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Veröffentlicht am 27.09.2024

Auf in phantastische Welten

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte
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Eine aufregende Reise in ein komplett neues Buchuniversum! Für die Jugendliche Anne steht das Leben von heute auf morgen auf dem Kopf. Sie muss ihre Mutter in Berlin verlassen und in ein ganz besonderes ...

Eine aufregende Reise in ein komplett neues Buchuniversum! Für die Jugendliche Anne steht das Leben von heute auf morgen auf dem Kopf. Sie muss ihre Mutter in Berlin verlassen und in ein ganz besonderes Internat nach Irland ziehen. Dort erfährt Annie, wie sie hier genannt wird, dass sie eine Migra ist. Zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Buchwesen. Bookford Manor bietet ihr ein neues Zuhause und ganz neue Möglichkeiten, auch wenn sie sich hier erst einmal einfinden muss. Zum Glück findet sie in Mac und Fitz rasch Freunde und Verbündete, während sie nicht weiß, was sie von dem rätselhaften Caspian halten soll. Denn es zeigt sich bald, dass ihr nicht alle hier freundlich gesinnt sind.

Dieser Jugendroman ist eine Hommage an all die geliebten Jugendbücher, so dass mir als Bookie das Herz weit aufgegangen ist. Er ist gespickt mit wundervollen Zitaten aus Peter Pan oder Momo, da laufen eben mal Edward und Bella durchs Bild, es ist ein wahres Paradies. Doch trotz aller Anspielungen schafft es die Autorin, eine eigene Welt und eine eigene Geschichte zu erschaffen. Die Spannung und die Gefühle der Story sind dabei perfekt für ein Jugendbuch abgestimmt. Für mich war es vor allem der hohe Wiedererkennungswert mit geliebten Büchern, der den besonderen Charme der Geschichte ausmachte. Ob das jugendlichen Leser*innen auch so geht und die zitierten Werke auch ihnen bekannt sind, bleibt herauszufinden. Für mich jedenfalls war es ein lohnenswerter Ausflug in die Welt meiner Herzensbücher und dazu eine wirklich schön erzählte Abenteuergeschichte in einem neu erschaffenen Buchuniversum.

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Veröffentlicht am 27.09.2024

Vom Fortgehen und Ankommen

Zwei Leben
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„Es war, als hätte sie in ihrem Haus eine Tür gefunden, die sie seit fünfzehn Jahren übersehen hatte.“

Ein Dorf in Süddeutschland in den 1970er Jahren. Die Menschen dort gefangen in Konventionen, gefangen ...

„Es war, als hätte sie in ihrem Haus eine Tür gefunden, die sie seit fünfzehn Jahren übersehen hatte.“

Ein Dorf in Süddeutschland in den 1970er Jahren. Die Menschen dort gefangen in Konventionen, gefangen in alltäglichen Zwängen, in ihrem engen Dasein. Nur einer von ihnen war einmal im Leben frei, ausgerechnet als er in Gefangenschaft war.

Zwei Frauen, die sich sehnen. Nach der Ferne, nach dem freien Leben, nach dem „Mehr“, das es doch geben muss.

Die eine der beiden Frauen ist die junge Roberta, die nach ihrer Schneiderlehre zurück auf den elterlichen Hof kommt und dort sofort wieder in die immer gleichen Abläufe eingepresst wird. Die andere ist Gertrud, die Frau des Pfarrers, die in sich ein Sehnen spürt, ein Ziehen, das sie in die Welt hinauslocken möchte. Ewald Arenz versteht es meisterhaft, uns in dieses kleine Dorf mitzunehmen, die Abläufe des Jahres, die Natur, die gesellschaftlichen Bindungen und Verbindungen. All dies beschreibt er meisterhaft und bedient sich dabei eines Schreibstils, der haargenau Zeit und Ort widerspiegelt und lebendig werden lässt. Die Handlung nimmt sich Zeit, sich zu entfalten, Beziehungen wachsen, Sehnsüchte reifen zu lassen. Hier nun zeigt sich die wahre Meisterschaft des Autors, wenn er die Handlungsstränge geschickt verwebt, Parallelen entstehen und Wege sich kreuzen lässt, und wir erfassen so langsam die wahre Tiefe des Titels und der Handlung.
Und dann birgt dieser Roman noch eine ganz besondere Perle: Selten gibt es diese Charaktere, die nachhallen, die wir im Herzen behalten und von denen wir uns wünschen, es wären wahre Personen. Robertas Opa ist so jemand, der aus einer Geschichte eine Herzensgeschichte macht.

