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Veröffentlicht am 18.10.2023

Schöner Roman über ein altes Haus, Familie, Freundschaft und Zusammenhalt

Das größte Glück im Leben
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In diesem Roman entführt uns Gaby Hauptmann nach Timmendorfer Strand an der Ostsee. Hier lebt Maike nach ihrer Trennung alleine in ihrem kleinen, hübschen Elternhaus. Im Gartenhäuschen hat sie eine kleine ...

In diesem Roman entführt uns Gaby Hauptmann nach Timmendorfer Strand an der Ostsee. Hier lebt Maike nach ihrer Trennung alleine in ihrem kleinen, hübschen Elternhaus. Im Gartenhäuschen hat sie eine kleine Werkstatt eingerichtet, denn Maike ist Töpferin.
Ihre Produkte verkauft sie direkt oder auch über Geschäfte im Ort, die ihre lokal geprägten Werke anbieten.
Mit ihren Nachbarn im Butenweg, einer kleinen idyllischen Sackgasse bilde Maike eine schöne nachbarschaftliche Gemeinschaft, man hält zusammen und unterstützt sich gegenseitig. So hat Maike ihr bescheidenes Auskommen und ist eigentlich zufrieden.
Doch dann zeigt ein Immobilienmakler plötzlich ein großes Interesse an Maikes Häuschen.

Die gesamte Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Monaten, von Ende April bis Ende August.
Es war schön, Maike kennenzulernen, die ihr Leben in Timmendorfer Strand und am Meer genießt. Wenn sie die Kinder der Nachbarin hütet denkt sie oft an ihre eigene Tochter Lilly, die inzwischen eine 19-jährigige Studentin in Hamburg ist. Es bedrückt Maike, dass sie ihre Tochter finanziell nur schwer unterstützen kann, da sie selbst nur wenig Geld verdient.
Als ein Makler im Auftrag eines wohlhabenden Ehepaars auf Maikes Häuschen aufmerksam wird, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Plötzlich will die Inhaberin des Andenkenladens Maikes Töpferprodukte nicht mehr verkaufen und Maikes Einkünfte sinken. Die Geldknappheit und weitere Intrigen führen zum Verlust des Hauses.
Doch Maike steckt den Kopf nicht in den Sand und da sind ja auch noch die Nachbarn aus dem Butenweg.

Ich habe Maike gerne begleitet und habe sehr mit ihr gefiebert und auch mit ihr gelitten. Die schwere Entscheidung, ob sie ihr Elternhaus nun verkauft oder nicht, hätte ich nicht treffen wollen. Das Haus steckt voller Erinnerungen an ihre Kindheit und ihren verstorbenen Vater.
Maikes Mutter lebt weit entfernt in Köln, wohin sie nach dem Tod des Vaters zurückging.
Es war wunderschön zu erleben, wie die Nachbarschaft und auch einige andere in dem schönen Ort an der Ostsee zusammenhalten und Maike unterstützen. Gespannt habe ich verfolgt, wohin das alles führt und vor allem, wie es für Maike weiter geht.

Das Setting in Timmendorfer Strand passt gut zur Geschichte und man spürt beim Lesen, dass die Autorin oft selbst dort war. Sie beschreibt die schöne Landschaft, das Meer, den Strand und auch die dort lebenden Menschen sehr anschaulich. Ich bekam gleich Lust auf einen Sommerurlaub an der Ostsee.

Locker und leicht erzählt Gaby Hauptmann Maikes Geschichte, die mich mit ihren Wendungen und Überraschungen durchaus fesseln konnte. Manches war vielleicht ein bisschen überzogen oder Probleme lösten sich etwas zu einfach aber insgesamt ist es eine schöne Geschichte von Freundschaft, Zusammenhalt, Glück im Unglück und einem Neuanfang!
Ich habe die Lesereise an die Ostsee genossen und wurde gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.10.2023

Zwei Frauen und ein dramatisches Geheimnis auf Bali - lesenswert!

Was die Nacht an den Tag bringt
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Dieser Roman führt uns auf die Insel Bali, ein sicherlich wunderbares Reiseziel voller Traditionen und Kultur aber auch mit tollen Landschaften. Hierher reist die Sizilianerin Chiara, um dort ihre große ...

