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Veröffentlicht am 04.04.2025

Wohlfühlroman und Leseurlaub auf Amrum

Der Duft von Kuchen und Meer
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Maren ist seit vier Jahren alleinerziehende Mutter der kleinen 6-jährigen Tochter Leni. Ihre Oma Undine, Anfang 70, unterstützt sie so gut sie kann, denn Maren arbeitet als Konditorin in einem Café.
Eines ...

Maren ist seit vier Jahren alleinerziehende Mutter der kleinen 6-jährigen Tochter Leni. Ihre Oma Undine, Anfang 70, unterstützt sie so gut sie kann, denn Maren arbeitet als Konditorin in einem Café.
Eines Tages eröffnet Oma Undine ihr, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt, woher sie ursprünglich auch stammt.
Die derzeitige Bewohnerin wird ausziehen und Oma Undine möchte Maren das Haus überschreiben. Maren soll selbst entscheiden, was sie damit macht, vermieten oder verkaufen. Maren wusste nichts über die familiäre Vergangenheit ihrer Oma, geschweige denn, dass sie auf Amrum noch ein Haus besitzt, daher ist die Überraschung für sie groß.
Damit sie sich ein Bild machen kann, um eine Entscheidung zu treffen, nimmt sie spontan Urlaub und reist mit ihrer kleinen Leni nach Amrum.
Dort trifft sie auf Tante Gesche, die derzeit im Haus lebt und auch Oma Undines Bruder Ocke. Maren taucht ein in Oma Undines Vergangenheit, lernt ihre Familie und auch die Insel Amrum kennen. Und dann ist da auch noch der nette Insulaner Mattes. Was hält Amrum für Maren und Leni noch bereit?

Aus früheren Romanen kannte ich bereits Anne Barns schönen Schreibstil, der lebendig und bildgewaltig ist. Und so beschreibt sie auch hier die Insel, die Dünen, die Strände und auch das hübsche Reetdachhaus gleich hinter den Dünen so anschaulich und schön, dass ich förmlich mit Maren und Leni über die Insel gestreift bin und mich fühlte, als sei ich dabei.
Es war spannend mit Maren in die Familiengeschichte ihrer Oma Undine einzutauchen. Es stellt sich heraus, dass diese die Insel und ihre Familie als junge Frau nach einem Streit verlassen hat und nie zurückgekehrt ist. Aus diesem Grund hat sie auch nie etwas darüber erzählt, so dass weder Maren noch deren Mutter etwas davon wussten.
Maren lernt Tante Gesche und auch den Bruder ihrer Oma kennen und erfährt so nach und nach einiges über die Vergangenheit und den Streit zwischen den Geschwistern, den Maren gerne beilegen möchte.
Es gibt auch ein paar Rückblicke in die Vergangenheit, die weitere Informationen über die Familiengeschichte geben.
Durch einen alten Backtisch, der im Schuppen beim Reetdachhaus steht, erfährt Maren, dass ihre Uroma Hedwig auch Konditorin war und woher ihre eigene Leidenschaft fürs Backen kommen mag.

Ich bin gerne mit Maren und Leni über Amrum gestreift bzw. geradelt und habe wie die beiden schöne Orte auf der Insel kennengelernt. Es war richtig schön zu erleben, wie der Aufenthalt auf der Insel in Maren etwas bewegt und sie beginnt, sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Sie träumt schon lange von einem eigenen Café und das Haus auf Amrum eröffnet ihr nun neue Möglichkeiten.
Mutter und Tochter erkunden nicht nur die Insel sondern das Leben der Insulaner und beginnen begeistert Öömrang zu lernen, das Amrumer Friesisch. Die Begegnung mit dem Insulaner Mattes entwickelt sich zunächst freundschaftlich, doch es ist schnell erkennbar, dass daraus mehr werden könnte.
Ich war sehr gespannt, ob Maren und Leni eine Zukunft auf Amrum haben könnten.

Wie häufig bei den Romanen von Anne Barns geht es auch in diesem Buch oft um gebackene Leckereien. Hier werden Windbeutel und Kekse gebacken und dazu gibt es am Ende des Buches die passenden Rezepte.

„Der Duft von Kuchen und Meer“ ist ein schöner Ausflug auf die Insel Amrum. Ein tolles Insel-Setting, liebenswerte Figuren und eine geheimnisvolle Familiengeschichte bilden gemeinsam mit gebackenen Leckereien eine schöne Mischung. Ich habe diesen kulinarischen Wohlfühlroman gerne gelesen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 31.03.2025

Emotionaler Roman mit Tiefgang vor schöner Kulisse

Blumenmeere
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Nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte wuchsen Iris und ihre Schwester Violet bei ihrer Grandma June auf, die einen Blumenladen betrieben und den beiden alles über Blumen beigebracht hat. Iris zeichnete ...

