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Veröffentlicht am 07.12.2023

Coming home for Christmas

New Wishes
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Was hab ich die New-Reihe von Lilly Lucas geliebt, und wie sehr fühlt sich jeder einzelne Band wie ein Nachhausekommen an! Ganz ehrlich? Ich war so deprimiert, als ich erfahren habe, dass es Green Valley ...

Was hab ich die New-Reihe von Lilly Lucas geliebt, und wie sehr fühlt sich jeder einzelne Band wie ein Nachhausekommen an! Ganz ehrlich? Ich war so deprimiert, als ich erfahren habe, dass es Green Valley in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern die Autorin diesen cozy Ort in den Rocky Mountains erfunden hat. Irgendwann werde ich hoffentlich einmal nach Colorado reisen, und dann werde ich so lange suchen bis ich Green Valley gefunden habe!
Bis dahin begnüge und tröste ich mich mit dem frisch erschienenen Weihnachtsband New Wishes, der der eigentlich abgeschlossenen Reihe noch eine süße Verlängerung schenkt. Prompt treffen wir auf alte Bekannte und geliebte Gesichter wie Lena und Ryan, Izzy, Grayson,... Auch die Hauptfigur dieses Bands, Rebecca, ist uns als Noahs Schwester natürlich schon längst bekannt, und viele haben so sehr gehofft, dass auch sie ihre eigene Geschichte bekommt. Das hat sie, und gleich was für eine süße Story: Pfarrerstochter meets Eishockeycoach. Da knistert es sehr bald zwischen den beiden ganz heftig, und ich fand die Vibes zwischen Rebecca und Leo schon sehr genial!

Ein wenig schade fand ich, dass das Ende so rasch auserzählt war. Da es sich um den Schlusspunkt hinter der Reihe handelt, hätte ich mir da gerne noch einen ordentlichen Sahneklecks mit Kirsche drauf gewünscht. Für mich hätte es gar nicht kitschig genug sein dürfen, aber vielleicht ist das auch nur das Wunschdenken eines Green-Valley-Addict! Oder vielleicht war es doch gar nicht der endgültige Abschied und wir dürfen noch irgendwann auf einen Nachschlag hoffen? So lange bitte, bis ich das echte Green Valley eines Tages doch noch gefunden habe und mich mit Izzy, Will, Lena im Olli´s treffen kann zu leckeren Onion Rings und gechillten Gitarrenklängen! Und weil man sich an Weihnachten etwas wünschen darf, würde dann auch Cole mal wieder in Green Valley vorbeischauen.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Das Haus am See

Wo die Libellen tanzen
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Es hat sich totgelaufen zwischen Valeria und Felix. Dabei hatte es so hoffnungsvoll begonnen, und Valeria war ihrer großen Liebe nach Berlin gefolgt, hatte für ihn ihre geliebte Arbeit als Klavierlehrerin ...

Es hat sich totgelaufen zwischen Valeria und Felix. Dabei hatte es so hoffnungsvoll begonnen, und Valeria war ihrer großen Liebe nach Berlin gefolgt, hatte für ihn ihre geliebte Arbeit als Klavierlehrerin aufgegeben, um dort miteinander eine Familie zu gründen. Doch manchmal spielt das Leben einfach anders. Felix arbeitet bis spät in die Nacht, mit der Schwangerschaft will es nicht klappen, und so wird Valeria immer einsamer, unzufriedener und frustrierter. Ein heftiger Streit bringt das Fass zum Überlaufen und Valeria packt ihre Sachen und flieht aus der gemeinsamen Wohnung.

Da ist noch eine Lücke in ihrem Leben, die geschlossen werden muss, und so reist sie in den Harz zur Ferienhütte ihrer Eltern, die ihr verstorbener Vater erbaut hatte und in der sie glückliche Kindheitsjahre verbracht hat. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters hat sich ein Schleier des Schweigens und Verdrängens auf Valeria und ihre Mutter gelegt, den nun bei ihrer Rückkehr aufzubrechen und sich aufzulösen beginnt.