Dieser Roman führt uns auf die Insel Bali, ein sicherlich wunderbares Reiseziel voller Traditionen und Kultur aber auch mit tollen Landschaften. Hierher reist die Sizilianerin Chiara, um dort ihre große Liebe Georg zu treffen. Gemeinsam mit ihm will sie sich ein neues Leben aufbauen.
Doch Chiara wartet vergeblich, Georg kommt nicht und Chiara sorgt sich, da sie nicht weiß warum.
Im Hotel lernt sie die etwas ältere Elisabeth kennen, die sich ein bisschen um Chiara kümmert. Chiara freut sich, in Elisabeth eine Art Freundin gefunden zu haben. Doch sie ahnt nicht, dass Elisabeth ein Geheimnis hütet, das die beiden Frauen in gewisser Weise verbindet und das Chiaras Leben verändern wird.

Von Beginn an werden die Kapitel wechselnd jeweils aus der Sicht der beiden Frauen erzählt.
Wir erfahren, wie Chiara und Georg sich kennenlernten und was danach geschah. Und wir erleben wie Elisabeth nach einem Schicksalsschlag alleine nach Bali zurückkehrt, wo sie schon so oft glückliche Zeiten mit ihrem Mann verbracht hat.

Zeitlich wird die Handlung nicht ganz chronologisch erzählt, denn es gibt immer wieder Rückblicke zu früheren Ereignissen.
Und so entstehen zwei Handlungsstränge, jeweils um eine der beiden Frauen.
Annette Hohberg ist eine wirklich gute Erzählerin. Sie versteht es, beide Handlungsstränge geschickt miteinander in Verbindung zu setzen. Und auch wenn man beim Lesen gegenüber beiden Frauen, besonders aber gegenüber Chiara, einen Wissensvorsprung hat, versteht Hohberg es wunderbar, eine gewisse Spannung zu erhalten.
Gebannt und auch gefesselt habe ich verfolgt, wie sich die Handlung entwickelt und oft überlegt, wie es enden wird. Nur so viel: Das Ende hat mich dann doch lächeln lassen!

Die Charakterisierung der beiden Frauen ist gut gelungen. Ihre Emotionen sind bei mir angekommen und ich konnte mich in beide hineinversetzen. Dennoch habe ich nicht jede Entscheidung nachvollziehen können und ich selbst hätte mich evtl. an manchen Punkten anders verhalten.

Das Setting auf Bali bildet einen schönen Hintergrund oder auch Rahmen für diese Geschichte. Annette Hohberg beschreibt die Insel, ihre Bewohner, deren Kultur und Lebensweise sehr detailreich und setzt damit auch oftmals einen fröhlichen oder locker leichten Gegenpunkt zur teilweise dramatischen Handlung.

Dieser Roman erzählt die Geschichte von zwei Frauen, einem Geheimnis bzw. Schicksalsschlag und thematisiert Liebe, Verlust, Trauer und Vergebung. Durch einen geschickten Aufbau des Plots, zwei starken Protagonistinnen und einer schönen Kulisse entsteht ein Roman mit Tiefgang, vielfältigen Emotionen und fesselnder Unterhaltung!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 16.10.2023

Lesenswerte, herzerwärmende Geschichte mit schöner Botschaft

Liebe unter Mandelblüten
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Silke Ziegler, die sonst für ihre Südfrankreich-Krimis oder die Krimi-Reihe in ihrer Heimatstadt Weinheim bekannt ist, wagt sich mit diesem Roman in ein neues Genre.
In diesem Wohlfühlroman mit Liebesgeschichte ...

Silke Ziegler, die sonst für ihre Südfrankreich-Krimis oder die Krimi-Reihe in ihrer Heimatstadt Weinheim bekannt ist, wagt sich mit diesem Roman in ein neues Genre.
In diesem Wohlfühlroman mit Liebesgeschichte thematisiert sie neben der Liebe auch das Thema Bücher und Autorinnen und Autoren.

