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Veröffentlicht am 21.04.2017

aussergewöhnlicher Jugendroman mit Längen

Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatsache, dass du du bist
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Spezielle Bücher verlangen nach einer speziellen Rezension.
Damit ihr ein genaueres Bild davon bekommt, wie sich "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" von Todd Hasak-Lowy ...

Spezielle Bücher verlangen nach einer speziellen Rezension.
Damit ihr ein genaueres Bild davon bekommt, wie sich "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" von Todd Hasak-Lowy liest, habe ich meine Meinung im gleichen Stil verfasst.


Eine Rezension in Listen:


3 erste Gedanken zum Buch:
- Wow, ist das ein Wälzer!
- Oh ja, ein spezielles Buch braucht auch eine besondere Aufmachung.
- Ein Roman in Listen .... ich bin gespannt, wie das der Autor löst.

4 Themen, die "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatsache, dass du du bist" anspricht:
- Homosexualität eines Vaters
- Die Suche nach Liebe und sich selbst
- Drogensucht
- Pubertät

5 Fakten zum Protagonisten Darren Jacob:
- Darren ist 15 Jahre alt und geht zur North High School
- Er ist weder mit seinem Namen noch mit sich selbst zufrieden.
- Darren vermisst seinen Bruder Nate, der in Ann Arbor aufs College geht
- Nachdem sich seine Eltern haben scheiden lassen, eröffnet ihm nun sein Vater, dass er schwul ist. Daraufhin ist er so verwirrt und wütend, dass er mit dem Bus zu seinem Bruder fährt
- Darren hat ein gutes Herz, ihn plagen aber die ganz normalen Probleme der Pubertät.

4 bestimmte Orte, an denen ich dieses Buch gelesen habe:
- in der Toskana, wo ich mit meiner Familie und der meines Bruder für eine Woche im Urlaub war
- auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Wolldecke, weil es zurück in der Schweiz richtig kalt ist
- am Esstisch, nachdem die Kinder fertig gegessen hatten
- auf dem Klo, als ich für fünf Minuten meine Ruhe suchte - naja, vielleicht auch für zehn Minuten

13 Wörter, die ich mir beim Lesen notiert habe:
- Darren Jacobs
- North High School
- Vater
- schwul
- Nate, Bruder
- Spind
- Maggie
- Ensemble
- Busfahr
- Zoe
- Ann Arbor
- küssen
- Drogen

5 positive Punkte zum Buch:
- Ich mag spezielle Bücher und das ist "Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" ganz klar.
- Ein Buch nur in Listen zu verfassen ist eine tolle Idee und ich war erstaunt, wie gut es Todd Hasak-Lowy gelingt, damit auch eine fortlaufende Handlung zu erzählen.
- Die Charaktere sind sehr facettenreich und zeigen wunderbar, dass niemand perfekt ist.
- Toll, wie der Autor Musik in die Geschichte einfliessen lässt. Zum einen spielt Darren in einem Ensemble Bass, zum anderen hört er in der Pause Jazzmusik. Ihm ist Musik sehr wichtig und so schickt er auch Zoe Songlisten, mit denen er seine Gefühle ausdrückt.
- Auch wenn dieser Roman 'nur' aus Listen besteht, gewährt er uns einen authentischen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Teenagers.

3 Dinge, die mich beim Lesen gestört haben:
- Darren verliert mit seinen Listen oft den roten Faden und zählt völlig nebensächliche (aber dafür oft auch amüsante) Dinge auf. So hatte ich oft das Gefühl, in der Handlung nicht vorwärts zu kommen und musste mich an der Nase nehmen, nicht zu überfliegen und nur die Überschriften der Listen zu lesen.
- In der Pubertät will man sich abgrenzen und so blieb mir auch Darren stellenweise zu distanziert. Zum Teil hätte ich mir viel mehr Emotionen vom Protagonisten gewünscht.
- Darrens Selbstfindungstrip beginnt eigentlich mit dem Coming-out seines Vaters. Er sagt auch immer wieder, dass er keine Problem damit habe und doch ist er wütend. Schade, dass die Thematik immer mehr in den Hintergrund gerückt ist und schlussendlich nicht wirklich gelöst wird.

