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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Wie ein Märchen aus 1001 Nacht, der Zauberer von Oz und Herr der Ringe

Die Reise des Königs
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Jindari, Basco, Fae und Koro könnten unterschiedlicher kaum sein, als sie sich urplötzlich inmitten eines Abenteuers wiederfinden. Während ihrer Reise lernen die Kinder einiges über sich selbst, sie lernen ...

Jindari, Basco, Fae und Koro könnten unterschiedlicher kaum sein, als sie sich urplötzlich inmitten eines Abenteuers wiederfinden. Während ihrer Reise lernen die Kinder einiges über sich selbst, sie lernen die Stärken und Schwächen der anderen kennen und zu akzeptieren. Denn zu einem Team zusammenwachsen müssen sie, wenn sie ihr Abenteuer bestehen wollen. Mit einem Luftschiff gelangen sie zu einem unsterblichen König, den ein finsteres Geheimnis umgibt.

Jan Nöbel legt ein bewundernswertes erzählerisches Talent an den Tag. Die Handlung ist komplex und mit einer Fülle an märchenhaften Details angereichert, dass es die Fantasie eines jeden Erwachsenen beflügelt. Die häufigen Wechsel in den Erzählperspektiven haben es mir zu Beginn schwer gemacht, mich mit den Charakteren zurechtzufinden. Ich wäre gern länger bei einer Figur geblieben, als nach einer Seite schon wieder in der nächsten Figur zu stecken. Aber das war wirklich nur am Anfang so. Später fühlte es sich so an, als würde man selbst auf einem Luftschiff durch ein fantastisches Reich schweben. Die Charaktere sind einfach liebenswert und mir gefiel besonders der Umgang der Kinder untereinander und wie sich die Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Ich bin sehr beeindruckt vom Einfallsreichtum und wie schön Handlung, Charaktere und Erzählstil miteinander harmonieren.

Ein ganz hervorragend gelungener Einstieg zu einem großartigen Fantasyabenteuer!

Vielen Dank lieber Jan, dass du mir dein Werk zugesandt hast!

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Zwei Buchheldinnen für junge Leser zwischen 7 und 9 Jahren

Die Waldmeisterinnen - Einmal Glück für alle
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In einem verwunschenen Wald in einem kunterbunten Baumhaus leben die beiden Waldmeisterschwestern Holly und Lia. Lia kann ziemlich gut backen und hat ein Gespür für Gefühle und Stimmungen. Holly dagegen ...

In einem verwunschenen Wald in einem kunterbunten Baumhaus leben die beiden Waldmeisterschwestern Holly und Lia. Lia kann ziemlich gut backen und hat ein Gespür für Gefühle und Stimmungen. Holly dagegen ist eine geniale Erfinderin. Die Schwestern haben einen Laden, in dem sie Erfindungen aller Art anbieten und sich um die großen und kleinen Sorgen der Waldbewohner kümmern. Im Wald geht es ja immer wunderbar verrückt zu, doch plötzlich scheint das Pech eingezogen zu sein. Der See wächst zu, die Kicherlinge kichern nicht mehr, und die Seegespenster sind traurig. Dabei sind die magischen Wesen so wichtig, denn ohne sie kann kein Glücksglimmer mehr hergestellt werden, und alle haben nur noch Pech. Klar, dass Holly, Lia und ihre Freunde alles daran setzen, das Glück zurückzuholen.

Von der Aufmachung her ist das Buch ein Genuss für die Augen. Kunterbunte Illustrationen auf jeder Seite, eine Karte des Wildwood-Forest und sogar drei leckere Rezepte zum Nachbacken. Die Grundidee der Handlung finde ich großartig, denn sie vermittelt ein erstes Gespür für das Funktionieren eines Ökosystems. Im Buch ist es der Kreislauf des Waldes, der gestört ist und es wird anschaulich erklärt, wie und warum alles zusammenhängt.

Für Erstleser sind die Waldmeisterinnen eine Herausforderung. Nicht nur wegen der englischen Vokabeln, sondern auch wegen der recht komplizierten und vielschichtigen Thematik. Im Wildwood-Forest lebt eine gigantische Vielzahl absonderlicher Wesen. Auch die Art und Weise, wie Holly und Lia sich dem Problem stellen, empfand ich teils verwirrend und zu quirlig. Mein Sohn hat sich beim Zuhören nach einigen Seiten ausgeklinkt, obwohl er Holly mit ihren Erfindungen und die Seegespenster wirklich toll fand.