Linda Martens zieht mit ihrer Oma Henny in deren Heimatstadt Weinheim. Henny hat dort von ihrer Schwester das Haus geerbt, in dem sie aufgewachsen ist. Nachdem Henny ihre Vergangenheit in Weinheim hinter sich gelassen und viele Jahre in Köln gelebt hat, möchte Linda mit ihr in diesem Haus ein Büchercafé eröffnen. Für Linda wäre es die Erfüllung eines Traums, nachdem sie sowohl beruflich als auch privat einige Rückschläge hinnehmen musste. Sie versucht ihre Oma zu einem Neuanfang in Weinheim zu überreden und hofft auch auf deren Unterstützung beim Backen der Torten für das Café. Aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit ist Oma Henny zunächst sehr skeptisch, willigt schließlich aber Linda zuliebe ein.
Linda möchte neben den selbstgebackenen Torten vieles rund um Bücher anbieten, wie Vorlesenachmittage für Kinder und Autorenlesungen.
Als erstes möchte sie ihre Lieblingsautorin, die ebenfalls in Weinheim lebt, für eine Lesung gewinnen obwohl diese laut ihrem Verlag niemals Lesungen abhält. Doch Linda nimmt Kontakt zu deren Agenten Daniel auf und lässt nichts unversucht. Dabei knistert es zwischen Daniel und Linda gewaltig.

Das Setting dieser schönen Geschichte in der idyllischen Altstadt von Weinheim ist gut gewählt. Die Autorin lebt selbst in Weinheim und beschreibt das Viertel rund um das Büchercafé so anschaulich, dass schon dadurch eine Wohlfühlatmosphäre entsteht.
Das Thema Bücher, Verlage, Agenten und Autorinnen und Autoren lässt ist natürlich für eine Leseratte gut gewählt und hat auch mich begeistert.

Es war schön zu erleben, mit welchem Elan Linda ihr Büchercafé plant und einrichtet und schließlich auch eröffnet.
Natürlich läuft nicht alles so glatt, wie sie sich das wünscht. Auch der Kontakt zu ihrer Lieblingsautorin, die sie gerne zu einer Lesung überreden möchte, führt nur über deren Agenten, der sich sehr verschlossen zeigt und offenbar ein Geheimnis hütet.
Auch Oma Henny trifft auf die Schatten ihrer Vergangenheit und hier ergibt sich ein weiterer gefühlvoller Handlungsstrang.
Daneben lernen wir noch Lindas Familie kennen, in der auch einige Probleme gelöst werden wollen.

Die Idee des Büchercafés hat mir gut gefallen und wenn es hier so etwas gäbe, wäre ich dort sicherlich Stammgast.
Auch die einzelnen Handlungsstränge um Linda, Henny und Daniel sind lebendig und warmherzig erzählt. Die Kapitel sind jeweils aus deren Sicht geschrieben und alle drei erzählen in der Ich-Form, was viel Nähe bringt und die Gefühle der Protagonisten zum Leser bzw. zur Leserin transportiert.
Die Handlung ist abwechslungsreich und besonders bei Linda läuft nicht alles so, wie sie sich das vorgestellt hat. Manche Probleme lösen sich dann vielleicht etwas zu leicht aber das gehört zu einem Roman dieses Genres ja auch dazu.

Ich habe mich in Weinheim und im Büchercafé von Linda und Henny sehr wohlgefühlt und habe die beiden gerne ein Stück des Weges begleitet. Die lesenswerte Geschichte bietet schöne und herzerwärmende Lesestunden und vermittelt die schöne Botschaft, dass es sich lohnt, für Träume zu kämpfen und Neuanfänge immer möglich sind!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 12.10.2023

Warmherziger Roman in den verschneiten Highlands

Schneezauber im kleinen Strickladen in den Highlands
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Zum fünften Mal sind wir zu Gast im kleinen fiktiven Ort Callwell am realen Loch Lomond in den schottischen Highlands.
Diesmal ist es erneut Winter und Vorweihnachtszeit.
Maighread, die Inhaberin des namensgebenden ...

