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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2024

Erfrischend

Only Margo
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In „Only Margo“ erzählt die Autorin auf erfrischende und ungewöhnliche Weise die Geschichte von Margo, die sich in einer für sie völlig neuen Welt wiederfindet. Nach einer ungewollten Schwangerschaft und ...

In „Only Margo“ erzählt die Autorin auf erfrischende und ungewöhnliche Weise die Geschichte von Margo, die sich in einer für sie völlig neuen Welt wiederfindet. Nach einer ungewollten Schwangerschaft und ohne nennenswerte Unterstützung kämpft sie darum, ihr Leben und das ihres Kindes finanziell zu sichern. Der Zufall führt sie auf die Plattform OnlyFans, und plötzlich wird sie Teil einer Online-Community, in der Frauen ihre Kreativität und Individualität ausleben – und dabei gutes Geld verdienen können.

Was mich begeistert hat:
Die Erzählweise des Buches ist lebendig und modern. Besonders beeindruckend ist die authentische Darstellung der Hauptfigur Margo, die als junge, alleinerziehende Mutter mit den Herausforderungen des Lebens ringt. Ihre Entwicklung vom verzweifelten Suchen nach Lösungen hin zu einer selbstbewussten und kreativen Frau ist einfühlsam und glaubwürdig beschrieben. Dabei werden auch gesellschaftliche Vorurteile und die Ambivalenz digitaler Plattformen beleuchtet, was dem Roman Tiefe verleiht.

Der Einblick in die Welt von OnlyFans hat mich fasziniert – ein Thema, über das ich bisher wenig wusste. Die Darstellung ist dabei weder wertend noch voyeuristisch, sondern wirkt informativ und sensibel. Margo selbst bleibt durchweg sympathisch, was es leicht macht, mit ihr mitzufühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Auch die Nebenfiguren, wie ihre Cosplay-begeisterte Mitbewohnerin Suzie und ihr Vater Jinx, fügen humorvolle und herzerwärmende Momente hinzu.

Kritikpunkte:
Ein kleines Manko des Buches liegt in der Erzählstruktur. Der Wechsel zwischen der Ich-Perspektive und der Perspektive eines allwissenden Erzählers hat mich gelegentlich verwirrt und meinen Lesefluss beeinträchtigt. Diese Sprünge hätten fließender gestaltet sein können, um den Leser stärker im Geschehen zu halten.

Fazit:
„Only Margo“ ist ein origineller und mutiger Roman, der aktuelle Themen wie digitale Selbstverwirklichung, Mutterschaft und gesellschaftlichen Druck aufgreift. Trotz kleiner Schwächen in der Erzählweise überzeugt das Buch mit einer starken Protagonistin und einem frischen Blick auf ein kontrovers diskutiertes Thema. Für alle, die eine moderne und facettenreiche Geschichte suchen, ist „Only Margo“ definitiv eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Düster und atmosphärisch

Minus 22 Grad
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„Minus 22 Grad“ von Quentin Peck ist ein packender Psychothriller, der die eiskalte Winterlandschaft mit einer atmosphärischen Spannung verbindet. Der Roman beginnt mit einer scheinbar alltäglichen Szene, ...

„Minus 22 Grad“ von Quentin Peck ist ein packender Psychothriller, der die eiskalte Winterlandschaft mit einer atmosphärischen Spannung verbindet. Der Roman beginnt mit einer scheinbar alltäglichen Szene, die sich jedoch schnell in einen Albtraum verwandelt: Laura Gehler wird mitten im Wald brutal von einem Unbekannten entführt und erwacht in einem durchsichtigen Käfig, wo ein perfides Spiel beginnt. Gleichzeitig sorgt ein düsterer Subplot um Lauras Mutter und eine makabre Botschaft für zusätzliche Beklemmung.

