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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenig spektakulär, hat mich nicht überzeugt

Dark Places - Gefährliche Erinnerung
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Zu diesem Buch fällt es mir recht schwer, eine Rezension zu schreiben, denn ich hatte beim Lesen sehr gemischte Gefühle.
Die Geschichte wird in 3 Handlungssträngen erzählt.
Die erste Perspektive ist die ...

Zu diesem Buch fällt es mir recht schwer, eine Rezension zu schreiben, denn ich hatte beim Lesen sehr gemischte Gefühle.
Die Geschichte wird in 3 Handlungssträngen erzählt.
Die erste Perspektive ist die von Libby, der Hauptprotagonistin, die vor 25 Jahren überlebte und heute ein trostloses Leben führt.
Sie erzählt die Ereignisse in der Gegenwart. Libby war mir von Anfang an unsympathisch. Sie lässt sich gehen, lebte all die Jahre von Spendengeldern und hat es nicht geschafft, ihr Leben in die Reihe zu bekommen.
Die beiden anderen Perspektiven sind die von ihrer Mutter Patty und ihrem Bruder Ben. Beide schildern die Ereignisse vor 25 Jahren.
So lernt man die Familie gut kennen und erfährt zunächst einiges über die damalige Situation.
Die beiden Handlungsstränge der Vergangenheit gehen nur sehr langsam voran und erst ganz am Ende erfährt man, was damals wirklich geschah.

Auch die aktuellen Ereignisse kommen nur schleichend voran.
Daher fiel es mir recht schwer, überhaupt in die Geschichte rein zukommen.
Die Atmosphäre der Story ist eigentlich durchgehend düster und bedrückend.
Das traurige Dasein von Libby hat mich manchmal richtig wütend gemacht und ich dachte, sie könnte sich ja wirklich mal aufraffen und was aus ihrem Leben machen.
Erst als Lyle auf sie zu kommt, weil es einen Kreis von Personen gibt, der an die Unschuld von Libbys Bruder Ben glaubt, rafft Libby sich auf und beginnt mit Recherchen.
Eigentlich tut sie das aber nur, weil man ihr Geld dafür bietet, was sie dringend braucht.

All das schleppt sich so dahin und es gibt wenig spektakuläre Ereignisse.
Viele kleine Details, die eigentlich unwichtig wären, ziehen das Ganze in die Länge und lassen leider auch stellenweise mal Langeweile aufkommen.
Gefesselt hat mich nur meine Neugier auf die Frage, was damals wirklich passiert ist.
Gegen Ende kommt dann doch noch etwas Spannung auf und die Auflösung war für mich unvorhersehbar und überraschend.
Der lockere Schreibstil der Autorin hat das Lesen aber erleichtert.
Dennoch hat mich diese Geschichte, die nur von schwierigen und leicht „gestörten“ Personen handelt, nicht vollständig überzeugt.


Fazit: 3 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Psychologische Spannung

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Um dieses Buch gab es einen großen Hype, so dass ich dann neugierig wurde und mir selbst ein Bild machen wollte.
Es fällt mir allerdings ein bisschen schwer eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern.
Dennoch ...

Um dieses Buch gab es einen großen Hype, so dass ich dann neugierig wurde und mir selbst ein Bild machen wollte.
Es fällt mir allerdings ein bisschen schwer eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern.
Dennoch versuche ich meine Eindrücke mal zusammen zu fassen.

Der Schreibstil war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelt sich aber dennoch temporeich und flüssig.
Das Buch ist in 3 Teile eingeteilt, die alle 3 abwechselnd jeweils aus der Sicht von Amy oder Nick erzählt werden.
Mit dem ersten Teil hatte ich so meine Schwierigkeiten und ich hätte das Buch fast abgebrochen, was ich rückblickend aber bereut hätte.
Amy erzählt in diesem ersten Teil in Form von früheren Tagebucheinträgen über das Kennenlernen und das gemeinsame Leben der beiden. Obwohl man dadurch die Protagonisten ganz gut kennenlernt, war mir das alles ein bisschen zu ausschweifend, detailliert und langatmig.
In Nicks Teil befindet man sich in der Gegenwart und erlebt mit ihm das Verschwinden von Amy am 5. Hochzeitstag der beiden.
Aber auch dieser Part ist anfangs nicht sehr fesselnd, erst nach ca. einem Drittel erlebt man dann eine Überraschung.
Nick wird als Ehemann natürlich zuerst verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun zu haben und auch ich habe diesen Verdacht zunächst gehabt.