Nachdem ihre Mutter sie verlassen hatte wuchsen Iris und ihre Schwester Violet bei ihrer Grandma June auf, die einen Blumenladen betrieben und den beiden alles über Blumen beigebracht hat. Iris zeichnete jedoch immer viel lieber die Blumen als Sträuße zu binden und hatte den Wunsch, Künstlerin zu werden.
In der Schule lernte sie Mia kennen, die neu an die Schule kam. Die beiden Mädchen wurden beste Freundinnen bis heute.
Grandma June hat ihren Blumenladen inzwischen aufgegeben und sich auf der Insel Martha’s Vineyard zur Ruhe gesetzt.
Iris ist inzwischen eine schon recht bekannte Künstlerin, erlebt ihre erste Vernissage mit ihrer Bilderreihe „Blumenmädchen“ und kann mittlerweile von ihrer Kunst annähernd leben.
Glücklich lebt sie mir ihrem Tristan zusammen und ihre beste Freundin Mia ist auch immer noch ein wichtiger Teil ihres Lebens und gehört eigentlich fast zur Familie.
Alles könnte so schön sein, doch dann schlägt das Schicksal zu.
Iris Leben liegt von einem Moment auf den anderen in Scherben und ein tragisches Ereignis sorgt dafür, dass sie auf einen Schlag zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verliert.
Dazu wird sie von schlimmen Schuldgefühlen geplagt und versinkt in Trauer. Auch ihre Schwester schafft es nicht, sie komplett aufzufangen, so dass Iris sich dazu entschließt, zu ihrer geliebten Grandma June nach Martha’s Vineyard zu reisen. Grandma June fängt sie auf und umsorgt sie mit ihrer Liebe und Wärme, um Iris zurück ins Leben zu führen.

Manuela Inusa erzählt hier sehr einfühlsam die Geschichte von Iris, deren Leben auf tragische Weise aus den Fugen gerät.
Iris ist eine tolle und facettenreiche Figur, die mir von Anfang an gefallen hat und sympathisch war. Der Prolog erzählt, wie sie als 11-jähriges Mädchen in der Schule ein bisschen die Außenseiterin war und dort Mia kennenlernte, die neu an die Schule kam und gehänselt wurde. Iris stand Mia bei und die beiden wurden beste Freundinnen. Diese Freundschaft hielt bis ins Erwachsenenleben.
Die Ereignisse, die Iris Leben und sie selbst völlig verändern, sind besonders schlimm und tragisch. So konnte ich Iris Gefühlsleben, ihre Trauer, Schuldgefühle und Selbstzweifel gut verstehen.
Diese Achterbahn der Gefühle war sehr emotional und führt Iris schließlich auf die schöne Insel Martha’s Vineyard, wo ihre geliebte Grandma June jetzt lebt.

Das Setting dort auf dieser Insel war gut gewählt. Schöne Natur, Sonnenschein, lange Strände und das Meer sind alles Dinge, die Iris dabei helfen, zurück ins Leben zu finden.
Die Entwicklung die Iris im Laufe der Zeit dort durchmacht bzw. wie sie sich ganz langsam schrittweise aus ihrer Krise rauskämpft und wieder Lebensmut bekommt, war für mich sehr gefühlvoll und glaubhaft beschrieben.
Dabei lernt sie nette Menschen kennen und schafft es ganz langsam auch wieder Vertrauen zu finden.

Manuela Inusa hat sich seit ihrem letzten Roman, in dem sie die wahre Geschichte ihrer Großeltern erzählte, aus meiner Sicht schriftstellerisch weiterentwickelt. Sie hat eine gefühlvolle Geschichte mit ernsten Themen wie Verlust, Schuld, Betrug und Trauer sehr einfühlsam und mit Tiefgang erzählt und schöne Botschaften vermittelt, die Hoffnung und Mut machen.