Für mich war es ein großartiges Leseerlebnis in Klang und Geschehen. Klare Leseempfehlung für diesen Roman.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Die heidnischen Ursprünge des Gabenbaums

Das Wunder der Tannenbäume
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Keine Angst, es ist noch nicht zu früh für einen Weihnachtsroman, denn hinter diesem Titel verbirgt sich eine ganz andere Geschichte als ich zuerst erwartet hätte!

In erster Linie ist dies nämlich ein ...

Keine Angst, es ist noch nicht zu früh für einen Weihnachtsroman, denn hinter diesem Titel verbirgt sich eine ganz andere Geschichte als ich zuerst erwartet hätte!

In erster Linie ist dies nämlich ein historischer Roman, der uns Anfang des 19. Jahrhunderts in den Schwarzwald führt zu einer Holzfällerfamilie. Aufgrund eines tragischen Unglücks muss die sechzehnjährige Anneliese plötzlich für ihre Mutter und ihren kleinen Bruder sorgen in einer Zeit voll Hunger und Armut.

Die Familie lebt auf einem kleinen Gehöft im Wald, und die Autorin versteht es wunderbar, die große Bedeutung der Natur ringsum zu beschreiben und für uns einzufangen. Marva, die Mutter, ist eine Art Heilerin, und so werden auch wir vertraut mit dem engen Geben und Nehmen, wenn es um Vorratshaltung geht, aber auch um Heilkräuter und Salben. Auch die bitteren Nöte der Familie sind so anschaulich geschildert, dass man den Hunger der Kinder beim Lesen förmlich spüren kann. Nein, dies ist kein rosarotes Weihnachtsmärchen, sondern die Geschichte stellt sich der Armut der Menschen. Aber es wäre auch keine Weihnachtsgeschichte, wenn es nicht ein Licht in der Dunkelheit gäbe! Und dieses Licht leuchtet bald weithin für alle Menschen in Freiburg, ehe es seinen Weg in die Welt findet.
Bemerkenswert finde ich, dass dieser Roman nicht die klassischen christlichen Weihnachtsthemen behandelt, sondern sich den heidnischen Ursprüngen der Tradition widmet. Vor allem begleiten wir Anneliese über viele Jahre durch alle Jahreszeiten, immer eng mit der Natur verbunden. Daher keine klassische Weihnachtsgeschichte, aber ein hervorragender historischer Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung abgebe.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Living next door to Bowie

Moonshine Kiss
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Cass liebt Bowie und Bowie liebt Cass. So war es schon immer, und eigentlich wäre es ganz einfach. Aber es ist nie etwas aus ihnen geworden, und dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund, der letztendlich ...

Cass liebt Bowie und Bowie liebt Cass. So war es schon immer, und eigentlich wäre es ganz einfach. Aber es ist nie etwas aus ihnen geworden, und dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund, der letztendlich beide unglücklich macht.

Wir sind zurück in Bootleg Springs beim Bodine-Clan, und dieses Mal steht Bowie im Mittelpunkt der Erzählung. Bowie lebt Tür an Tür mit Cass, in die er schon immer verliebt war und mit der er nicht zusammen sein darf. Cass wiederum hat nicht nur das Gefühlschaos mit ihrem Nachbarn an der Backe, sondern auch eine Invasion von Reportern im Ort und einen neuen Vorgesetzten im Police Office, der ihr das Leben zur Hölle macht. Vor allem als sie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln im Verschwundenenfall Callie Kendall, der sich über die ganze Buchreihe hinzieht.