Mit Beginn des 2. Teils, in dem dann auch Amys Teil in der Gegenwart erzählt wird, wurde die Geschichte fesselnder aber auch verwirrender.
Man erkennt Amys Plan und nimmt in ihrem Erzählstrang daran teil.
Erst ab dann kam für mich richtige Spannung auf, denn durch viele geschickte Wendungen und Überraschungen bekommt die Geschichte eine völlig andere Richtung.
Die wahren Charaktere der beiden Protagonisten zeigen sich nach und nach immer deutlicher. Ich war mir Mitte des 2. Teils nicht mehr sicher, wer mir nun sympathischer ist. Am Ende waren es beide nicht.

Im 3. Teil überschlagen sich die Ereignisse und führen zu einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte.

Nach einem zähen Anfang entwickelt sich das Buch zu einem psychologischen Spannungsroman, Psychothriller wäre in meinen Augen zuviel.
Einiges war mir ein bisschen zu sehr konstruiert, weil es in der Realität so sicher nicht abgelaufen wäre bzw. funktioniert hätte.
Auch die Emotionen kamen mir ein bisschen zu kurz bzw. waren mir nicht deutlich genug dargestellt, beispielsweise die Verzweiflung von Nick nach dem Verschwinden von Amy.
Dennoch hat mich das Buch nach dem ersten Drittel gefesselt, weil der Spannungsbogen dann deutlich anstieg und die Autorin mit dem Leser regelrecht spielt. Ich wusste nach einiger Zeit, vermutlich genau so wie die ermittelnden Polizisten, nicht mehr, was ich glauben soll und was nicht.
Das Ende hat mich sehr überrascht, aber auch ein bisschen ratlos zurück gelassen.

Insgesamt war es für mich eine interessante und spannende Geschichte über die psychischen Abgründe zweier Eheleute, wie ich sie bisher noch nicht gelesen habe.
Für Liebhaber psychologischer Spannung eine Leseempfehlung.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Cleverer Krimi

Sag, dass du mich liebst
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In Joy Fieldings neuem Psychothriller erzählt sie die lange Leidensgeschichte der jungen Privatermittlerin Bailey Carpenter.
Gleich im 2. Kapitel erlebt der Leser den schrecklichen Übergriff, der zu diesem ...

In Joy Fieldings neuem Psychothriller erzählt sie die lange Leidensgeschichte der jungen Privatermittlerin Bailey Carpenter.
Gleich im 2. Kapitel erlebt der Leser den schrecklichen Übergriff, der zu diesem Leiden führt.
Aber dann dauert es rund 100 Seiten, bis die Ereignisse um den "Nachbarn von gegenüber" beginnen und der im Klappentext erwähnte Mord passiert sogar erst auf Seite 387. Bis dahin beschreibt die Autorin Baileys Leidensweg nach der Tat, wie sie sich in ihrer Wohnung vergräbt, vor allem und jedem Angst hat und allmählich Psychosen entwickelt.
Das gelingt Joy Fielding aber sehr gut. Die Emotionen und Ängste von Bailey, ihre Panikattacken und ihr Verhalten insgesamt waren für mich nachvollziehbar und glaubwürdig. Auch wenn man sich selbst nur schwer in so eine schlimme Situation hineindenken kann, habe ich mit Bailey gelitten und mir immer wieder überlegt, wie es mir in dieser Situation gehen würde.

