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Veröffentlicht am 20.02.2023

Fesselnde Geschichte mit Luft nach oben

Vor uns die Dämmerung
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Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dunklem Blau und Lila, in der Kombination mit den dargestellten Sternen. Vor allem die geöffnete Tür sorgt dann dafür, dass es auch wirklich ...

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dunklem Blau und Lila, in der Kombination mit den dargestellten Sternen. Vor allem die geöffnete Tür sorgt dann dafür, dass es auch wirklich gut zur Geschichte passt.

Diese klang erstmal vielversprechend: Emery hält es zuhause nicht mehr aus: Ihre Mutter hat den Tod ihrer Schwester Logan noch immer nicht verwunden und als ihre Zwillingsschwester erinnert sie sie immer an den Verlust. Als sie dann selbst mit der gleichen Krankheit diagnostiziert wird, an der auch ihre Schwester litt, kann sie es nicht ertragen, ihre Mutter wieder zerbrechen zu sehen und zieht zu ihrem Vater, der sie vor vielen Jahren verlassen hat. Doch ihre Schwester und ihre Krankheit lassen Em auch dort nicht los, vor allem weil ihr Stiefbruder Kaiden nichts davon weiß, sie sich aber immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, obwohl er immer wieder wütend und abweisend reagiert. Als Emery dann einen erneuten Schub erleidet, muss sie sich entscheiden, ob sie ihm die Wahrheit sagt und ihn damit für immer verlieren könnte.

Ich war mir nicht sicher, was ich von der Geschichte zu erwarten hatte, obwohl natürlich schnell deutlich wurde, wie emotional sie werden könnte. Da wirkt der Schreibstil fast ein wenig dagegen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emery erzählt und diese tut dies mit einer ruhigen Nüchternheit, selbst wenn sie den Tod ihrer Schwester beschreibt oder die Auswirkungen ihrer Krankheit. Ich habe etwas gebraucht, um mich mit dieser Art der Erzählung anzufreunden, weil ich mit einer emotionaleren Erzählart gerechnet habe. Nach einigen Kapiteln allerdings gefiel es mir immer besser, weil dadurch auch der Humor viel besser herauskam und mich das Buch dadurch auch sehr unterhalten konnte, trotz der schwierigen Thematik.

Bei den Charakteren habe ich mich schwerer getan. Bei Em hatte ich manchmal Schwierigkeiten, ihre Handlungen und ihre Emotionen nachzuvollziehen, weil sie auch versucht, diese immer ein wenig herunterzuspielen. Ich habe sie dennoch recht schnell in mein Herz geschlossen, weil ich echt gerne mochte, wie wenig sie versucht sich zu verstellen. Sie versucht nie jemand zu sein, der sie nicht ist und bleibt lieber alleine, als mehr wie ihre Schwester zu sein. Bei Kaiden hatte ich da sehr viel mehr Probleme. Ich fand ihn oft unnötig fies und rücksichtslos. Ja, das hatte einen Grund und es tut mir auch leid, dass er das erleben musste, aber vor allem seine Mutter und Emery verdienen es, besser behandelt zu werden. Ich fand es unglaublich, dass er Em immer wieder unglaublich mies behandelt und teilweise wirklich das Verhalten eines Mobbers zeigt und sie ihn dennoch mag. Zum Ende hin konnte ich sie da sogar verstehen, es fiel mir dennoch schwer, sein toxisches Verhalten zu vergessen und ihn wirklich zu mögen. Vor allem weil er irgendwie immer damit durchzukommen scheint, zwar weist Em ihn immer wieder darauf hin, seine Mutter nicht so zu behandeln, aber für sich selbst fordert sie das nicht unbedingt ein.

Alles in allem habe ich das Buch recht gerne gelesen und fand vor allem das Ende sehr authentisch. Mit den Charakteren hatte ich hin und wieder meine Probleme, was auch dazu geführt hat, dass es mich nicht so emotional berührt hat, wie ich das erwartet habe.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Geschichte über Freundschaft, Liebe und das, was wirklich zählt

Unsere Herzen auf Repeat
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Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich eigentlich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin. Ich mag aber die Anlehnung an das Originalcover und wie passend die Charaktere gestaltet sind.

