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Veröffentlicht am 18.02.2020

Geheimnisvolle und packende Familiengeschichte

Die Zwillinge von Summerbourne
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Seraphine und Danny sind Zwillinge und sie sind nicht das erste Zwillingspaar in der Familie Mayes. Auch ihr älterer Bruder Edwin hatte einen Zwillingsbruder, der im Kindesalter ums Leben kam.
Die Familie ...

Seraphine und Danny sind Zwillinge und sie sind nicht das erste Zwillingspaar in der Familie Mayes. Auch ihr älterer Bruder Edwin hatte einen Zwillingsbruder, der im Kindesalter ums Leben kam.
Die Familie lebt auf dem Landsitz Summerbourne in Norfolk.
Am Tag der Geburt von Seraphine und Danny nahm die Mutter der beiden sich das Leben und sprang von den Klippen.
Nun 25 Jahre später starb der Vater bei einem Unfall und Seraphine findet im Nachlass ein Foto der Familie, das am Tag ihrer Geburt aufgenommen wurde. Die Mutter lächelt glücklich und sieht nicht aus, wie jemand der sich mit Selbstmordgedanken trägt. Aber auf dem Foto ist nur ein Baby zu sehen. Ist es Seraphine oder Danny? Und warum ist nur ein Kind auf dem Bild zu sehen?
Seraphine hat ein ungutes Gefühl und möchte unbedingt herausfinden, was damals geschah. Warum nahm die Mutter sich das Leben und warum verließ das AuPair-Mädchen Laura fluchtartig das Anwesen?
Sie beginnt nachzuforschen, stößt aber überall auf Widerstand. Ihre Großmutter will nicht darüber sprechen und auch Alex, ein früherer Freund der Familie spricht nicht mit ihr. Schon bald kann sie Laura, das ehemalige AuPair-Mädchen ausfindig machen, aber auch diese ist über die Kontaktaufnahme nicht begeistert.
Aber Seraphine gibt nicht auf, auch nicht, als sie Drohungen erhält, sie solle die Vergangenheit ruhen lassen …

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die Gegenwart aus Seraphines Sicht und die Vergangenheit im Zeitraum 1991/92 aus der Perspektive von Laura, dem AuPair-Mädchen.
Wir erleben wie Laura für ein Jahr auf Summerbourne einzieht und sich um den damals noch kleinen Edwin kümmert. Mit den Eltern entwickelt sich schnell ein vertrautes Verhältnis und auch zu Großmutter Vera, die häufig zu Besuch auf Summerbourne weilt, hat sie einen guten Kontakt. Alex, der Freund der Familie, ist ein häufiger und gern gesehener Gast und hat es Laura angetan.
In der Gegenwart begleiten wir hauptsächlich Seraphine bei ihren Nachforschungen, die lange nicht erfolgreich sind. Dazu kommen immer wieder merkwürdige Gerüchte, die im Dorf erzählt werden und Seraphines Zweifel weiter schüren.

In einem bildhaften und flüssigen Schreibstil erzählt die Autorin diese Familiengeschichte. Die Zeitebenen wechseln sich ab, so dass hier eine sich steigernde Spannung erzeugt wird. Während Seraphine in der Gegenwart nur langsam vorankommt, erzählt der Handlungsstrang in der Vergangenheit die Ereignisse um Laura schrittweise und man erkennt, dass Laura in Verstrickungen gezogen wird, die sich so sicher niemals vorgestellt hätte.

Seraphine und Laura als Hauptprotagonistinnen sind gelungen. Seraphine ist zielstrebig und fest entschlossen, das Rätsel zu lösen. Immer wieder stellt sie Unterschiede zwischen sich selbst und ihren Brüdern fest, die ihre Zweifel bestätigen.
Laura ist zu ihrer Zeit ist eine sehr junge Frau, die noch mit einer gewissen Naivität im Leben steht und deshalb vielleicht nicht erkennt, was in der Familie vor sich geht.
Aber auch die anderen Familienmitglieder und sonstigen Nebenfiguren passen gut in das Gesamtbild.

