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Veröffentlicht am 18.01.2024

Wenn die Erinnerungen übermächtig sind

Sturmjahre
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Es könnte so schön sein, nun da Archie aus dem Krieg zurück nach Schottland gekehrt ist. Der Pub in Foxgirth läuft wieder prächtig, und auch die Geschäfte der Whiskey-Destillerie florieren. Dennoch kann ...

Es könnte so schön sein, nun da Archie aus dem Krieg zurück nach Schottland gekehrt ist. Der Pub in Foxgirth läuft wieder prächtig, und auch die Geschäfte der Whiskey-Destillerie florieren. Dennoch kann Archie nicht zur Ruhe finden. Auch wenn in der Welt wieder Frieden herrscht, in seinem Inneren tut er dies nicht.

Bereits im ersten Band der Reihe hatten wir Archie kennengelernt, da jedoch vor allem von seiner rauen Seite. Nun gewinnen wir tiefe Einblicke in sein Herz, das für Vika schlägt. Sie und ihre Schwester hatte er vor vielen Jahren aus dem übelsten Viertel Glasgows nach Foxgirth geholt. Auch Vika hat starke Gefühle für Archie, aber nach einer Beinah-Katastrophe wird ihr klar, dass es keine Zukunft mit Archie geben kann, und in einer Nacht- und Nebelaktion verlässt sie mit ihrem kleinen Sohn Foxgirth und kehrt nach Glasgow zurück.

Besonders gut gefiel mir die Entwicklung von Vika, die in der Not lernt, selbst für sich und ihren Sohn zu sorgen. Gerade die Schilderung der Gorbals war wirklich erschütternd, wo eine ganze Familie in einem winzigen Zimmer zusammenwohnt, es Kohlen nur zum Kochen, aber nicht zum Heizen gibt, die Armut ständig spürbar ist. Und dennoch gibt es genau dort unter den Bewohnern dieses ärmsten Viertels von Glasgow den größten Zusammenhalt und selbst das Wenige wird geteilt. Das waren wirklich bewegende Passagen in der Erzählung. Im Gegensatz zum Vorgängerband hatte diese Geschichte jedoch leider ein paar Längen, da hätte ich mir persönlich eine Straffung der Handlung gewünscht. Insgesamt hat mich der Roman aber wunderbar unterhalten und ich freue mich bereits auf die bald erscheinende Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Dem neuen Gatsby auf der Spur

Escape Room: Der neue Gatsby
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Die Weihnachtsferien haben wir für einen gemütlichen Mutter-Tochter-Spiele-Nachmittag genutzt und uns das neue Escape-Room-Buch von Stefanie Neeb vorgeknöpft. Der Titel deutet es bereits an, es geht in ...

Die Weihnachtsferien haben wir für einen gemütlichen Mutter-Tochter-Spiele-Nachmittag genutzt und uns das neue Escape-Room-Buch von Stefanie Neeb vorgeknöpft. Der Titel deutet es bereits an, es geht in der dem Spiel zugrundeliegenden Story um ihn: „Der neue Gatsby“. Inspiriert von dem Klassiker hat die Autorin die Geschichte weitergesponnen mit spannenden Elementen: Geheimnisvolle Einladungen werden verschickt, es gab einen tragischen Autounfall, und persönliche Rachegefühle stehen im Raum. Vor diesem Hintergrund gilt es verschiedene Rätsel zu lösen. Wir haben festgestellt, dass diese im Schwierigkeitsgrad von äußerst einfach bis durchaus knifflig variieren. Als Hilfsmittel genügt ein Bleistift, was den Aufwand angenehm niedrig hält. Besonders schön fanden wir, dass die Auflösung eines jeden Rätsels im jeweils nächsten Kapitel folgt. Das Spielebuch ist nämlich in Kapitel aufgeteilt, bei denen jeweils die Seiten noch aufgetrennt werden müssen. Man sollte sich bewusst sein, dass es kein reines Escapespiel ist, sondern es einiges zu lesen gibt.

Wir hatten jedenfalls einen vergnüglichen Nachmittag!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Augen auf beim Kirschenkauf!

Tödlicher Smoothie
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Eigentlich hatten die drei agilen Ladys Leah, Ruth und Betty sich auf ein spannendes Promi-Event in Old Alley Town gefreut, doch dann wird dieses von einem Mord überschattet. Wieder einmal verdächtigt ...

Eigentlich hatten die drei agilen Ladys Leah, Ruth und Betty sich auf ein spannendes Promi-Event in Old Alley Town gefreut, doch dann wird dieses von einem Mord überschattet. Wieder einmal verdächtigt Inspector Dowling eine Unschuldige, zudem eine Freundin des Trios, und das können sie nicht auf sich sitzen lassen. Daher ermitteln sie – zum Leidwesen des Inspectors – wieder einmal auf eigene Faust.