Peck versteht es, die klirrende Kälte des Winters als beklemmenden Hintergrund für die Handlung einzusetzen. Die Einsamkeit und Dunkelheit des Waldes verstärken die Bedrohung, während die verzweifelte Lage von Laura und die fieberhafte Suche von Kommissar Lukas Johannsen den Puls höhertreiben. Besonders gelungen ist das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Laura und ihrem Entführer, das von einem psychologischen Tiefgang geprägt ist.

Alle Charaktere kämpfen auf ihre Weise mit inneren Dämonen, was ihnen eine vielschichtige Tiefe verleiht. Kommissar Johannsen ist ein glaubwürdiger Protagonist, dessen persönliche Konflikte geschickt in die Handlung eingewoben sind. Diese emotionalen Verstrickungen machen es leicht, mit den Figuren mitzufiebern.

Leider leidet der Roman unter einer gewissen Vorhersehbarkeit. Obwohl die Spurensuche spannend gestaltet ist, hatte ich schon früh einen Verdacht, wer hinter der Entführung steckt. Dieser Verdacht bestätigte sich letztendlich, was der Geschichte ein wenig die Überraschung nahm. Dennoch bleibt die Handlung fesselnd genug, um das Buch kaum aus der Hand legen zu können.

Fazit:
„Minus 22 Grad“ ist ein atmosphärischer Thriller, der vor allem durch seine Charaktertiefe und die beklemmende Winterkulisse punktet. Trotz eines vorhersehbaren Plots hält das Buch durch psychologische Spannung und emotional packende Wendungen bei der Stange.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Geheimnisvoll

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
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„Everything We Never Said“ ist ein echter Pageturner, der mich in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte rund um Ella, die nach dem Tod ihrer besten Freundin Hayley mit Schuldgefühlen kämpft, trifft direkt ...

„Everything We Never Said“ ist ein echter Pageturner, der mich in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte rund um Ella, die nach dem Tod ihrer besten Freundin Hayley mit Schuldgefühlen kämpft, trifft direkt ins Herz. Sie gibt sich selbst die Schuld an dem Unfall und fühlt sich trotzdem auf einmal zu Sawyer, Hayleys Freund, hingezogen. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf und doch irgendwie unausweichlich scheint.

Sawyer ist der Einzige, der Ellas Schmerz nachvollziehen kann und zwischen den beiden entwickelt sich eine Verbindung, die sich genauso aufregend wie verboten anfühlt. Doch es bleibt nicht bei diesem Kribbeln, denn je mehr Zeit Ella mit ihm verbringt, desto mehr wird ihr klar, dass etwas Dunkles an ihm haftet. Ist es wirklich nur Liebeskummer, oder steckt mehr dahinter? Als Ella schließlich in Hayleys Tagebuch liest, wird ihr klar, dass die Beziehung ihrer Freundin zu Sawyer ganz anders war, als sie dachte. Diese Enthüllungen werfen neue Fragen auf und machen aus einer komplizierten Liebesgeschichte einen regelrechten Psychothriller, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht.

Der Stil der Autorin ist super atmosphärisch und bringt die Gefühle der Charaktere super rüber, sodass man sehr gut mitfühlen kann. Die Story wird durch die Geheimnisse und die unerwarteten Wendungen zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen. Ella muss entscheiden, wie weit sie im Namen der Liebe bereit ist zu gehen – und die Frage, ob sie Sawyer wirklich vertrauen kann, bleibt bis zum Ende spannend.

„Everything We Never Said“ ist mehr als nur eine verbotene Liebesgeschichte. Es geht um Schuld, um die Frage, wie gut man andere Menschen wirklich kennt, und um die dunklen Seiten der Liebe. Wer auf spannende, emotionale Geschichten mit viel Tiefgang steht, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Super spannend

Burning Crown
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„Burning Crown“ von Marie Niehoff zieht seine Leser direkt in eine packende und düstere Fantasywelt, die voller Spannung, Geheimnisse und natürlich einer ordentlichen Portion verbotener Liebe steckt.

Yessa ...

„Burning Crown“ von Marie Niehoff zieht seine Leser direkt in eine packende und düstere Fantasywelt, die voller Spannung, Geheimnisse und natürlich einer ordentlichen Portion verbotener Liebe steckt.

