Die Geschichte von Anneliese und dem Gabenbaum
Schwarzwald, 1815: Anneliese lebt mit ihrer Mutter, ihrem Vater, dem Holzmacher Hannes und ihrem Bruder Kasper etwas abseits vom Dorf. Da ihre Mutter eine Tschusch, also eine Fremde ist, werden sie von ...
Schwarzwald, 1815: Anneliese lebt mit ihrer Mutter, ihrem Vater, dem Holzmacher Hannes und ihrem Bruder Kasper etwas abseits vom Dorf. Da ihre Mutter eine Tschusch, also eine Fremde ist, werden sie von den Dorfbewohnern gemieden. Auch die Arbeit des Vaters erfordert ein Leben in der Nähe des Waldes. So ist Anneliese mit den Abläufen der Natur vertraut und kennt die harte Arbeit mit dem Holz, doch sie liebt das Leben wie es ist. Als der Vater aber bei einem Unfall verstirbt und die Familie verschuldet zurücklässt, beginnt der Kampf ums Überleben, denn der Huaptverdiener fehlt nun. Aber Liese gibt nicht auf und lässt sich auch vom Weggang des Bruders in eine Klosterschule und den viel zu frühen Tod der Mutter nur kurze Zeit später nicht kleinkriegen. In ihrer Not schmückt sie irgendwann einen kleinen Tannenbaum als Gabenbaum, wie sie von einem Geschichtenerzähler gehört hat, und nimmt ihn als Glücksbringer mit auf den Markt. Überraschenderweise erfährt das Bäumchen viel Aufmerksamkeit und Liese spürt, dass der geschmückte Tannenbaum nicht nur ihr selbst große Freude bereitet hat...
Claudia Romes erzählt in diesem winterlich, weihnachtlichen Roman die Geschichte der starken und mutigen Anneliese, die für ein selbstbestimmtes Leben kämpft und nicht aufgibt. Das Schicksal der jungen Frau ist sehr berührend und zieht die Leser sofort auf ihre Seite. Obwohl der Roman auf einer fiktiven Idee der Autorin beruht, könnte es durchaus so geschehen sein, denn eine Überlieferung der wahren Geschihchte rund um den Weihnachtsbaum gibt es nicht.
Dieser bezaubernd schöne Roman hat mich sofort gefesselt und ich wollte nur zu gerne einfach immer weiterlesen, denn Liese ist mir schnell ans Herz gewachsen und ich liebe ihre Art, immer weiterzumachen und nicht aufzugeben. Diese mutmachende und sehr stimmungsvolle Geschichte hat mir diesen vierten Adventssonntag wunderbar verschönert und meine Vorfreude auf die nahenden Feiertage noch weiter verstärkt.