Die ...

Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich eigentlich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin. Ich mag aber die Anlehnung an das Originalcover und wie passend die Charaktere gestaltet sind.

Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Lange Zeit waren Celeste, Eva, Gina und Steph unzertrennlich, ein Team, eine Band. Als queere Popband Moonlight Overthrow feierten sie unglaubliche Erfolge und waren für den Grammy nominiert, doch dann änderte sich alles. Jetzt sprechen sie nicht einmal mehr miteinander und sind unabhängig voneinander erfolgreich: Gina als Star einer Netflix-Serie, Celeste als Solokünstlerin und Eva auf dem College und als Songwriterin, während Steph wieder in deren Heimatort bei deren Familie lebt. Als diese Stadt dann von einem verehrenden Unwetter getroffen, ist für sie alle klar, dass sie als Band ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer geben müssen. Während sie genießen, wieder zusammen Musik zu machen, stellen sie auch fest, dass auch ihre Gefühle sich nicht geändert haben, doch reicht das für einen Neuanfang?

Ich habe mich echt auf dieses Buch gefreut, weil ich die Idee so gerne mochte, vollkommen überzeugen konnte es mich aber nicht. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Den mag ich wirklich gerne, weil er so ruhig und unaufgeregt ist. Man fliegt nahezu durch die Seiten und vor allem am Anfang konnte mich das Buch dadurch auch so richtig mitreißen. Die wechselnden Perspektiven helfen zudem dabei, die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehen zu können.
Die Charaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich habe vor allem Eva zu Beginn direkt ins Herz geschlossen, weil ich mochte, wie sehr sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen: Eins ohne ihre besten Freund:innen, ohne die Band und vor allem ohne Celeste. Man merkt ihr zu jedem Zeitpunkt an, wie schwer ihr das fällt und wie sehr sie kämpfen muss, um ein normales Leben zu führen. Vielleicht auch deswegen habe ich sehr bewundert, dass sie immer noch Musik macht, selbst wenn sie ausschließlich für andere schreibt und gleichzeitig versucht, an der Uni ihren Abschluss zu machen. Auch Gina und Steph habe ich während des Lesens immer mehr in mein Herz geschlossen, Celeste hat es mir da deutlich schwerer gemacht. Ich konnte die Beweggründe für ihre Handlungen verstehen, aber das heißt nicht, dass ich sie gutheißen konnte. Das lag auch daran, dass man oft vor allem Evas Sicht der Dinge gesehen hat und erst deutlich später die von Celeste.

Die große Schwachstelle des Buches war für mich, dass echt wenig passiert. Es geht vor allem darum, die Vergangenheit aufzuarbeiten und darüber zu reden, was passiert ist und wie man weitermachen kann. Ich mag dabei eigentlich, dass das alles ohne viel Drama abläuft, sondern man wirklich miteinander redet und versucht, die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Vielleicht aber auch dadurch passiert oft nicht viel, als dass sie eben miteinander reden. Zu Beginn des Buches hat mich das nicht wirklich gestört und ich fand es sogar sehr angenehm, dass nicht dramatische Ereignisse in den Mittelpunkt gerückt werden, aber für mich entwickelt sich die Geschichte teilweise zu langsam und vor allem zum Ende hin hat sich die Geschichte gezogen.

Alles in allem mochte ich die Geschichte und die Charaktere wirklich gerne, vor allem weil sie wichtige Themen sichtbar machen und in den Fokus setzen. Ich habe vor allem Eva fest in mein Herz geschlossen und mich auch deswegen sehr über das Ende gefreut, aber manchmal war die Geschichte einfach zu schleppend, als dass sie mich wirklich begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Geschichte mit tollen Charakteren, aber nicht der gewohnten Emotionalität

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Eigentlich liebe ich die Cover von Brittainy Cherry, doch dieses kann mich auf den ersten Blick nicht wirklich überzeugen. Die Kombination aus Rosa und Hellblau wirkt für die Geschichte viel zu kitschig ...