Yessa ist eine toughe, aber innerlich zerrissene Heldin. Sie trägt viel Schuld und Schmerz mit sich herum und versucht, ihre Rolle in der Armee so gut es geht zu erfüllen. Ihr innerer Konflikt, zwischen Pflicht und den immer stärker werdenden Gefühlen für Cassim zu stehen, ist das emotionale Herzstück des Buches. Cassim selbst ist genauso spannend: geheimnisvoll, widersprüchlich und definitiv nicht der Typ, der sich leicht durchschauen lässt.

Das Buch lebt von der Dynamik zwischen den beiden. Am Anfang herrscht zwischen Yessa und Cassim vor allem Misstrauen, doch je mehr sie miteinander durchstehen müssen, desto stärker wird ihre Bindung – und damit auch die verbotenen Gefühle. Hier wird es richtig spannend: Die Regeln in der Armee von Eldeya sind knallhart, und wenn Yessa und Cassim erwischt werden, droht ihnen das Todesurteil. Das sorgt für ordentlich Nervenkitzel und eine ständige unterschwellige Spannung, die sich durch die ganze Handlung zieht.

Was „Burning Crown“ besonders gut macht, ist die Balance zwischen Action und Emotion. Die Welt ist detailreich und düster, mit militärischen Hierarchien und jeder Menge Geheimnissen. Man wird richtig in diese Welt hineingezogen, und die ständigen Gefahren, denen Yessa und Cassim ausgesetzt sind, machen die Geschichte unglaublich fesselnd.

Alles in allem ist „Burning Crown“ eine spannende und emotionale Fantasy-Geschichte, die alles mitbringt, was man sich wünscht: starke Charaktere, eine düstere Welt, verbotene Liebe und jede Menge Drama.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Märchen neu gedacht

Mirror: Weiß wie Schnee
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"Mirror: Weiß wie Schnee" von Lucia Herbst bietet eine tolle Neuinterpretation des klassischen Märchens von Schneewittchen. Mit einer erfrischenden Mischung aus Fantasy und Realität bringt die Autorin ...

"Mirror: Weiß wie Schnee" von Lucia Herbst bietet eine tolle Neuinterpretation des klassischen Märchens von Schneewittchen. Mit einer erfrischenden Mischung aus Fantasy und Realität bringt die Autorin zwei Welten zusammen: die moderne, urbane Welt einer Münchner Ärztin und die düstere, märchenhafte Parallelwelt der bösen Stiefmutter.

Lena findet sich plötzlich in der Rolle von Schneewittchens böser Stiefmutter Luna wieder. Dieser überraschende Rollentausch zwischen der modernen Welt und der Märchenwelt ist spannend und gibt beiden Figuren Tiefe. Besonders gefallen hat mir die Art und Weise, wie die Autorin die Charaktere liebevoll und detailliert gestaltet. Lena und Luna sind komplexe Frauenfiguren mit inneren Konflikten, die weit über das traditionelle Gut-Böse-Schema hinausgehen. Auch die Nebenfiguren sind lebendig und bereichern die Geschichte.

Allerdings hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass die Spannung etwas abflaute. Die Handlung verlor manchmal an Tempo und es gab Momente, in denen die Logik der Ereignisse nicht ganz überzeugte.

Dennoch überzeugt das Buch mit seiner kreativen Grundidee und den emotionalen Momenten, in denen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Lenas moralische Zwickmühle und ihre Versuchung, selbst zur Bösewichtin zu werden, verleihen der Geschichte eine interessante psychologische Tiefe. Auch das Motiv, den Verlauf einer festgeschriebenen Geschichte zu verändern, hat mir gut gefallen, da es Fragen über Schicksal und freien Willen aufwirft.

Insgesamt ist "Mirror: Weiß wie Schnee" eine unterhaltsame, märchenhafte Lektüre, die besonders durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere besticht. Wer Märchenadaptionen mag, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

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