Mich hat dieses Wechselspiel zwischen den Zeiten sehr gefesselt und gepackt. Genau wie Seraphine wollte ich das Rätsel lösen und im anderen Handlungsstrang habe ich mich Laura nahe gefühlt.
Die Autorin erzählt die Geschichte sehr spannend und hat auch immer wieder Wendungen und Überraschungen eingebaut.
Die Auflösung und das Finale sind spektakulär, überraschend und verändern das Leben aller Beteiligten.
Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte mit der Aufklärung der Wahrheit nicht beendet war sondern zumindest noch ansatzweise erzählt wird, wie alle Beteiligten damit umgehen.

Diese geheimnisvolle Familiengeschichte hat mich durchgehend in ihren Bann gezogen und mir mit ihren Überraschungen und teilweise sogar Krimi-Elementen spannende und packende Lesestunden beschert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 15.02.2020

Bewegende Geschichte über zwei Frauenschicksale

Das Versprechen der Sterne
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Hollys Großmutter Annie hat unheilbaren Krebs und liegt im Sterben. Holly selbst hat gerade eine schlimme und traurige Nachricht erhalten und sich von ihrem Verlobten Nate getrennt.
So belastet reist sie ...

Hollys Großmutter Annie hat unheilbaren Krebs und liegt im Sterben. Holly selbst hat gerade eine schlimme und traurige Nachricht erhalten und sich von ihrem Verlobten Nate getrennt.
So belastet reist sie zu ihrer Großmutter, um diese in den letzten Tagen gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder zu begleiten und Abschied zu nehmen. Aber Großmutter Annie hat noch eine Aufgabe zu erfüllen…

Der Anfang dieser Geschichte ist von viel Traurigkeit erfüllt und wir begleiten Holly und ihre Familie, die sich an Annies Bett versammeln und sich nicht damit abfinden können und wollen, dass Annies Tage gezählt sind. Annies Pflegerin erzählt, dass Annie immer wieder nach „Entwürfen“ verlangt hat. Holly und ihr Bruder Ben glauben, es handelt sich um Zeichnungen oder Bilder und suchen auf dem Dachboden danach. Dabei stoßen sie auf eine Schachtel mit einem Stapel Blätter, die in Annies Handschrift beschrieben sind. Holly beginnt damit ihrer Großmutter vorzulesen, nicht ahnend, was sie erfahren wird und welche Botschaft darin enthalten ist.

Zitat: „Wenn es regnet, halte Ausschau nach einem Regenbogen. Wenn es dunkel ist, nach den Sternen.“ (eBook, Seite 315)

So wie Holly ihrer Großmutter aus dem Manuskript vorliest, wobei es sich um Annies Geschichte handelt, so erfährt der Leser diese ebenfalls als zweiten Handlungsstrang. Wir erleben Annies Jugend in den Jahren 1958/59, die geprägt war von einem gewalttätigen Vater und Annies großer Liebe zu Arthur „Sketch“ Talbot.
Zwischen beiden Zeitebenen wird häufig gewechselt, so dass man Annies Geschichte nur stückweise erfährt.
Dieser Teil des Romans hat mich sehr bewegt, denn Annie hatte es als junge Frau nicht leicht in ihrem Elternhaus. Als sie Sketch kennenlernt, beginnt sich alles zu verändern und Annie erfährt auch Liebe und Glück in ihrem Leben.