5 Bestandteile meines Lese-Outfits:
- schwarze Trainingshose
- Ringelshirt
- Kapuzensweater
- graue Socken mit Sternchen
- schwarz-lindgrüne Brille

1 Schlusswort zum Buch:
-"Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatasache, dass du du bist" ist ein ganz aussergewöhnlicher Jugendroman. Todd Hasak-Lowy erzählt nur in Listen von den familiären und persönlichen Problemen eines Teenagers. Äusserst spannende Charaktere und der spezielle Schreibstil zeichnen dieses Buch aus. Darrens ausschweifende Gedanken und einige völlig belanglose Listen haben meinen Lesespass jedoch leider in Grenzen gehalten.

Veröffentlicht am 21.04.2017

aussergewöhnlicher Coming-of-Age Roman

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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Flora Banks ist ein ganz aussergewöhnlicher Teenager. Sie leidet nämlich an anterograder Amnesie, das heisst, dass sie sich an nichts erinnern kann, das nach ihrem 10. Geburtstag passiert ist. Sie hilft ...

Flora Banks ist ein ganz aussergewöhnlicher Teenager. Sie leidet nämlich an anterograder Amnesie, das heisst, dass sie sich an nichts erinnern kann, das nach ihrem 10. Geburtstag passiert ist. Sie hilft sich mit einem Erinnerungs-Buch, einer Flut Notizzettel und den wichtigsten Stichwörtern auf ihren Armen.
Doch dann küsst sie Drake, den Freund ihrer einzigen und besten Freundin. Dies ist für Flora so einschneidend, dass sie sich daran erinnern kann. Drake kann ihr helfen, sich zu erinnern! Nur dumm, dass er zum Studieren in die Arktis fährt und Flora mit ihrem Gefühlschaos alleine lässt. Doch wir erleben, wie sich Flora weiterentwickelt, über sich hinaus wächst und so das Abenteuer ihres Lebens erlebt.

"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" ist aus der ich-Perspektive der 17-jährigen Flora erzählt. Emily Barrs Schreibstil ist zwar sehr einfach und schlicht gehalten, doch durch die vielen Wiederholungen durch Floras Amnesie, schafft es die Autorin super, uns Floras Leben und Probleme näher zu bringen. Klar können diese sich ständig wiederholenden Sequenzen den Lesefluss etwas stören und man muss sich erst etwas an diesen doch sehr speziellen Erzählstil gewöhnen, doch man kann sich dadurch viel mehr in die Protagonistin hineinversetzen.

Flora Banks ist ein toller Charakter. Komplex und facettenreich gezeichnet, bekommt man einen wunderbaren Einblick in ihr Innerstes. Durch den Kuss realisiert sie immer mehr, dass sie ja keine zehn Jahre mehr ist sondern eine junge Frau. Durch die Amnesie hat sie viele Ängste und Zweifel, doch sie ist mutig und springt immer wieder über ihren Schatten.

"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" beginnt sehr ruhig. Emily Barr lässt sich Zeit, uns ihre Protagonistin vorzustellen und uns in ihre Krankheit zumindest zu einem Teil einfühlen zu können. Gekonnt zieht sie nach und nach die Spannung an, Floras Lage spitzt sich immer mehr zu, bis sie sich wirklich auf die Reise macht. Gegen den Schluss überschlagen sich die Dinge regelrecht. Die Autorin überrascht mit unerwarteten Wendungen, gibt eine gehörige Portion Drama hinzu und bringt Licht ins Dunkle. Dazu schleicht sich leider die eine oder andere Ungereimtheit ein. Mir persönlich war es schon fast ein bisschen zu viel in zu kurzer Zeit, doch das Ende lässt einen versöhnlich und hoffnungsvoll zurück.

Fazit:
"Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" ist ein wirklich aussergewöhnlicher Coming-of-Age Roman! Emily Barrs Debüt ist zwar nicht ganz rund, dafür aber ein ungeschliffener Diamant mit starker Protagonistin, interessanter Thematik und einer wichtigen Botschaft: Sei mutig!

Veröffentlicht am 21.04.2017

süss, unterhaltsam, vielleicht sogar hilfreich

Schnulleralarm
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Valdemar liebt seinen Schnuller über alles, doch sein Vater meint eines Tages, dass Schnuller nur etwas für kleine Wölfe seien. Er nimmt Valdemars Schnuller und schneidet ihn auseinander. Nur gut, dass ...

Valdemar liebt seinen Schnuller über alles, doch sein Vater meint eines Tages, dass Schnuller nur etwas für kleine Wölfe seien. Er nimmt Valdemars Schnuller und schneidet ihn auseinander. Nur gut, dass das Wolfskind noch einen Schnuller im Schrank hat ... und noch einen roten Schnuller unter dem Bett ....
Valdemar findet auch, dass er schon ein grosser Wolf ist und so darf er doch auch selber bestimmen, wann er seinen Schnuller abgibt. Doch dann verliert seine kleine Schwester ihren Schnuller und Valdemar lernt, was es heisst, ein grosser Wolf und vor allem ein grosser Bruder zu sein.