Zum fünften Mal sind wir zu Gast im kleinen fiktiven Ort Callwell am realen Loch Lomond in den schottischen Highlands.
Diesmal ist es erneut Winter und Vorweihnachtszeit.
Maighread, die Inhaberin des namensgebenden kleinen Strickladens, hat eine Babyparty für ihre beste Freundin Chloe organisiert.
Chloe und Scott fanden im zweiten Band der Reihe zueinander und ihr Zuhause in Callwell und nun erwartet Chloe in ein paar Wochen das erste gemeinsame Kind.
Die Babyparty soll im etwas außerhalb von Callwell in den Highlands gelegenen Pub von Jason stattfinden. Jason hat nach einem Schicksalsschlag sein vorheriges Leben aufgegeben und betreibt nun diesen Pub. Durch die Party soll er eine Aufgabe und etwas Abwechslung haben. Neben all den gemeinsamen Freunden aus dem Ort hat Maighread auch die Geigerin Vivian eingeladen, die sie auf dem Wollfestival kennengelernt haben. Vivian soll die Party mit ihrer Musik bereichern.
Als während der Party sanft die ersten Schneeflocken fallen, finden das alle noch romantisch. Doch als sich ein Sturm entwickelt, der heftiger nicht sein könnte, ist der Pub in kürzester Zeit eingeschneit und von der Welt abgeschnitten. Eine Rückkehr nach Calwell ist unmöglich aber es kommt auch niemand mehr aus dem Ort in die Berge hoch. Dann fällt auch noch der Strom aus …

Es war so schön, diesmal wieder zur kuscheligen Winterzeit zurück in den schottischen Highlands zu sein und all die liebgewordenen Figuren der Strickladen-Reihe wieder zu erleben.
Neben Maighread und Joshua sind da ja auch noch andere Pärchen und das liebenswerte „Dreigestirn“ der älteren Damen, bestehend aus Maighreads Oma, Chloes Oma und der Haushälterin von Joshuas Familie.
Das Setting in dieser wunderschönen Gegend rund um den Loch Lomond veranlasst mich bei jedem Buch, mir passende Bilder im Internet anzuschauen. Irgendwann hoffe ich die Highlands auch mal real zu sehen.

Die Stimmung ist passend zur Winter- und Vorweihnachtszeit kuschelig und heimelig. Besonders bei der Babyparty, die Maighread mit viel Liebe und Kreativität als Überraschung für Chloe organisiert und vorbereitet hat, ist in der Kulisse des alten Pubs mit dem lodernden Kaminfeuer alles sehr gemütlich dargestellt. Vor den Fenstern tanzen leicht die Schneeflocken, drinnen flackert das Feuer und die Kerzen und die Freunde feiern Chloe und ihr Baby, das bald geboren werden soll.
Die fröhliche und teilweise lustige Stimmung kippt dann schnell, als der Sturm aufzieht, der Pub eingeschneit ist und der Strom ausfällt. Ab dann wird es sogar richtig spannend, denn da erleben wir dann viele unterschiedliche Emotionen und auch Sorge und Ängste.

Natürlich geht es auch wieder viel ums Stricken. Maighread hat ja förmlich immer mehrere Projekte auf ihren Nadeln. Diesmal hat sie natürlich schon sehr viel für Chloes Baby gestrickt. Aber es geht auch wieder um winterliche Projekte und es gibt im Anhang des Buches wieder Anleitungen, diesmal für ein warmes Tuch, Handstulpen, ein Beanie und ein gehäkeltes Tea Cozy.

Susanne Oswald ist eine gute Erzählerin und es ist ihr auch mit diesem Teil wieder gelungen, eine warmherzige Geschichte in einem lebendigen, lockeren Schreibstil zu erzählen. Twists und Überraschungen sowie die Wettersituation sorgen für Spannung und letztendlich auch gute Unterhaltung.
Ein bisschen schade fand ich, dass wir nicht mehr über Vivian und Jason erfahren haben, denn die beiden haben sich anlässlich der Babyparty kennengelernt und es entstand der Eindruck, dass da mehr daraus werden könnte. Aber vielleicht ist das ja ein Thema für den möglichen nächsten Teil der Reihe!

Der Besuch in den verschneiten schottischen Highlands hat sich wieder sehr gelohnt. Die Geschichte bietet alles was gute Unterhaltung braucht, ein schönes Setting, liebenswerte Figuren und eine warmherzige, emotionale Handlung. Ich konnte wieder abtauchen und schöne Lesestunden genießen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 19.08.2023

Spannende Familiengeschichte mit Krimielementen, teilweise etwas ausschweifend

Heimwärts
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Am Heiligabend im Jahr 1959 picknickt eine Mutter mit ihren Kindern am Bach in der Nähe ihres Hauses. Als der örtliche Gemischtwarenhändler Percy seine letzte Bestellung ausliefert, macht er eine schreckliche ...

