Spannender Justiz-Krimi mit dem aktuellen Thema der KI
Der 1. PatientDies ist bereits der vierte Teil aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer.
Man kann die Fälle auch einzeln ohne Vorkenntnisse lesen.
Diesmal ...
Dies ist bereits der vierte Teil aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer.
Man kann die Fälle auch einzeln ohne Vorkenntnisse lesen.
Diesmal beinhaltet der Fall ein sehr aktuelles Thema, das der KI-Systeme und deren Einsatz.
Die leitende Ärztin Dr. Sasha Müller ist eine Verfechterin der KI und hat sich schon häufig in Talk Shows heftige Diskussionen zum Thema mit einem gewissen Dr. Sonnenberg geliefert, der dem Einsatz von KI skeptisch gegenüber steht.
Im Krankenhaus, in dem Sasha Müller arbeitet, wird die KI zur Erstellung von Behandlungsplänen eingesetzt, die dann wiederum bei Operationen zum Einsatz kommen.
Bei einer solchen Routineoperation stirbt der Patient Jens Dauber an einem anaphylaktischen Schock, da ihm ein Kontrastmittel verabreicht wird, gegen das er allergisch ist.
Sasha Müller wird eines Behandlungsfehlers beschuldigt, vom Dienst supendiert und durch die Staatsanwaltschaft angeklagt.
Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung. Er glaubt seiner Mandantin und kommt schnell auf die Idee, ob nicht eigentlich die KI oder deren Programmierer Schuld an dem Vorfall tragen, denn offenbar lief hier ja etwas schief, so dass Dr. Müller die Information über die Allergie nicht erhalten hat.
Der Krimi gliedert sich in drei Teile: 1. Tod im OP, 2. Der Prozess und 3. Showdown.
Im ersten Teil erleben wir die Vorgeschichte und den Zwischenfall bei der Operation, im zweiten Teil geht es überwiegend um den Prozess und die Ermittlungen und im dritten Teil erleben wir den Ausgang und die Aufklärung des Falls.
Ich fand das Thema insgesamt sehr interessant. Eine Diskussion in einer Talkshow gleich zu Beginn legt das Für und Wider des Einsatzes von KI im medizinischen Bereich sehr gut dar. Ich habe mir dann überlegt, ob es wirklich einen so großen Unterschied macht, ob sich ein Operateur auf die Angaben der KI oder Angaben z. B. einer Anamnese eines Kollegen verlässt. Wenn die Allergie nicht in den Behandlungsplan einfließt, kann ein Unglück entstehen.
Da ging es natürlich bei allen Recherchen von Rocco als Verteidiger, den Aussagen der Ärztin Sasha und den Ergebnissen und Erkenntnissen der Rechtsmedizin besonders durch Justus Jarmer viel um medizinische Themen und Details. Diese sind realistisch aber auch für Laien verständlich dargestellt und waren sehr interessant. Bei seinen Recherchen, besonders zu Abläufen, wird Rocco wieder unterstützt von seinem Freund und Privatdetektiv Tobi, der sich seinerseits noch bei einem IT-Fachmann Hilfe holt.
Wie immer graben die drei tief und fördern allerlei spannende Details zutage.
Aber auch die juristische Arbeit im Gerichtssaal durch die Richterin und die Staatsanwältin war erneut detailreich und interessant dargestellt. Es wurde wieder einmal deutlich, wie sehr eine Richterin oder ein Richter darauf achten muss, dass Staatsanwaltschaft und Verteidigung fair mit den jeweiligen Zeugen der anderen Seite umgehen.
Parallel dazu wurde auch das Thema Boulevard-Journalismus beleuchtet, indem eine Journalistin einer großen Zeitung mit vier Buchstaben über den Fall berichtet. Während sie zunächst sehr auf eine emotionale Seite des Falles aus ist und die Familie des Verstorbenen behelligt, wechselt sie schnell die Seite, als sie eine andere Sensation wittert.
Mir hat es Freude gemacht, mitzuraten, wie denn dieser Fall vor Gericht wohl ausgehen wird und ob die Ärztin verurteilt wird oder es Rocco gelingen kann, die KI verantwortlich zu machen. Was dann am Ende ans Licht kommt, hat mich überrascht und ich fand diesen Twist gelungen.
Etwas schade fand ich, dass es diesmal so gut wie keine Einblicke in das Privatleben der sympathischen Hauptfiguren Rocco Eberhardt und Justus Jarmer gab. Weder Justus Familienleben noch Roccos Begegnung mit seiner früheren Freundin und heutigen Staatsanwältin fanden Erwähnung.
Der vierte Fall für Eberhardt und Jarmer hat mich durch sein brandaktuelles Thema der KI im medizinischen Bereich begeistert und überzeugt. Der Fall beleuchtet das Thema tatsächlich von beiden Seiten und ist dabei authentisch, denn beide Autoren bringen in ihren Fachgebieten viel detailliertes Fachwissen in die Handlung ein.
Für Fans von Justiz-Krimis und / oder medizinischen Krimis ist dieser spannende Fall eine Empfehlung!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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