Der Cozy Crime vereint auf wunderbare Weise alle Elemente, die man sich für dieses Genre wünscht: Ein kleines englisches Dorf in den Cotswolds mit allerlei schrulligen Bewohner:innen, einen spannenden Fall und ein unwiderstehliches Ermittlungstrio, denn die drei Damen tragen ihr Herz auf der Zunge und glänzen auch mit frechen Sprüchen. Besonders Betty habe ich da sehr ins Herz geschlossen! Dazu kommen die putzigen Wellensittiche von Leah, die mir beim Lesen so manches Schmunzeln entlockt haben.

Eine echte Wohlfühllektüre zum Mitraten. Einzig das Ende und die Auflösung konnten mich nicht ganz abholen, aber insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, vor allem weil mir die Charaktere und ihre liebenswerten Eigenheiten schon aus dem ersten Band vertraut waren. Nur einen Smoothie werde ich wohl so schnell nicht mehr trinken!

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Wer zieht die Bohne?

Winterliebe auf der Kamelien-Insel
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Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für ...

Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für eine Weihnachtsepisode. In deren Mittelpunkt steht nicht nur Töpferin Rozenn, sondern vor allem auch das Fest der Heiligen Drei Könige, also der heutige Tag!

Das Fest der Drei Könige wird in Frankreich ganz besonders groß gefeiert und traditionell gibt es eine Galette des Rois. Dieser Dreikönigskuchen ist eine köstliche Tarte mit einer Mandelfüllung. Was diesen Kuchen so einzigartig macht, ist die kleine Figur, die vor dem Backen darin versteckt wird. Manchmal ist dies eine getrocknete Bohne, manchmal aber auch wie im Buch eine kleine Tonfigur, die in Anlehnung an die ursprünglich verwendeten Bohnen Fève genannt wird.

Wir leben hier in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze, und da finden diese Traditionen natürlich auch ihren Weg zu uns. Im Kindergarten und in der Grundschule gibt es immer am 6. Januar eine Galette des Rois. Jedes Jahr ist es wieder spannend, wer „den König zieht“, also die Bohne findet und für einen Tag König wird. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem dies meiner jüngsten Tochter gelungen ist. Sie bekam dann eine goldene Papierkrone als Königin, durfte sich aus dem Kreis ihrer Freunde einen König aussuchen und brachte die Bohne wie eine Trophäe nach Hause!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Vom Tode geküsst

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Signa scheint verflucht zu sein. Ein Vormund nach dem anderen stirbt unerwartet und teils aus unerklärlichen Gründen, und so wird das Mündel immer weiter herumgereicht bis sie schließlich auf Thorn Grove ...

Signa scheint verflucht zu sein. Ein Vormund nach dem anderen stirbt unerwartet und teils aus unerklärlichen Gründen, und so wird das Mündel immer weiter herumgereicht bis sie schließlich auf Thorn Grove landet. Auch hier hat der Tod schon Einzug gehalten. Während Signa ihn aufgrund ihres Schicksals bisher als ihren Feind betrachtete, lernt sie ihn hier von einer ganz anderen Seite kennen. Und vor allem steht sie ihm plötzlich in Persona gegenüber. Doch das geheimnisvolle Sterben geht weiter.

Die Fantasy-Romance begeistert mit einem ganz besonders magischen Setting in dem Herrenhaus der Familie Hawthorne und dem umliegenden Anwesen mit dem geheimnisvollen Garten der verstorbenen Hausherrin Lilian Hawthorne. Signa besitzt die einzigartige Fähigkeit, die Geister von Verstorbenen sehen zu können, und nach einer beängstigenden Begegnung findet sie sich der Aufgabe gegenüber, nicht nur den Mörder von Lilian zu finden, sondern auch weitere Morde zu verhindern. Schnell merkt sie nämlich, dass ihre Cousine Blythe in höchster Lebensgefahr schwebt. Und immer in ihrer Nähe: der Tod, den Signa mit Hilfe von Belladonna-Beeren herbeirufen kann. Der scheint seinen eigentlichen Auftrag zu vergessen und auf Abwege zu geraten, was nicht zuletzt an seiner besonderen Verbindung mit Signa liegt.

Ich fand die Idee einer Romanze mit dem Tod außerordentlich originell und verführerisch. Dabei ist lange Zeit unklar, zu wem Signa sich hingezogen fühlt, denn da gibt es ja noch den unkonventionellen Stallburschen Sylas und den begehrten Junggesellen Everett. Der der Handlung zugrundeliegende Kriminalfall erwies sich als äußerst überraschend und ließ mich beim Lesen lange rätseln.

Insgesamt ein aufregendes Leseerlebnis der besonderen Art!

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