Am Heiligabend im Jahr 1959 picknickt eine Mutter mit ihren Kindern am Bach in der Nähe ihres Hauses. Als der örtliche Gemischtwarenhändler Percy seine letzte Bestellung ausliefert, macht er eine schreckliche Entdeckung. Die Mutter, Isabel Turner, und ihre Kinder sind tot. An einem unteren Ast eines Baumes hängt das Weidenkörbchen, in dem das erst 6 Wochen alte Baby wohl geschlafen hat, aber nun spurlos verschwunden ist. Niemand kann sich erklären was passiert ist. Es besteht der Verdacht eines erweiterten Suizids aber es gibt keine Hinweise dafür. Die Ermittlungen der Polizei dauern lange an, führen jedoch zu keinem Ergebnis und werden irgendwann eingestellt.

Rund 60 Jahre später wird die Journalistin Jess Turner von London in ihre Heimat Australien, genauer nach Sydney, gerufen, da ihre Großmutter Nora einen Unfall hatte und im Krankenhaus liegt.
Jess ist größtenteils bei ihrer Großmutter aufgewachsen und hat eine enge Bindung zu ihr. Im Krankenhaus trifft sie auf eine kaum noch ansprechbare Nora, die dahindämmert und verworrene Dinge murmelt. Immer wieder fällt der Name Isabel und Halkyon, der Name des Anwesens in den Adelaide Hills, wo einst das tragische Ereignis stattfand.
In Noras Haus findet Jess ein altes Buch eines ihr unbekannten Autors, der diese tragische Geschichte erzählt. Der Mann war amerikanischer Journalist, hat viel über das Ereignis recherchiert und das Buch mit seinen Erkenntnissen unter dem Titel „Als würden sie schlafen“ verfasst.
Jess erfährt, dass es eine Verbindung zu ihrer eigenen Familiengeschichte und dem Anwesen Halkyon gibt.

Kate Morton erzählt hier eine Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen gemischt mit Krimielementen.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mit der Geschichte warm zu werden aber irgendwann hat sie mich gepackt und ich wollte mehr über dieses rätselhafte Ereignis erfahren.
Die Idee, die Ereignisse der Vergangenheit als „Buch im Buch“ zu erzählen hat mir grundsätzlich gut gefallen. Allerdings werden hier, typisch journalistischer Stil, viele Dinge viel zu detailreich und kleinteilig erzählt. Das ist oft sehr ausschweifend und könnte stellenweise fast langweilig werden.
Daneben verliert sich Kate Morton auch in dem Anteil, der in der Gegenwart spielt, oft in Kleinigkeiten und ihr Schreibstil ist öfter mal etwas langatmig.
Aber durchhalten lohnt sich, denn insgesamt ist diese komplexe Handlung doch recht spannend. Da gibt es einige Überraschungen und Twists rund um das Rätsel aus den Adelaide Hills.

Kate Morton nimmt sich viel Raum, die Figuren zu entwickeln und so lernen wir Großmutter Nora dann auch als junge Frau kennen und erleben ebenfalls Jess Mutter als junge Frau und in der Gegenwart, so dass hier drei Frauen aus drei Generationen die Protagonistinnen sind.
Jess Bild ihrer geliebten Großmutter gerät immer mehr ins wanken, je mehr sie aus der Vergangenheit erfährt.

Ich liebe dicke Schmöker und scheue mich nicht vor dicken Büchern mit vielen Seiten. Aber hier wären 100 bis 150 Seiten weniger auch in Ordnung gewesen.
Diese komplexe Geschichte bietet einen interessanten, atmosphärischen und auch spannenden Plot mit einer überraschenden Auflösung, dem etwas Straffung gut getan hätte. Facettenreiche Figuren und ein schönes Setting runden die Handlung ab, so dass ich meine Lesereise nach Australien auch genießen konnte.


Fazit: 4 von 5 Sternen



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