Insgesamt sind „Die Waldmeisterinnen“ ein empfehlenswertes Buchheldengespann. Die Charaktere wurden liebevoll ausgearbeitet, sie sind pfiffig und stecken voll Erfindungsreichtum, und die Geschichte enthält eine wichtige Botschaft. Zum Vorlesen und intensiven Betrachten der farbenfrohen Illustrationen eignet sich das Buch auf jeden Fall für die empfohlene Altersgruppe. Aber um alle Facetten dieses Fantasyabenteuers aufzunehmen, sollten die Leser wohl etwas älter sein.

Vielen lieben Dank an die Bloggerjury für das kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Roman zum Entspannen und Abschalten

Heidesommerträume
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Carolin ist Schriftstellerin, die bereits einen ordentlichen Bekanntheitsgrad durch ihre Romane erlangen konnte. Umso zermürbender, dass sie mit ihrem neuen Projekt nicht vorankommt und die guten Ideen ...

Carolin ist Schriftstellerin, die bereits einen ordentlichen Bekanntheitsgrad durch ihre Romane erlangen konnte. Umso zermürbender, dass sie mit ihrem neuen Projekt nicht vorankommt und die guten Ideen ausbleiben. Ihr Privatleben lief auch schon mal deutlich besser. Da scheint der Tapetenwechsel in die Lüneburger Heide unausweichlich. Aber statt umgeben von Natur zu ihrer gewohnten schriftstellerischen Bestleistung zurückzufinden, muss Carolin im Hotel aushelfen, weil ihre Schwester spurlos verschwindet…

Ich gebe zu, dass ich rein wegen der ansprechenden Covergestaltung zu „Heidesommerträume“ gegriffen habe: Brombeermarmelade und Heidesträußchen. Ein Traum von Spätsommer. Durch den Roman bin ich dann nur recht schwerfällig gekommen. Vielleicht lag es daran, dass ich – typisch Sommer – bereits einige vergleichbare Romane gelesen habe und einfach übersättigt von den seichten Handlungsrahmen war. Im Prinzip lese ich gerne solche Bücher wie ihr anhand meiner letzten Blogbeiträge auch sehen könnt. Carolins Geschichte rund um ihre Schreibkrise und das Hotel mitsamt seinen Bewohnern mitten in der Lüneburger Heide werden sehr warmherzig geschildert. Es ist eine romantische, heimelige Geschichte mit ein bisschen Selbstfindung. Für alle, die die Lüneburger Heide kennen und lieben, ein großartiges Setting zum Abtauchen. Ich persönlich war noch nie da, deshalb hätten es für meinen Geschmack mehr blumige Beschreibungen der Landschaft sein können, um mich richtig in diese Wohlfühlatmosphäre des Hotels einzufinden.

Der Schreibstil von Silvia Konnerth ist flüssig und leicht, gefühlvoll mit einem angenehmen Humor. So richtig wollte der Funke bei mir trotz allem nicht überspringen, aber für alle Freunde des Lokalkolorits Lüneburger Heide dürfte der Roman ein Hochgenuss sein.

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Die Bibel für werdende Eltern

Mein wasserdichtes Baby
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Auf dem Themengebiet “Baby” bin ich kein Neuling. Ich darf die Phänomene, Wunder und Rätsel des Babyversums gerade ein zweites Mal erleben und habe mich über dieses Buch köstlich amüsiert.

Als frisch ...

Auf dem Themengebiet “Baby” bin ich kein Neuling. Ich darf die Phänomene, Wunder und Rätsel des Babyversums gerade ein zweites Mal erleben und habe mich über dieses Buch köstlich amüsiert.

Als frisch gebackene Eltern prasseln täglich neue Eindrücke und Informationen auf einen ein. Zumeist in Form guter Ratschläge aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Dann ist da dieses kleine Wesen, das zappelt und schreit, und manchmal weiß man beim besten Willen nicht, was es von einem will. Viele Fakten rund ums Baby nimmt man einfach hin. Nach dem Motto: Wie? Das ist schlecht für mein Kind? Okay, mach ich nicht. Oder, mein Baby muss durch zahlreiche Kurse bestmöglich gefördert werden, damit es sein volles Entwicklungspotential ausschöpft? Alles klar, mache ich! Aeneas Roochs Buch liefert nun die Antwort auf die Frage Warum mache ich all das überhaupt?