Die meisten Kleinkinder lieben ihren Schnuller. Ich persönlich hatte auch das Gefühl, dass sie, je älter sie werden, immer fixierter auf das Kautschukteil reagieren. Da stellt sich dann irgendwann die Frage, wann damit Schluss sein soll und wie man das am besten anstellt. Es gibt nur wenige Kinder, die den Schnuller von sich aus in den Abfalleimer werfen. Andere geben ihn dem Nikolaus mit, gehen einen Handel mit ihren Eltern ein oder binden ihn an einen Schnullerbaum.

"Schnulleralarm" ist ein tolles Buch, um ein Kind, das nicht auf seinen Schnuller verzichten möchte, für die Problematik zu sensibilisieren. Am besten ist es nämlich immer, wenn ein Kind aus eigenen Beweggründen den Schnuller abgibt.
Maria Jänsson bietet uns eine sehr humorvolle Geschichte, denn nur schon die Kombination Wolf und Schnuller zaubert einem ein Schmunzeln aufs Gesicht.
Ihre Illustrationen sind sehr schlicht und mit wenigen Farben gestaltet, so dass sie das Erzählte genau auf den Punkt bringt.

Meine Kinder brauchen beide keinen Schnuller mehr, doch sie haben sich köstlich über "Schnulleralarm" amüsiert. Und wenn es das Buch schon vor drei Jahren gegeben hätte, hätte ich damit bestimmt versucht meinen Sohn von seinem geliebten Nuggi zu trennen.

Fazit:
"Schnulleralarm" kann hilfreich und unterhaltsam sein.
Zum einen kann man mit dem Wolf Valdemar versuchen, seinem eigenen Kind aufzuzeigen, dass man irgendwann zu alt für einen Schnuller ist oder aber man amüsiert sich einfach ob der süssen und witzigen Geschichte.

Veröffentlicht am 21.04.2017

zauberhaftes Bilderbuch

Mia und das Blumenwunder
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Mia liebt Blumen, aber davon gibt es leider in der grossen Stadt, in der sie lebt, nicht viele. Als sich eine Biene in ihr Zimmer verirrt, erschrickt Mia zuerst und fängt die Biene. Dann liest Mia, wie ...

Mia liebt Blumen, aber davon gibt es leider in der grossen Stadt, in der sie lebt, nicht viele. Als sich eine Biene in ihr Zimmer verirrt, erschrickt Mia zuerst und fängt die Biene. Dann liest Mia, wie nützlich Bienen sind und sie gibt ihr Zuckerwasser zu trinken, damit Bienchen gross und stark wird. Danach lässt sie die Biene wieder frei. Doch nach einem Unwetter klopft es an ihrem Fenster. Bienchen steht ganz nass davor. Mia hilft ihr und die beiden erleben einen tollen Sommer. Bienchen wächst und wächst, bis es sogar grösser als Mia ist

Doch eines Tages ist die Biene ganz traurig. Sie träumt vom Duft der fernen Wiesen. Mia weiss, wo es Blumen gibt und gemeinsam fliegen sie aus der Stadt hinaus. Dort zeigt Bienchen Mia ihre Lieblingsblumen: Mohn, Löwenzahn und Gänseblümchen. Gemeinsam sammeln sie ihre Samen und streuen sie über der ganzen Stadt aus. Als es Herbst wird, verabschiedet sich Bienchen von Mia. Nach dem Herbst und Winter kommt der Frühling und Mia lernt Max kennen. Und als die Sonne richtig scheint, erleben die beiden neuen Freunde ein richtiges Blumenwunder in der Stadt. Und von all den Blumen werden auch ganz viele Insekten angelockt.

"Mia und das Blumenwunder" ist ein zauberhaftes Bilderbuch. Es begeistert mit wunderschönen, harmonischen Bildern, die zum Teil eine ganze Doppelseite einnehmen, dann aber wieder im Stil einer Bildergeschichte angeordnet sind. So kann man die aufkeimende Freundschaft zwischen Mia und der Biene wunderbar mitverfolgen und sieht, wie die Zeit vergeht.

Aber auch die Geschichte selber ist sehr schön und fantasievoll. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich nach dem Erzählen einige Kinder ausmalen, wie es ist, auf dem Rücken einer Biene über die Stadt zu fliegen.