Etwas Abwechslung kommt auf, als sich Baileys Halbschwester Claire und deren Tochter Jade beginnen, sich um Bailey zu kümmern. Besonders Jade hat mir gut gefallen, weil sie kein gewöhnlicher Teenager ist, sondern ein bisschen aus der Rolle fällt. Mit ihrer direkten und ein bisschen frechen Art hat Jade nicht nur Bailey sondern auch mich als Leserin hin und wieder zum Lachen gebracht.

In einer "Nebenhandlung" geht es noch eine Familienfehde zwischen Bailey und ihren Halbgeschwistern um die Erbschaft des Vaters in Millionenhöhe. Dieser Handlungsstrang erklärt die Familienverhältnisse, fügt sich nahtlos in die Handlung ein und lockert diese ein bisschen auf.

Mit den Ereignissen um den Nachbarn im Hochhaus gegenüber steigert sich dann allmählich die Spannung. Bailey beginnt in so ziemlich jedem den Täter zu vermuten, vertraut so gut wie niemandem mehr und ist ständig von der Angst geplagt, dass der Täter sie erneut überfallen könnte, da er ja bisher nicht gefasst wurde.
Ihre Psyche spielt ihr Streiche, so dass sie bald Realität und Wahnvorstellungen kaum noch unterscheiden kann. Dennoch ist sie fast besessen davon, den Täter zu finden, damit sie sich endlich wieder sicher fühlen kann.
Auch das war für mich nur logisch und nachvollziehbar. Ich denke, es geht hier weniger darum, den Täter seiner Bestrafung zuzuführen, sondern mehr darum wieder ein Gefühl von Sicherheit zu haben und den Weg in ein "normales" Leben zurück zu finden. Dieses Gefühl konnte mir die Autorin gut vermitteln.

Mit ihrem flüssigen und aussagekräftigen Schreibstil hat Joy Fielding es geschafft, mich an Baileys Geschichte zu fesseln, auch wenn der Spannungsbogen zwischendurch immer wieder mal abflacht und der Nervenkitzel dann fehlt.
Völlig überrascht wird man als Leser mit einem grandiosen Ende, das alle losen Fäden verknüpft und zwei absolut unvorhersehbare und unerwartete Auflösungen bietet. Erst dann wird klar, welches ausgeklügelte und perfide Spiel mit Bailey gespielt wurde.

Joy Fielding hat wieder einmal einen cleveren Krimi mit interessanten und glaubhaften Charakteren abgeliefert, der mir am Ende dann doch noch ein Gänsehautgefühl und ein paar spannende Lesestunden bereitet hat.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder Südfrankreich-Krimi mit toller Story!

Im Schatten des Sommers
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Zum Inhalt:
Ihre Familie ist seit vierundzwanzig Jahren verschwunden.
War Sophias bisheriges Leben eine große Lüge?

Sophia Mildner erhält einen Anruf der französischen Polizei. Völlig unerwartet hat sich ...

Zum Inhalt:
Ihre Familie ist seit vierundzwanzig Jahren verschwunden.
War Sophias bisheriges Leben eine große Lüge?

Sophia Mildner erhält einen Anruf der französischen Polizei. Völlig unerwartet hat sich eine neue Spur ergeben, die das ungeklärte Verschwinden ihrer Eltern und ihres kleinen Bruders vor über zwei Jahrzehnten endlich aufklären könnte. Bei einem Autounfall ist ein bislang nicht identifizierter Mann schwer verletzt worden. Der Unbekannte hat tiefe Schnittwunden am Oberkörper. Er trägt ein altes Foto bei sich: Die Frau darauf ist niemand anderes als Sophias Mutter. Was ist dem Fremden widerfahren? Und in welcher Verbindung steht er zu der verschwundenen Familie?
Sophia bricht ins idyllische Argelès-sur-Mer an der südfranzösischen Küste auf – und gerät sofort in Streit mit dem ermittelnden Polizisten Nicolas Rousseau. Dabei verbindet die beiden mehr, als sie ahnen …

Ein packender Fall und eine bewegende Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse Südfrankreichs!
(Kurzbeschreibung gem. Grafit Verlag)