Der Roman schildert einfühlsam Valerias Weg zu sich selbst, denn nichts anderes ist ihre Flucht aus ihrem bisherigen Leben, das ihr nun so gar nicht mehr passen mag. Ich konnte mich sehr gut in ihre Frustration hineinfühlen, wobei sich wieder einmal zeigt, dass das Leben einfach nicht schwarzweiß ist. Denn während ich Felix anfangs als unheimlich kalt und egoistisch erlebte, begann ich ihn im Verlauf des Romans zu verstehen, wohingegen ich befürchtete, dass Valeria sich verrennt und den Weg verliert. Die Abgeschiedenheit der Hütte bildet eine ganz wunderbare Kulisse für Valerias Suche nach der Vergangenheit und nach sich selbst.

Besonders gelungen fand ich die Dorfbewohner, allen voran Georg mit seiner rauen Schale und trockenen Sprüchen, aber ganz großem Herzen. Im Verlauf des Romans beginnen sich die Fäden aus der Vergangenheit mit denen der Gegenwart zu verknüpfen, sozusagen zu einem Faden der Ariadne, mit dessen Hilfe Valeria den Weg aus dem Labyrinth ihres verzwickten Lebens findet. Leider bricht die Erzählung eher abrupt ab und liefert in einem Epilog den Ausblick auf den weiteren Fortgang. Da hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht, dass der Übergang mehr auserzählt worden wäre, um auch an dieser Stelle Valerias Gefühle und Motivation vollends verstehen zu können.

Ein wunderbar gefühlvoller Roman!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Darf ein Geschöpf seinen Schöpfer vernichten?

Der Wald
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Ein Blick in den Briefkasten, ein geheimnisvoller Umschlag und darin Pflanzensamen. Wer könnte da der Versuchung widerstehen, einfach mal zu schauen, was daraus wächst? Und genau diese Neugier hunderter ...

Ein Blick in den Briefkasten, ein geheimnisvoller Umschlag und darin Pflanzensamen. Wer könnte da der Versuchung widerstehen, einfach mal zu schauen, was daraus wächst? Und genau diese Neugier hunderter von Menschen weltweit sorgt dafür, dass sich weltweit plötzlich eine invasive Pflanze ausbreitet. Nicht nur, dass diese außergewöhnlich schnell wächst, nein, auch scheinen nahezu alle Teile hochgradig giftig zu sein. Immer mehr Menschen werden schwer verletzt, und das Gewächs breitet sich weiter mit Gewalt aus. Der Forstwirt und Bestsellerautor Marcus Holland begibt sich mit seiner Kollegin auf Spurensuche nach China, von wo die rätselhaften Samenpäckchen versandt wurden. Auch die Archäobotanikerin Waverly Park, die IT-Spezialistin Ava und eine geheimnisvolle Organisation sind auf der Jagd. Doch wer verfolgt eigentlich welches Motiv?

Nachdem Tibor Rode sein Buch auf dem Crimethrill-Event vorgestellt hatte, war ich so angeteasert, dass ich diesen Thriller einfach lesen MUSSTE. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht! Der Autor kokettiert zwar im Roman augenzwinkernd mehrmals damit, dass dies ja schließlich kein Dan Brown-Roman sein, aber diesen Vergleich braucht er keineswegs scheuen. Die Story bespielt die höchst aktuellen Themen Klimaschutz und KI, sie bietet Geheimgesellschaften und den Wettlauf gegen die Zeit, eine Jagd rund um den Globus und spannende Enthüllungen. Nie weiß man, wer mit doppeltem Boden spielt und vielleicht noch einen Trumpf im Ärmel hat. Ich habe mich beim Lesen allerbestens unterhalten gefühlt wie bei einem großartigen Blockbuster. Besonders originell fand ich auch die eingestreuten Bezüge zu Goethe und vor allem dem Faust. Doch obwohl der Thriller gleich mehrfach die Gretchenfrage stellt, will er insgesamt doch nicht wirklich ein klares Bekenntnis abgeben. Grundlegende Fragen werden angeschnitten, um eine Positionierung wandert die Erzählung jedoch elegant herum. Da fehlte mir letztendlich ein wenig die Tiefe.

Als spannenden und rasanten Thriller kann ich dieses Buch jedoch ganz klar empfehlen!

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Echt knorke, diese Truppe!