„Blumenmeere“ ist der wunderbare Auftakt zur neuen Coastlines Reihe. Neben der Ernsthaftigkeit der Themen verschafft das schöne Setting eine gewisse Leichtigkeit und macht die gesamte Geschichte zu einem Wohlfühlroman, der große Lust auf die weiteren Teile der Reihe macht!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 29.03.2025

Schöne Familiengeschichte über Geheimnisse und Bücher

Die Bücherfrauen von Listland. Der Gesang der Seeschwalben
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Die Journalistin und Podcasterin Anna reist nach Sylt, genauer an den Lister Ellenbogen, um dort die 85-jährige Fenja Lorenzen zu treffen. Sie hatte Fenja, die Bücherfrau, zuvor bereits für ihren Podcast ...

Die Journalistin und Podcasterin Anna reist nach Sylt, genauer an den Lister Ellenbogen, um dort die 85-jährige Fenja Lorenzen zu treffen. Sie hatte Fenja, die Bücherfrau, zuvor bereits für ihren Podcast interviewt und möchte nun deren Biografie schreiben, denn Anna ist auch Sachbuchautorin. In dem alten Reetdachhaus trifft Anna aber nur Fenjas Tochter Elisa an, die keine Ahnung hat, wohin ihre Mutter verschwunden ist. Als ein Unwetter den Regen durch das alte Reetdach auf den Dachboden treibt, sind die von Fenja dort gelagerten Bücherschätze in Gefahr.
Anna und Elisa retten die Bücher soweit es möglich ist und finden in einem Versteck einen alten Gedichtband, der als Versteck für ein silbernes Döschen sowie einen Samtbeutel dient. Die Gegenstände werfen Fragen auf, Fenja bleibt verschwunden und ist nicht erreichbar. Anna beginnt zu recherchieren und wird mit Geheimnissen aus der Vergangenheit konfrontiert.

Der Roman ist der Auftakt zu einer Sylt-Dilogie über die Bücherfrauen von Listland.
Neben der aktuellen Handlung in der Gegenwart treffen wir im zweiten Handlungsstrang in der Vergangenheit im Jahr 1937 auf Fenjas Mutter Lene, die mit ihren Eltern im Reetdachhaus in Listland lebt. Dort erleben wir, wie diese sich als junges Mädchen in Marten verliebt, der dann plötzlich von einem Tag auf den anderen abreist und verschwindet. Aufgrund des zeitlichen Rahmens konnte ich mir leicht denken, was der Grund dafür war.
Der Handlungsstrang in der Vergangenheit hat mich sehr gefesselt, denn ich erlebe, wie Lene später heiratet, Fenja und ihre ältere Schwester Martje geboren werden aber auch Lügen und Intrigen, die die Familie zerreißen. Der Handlungsstrang zieht sich durch die Kriegszeit bis 1945. Man spürt deutlich, dass die Autorin hier sehr gründlich die historische Zeit recherchiert hat.

In der Gegenwart tritt neben Fenjas Tochter Elisa und später Fenja selbst auch noch Elisas Bruder Eric in Annas Leben. Anna erzählt diesen Teil in der Ich-Form und die Geschichte entwickelt sich neben den Recherchen um die Familiengeschichte hier auch zum Wohlfühlroman in typischem Gabriella Engelmann Stil. Aber die gesamte Entwicklung, besonders bei Fenja, ist interessant zu erleben.
Die alte Dame muss sich ihrer Vergangenheit stellen und ihr Schweigen brechen. Und dann ist da auch immer noch die Frage, wo Fenjas Schwester Martje steckt, die vor vielen Jahren spurlos verschwand. Ob sie überhaupt noch lebt? Diese Frage wird wohl erst im zweiten Teil der Dilogie geklärt werden.

Sehr gut gefallen hat mir das Bücherthema, dass sich durch beide Handlungsstränge zieht. Die Autorin zeigt die Liebe zu Büchern und die Magie von Geschichten sehr eindrucksvoll.

Die Hauptfiguren in dieser Geschichte sind, wie der Titel schon sagt, die Frauen. Sie hat hier auf beiden Zeitebenen interessante und starke Frauenfiguren geschaffen, die mir gut gefallen haben.

Die Örtlichkeit im Listland auf Sylt ist gut gewählt. Hier passt die gesamte Geschichte sehr gut hin und Gabriella Engelmann beschreibt die Gegend bildhaft und detailreich, dass man fast den Wind spüren und das Meer rauschen hören kann.