In der Gegenwart ist die Handlung hauptsächlich davon beeinflusst, dass die Familie sich nicht damit abfinden kann, dass Annie bald sterben wird. Ein geliebtes Familienmitglied zu verlieren ist schwer, aber Annie ist unheilbar krank und muss schon sehr leiden, so dass der Tod für sie auch Erlösung sein wird.
Bei allen Familienmitgliedern hatte ich so ein bisschen das Gefühl, dass sie mehr mit sich selbst und ihrer Trauer beschäftigt sind, als sich mit Annie zu beschäftigen und jede gemeinsame Minute, die noch bleibt, auszufüllen.
Das ändert sich dann ein bisschen, als so langsam die Ereignisse aus Annies Jugend bekannt werden, denn all das regt die Familie und besonders Holly zum Nachdenken an.
Als dann auch noch Hollys Freund Nate eintrifft beginnt für Holly eine Zeit, die alles verändern wird.
Ab da waren mir die Figuren dann näher und ich konnte mit ihnen fühlen.
Als sich Annies Zustand dann plötzlich sehr verschlechtert, steht die Familie zusammen und handelt.

Zitat: „Aber jeder Tag ist ein Geschenk. Wenn dir auch nur ein Tag vergönnt ist, dann nutze diese vierundzwanzig Stunden, um genügend Erinnerungen zu schaffen, dass sie ein ganzes Leben halten.“ (eBook, Seite 351)

Dieser Roman enthält eigentlich zwei Geschichten, die von Annie und Sketch und die von Holly und Nate.
Annies Geschichte hat mich mehr gefesselt und berührt, denn Holly und Nate verhalten sich doch oft etwas „unreif“ und nicht wie Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Dennoch hat Brooke Harris hier einen sehr warmherzigen Roman vorgelegt, der sich ganz langsam in mein Herz geschlichen hat und aus dem ich schöne Botschaften mitnehmen konnte!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 13.02.2020

Fesselnder Psychothriller mit Schwächen

Die Wälder
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Nina ist Ärztin und in einem kleinen Dorf umgeben von Wäldern aufgewachsen. Nun erhält sie die Nachricht, dass ihr guter Freund Tim, den sie seit Kindertagen kennt, gestorben ist. Er hatte noch versucht ...

Nina ist Ärztin und in einem kleinen Dorf umgeben von Wäldern aufgewachsen. Nun erhält sie die Nachricht, dass ihr guter Freund Tim, den sie seit Kindertagen kennt, gestorben ist. Er hatte noch versucht sie anzurufen und sie erhält einen Brief von ihm. Darin bittet er sie, weiter nach seiner Schwester Gloria zu suchen, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Offenbar hatte Tim neue Erkenntnisse, die ihn glauben ließen, dass das Verschwinden von Gloria doch noch aufzuklären sei.
Auch ein weiterer Freund von damals, der Polizist David, hat einen solchen Brief erhalten, wie Nina bei einem Telefonat mit ihm erfährt.
David rät Nina dringend davon ab, alleine etwas zu unternehmen und möchte sie begleiten. Doch Nina macht sich alleine auf den Weg durch die großen, dunklen Wälder in ihr Heimatdorf, denn sie will Tims Wunsch unbedingt erfüllen.

Ich war sehr gespannt auf Melanie Raabes neuen Thriller und habe mich mit Nina auf den Weg in das kleine Dorf ihrer Kindheit gemacht.
Die Geschichte baut am Anfang recht schnell Spannung auf, denn es gibt eine Person, die verdächtigt wird, Gloria damals entführt zu haben. Vor diesem Mann hatten die Freunde als Kinder schon Angst, da er ein „bedrohliches“ Äußeres hat.
Nina plant ihre Rückkehr und wie sie sich dem Verdächtigen Wolff nähern kann.
Doch dann wird die Handlung in der Gegenwart unterbrochen durch einen zweiten Handlungsstrang, der offenbar 20 Jahre früher spielt, zu der Zeit, als Gloria verschwand. Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte aus der Sicht von Kindern, die eng befreundet sind.
Das fand ich erst mal ziemlich verwirrend, denn die Kinder ließen sich zunächst nicht zuordnen. Auch wenn das von der Autorin sicherlich so beabsichtigt war, fand ich es anfangs eher störend.
Die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen erfolgen recht häufig und die Kapitel enden auch meistens mit einem kleinen Cliffhanger. Das hat zwar einerseits zur Spannung sehr beigetragen aber andererseits auch den Lesefluss ein bisschen gestört, denn die Wechsel waren recht häufig.
Gefesselt hat mich die Geschichte dennoch, denn es setzt sich nur sehr langsam ein Bild zusammen. Anfangs gibt es viele Andeutungen und Mutmaßungen, auch durch die Protagonisten, so dass meine Fantasie durchaus angeregt wurde, mir auszumalen, was mit Gloria geschehen sein könnte. Dabei fand ich die Handlung in der Gegenwart spannender als die Handlung zur Kinderzeit.
Die Fahrt durch die titelgebenden Wälder auf dem Weg in das kleine Dorf ist ereignisreich aber aus diesem doch etwas unheimlichen Setting hätte man mehr machen können. Bei mir ist die gruselige Atmosphäre nicht so ganz angekommen. Nur die Ungewissheit, wie es jeweils weiter gehen könnte und was passieren mag, hat bei mir ein bisschen beklemmende Stimmung ausgelöst.