Die Autorin:
Silke Ziegler, Jahrgang 1975, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Weinheim an der Bergstraße. Die gelernte Finanzassistentin arbeitet nach Anstellungen in diversen Kreditinstituten seit zwei Jahren an der Universität Heidelberg.
(Quelle: Grafit Verlag)


Meine Meinung:
Auch in ihrem dritten Buch siedelt Silke Ziegler die Story in Frankreich an, diesmal erneut in Südfrankreich.
Man merkt deutlich ihre Verbundenheit zu Frankreich, denn die Örtlichkeiten an der südfranzösischen Küste und teilweise auch in den Pyrenäen sind liebevoll und bildhaft beschrieben. Das verleiht der Geschichte nicht nur etwas französisches Flair sondern vermittelt auch ein schönes Sommergefühl.

Im Prolog erleben wir zunächst den Tag im August 1992 als Sophia Mildner mit ihrer Familie im Frankreichurlaub war und ihre Eltern und ihr kleiner Bruder bei einem Einkauf im Supermarkt plötzlich spurlos verschwanden. Ihr Schicksal konnte nie geklärt werden.

Zu Beginn des ersten Kapitels werden wir Zeuge des im Klappentext erwähnten Autounfalls. Und damit ist man dann gleich mitten drin in der Geschichte.
Wir lernen Nicolas Rousseau, den leitenden Ermittler, und auch sein Team kennen.
Nicolas ist ein sehr sympathischer Protagonist. Er ist Polizist mit Leib und Seele und ordnet fast alles seinem Beruf unter. Nur seine Familie ist ihm außerhalb des Jobs noch wichtig, denn sein Vater, der ebenfalls Polizist war, lebt seit einem Schlaganfall vor 20 Jahren in einem Pflegeheim. Und so kümmert sich Nicolas neben seinem Vater auch um seine Mutter und seine Schwester. Man erkennt gut, dass Nicolas zwei Seiten hat, der "harte" Polizist und der weiche, gefühlvolle Familienmensch.

Auch Sophia war mir sehr sympathisch. Sie war erst 11 Jahre alt, als ihre Familie verschwand und sie ist danach bei ihrer Großmutter und ihrer Tante väterlicherseits aufgewachsen. Inzwischen hat sie sich ein Leben aufgebaut und ist Tierärztin mit eigener Praxis. Den ungeklärten Verlust ihrer Familie hat sie aber nie verwunden, was für mich absolut nachvollziehbar war. Diese Ungewissheit stelle ich mir einfach schlimm vor!
So war es klar, dass sie nach Südfrankreich fährt, nachdem die Polizei sie telefonisch informiert hat, dass bei dem Unfallopfer ein altes Foto von Sophias Mutter sowie deren Anschrift gefunden wurde.

Schon bei den ersten Zusammentreffen zwischen Nicolas und Sophia spürt man, dass da ein gewisses Knistern ist. Sophia möchte natürlich so umfassend wie möglich in die Ermittlungen einbezogen werden, was Nicolas zunächst ablehnt obwohl er dafür Verständnis hat. Und so entwickelt sich die Liebesgeschichte ganz langsam und dezent und hält am Ende noch eine Überraschung nicht nur für die beiden Protagonisten sondern auch für die Leser bereit.

Ganz anders der eigentliche Kriminalfall, der mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen hat.
Was hat das unbekannte Unfallopfer mit Sophias Mutter zu tun und kann das Verschwinden von Sophias Familie nach so vielen Jahren doch noch aufgeklärt werden?
Beinahe in jedem Kapitel ergeben sich neue Erkenntnisse, Indizien oder Fakten. Manchmal konnte ich nicht fassen, wie viele lose Fäden und einzelne Puzzleteile die Autorin da ausgelegt hat. Dadurch war die Spannung durchgängig hoch und steigert sich noch, je näher man dem Ende kommt.
Die Auflösung ist schlüssig, lässt keine Fragen offen und ist auch für alle Beteiligten versöhnlich.