„Der Gesang der Seeschwalben“ erzählt sehr lebendig und emotional eine geheimnisvolle Familiengeschichte über mehrere Generationen, die tiefer geht und teilweise dramatisch ist. Ein tolles Setting, die Bücherliebe und liebenswerte Charaktere runden den schönen Wohlfühlroman ab und wecken die Vorfreude auf den zweiten Teil!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.03.2025

Spannender und fesselnder Psychothriller - Pageturner

Don't Let Her Stay
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Joanne ist 33 Jahre alt und lebt mit ihrem deutlich älteren Ehemann Richard und der 4 Monate alten gemeinsamen Tochter Evie in einem großen Landhaus, etwas abgeschieden in einer ländlichen Gegend.
Die ...

Joanne ist 33 Jahre alt und lebt mit ihrem deutlich älteren Ehemann Richard und der 4 Monate alten gemeinsamen Tochter Evie in einem großen Landhaus, etwas abgeschieden in einer ländlichen Gegend.
Die beiden sind glücklich, besonders über ihr Baby. Richard ist beruflich erfolgreich doch Joanne merkt, dass ihr die Arbeit fehlt und sie nur mit der Mutterschaft nicht ausgefüllt ist.
Richard war früher bereits einmal verheiratet doch seine Frau ist verstorben. Aus dieser Ehe gibt es Tochter Chloe, 20 Jahre alt, die sich plötzlich meldet und ihren Besuch ankündigt. Sie möchte einige Zeit mit ihrem Vater und dessen neuer Familie verbringen und vor allem ihre Stiefmutter und ihre kleine Halbschwester kennenlernen.
Joanne freut sich sehr darauf, Chloe kennenzulernen und stellt sich die perfekte Familie vor. Sie träumt davon, für Chloe eine mütterliche Freundin zu werden und stellt sich vor, wie Chloe mit ihrer kleinen Schwester spielt.
Doch alles kommt ganz anders…

Aufgrund des Klappentextes war ich sehr gespannt, was geschehen wird, wenn Chloe im Haus der Familie Einzug halten wird.
Anfangs war alles wie erwartet. Richard freut sich sehr, dass seine große Tochter nun da ist und Joanne möchte alles tun, damit Chloe sich bei der Familie wohl fühlt. Doch Chloe zeigt schon nach kurzer Zeit Joanne gegenüber ihr wahres Gesicht. Immer wenn die beiden alleine sind verhält sich Chloe wahrlich grässlich, unfreundlich und gemein gegenüber Joanne.
Zu Baby Evie ist sie liebevoll, sie bietet sich sogar an, als Babysitterin zur Verfügung zu stehen, damit Joanne wieder einige Stunden im Home Office arbeiten kann. Ihrem Vater gegenüber gibt Chloe die perfekte und liebenswürdige Tochter.
Joanne wird gegenüber Chloe misstrauisch, doch davon will Richard nichts hören und sorgt dafür, dass Joanne an sich selbst zweifelt und sich die Schuld für die Schwierigkeiten gibt.
Das hat mich beim Lesen richtig wütend gemacht, denn Joanne scheint jegliches Selbstbewusstsein zu verlieren und lässt sich, wenn auch vielleicht unbewusst, sowohl durch Chloe als auch durch ihren Mann Richard manipulieren. Lediglich ihr Misstrauen gegenüber Chloe bleibt und sie beginnt Dinge zu recherchieren und versucht herauszufinden, was vor sich geht und was Chloe beabsichtigen könnte.

Die Autorin hat es von Beginn an geschafft, mich an die Story zu fesseln. Die Atmosphäre ist eigentlich ab dem Moment, in dem Chloe ins Haus kommt, immer etwas bedrohlich und ich rechnete auf jeder Seite mit einem neuerlichen Vorfall oder Ereignis.
Die drei Hauptfiguren, Joanne, Richard und Chloe sind wunderbar und facettenreich charakterisiert. Irgendwann wusste ich nicht mehr, wem ich trauen kann, was Realität ist, wo Joanne vielleicht zu viel hineininterpretiert und auf welcher Seite Richard eigentlich steht.
Daneben gibt es nur noch zwei weitere wichtige Figuren, die Haushaltshilfe Roxanne und den Gärtner Simon.

Gebannt habe ich verfolgt, was geschieht und gerätselt, wohin das alles führen wird.
Zwischendurch gibt es kurze Rückblicke in die Vergangenheit und Richards erste Ehe, die weitere Fakten ans Licht bringen, die bei mir dafür sorgten, dass mein Verdacht in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde. Das hat die Autorin sehr geschickt gemacht, so dass man auf bestimmte Fährten gelockt wird.
Dann gibt es plötzlich eine völlig unerwartete Wendung und alles erscheint in einem ganz anderen Licht. Es kommt zu einem Showdown und am Ende gibt es erneut einen unglaublichen Twist.