Bei aller prickelnden Chemie zwischen Cass und Bowie war dies für mich leider doch der bisher schwächste Teil der Reihe. Die Story konnte die Spannung einfach nicht über die gesamte Länge tragen, sondern es gab einen großen Hänger im Mittelteil, in dem es so gar nicht vorangehen wollte und die Handlung stagnierte.

Erst zum Schluss hin nahm die Story noch einmal mächtig an Fahrt auf, sowohl was die Lovestory betrifft als auch den Crime-Anteil. Da hätte man im Mittelteil einfach den Mut zu Kürzungen haben müssen. Dennoch bietet der dritte Teil der Reihe auch einige Highlights a la Bootleg Springs: Die trinkende und prügelnde Scarlett findet ihre Meisterin in Oma Gram-Gram, dazu gibt es geheime Dorfversammlungen, legendäre Verkostungen von Selbstgebranntem, freche Dialoge und den gesammelten Charme dieses einzigartigen Orts. Und natürlich hat mein Lieblingshuhn Mona Lisa MacNugget wieder einen Auftritt. Vor allem machen mich die neuesten Erkenntnisse im Verschwundenenfall neugierig auf die Fortsetzung, die hier schon griffbereit liegt!

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Baumhaus-Magie in Colorado

A Place to Belong
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Eigentlich wollte Maggy Gardner nur das Impfbuch ihrer Mutter in deren Unterlagen suchen, aber dann stößt sie auf etwas, das ihr Leben verändern wird. Maggys Welt steht von jetzt auf gleich kopfüber, und ...

Eigentlich wollte Maggy Gardner nur das Impfbuch ihrer Mutter in deren Unterlagen suchen, aber dann stößt sie auf etwas, das ihr Leben verändern wird. Maggys Welt steht von jetzt auf gleich kopfüber, und ihr Weg führt sie nach Palisade auf die Cherry-Hill-Farm der McCarthys. Die freuen sich über ihr Auftauchen, halten sie Maggy doch für die Reporterin, die einen Bericht über die Baumhäuser auf dem Grundstück schreiben soll. Eine Journalistin ist Maggy zwar, aber sie kann den McCarthy-Schwestern unmöglich eröffnen, wer sie in Wirklichkeit ist.

Vielleicht liegt es daran, dass ich früher selbst als Journalistin gearbeitet habe, aber ich habe mich sofort mit Magnolia aka Maggy verbunden gefühlt. Ihr improvisierter Zeitungsartikel über eine Eichhörncheninvasion erinnerte mich köstlich an so manchen Artikel, den ich verfasst habe.

Aber auch abgesehen von dieser persönlichen Parallele war mir Magnolia als Charakter gleich wahnsinnig sympathisch und ich konnte mich in das gefühlsmäßige Durcheinander und die Zwickmühlen, in denen sie steckt, wunderbar hineinfühlen. Außerdem punktet der Roman stark mit großartigen atmosphärischen Eindrücken. Die Farm in Colorado ist nicht nur blasser Hintergrund, sondern man riecht den Duft reifer Pfirsiche, hört den Kies knirschen, sieht flackernde Lagerfeuer und kostet die leckeren Gerichte, die Mama McCarthy zaubert. Beim Lesen habe ich mich wirklich wie in einer anderen Welt gefühlt, und dies ist auch einer der Gründe, weshalb diese Reihe Wohlfühl-Bücher der allerbesten Reihe sind. Für mich übrigens die beste Reihe von Lilly Lucas. Dabei verbleibt es keineswegs bei einer Heile-Welt-Schilderung, sondern die Nöte der Saisonarbeiter auf der Farm werden klar angesprochen.

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