In einer sehr unterhaltsamen Art erklärt er 14 Alltagsphänomene aus dem Babyversum. 14 teils kuriose Situationen, in denen sich alle Eltern irgendwann wiederfinden. Er erklärt sie in einer flapsigen Erzählweise, bleibt aber dennoch wissenschaftlich. Die vermittelten Erkenntnisse sind gut recherchiert und hilfreich, insbesondere für Erstlingseltern. Mir persönlich gefällt der Humor und ich konnte an vielen Stellen herzlich lachen. Die wissenschaftlichen Fakten eignen sich hervorragend, um als Besserwisser zu glänzen. Damit trifft das Buch genau den Geschmack meines Mannes.

Ich empfehle dieses Buch allen werdenden Eltern und werde es selbst an solche verschenken!

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal und besonders an den Heyne Verlag für das kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Mord im Wunderland

Der Fall Alice im Wunderland
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Zum zweiten Mal geraten Professor Arthur Seldom und der argentinische Doktorand, von dem wir immerhin den Anfangsbuchstaben ‚G‘ erfahren, in einen verzwickten Fall.

Die Handlung des Romans spielt im Sommer ...

Zum zweiten Mal geraten Professor Arthur Seldom und der argentinische Doktorand, von dem wir immerhin den Anfangsbuchstaben ‚G‘ erfahren, in einen verzwickten Fall.

Die Handlung des Romans spielt im Sommer 1994 in Oxford. Kristen Hill, die ebenfalls eine Doktorandin Seldoms war, ehe sie zu einem Forschungsstipendium kam und sich nun mit den Tagebüchern von Lewis Carroll auseinandersetzt, hat einen sensationellen Fund gemacht. Einige Tagebuchseiten wurden einst von Carrolls Familienangehörigen vernichtet, doch Kristen findet eine Notiz, die den Inhalt besagter Seiten zusammenfasst. Welches brisante Geheimnis vermag diese Notiz zu enthüllen? Was verrät sie über den Schöpfer von „Alice im Wunderland“, das seine Verwandten verschweigen wollten? Die Lewis-Carroll-Bruderschaft gerät aus dem Häuschen. Doch bei der Versammlung, auf der die Nachricht enthüllt werden soll, kommt Kristen niemals an.

In diesem zweiten Kriminalfall rund um Professor Seldom, der gut 16 Jahre nach „Die Oxford-Morde“ publiziert wurde, zeigt sich ein deutlicher Reifegrad von Guillermo Martínez. Die Längen aus Band 1, in denen mathematische Theoreme erläutert wurden, sind zugunsten einer spannenden Handlung gekürzt. Den Leser erwartet ein kniffliger Krimi mit einer Reihe von Morden, die dem weltbekannten Kinderbuch entlehnt sind. Die immer wieder herausgezögerte Enthüllung des Tagebuchinhalts hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.

Natürlich kenne ich „Alice im Wunderland“, doch über Lewis Carroll wusste ich bislang nichts. Nicht, dass er eigentlich Charles Dodgson hieß. Dass er ebenfalls Mathematiker war. Und auch nichts über seine – nun ja, heute würde man sagen skandalösen – Fotografien. Mit umso größerem Staunen habe ich die Forschungsergebnisse verfolgt, die im Buch durch die Vertreter der Lewis-Carroll-Bruderschaft erklärt werden. Für dieses umfangreiche Wissen hat sich Guillermo Martínez in die Sekundärliteratur eingearbeitet. Eine gigantische Recherchearbeit, die sich auszahlt.

Schockierend sind die Neigungen Carrolls. Wie gesagt, ich war im Vorfeld völlig unbedarft, was seine Biografie betrifft. Aus diesem Grund konnte der Roman bei mir seine volle Wirkung entfalten.

Der Aufbau der Handlung ist brillant, vielschichtig, wendungsreich. Jedes Detail ist perfekt aufeinander abgestimmt. Seien es die mysteriösen Tagebuchseiten, Carrolls Fotografien, die Morde oder die verschiedenen Blickwinkel, wobei alles mit den Betrachtungen der Logik unterlegt ist.

„Der Fall Alice im Wunderland“ ist ein extrem guter Kriminalroman, der wieder klassische Elemente des Genres aufgreift und gelungen umsetzt. Er ist meisterhaft recherchiert und strukturiert, mit einer spannenden, nicht vorhersehbaren Handlung von Anfang bis Ende.

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