Wunderschöner emotionaler und gefühlvoller Roman!
BrombeerwinterIm Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den ...
Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den Auftrag, darüber einen Artikel zu schreiben, da exakt am gleichen Datum vor 80 Jahren ein solches Naturereignis schon einmal vorgekommen ist.
Claire kommt der Auftrag gerade recht, denn seit sie vor einem Jahr durch einen Unfall ihr ungeborenes Baby verloren hat, lebt sie in ihrer Trauer und auch ihre Ehe leidet sehr unter diesem Verlust.
Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Geschichte von Vera Ray, deren kleiner Sohn Daniel vor 80 Jahren während dieses Schneesturms verschwand. Das Schicksal des kleinen Daniel berührt Claire sehr und sie macht sich auf Spurensuche nach Daniel und Vera Rays Geschichte.
Die Geschichte wird in 2 Handlungssträngen und auf zwei Zeitebenen erzählt. Claire und auch Vera erzählen in der Ich-Form und die Kapitel sind jeweils entsprechend überschrieben, so dass man die Handlungsstränge gut erkennen kann.
Durch die Erzählweise ist man beiden Frauen sehr nahe und erlebt ihre Gedanken und Emotionen mit.
Veras Geschichte ist sehr berührend, denn sie ist alleinerziehend und lebt in armen Verhältnissen. Sie arbeitet in einem Hotel im Schichtdienst und muss ihren kleinen Sohn manchmal alleine zu Hause lassen, während sie arbeitet. In dieser schicksalhaften Nacht im Mai 1933 verschwindet der 3-jährige Junge und nur sein Teddy liegt auf der Straße im Schnee.
Nach und nach erfahren wir viele Details aus Veras Leben und auch über Daniels Vater. Aber das Verschwinden des kleinen Daniel bleibt rätselhaft.
In der Gegenwart ist Claire gefesselt von ihren Recherchen und der Suche nach Spuren, die das Verschwinden von Daniel aufklären können.
Sie fühlt mit Vera, da ja auch sie selbst ein Kind verloren hat.
Sarah Jio ist hier ein sehr fesselnder und emotionaler Roman gelungen.
Mich haben beide Frauen-Schicksale sehr berührt und gebannt habe ich verfolgt, was im Jahr 1933 mit Vera geschah und erlebt, wie Claire in der Gegenwart während und durch ihre Recherchen ganz langsam ihre Trauer verarbeitet und ihren Blick wieder nach vorne richtet.
Dass sie bei ihren Nachforschungen auf ein Familiengeheimnis stoßen wird, hat sie nicht geahnt, aber das treibt sie noch mehr an.
Das war alles sehr schön und authentisch geschildert und ich habe mit Claire gefiebert, ob sie das Rätsel lösen kann.
Der wunderschöne und gefühlvolle Schreibstil von Sarah Jio hat mich schon in anderen Büchern von ihr begeistert und auch in diesem Roman ist er sehr gelungen. Es war spannend und fesselnd, die Geschichte der beiden Frauen zu verfolgen, die von Liebe, Vertrauen, tiefen Gefühlen und einem alten Familiengeheimnis erzählt und am Ende mit einer großen Überraschung aufwartet.
„Brombeerwinter“ ist ein sehr emotionaler Roman, der dramatische aber auch glückliche und schöne Momente enthält und mich sehr berührt hat!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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