Nach und nach klären sich viele Dinge auf, Verdächtigungen werden ausgeräumt und am Ende sind auch alle Fragen beantwortet.
Das Ende wartet auch noch mit einer kleinen Überraschung auf und hat mich zufrieden zurück gelassen.

Ich würde „Die Wälder“ nicht als Thriller bezeichnen, denn der Nervenkitzel, der einen Thriller für mich ausmacht, fehlt hier ein bisschen. Für mich war es eher ein Psychothriller um ein Ereignis aus der Vergangenheit, dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen.
Auch wenn die Story ein paar kleine Schwächen hatte, konnte sich mich auch dank einiger überraschender Wendungen fesseln und gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 06.02.2020

Stimmungsvoller Winterroman mit tollem Setting!

Das Funkeln einer Winternacht
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Bo und ihr Freund Zac sind Internet-Stars, sogenannte Influencer, die unter dem Namen „Wanderlusters“ auf Instagram über 9 Millionen Followern ihr Leben präsentieren. Sie haben inzwischen viele Sponsoren, ...

Bo und ihr Freund Zac sind Internet-Stars, sogenannte Influencer, die unter dem Namen „Wanderlusters“ auf Instagram über 9 Millionen Followern ihr Leben präsentieren. Sie haben inzwischen viele Sponsoren, für deren Produkte sie werben und sich so ihr Leben finanzieren.
Über die Weihnachtstage wollen sie in der Kälte und im Schnee Norwegens eine Kollektion von Winterbekleidung eines norwegischen Ausrüsters präsentieren. Dazu haben sie eine Hütte auf einer Fjordalm am Geiranger-Fjord gemietet. Die Hütte gehört der alten Signy, der Großmutter des Bergführers Anders. Signy lebt selbst in einer Hütte auf der Alm und Anders versorgt sie dort liebevoll.

Daneben gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, der im Jahr 1936 spielt und Signys Leben als junges Mädchen über einen Sommer auf der Alm erzählt. Stückweise wird dieser Teil zwischen die Handlung in der Gegenwart eingeschoben. Das las sich zwar ganz interessant aber ich konnte lange keinen Zusammenhang zur Geschichte in der Gegenwart erkennen. Erst ein Ereignis gegen Ende dieses Handlungsstrangs bildet dann später eine Verknüpfung zur Gegenwart, indem Signy Bo davon erzählt und ihr anhand dessen versucht, etwas klar zu machen.
Meines Erachtens hätte man diesen Teil auch weglassen und dieses einschneidende Ereignis aus Signys Leben anders in die Handlung einbinden können.