Der Anhang "Sag Ja zur Biene!" bietet noch mehr Informationen zu den Bienen und hat mir sehr gut gefallen. Die meisten Kinder sind nämlich sehr wissbegierig und fragen einem nach dem Erzählen eines Bilderbuches gerne Löcher in den Bauch.

Fazit:
"Mia und das Blumenwunder" von Alison Jay ist ein zauberhaftes Bilderbuch. Es ist wunderschön illustriert und es würde mich nicht wundern, wenn die Kinder danach Bienen mit ganzen anderen Augen betrachten und eigene Blumen ansäen wollen würden.

Veröffentlicht am 21.04.2017

ein wollschweinische Abenteuer mit viel Humor und liebevollen Illustrationen

Krümel und Fussel - Immer dem Rüssel nach
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Die beiden Wollschweine Krümel und Fussel lieben ihr Leben bei ihrer Grossfamilienwollschweinsippe auf dem Hof. Doch eines Abends bemerkt Krümel einen Schatten und er folgt ihm neugierig - bis er gegen ...

Die beiden Wollschweine Krümel und Fussel lieben ihr Leben bei ihrer Grossfamilienwollschweinsippe auf dem Hof. Doch eines Abends bemerkt Krümel einen Schatten und er folgt ihm neugierig - bis er gegen den Holzzaun läuft. Und da funkelt etwas über dem Zaun!
Doch das Funkellicht ist am nächsten Morgen weg. Fussel ist das schweinspupsschnurz, doch Krümel ist das ewige suhlen, buddeln und Nickerchen machen leid. Er riecht das Abenteuer! Und als er beobachtet, wie eine Maus durch den Zaun nach draussen huscht, ist ihm klar, dass er das auch schafft.Und so machen sich die beiden Wollschweine auf die Suche nach dem Funkellicht. Dabei verbringen die beiden eine Nacht im Wald und gruseln sich vor schaurigem Geheul, treffen den Fuchs, der sich hungrig über das Maul leckt und sehen auch den Schatten wieder, vor dem sogar der Fuchs Angst hat.

Ich bin ein grosser Fan der Illustratorin Joëlle Tourlonias. Sie drückt jedem Buch ihren ganz eigenen Stempel auf, so dass man sofort erkennt, welche Werke sie gestaltet hat. So hat mich auch "Krümel und Fussel" angelacht, denn nur schon das schlichte Cover verspricht eine süsse Geschichte.

Die beiden frechen Wollschweinferkel sind wirklich allerliebst und gross und klein wird sie sofort ins Herz schliessen. Ganz toll finde ich, dass sich die Autorin Judith Allert von ihren eigenen Wollschweinen hat inspirieren lassen und Joëlle Tourlonias auf ihren Hof einlud, um Krümel und Fussel zu studieren und malen.

Kinder lieben meistens kunterbunte Bilderbücher, hier machen sie ganz bestimmt eine Ausnahme. "Krümel und Fussel" ist nämlich in gedeckten grün-braun-blau-Tönen gehalten und, weil ein Teil der Geschichte in der Nacht spielt, recht dunkel. Dies gibt den liebevollen Bildern sogar noch einen ganz eigenen Charme.

Aber auch die Geschichte der beiden Wollschweinferkel, die alleine die Welt erkunden wollen, ist allerliebst. Die Autorin hat ganz viele schweinische Wortkreationen einfliessen lassen, so dass wirklich ein wunderbrostiges, schweinotastisches Bilderbuch entstanden ist, das ich nur weiter empfehlen kann.
Da "Immer dem Rüssel nach" der Auftakt einer Bilderbuch-Reihe ist, freue ich mich schon riesig auf ein weiteres Abenteuer mit Krümel und Fussel.

Fazit:
Vergrunzt noch mal! Solche Bilderbücher sollte es definitiv mehr geben!
Es gibt Bilderbücher, bei denen sieht man auf den ersten Blick, dass man sie lieben wird. "Krümel und Fussel - Immer dem Rüssel nach" ist eines davon. Das wollschweinische Abenteuer mit viel Humor wird von den liebevollen Illustrationen perfekt ergänzt, so dass es auch bei grösseren Kindern (und ganz grossen Erwachsenen) auf Begeisterung stösst. Nur gut, dass dies der Auftakt zu einer Bilderbuch-Reihe ist, denn ich will definitiv mehr von den beiden Wollschweinen ....