Dazu gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der ab und zu zwischendurch eingestreut wird, in dem wir Antoine erleben, der offenbar eine psychische Störung hat. Damit konnte ich zunächst gar nichts anfangen. Im Verlauf der Geschichte habe ich eine Vermutung angestellt, wer Antoine sein könnte, lag damit aber weit daneben.
Die Aufklärung hierzu war nicht nur eine faustdicke Überraschung sondern auch eine geniale und kreative Idee der Autorin.

Diese wirklich packende und fesselnde Geschichte hat mich begeistert und ich bin gerne mit Nicolas und Sophie auf Spurensuche im sommerlichen Südfrankreich gegangen.
Durch den komplexen Plot, dessen ganzes Ausmaß sich erst am Ende zeigt, hat sich das Buch für mich zu einem Pageturner entwickelt und deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide spannende Unterhaltung

Herzstoß
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Zum Inhalt:
Das Leben von Marcy Taggart gerät völlig ins Wanken, als ihre Tochter bei einer Bootsfahrt unter rätselhaften Umständen verschwindet. Auch wenn ihre Leiche nie gefunden wird, gilt Devon als ...

Zum Inhalt:
Das Leben von Marcy Taggart gerät völlig ins Wanken, als ihre Tochter bei einer Bootsfahrt unter rätselhaften Umständen verschwindet. Auch wenn ihre Leiche nie gefunden wird, gilt Devon als tot – nur Marcy weigert sich, dies zu glauben, und klammert sich an die Hoffnung, dass Devon noch lebt. Als Marcy alleine nach Irland reist, passiert das Unfassbare: Bei einem Besuch im Pub glaubt sie, ihre Tochter auf der Straße vorbeilaufen zu sehen. Von nun an setzt sie alles daran, Devon zu finden – nicht ahnend, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
Joy Fieldings Romane versprechen immer spannende Unterhaltung und auch mit diesem Buch hat sie eine großartige Geschichte gut umgesetzt.
Marcy, die den rätselhaften vermeintlichen Tod ihrer Tochter Devon nie akzeptiert und schon gar nicht überwunden hat, glaubt während eines Irland-Urlaubs ihre Tochter vor einem Pub gesehen zu haben.
Damit beginnt die Odyssee der Marcy Taggart auf der Suche nach ihrer Tochter.

Die Figur der Marcy ist Joy Fielding sehr gut gelungen. Ihre Entscheidungen und Handlungen waren für mich glaubhaft und nachvollziehbar. Auch ihre Gedanken, Gefühle und Ängste sind bei mir gut angekommen und ich habe mit Marcy gefiebert und gelitten.
Immer wieder eingeschobene Rückblicke geben Einblicke in Marcys eigene Jugend und ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Beziehung als Mutter zu ihrer Tochter Devon. Dadurch bekommt die Figur Tiefe und einige Zusammenhänge werden nach und nach klarer.
Auch die anderen Figuren sind facettenreich und interessant.
Besonders die beiden Zufallsbekanntschaften Vic und Liam haben mir gefallen. Sie sind beide einerseits sehr sympathisch, andererseits aber auch etwas undurchsichtig dargestellt. Bei beiden hatte ich oft ein "komisches Gefühl", was ihre Aufrichtigkeit betrifft.

Eigentlich dreht sich in dieser Geschichte alles um einige Fragen:
- Lebt Devon wirklich noch?
- Warum versteckt sie sich offenbar und will nicht gefunden werden?
- Welche Rolle spielen die beiden Männer?
- Und warum will offenbar jemand verhindern, dass Marcy ihre Tochter findet?

Joy Fieldings gewohnt flüssiger Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen, auch wenn es zwischendurch Passagen gibt, in denen nicht viel passiert und das Tempo und die Spannung ein wenig auf der Strecke bleiben.
Dennoch sorgen überraschende Wendungen und Ereignisse, ein fast dramatischer Showdown sowie eine unvorhersehbare Auflösung für gute und spannende Unterhaltung, bei der mir nur das gewisse "Prickeln" und die "Gänsehaut" gefehlt hat.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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