Eigentlich liebe ich die Cover von Brittainy Cherry, doch dieses kann mich auf den ersten Blick nicht wirklich überzeugen. Die Kombination aus Rosa und Hellblau wirkt für die Geschichte viel zu kitschig und niedlich. Ich mag zwar den Hinweis auf das Ertrinken, aber in der Verbindung von den Farben und dem Wasser ist mir das einfach zu viel.

Die Geschichte hat mich dennoch gereizt: Als sich Hazel Stone und Ian Parker das erste Mal gegenüberstehen, ist es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. Vielmehr hasst er alles wofür sie steht und lässt sich das auch spüren. Jeden Tag, den sie für ihn auf der Ranch seines Großvaters arbeitet, macht er ihr zur Hölle, doch Hazel braucht das Geld unbedingt für ihre schwangere Mutter und kann es sich nicht leisten, einfach aufzugeben. Als ihr Stiefvater sie aus dem Haus wirft, weiß sie sich keinen anderen Rat, als Ian um Hilfe zu bitten und dieser lässt sie widerwillig bei ihm einziehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellen sie fest, dass sie viel mehr gemeinsam haben, als sie gedacht hätte und Hazel hilft ihm sogar bei seiner Musik. Doch je erfolgreicher er mit seiner Band wird, desto schwieriger wird die beiden zusammenzufinden, vor allem weil Hazels Familie sich immer wieder in ihr Leben einmischt.

Ich liebe die Bücher von Brittainy Cherry, weil sie es jedes Mal wieder schafft, mich emotional an die Geschichte zu binden. Das ist auch bei dieser Geschichte der Fall. Das liegt auch an dem gewohnt leichten, poetischen Schreibstil, der es schafft, mich ab der ersten Seite in den Bann zu ziehen und mich bis zum Ende nicht wieder loszulassen.

Bei der Geschichte hatte ich da ein bisschen mehr Probleme, nicht weil ich sie nicht mochte, sondern weil sie mich ein wenig an ein anderes Buch erinnert hat, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich musste mich vor allem zu Beginn der Geschichte immer wieder erinnern, dass es sich nicht um dasselbe Buch handelt und dass manche Sachen eben hier nicht stattgefunden haben. Das fand ich ein bisschen ärgerlich, weil ich dadurch immer wieder ein bisschen rausgekommen bin und mich das Buch nicht so gefesselt hat, wie es das normalerweise getan hätte. Nachdem ich aber darüber hinwegschauen konnte, wie ähnlich sich die Geschichten sind, gefiel mir das Buch doch recht gut. Das liegt vor allem an den Charakteren, die wirklich schnell mein Herz erobert haben. Ich mochte, wie stark Hazel ist. Sie hat klare Vorstellungen davon, was ihr im Leben wichtig ist und setzt sich mit allem, was sie hat, dafür ein, selbst wenn sie sich damit selbst verletzt. Ich fand das sehr bewundernswert und habe sie mit jeder Seite mehr in mein Herz geschlossen. So ging es mir auch mit Ian. Zu Beginn fand ich sein Verhalten wirklich furchtbar, weil er seinen Zorn über seine Eltern an Hazel ausgelassen hat, aber mit zunehmendem Verlauf habe ich ihn immer besser verstanden. Man merkte ihm seinen Schmerz mit jeder Zeile an und tat so gut zu sehen, wie Hazel es schafft, seinen Gefühlen mit ihren Worten und seiner Musik Ausdruck zu verleihen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen, es hat mich aber nicht ganz so fesseln können wie ihre anderen Bücher. Das liegt auch an der Ähnlichkeit zu anderen Büchern, die sehr zeitnah zu diesem rausgekommen sind, aber auch daran, dass das Ende mir eine Spur zu leicht, zu kitschig war. Normalerweise gibt es immer noch die ein oder andere Stelle, an der ich bei ihren Büchern die Taschentücher rauskramen muss, hier hat es mich zwar auch durchaus berührt, aber bei Weitem nicht in dem Ausmaß, in dem ich es gewohnt bin.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Fesselnde Geschichte, die sich anders entwickelt, als gedacht

Ich. Bin. So. Glücklich.
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Das Cover der neuen Auflage von Happiest Girl Alive mag ich recht gerne und ich bin normalerweise kein großer Fan von Büchern, die als Filmausgaben erneut herausgebracht werden. Aber die Darstellung passt ...