Karen Swan ist es gut gelungen, das Leben eines Influencer-Paares darzustellen. Immer dabei ihr Freund Lenny, der alles fotografiert. Bo und Zac teilen so gut wie alles mit ihren Followern und bei allem was sie tun, überlegen sie, wie man das für die Follower auf einem Bild oder in einem Video in Szene setzen könnte. Gut wird auch deutlich, unter welchem Druck die beiden eigentlich stehen. Denn sie müssen ihre Follower ständig bei Laune halten und natürlich auch versuchen, die Follower-Zahl weiter zu erhöhen. Nur so bleiben sie für Sponsoren und Firmen als Werbeträger interessant.
Mir war ganz schnell klar, dass mir so ein Leben nicht gefallen würde.
Die beiden sind inzwischen so bekannt, dass sie tatsächlich auch in der Öffentlichkeit erkannt werden und um Selfies gebeten werden.
Natürlich ist es sicherlich schön, durch die Welt zu reisen und dafür sogar noch bezahlt zu werden aber dafür müssen die beiden auch vieles aufgeben. Das Privatleben und die Zweisamkeit eines jungen Paares kommen hier deutlich zu kurz. Dazu kommt noch, dass die beiden ja kaum mal alleine sind, da Lenny ja immer mit ihnen unterwegs ist.
Aber durch den Bekanntheitsgrad wird auch Stalking und Bedrohung zum Thema, was Karen Swan gut und authentisch einfließen lässt.

Durch einen kleinen Unfall bei einer Fotosession an einem Wasserfall kommt es dazu, dass Bo krank wird und ein paar Tage die Alm verlassen muss, um wieder gesund zu werden. Anders bietet ihr an, in seinem Haus am Rand des Fjords im Gästezimmer zu wohnen, bis sie wieder fit ist.
Dort, geschwächt von der Krankheit und häufig allein, beginnt Bos Veränderung bzw. Entwicklung. Denn sie merkt plötzlich, wie angenehm es ist, nicht ständig alles zu fotografieren und zu posten, sondern auch mal Zeit für sich zu haben. Ihr wird klar, wie viel sie an ihrem aktuellen Lebensstil eigentlich stört. Gute Gespräche mit Anders sind dabei auch hilfreich und irgendwann wird Bo klar, dass sie Entscheidungen treffen muss.
Es war dann ein bisschen vorhersehbar wohin die Geschichte sich entwickeln würde. Aber bis dahin geschieht noch so einiges, was die Geschichte abwechslungsreich und sogar ein bisschen spannend macht. Das Ende war teilweise überraschend und hatte auch noch eine gravierende Wendung.

Begeistert haben mich das Setting und die Beschreibungen von Karen Swan. Der kleine Ort Geiranger sowie der gleichnamige Fjord und die Umgebung mit spektakulären Wasserfällen und verschneiten Bergen bildet eine wirklich stimmungsvolle Kulisse für diese Geschichte. Man merkt, dass die Autorin zu Recherchen selbst im Winter vor Ort war, denn sie gibt die Abgeschiedenheit der kleinen Orte und vor allem der Hochalmen über den Fjorden sehr bildhaft und schön wieder.

Diese Geschichte ist ein Winterroman, kein Weihnachtsroman, auch wenn das Weihnachtsfest kurz in der Handlung vorkommt.
Die Handlung hatte kleine Schwächen und Ungereimtheiten aber die herrliche Atmosphäre durch die tolle und spektakuläre Landschaft und Bo als Protagonistin haben mir gut gefallen. Auch das ziemlich aktuelle Thema der Influencer sowie die Romanze haben dazu beigetragen, dass mich das Buch insgesamt gut unterhalten konnte!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 01.02.2020

Fesselnder, undurchsichtiger Thriller mit überraschendem Ausgang

Während du schläfst
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In diesem Thriller erzählt uns Tara als Ich-Erzählerin ihre Geschichte. Sie lebt mit ihrem Mann Noah und den Kindern Rosie und Spencer in ruhigen Verhältnissen in einer Wohnsiedlung am Stadtrand.
Mit der ...

