Die Gabe der Reflektorin
Die Sehenden und die TotenStrafzettel verteilen im Wendland. Mehr Aufregung braucht Carla nach schlimmen Ereignissen eigentlich nicht. Auch ihre Teenietochter Lana heilt noch. Das Mädchen ist hochsensibel.
Doch ein grausamer Mord ...
Strafzettel verteilen im Wendland. Mehr Aufregung braucht Carla nach schlimmen Ereignissen eigentlich nicht. Auch ihre Teenietochter Lana heilt noch. Das Mädchen ist hochsensibel.
Doch ein grausamer Mord an einem jungen Menschen beendet die Idylle im Wendland, und plötzlich sieht sich Carla Druck und Triggern ausgesetzt. Und auch Lana fühlt sich unwiderstehlich von dem Fall angezogen und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an.
Dieser Kriminalroman war für mich ein wahrer Glücksgriff. Er konnte mich vollauf begeistern. Die starken Charaktere überzeugten mich voll und ganz, der Fall war faszinierend und spannend, und vor allem wurde hier endliche einmal gründlich und anständig ermittelt. Daher gibt es auch keine großen, nicht nachzuvollziehenden Sprünge in der Handlung, sondern die Story und vor allem die Hintergründe der Tat werden erst nach und nach aufgedeckt, wodurch sich die Spannung für mich wahnsinnig steigerte.
Richtig gut gefiel mir die Figur der Lana. Natürlich ist sie mit den typischen Eigenschaften eines schwierigen Teenagers ausgestattet, aber darüber hinaus ist das hochsensible Mädchen als Reflektorin besonders empfänglich für Gefühle und Motivationen, erkennt intuitiv Zusammenhänge und liefert damit wertvolle Impulse, ohne dass es unglaubwürdig wirkt. Und gerade das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist wahnsinnig einfühlsam geschildert, vor allem im Gegensatz zum Verhältnis des Mordopfers und dessen Mutter, wozu es im Roman so passend heißt: „Wenn der Schmerz einer Mutter zu groß wird, ist das Land der Wahrheit zu eng.“
Ein wirklich spannender Kriminalroman, der mich auf einen weiteren Fall für Carla Seidel und ihr Team hoffen lässt.