Das Cover der neuen Auflage von Happiest Girl Alive mag ich recht gerne und ich bin normalerweise kein großer Fan von Büchern, die als Filmausgaben erneut herausgebracht werden. Aber die Darstellung passt ziemlich gut zu meiner Vorstellung von Ani und verdeutlicht die Stimmung des Buches hervorragend.

Bei der Geschichte war ich mir lange nicht sicher, was ich erwarten sollte: Ani FaNelli kann es gar nicht erwarten, ihren Namen endlich loszuwerden und ihren Verlobten Luke Harrison zu heiraten. Sie liebt ihren Job bei einem Frauenmagazin und verdient genug, um ihr Leben in New York zu finanzieren. Doch sie hat ein Geheimnis aus ihrer Jugend und es hält sie nachts noch immer wach. Als sie dann eine Anfrage für eine Dokumentation erhält, muss sie sich notgedrungen mit dem auseinandersetzten, was sie erlebt hat und erkennen, dass sie vielleicht nicht der Mensch ist, für den sie sich selbst gehalten hat und den andere kennen.

Ich wusste nicht so richtig, was mich bei dem Buch erwarten würde, aber ich habe einiges über den Film gehört, sodass ich erst einmal das Buch lesen wollte. Ich fand es auch erstaunlich fesselnd und mitreißend, was auch am Schreibstil lag. Der hat es wirklich geschafft, mich in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Schluss festzuhalten. Allerdings ist es an der ein oder anderen Stelle nicht ganz einheitlich, was möglicherweise am eBook liegen könnte, aber ich fand es durchaus verwirrend, zumal es bei anderen Personen auch vorkommt, dass sie plötzlich mir anderen Namen angesprochen werden. Das sind nur Kleinigkeiten, aber ich finde es trotzdem störend, vor allem wenn es häufiger vorkommt.

Auch die Story fand ich zu Beginn nicht so super interessant, weil es zu Beginn vor allem darum geht, was Ani trägt, welche Taschen sie besitzt und wie viel Geld sie bzw. ihr Verlobter hat. Das alles wirkte sehr oberflächlich und irgendwie fake. In dieser Zeit mochte ich auch Ani nicht besonders, weil alles was sie tut, sehr kalkuliert und manipulativ wirkt. Ich habe selbst gemerkt, dass ich Abstand zu ihr genommen habe, weil ich es furchtbar fand, wie sie sich verhalten hat. Als dann aber zunehmend Rückblenden aus ihrer Jugend miterlebt habe, habe ich gemerkt, wie ich ihr Verhalten zunehmend besser verstanden habe, auch wenn ich sie als Teenager nicht immer mit der Frau in Verbindung bringen konnte, zu der sie geworden ist. Ab einem gewissen Punkt hatte ich das Gefühl, zu wissen, in welche Richtung sich die Story entwickeln würde, aber ich lag tatsächlich falsch, weil es um viel mehr ging. Das war es auch, was das Buch für mich so interessant gemacht hat, ich mochte es, nach jeder Seite mehr zu erfahren und das Gefühl zu haben, immer besser zu verstehen, was für ein Mensch Ani ist. Ihre Entwicklung, sowohl in ihrer Teenagerzeit als auch später während des Buches fand ich unglaublich spannend zu beobachten und diese macht das Buch auch so besonders für mich.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Unterhaltsame, etwas vorhersehbare Liebesgeschichte

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Das Cover mag ich ebenso wie das von „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ leider so überhaupt nicht. Ich finde die Farben zwar durchaus erfrischend, verstehe aber überhaupt nicht, warum man ...