In diesem Thriller erzählt uns Tara als Ich-Erzählerin ihre Geschichte. Sie lebt mit ihrem Mann Noah und den Kindern Rosie und Spencer in ruhigen Verhältnissen in einer Wohnsiedlung am Stadtrand.
Mit der Ruhe ist es vorbei, als Tara nach einem netten Abend mit ihrem Nachbarn Lee nackt in dessen Bett erwacht und Lee erstochen neben ihr liegt. Tara fehlt jede Erinnerung an die letzte Nacht aber sie ist sich sicher, dass nichts zwischen ihnen beiden war und sie Lee natürlich auch nicht erstochen hat. Sie verlässt heimlich das Haus und schleicht sich nach Hause. Doch es dauert nicht lange, dann wird Lee gefunden und die Polizei nimmt unter Leitung von DCI Hunt die Ermittlungen auf.
Und Tara hört nicht mehr auf zu grübeln, was in dieser Nacht geschah und warum sie sich an nichts mehr erinnern kann.

Dieser Thriller ist eigentlich mehr ein Psychothriller, denn er lebt mehr von den Geschichten der beteiligten Personen als von der eigentlichen Jagd auf den Täter. Und Beteiligte gibt es viele. Wie bei polizeilichen Ermittlungen üblich, wird in alle Richtungen ermittelt, die gesamte Nachbarschaft befragt und grundsätzlich ist eigentlich erst mal jeder verdächtig.
Nach und nach kommen Fakten ans Licht über die doch eigentlich so seriöse Nachbarschaft und man stellt fest, dass es überall kleine Geheimnisse gibt, die zum Motiv werden könnten.
Auch Taras Tochter Rosie gerät in Verdacht, da sie offenbar öfter lügt und geheimnisvolle Männerfreundschaften hat. Tara vertraut ihrer Tochter zwar uneingeschränkt, weiß aber auch nicht, was Rosie alles so treibt.
Auch Taras Mann Noah, der nach einer Phase der Trennung wegen einer anderen Frau, zu seiner Familie zurückgekehrt war, ist offenbar wieder auf Abwegen.
Die einzige Person, der Tara noch voll vertrauen kann, ist ihre Schwester Lisa. Blut ist nun mal dicker als Wasser und daher baut Tara auf Lisa. Doch die ist auch vom Pech verfolgt, denn sie sehnt sich nach einer festen Bindung und hat mit ihrem aktuellen Freund offenbar auch kein Glück, denn dieser scheint gewalttätig zu sein.
Tara kämpft neben ihren eigenen Ängsten also auch noch mit den Sorgen ihrer Schwester.
Und dabei ist ihre größte Angst, dass sich die Schlinge zuzieht und sie nicht mehr geheim halten kann, dass sie in jener Nacht in Lees Haus war.

Als Leser erlebt man durch die Ich-Form von Tara die Geschehnisse ja nur aus ihrer Perspektive. Dadurch wird die Spannung sehr gesteigert und die Gesamtsituation noch rätselhafter. Ich habe versucht mir ein eigenes Bild über die Beteiligten Personen zu machen und habe zwischenzeitlich so ziemlich jeden verdächtigt.
Das Buch hat auf mich einen ziemlichen Sog ausgeübt, denn es gibt so viele kleine Details, Ereignisse und Spuren, so dass man immer denkt, Täter und Motiv müssten jeden Moment klar werden. Aber so ist es nicht, denn vieles sind einfach falsche Fährten oder Ansatzpunkte und es bleibt undurchsichtig.
Was sich dann am Ende offenbart war für mich unvorhersehbar und sehr überraschend. Dabei war die Auflösung aber schlüssig und wirkte nicht konstruiert, nur um zu einem Abschluss zu kommen.

„Während du schliefst“ ist ein Thriller mit einem hohen Anteil an Psychothriller-Elementen, dessen Titel sehr gut gewählt ist. Denn letztlich dreht sich alles um die Nacht, die in Taras Erinnerung fehlt.
Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen, weil es mich sehr gefesselt hat und durch Wendungen und Überraschungen auch viel Spannung zu bieten hat! Eine Leseempfehlung für Fans von psychologischen Thrillern!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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