leider gar keine Leseempfehlung aussprechen.