Für eine fundierte Berufs- und Lebensplanung - weise und praktisch
Kunst, Kommerz und Kinderkriegen"Kunst, Kommerz und Kinder-Kriegen" von André Hennen ist ein Buch, nach dem ich schon länger gesucht habe. Dabei bin ich bisher noch gar nicht in der Kreativbranche tätig, sondern in einem anderen Bereich, ...
"Kunst, Kommerz und Kinder-Kriegen" von André Hennen ist ein Buch, nach dem ich schon länger gesucht habe. Dabei bin ich bisher noch gar nicht in der Kreativbranche tätig, sondern in einem anderen Bereich, aber sehr interessiert an der Kreativbranche und an den verschiedenen Möglichkeiten, frei zu arbeiten.
Dieses inspirierende Nachdenk- und Reflexionsbuch beginnt mit Statistiken dazu, dass die meisten Menschen unzufrieden mit ihrem Job sind, aber nichts dagegen tun. Und dann lädt es uns schon ein, über unsere eigenen Ziele nachzudenken, nicht nur beruflich, sondern insgesamt im Leben. Dabei werden auch Zielkonflikte angesprochen: ja, es wäre schön, alles zu erreichen: reich zu werden, die Welt zu verbessern, unendlich viel Freizeit zu haben, dabei etwas Wichtiges zu erschaffen und sich selbst zu verwirklichen... doch viele dieser Ziele stehen sich gegenseitig im Weg und oft muss man sich entscheiden.
Dann kommen wir auch schon zu dem titelgebenden Dreieck aus Kunst (Kreativer Anspruch), Kommerz (Geld verdienen) und Kinderkriegen (Privatleben) und zu der Frage, wo ich mich in diesem Dreieck positionieren will - auch hier gibt es klare Trade-Offs und es wird selten möglich sein, in allen drei Bereichen zu jeder Zeit 100 Prozent zu verwirklichen.
Schließlich geht es im Buch um die Vor- und Nachteile verschiedener beruflicher Tätigkeitsformen: vom Angestellten-Sein über das Freelancertum bis zum Unternehmertum... und immer wieder wird - das ist das Besondere und Einzigartige dieses Buches - auch auf das Thema Kinderkriegen (tatsächlich und als Metapher) Bezug genommen. Obwohl ich mich davor mit all diesen Themen schon viel beschäftigt hatte, hat mir das Buch viele neue Denkanstöße gegeben, z.B. dazu, dass insbesondere die Gründung einer Firma mit einer gleichzeitigen Familiengründung extrem unvereinbar ist, und dass es Sinn macht, sich gut zu überlegen, auf welcher Erfahrungsstufe man als Freelancer einsteigt, da diese im Freelancertum selbst nur mehr schwer zu verändern ist.
Das Buch bekommt definitiv einen Stammplatz im Regal und wird mich noch länger begleiten und ich kann es allen, die sich für differenzierte Berufs- und Lebensplanung interessieren - nicht nur in der Kreativbranche, sondern auch sonst - nur ans Herz legen.