Lindy Girls
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Es brummt im Berlin Ende der 1920er Jahre. Überall schießen Tanzgruppen wie Pilze aus dem Boden, nicht nur in den schicken Tanzpalästen, sondern auch in den Straßen Berlins wird getanzt. Der Charleston ...

Es brummt im Berlin Ende der 1920er Jahre. Überall schießen Tanzgruppen wie Pilze aus dem Boden, nicht nur in den schicken Tanzpalästen, sondern auch in den Straßen Berlins wird getanzt. Der Charleston tritt seinen Siegeszug an, und Lebensfreude wird nach den bitteren Jahren des ersten Weltkriegs mit voller Wucht verbreitet. Auch Wally träumt vom Erfolg auf den großen Bühnen der Stadt mit ihrer eigenen Tanzgruppe, den „Lindy Girls“.

Wie in einem Reigen hüpfen wir beim Lesen im Lindy Hop von einer Tänzerin zur nächsten, erfahren vom harten Brotjob der einen, der Flucht aus den bürgerlichen Zwängen der anderen. Junge Frauen, die so manchen Kompromiss eingehen müssen auf dem Weg zur Verwirklichung ihrer Träume. Und nicht immer bleiben diese Zugeständnisse ohne Folgen. Der Roman versprüht jede Menge Zeitgeist, Rhythmus und Lebensgefühl und zeigt auch deutlich die Grenzen, an die die jungen Frauen in der männlich dominierten Gesellschaft stoßen. Da wird nichts beschönigt, aber am Ende der Kopf stets hochgehalten: „Eben eine echte Berlinerin, praktisch bis ins Mark. So haben wir es gelernt, so müssen wir sein, um durch dieses Leben zu kommen. Ob wir wollen oder nicht.“ Begleitet wird das Geschehen von der Musik jener Zeit, den frechen und teils frivolen Texten.

Der Roman weist dann auch weniger eine stringente Handlung auf, sondern lässt sich vom Lebensgefühl und der Musik treiben. Stellenweise hätte ich mir da ein wenig mehr Vertiefung gewünscht anstatt von Person zu Person zu hüpfen. Insgesamt ergibt sich jedoch ein aufregendes und aufschlussreiches Gesamtbild, sozusagen eine Momentaufnahme dieser spannenden Zeit im Berlin zwischen den Weltkriegen.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Die Magie der Marzipanküsse

Eisprinzen küsst man nicht
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Was könnte schöner sein als pünktlich zur Adventszeit nach Jolly Tree zurückzukehren? Nachdem in dem kleinen, verschneiten Ort in Vermont bereits Mia und James ihr Glück gefunden haben, verhilft der Weihnachtszauber ...

Was könnte schöner sein als pünktlich zur Adventszeit nach Jolly Tree zurückzukehren? Nachdem in dem kleinen, verschneiten Ort in Vermont bereits Mia und James ihr Glück gefunden haben, verhilft der Weihnachtszauber nun Alma zu viel weihnachtlichen Gefühlen. Eigentlich ist sie mit ihrem Job im B&B ganz zufrieden, auch wenn der nach der Trennung von ihrem fiesen Ex nur eine Notlösung ist. Doch dann schneit plötzlich ein ganz besonderer Gast herein: Calum Prince – wegen seiner kaltschnäuzigen Art auch „Eisprinz“ genannt. Dass er nicht immer so kühl und arrogant war, weiß Alma nur zu gut, denn auch wenn er sich nicht mehr daran erinnert, so konnte sie ihre erste Begegnung vor so vielen Jahren niemals vergessen.

Jolly Tree steht einfach für wunderbares Weihnachtsfeeling, reizende Kleinstadtbewohner und sehr leidenschaftliche Gefühle. Der Kurzroman schafft es, in nur rund 100 Seiten eine wirklich zuckersüße Weihnachtslovestory zu erzählen. Dabei gefiel mir dieser zweite Teil sogar noch besser als der erste! Wir haben Plätzchen (Marzipanküsse sogar mit Rezept im Buch!), Schnee, Kakao, Weihnachtslieder – und Leidenschaft, die die Kälte in Vermont zum Schmelzen bringt. Besonders niedlich fand ich Cals Besessenheit von Almas Sommersprossen! Mir hat dieser romantische Trip nach Jolly Tree viel Freude beim Lesen bereitet, ein richtig süßer Weihnachtskurzroman!

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