Das Cover mag ich ebenso wie das von „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ leider so überhaupt nicht. Ich finde die Farben zwar durchaus erfrischend, verstehe aber überhaupt nicht, warum man nicht bei den recht coolen Originalcovern bleiben konnte. So sehen beide Bücher leider vielmehr nach irgendwelchen Sachbüchern als nach einem Liebesroman aus.

Die Geschichte klang recht vielversprechend: Bee ist mit ganzem Herzen Neurowissenschaftlerin und nach den Erlebnissen mit ihrem ehemaligen Verlobten davon überzeugt, dass auch Liebe nur ein neurophysiologischer Zwischenfall ist, den es zu überwinden gilt. Doch als ihr die Leitung ihres Wunschprojektes bei der NASA angeboten wird, bei der es um die Erforschung eines Helmes für Astronauten geht, ist sie sie sich plötzlich nicht mehr so sicher. Sie trifft erneut auf ihren akademischen Levi Ward und der macht die Arbeit an ihrem Projekt deutlich schwieriger als sie erwartet hätte. Zum Glück hat sie ihren wirklich erfolgreichen Twitter-Account „Was würde Marie Curie tun?“, auf dem Frauen aus der Wissenschaft sich gegenseitig ihre Erlebnisse erzählen und unterstützen, der ihr immer wieder hilft, weiterzumachen. Als sie dann merkt, dass sie Levi vielleicht doch falsch eingeschätzt hat, muss sie sich fragen, was sie selbst überhaupt will.

Ich mochte „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ wirklich gerne und habe mich deswegen auch auf dieses Buch gefreut. Der Schreibstil zumindest hat mich diesmal deutlich schneller abgeholt als ich im vorherigen Buch. Ich war direkt in der Geschichte und diese hat mich auch bis zum Schluss nicht mehr wirklich losgelassen.

Das liegt vor allem am großen Unterhaltungswert der Geschichte, ich musste immer wieder lachen, weil die Handlung zum Teil so absurd war, dass ich gar nicht anders konnte. Die Handlung als solche war ziemlich vorhersehbar, ich wusste nahezu ab der ersten Seite, was genau passiert ist und was noch passieren wird. Das hätte mich normalerweise ziemlich gestört, hier war es aber erstaunlicherweise recht okay. Dafür sind mir auch die Charaktere zu sympathisch, ja Bee mag recht naiv sein, was menschliche Interaktionen angeht, aber ich mag, wie sehr sie für Dinge kämpft, die ihr wichtig sind und dass es wirklich viel braucht, um sie zum Aufgeben zu bewegen. Dabei fand ich es besonders gut, dass immer wieder auf die Probleme von Frauen in der Wissenschaft aufmerksam gemacht wird. Ich finde es durchaus wichtig, auf diese Themen immer mal wieder einzugehen, weil durch die Einstellung von Frauen eben noch nicht eine Gleichbehandlung geschaffen wird. Davon abgesehen mag ich einfach, dass sie ein bisschen seltsam ist und auch dazu steht, das fast schon zelebriert. Auch Levi habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Man hat direkt zu Beginn bemerkt, wie er Bee gegenüber wirklich empfindet und ich hatte deswegen immer ein wenig Mitleid mit ihm, weil sie es jedes Mal so komplett anders auslegt. Außerdem mochte ich, wie geduldig er meistens geblieben ist, egal was schon wieder passiert, Levi hatte meistens eine Lösung oder war einfach für Bee da. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr gelungen gestaltet. Besonders Rocío fand ich unglaublich unterhaltsam und ihre doch ziemlich abgedrehte Art, die es einfach so gar nicht interessiert, was andere von ihr denken, wird mir im Gedächtnis bleiben.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und es hat mich vor allem durch den unterhaltsamen Schreibstil und die liebevoll gezeichneten Charaktere in seinen Bann gezogen, allerdings ist die Story an sich schon ziemlich vorhersehbar. Das macht das Buch zwar nicht unbedingt langweilig, aber sorgt eben auch dafür, dass man ziemlich genau weiß, was als nächstes passieren wird, der ein oder andere Überraschungsmoment wäre durchaus ganz nett gewesen.

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