Dieses Buch wird auf dem Cover als Thriller bezeichnet ist für mich aber ein Psychothriller vom Feinsten!
Bereits nach wenigen Seiten hat sich das Buch für mich zum Pageturner entwickelt, der mich nicht mehr losgelassen hat. So schnell habe ich lange kein Buch mehr verschlungen.
Diesen wirklich großartigen Thriller empfehle ich sehr begeistert weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.03.2025

Sehr spannender, typischer Thiesler-Thriller in der Toskana

Leb wohl, Schwester
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Commissario Neri in Ambra in der Toskana steht kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin als Marescialla, die junge Kollegin Romina Roselli, trifft bereits in Ambra ein und Neri soll sie ...

Commissario Neri in Ambra in der Toskana steht kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin als Marescialla, die junge Kollegin Romina Roselli, trifft bereits in Ambra ein und Neri soll sie noch ein bisschen einarbeiten.
Neri freut sich eigentlich schon auf schöne Tage im neuen Häuschen am Meer mit seiner Gabriella, doch das wird warten müssen.
Ein junges deutsches Paar wird nachts in seinem Zelt am Waldrand nahe Ambra kaltblütig erschossen. Schnell wird der Verdacht geäußert, da gehe ein Liebespaarmörder um, wie es ihn einst in Florenz gab.
Wenig später ist klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss, denn es wird ein italienisches Paar in einem Ferienhaus erschossen und wiederum etwas später der Hausmeister eines nahegelegenen Klosters, der sich mit seiner Frau eine Auszeit beim Zelten am See nahm.
Donato Neri und Romina Roselli ermitteln unter Hochdruck, denn es ist für die beiden schon schlimm genug, dass sie Mord Nr. 2 und 3 nicht verhindern konnten.

Endlich führt uns Sabine Thiesler wieder nach Ambra in die Toskana und zu Commissario Neri. Ich habe ihn und seine Gabriella vermisst. Auch wenn Gabriella anfangs leichte eifersüchtige Reaktionen auf die neue „Tausensasserin“ Romina zeigt, unterstützt sie ihren Donato wie immer kräftig. Sie hat die Ohren in Ambra überall und kann oft hilfreiche Informationen beisteuern. Romina Roselli ist eine junge engagierte und eifrige Polizistin, die auch schon mal etwas übereifrig ist und über das Ziel hinausschießt. Aber sie wurde auch in Spurensicherung ausgebildet und kann so vieles selbst erledigen, ohne Kollegen anzufordern, was natürlich die Arbeit am Tatort erleichtert und beschleunigt. Donato Neri muss daran erst gewöhnen, weiß aber bald die Vorzüge seiner neuen Kollegin zu schätzen.

Das Besondere an diesem Thriller ist erneut, dass man als Leser von Anfang an weiß, wer da mordet und warum. Man ist praktisch live dabei, wenn die Morde geschehen. Schnell wird auch klar, dass die mordende Figur psychische Probleme hat, die sich im Verlauf sogar noch steigern. Die Figur wurde sehr gut charakterisiert, so dass man ihre kranken Gedankenzüge nachvollziehen kann und darin liegt die unglaubliche Spannung, denn man kann nicht vorhersehen, wann der nächste Mord geschehen könnte und wo.

Auch wenn der Schwerpunkt der Handlung nicht auf den Ermittlungen von Neri und Roselli liegt, waren diese schon interessant zu verfolgen. Schritt für Schritt nähern sie sich dem Liebespaar-Mörder und am Ende überschlagen sich regelrecht die Ereignisse.

Sabine Thiesler ist es mit diesem Thriller gelungen an frühere überzeugende Thriller anzuknüpfen. Ihr bildgewaltiger und temporeicher Schreibstil beschreibt einerseits die Schönheiten der Toskana und der Umgebung von Ambra und andererseits auch schonungslos die grausamen Morde und die menschlichen Abgründe der mordenden Figur. Besonders Neris Frau Gabriella bringt viel italienisches Flair in die Handlung und die entspannte Atmosphäre wird durch die schlimmen Taten unterbrochen, so dass hier krasse Gegensätze entstehen.

„Leb wohl, Schwester“ ist ein tempo-, wendungs- und facettenreicher Thriller, der alles hat was ein Thriller braucht, um für hohe Spannung zu sorgen. Ich empfehle den neuen Fall für Commissario Neri gerne weiter und hoffe, dass er sich das mit dem Ruhestand noch mal überlegt!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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