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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Ein süßes, humorvolles Buch für einige leicht-lockere Lesestunden. 3,5 Sterne!

Today I’ll Talk to Him (1)
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Bianca Wege hat Humor - und schafft es, diesen in einem Buch rüberzubringen. "Today I'll talk to him" ist der beste Beweis. Mit mal unterschwelligem, mal deutlicherem aber auf jeden Fall immer herzlichem ...

Bianca Wege hat Humor - und schafft es, diesen in einem Buch rüberzubringen. "Today I'll talk to him" ist der beste Beweis. Mit mal unterschwelligem, mal deutlicherem aber auf jeden Fall immer herzlichem Humor wurde ich vor allem in der ersten Hälfte des Buchs regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Wie könnte es auch anders sein, wenn doch schon die Prämisse des Buchs eine solch gute Basis legt: Eine Sims-Streamerin, die an der Uni ein neues Leben beginnen will. Ihr Crush aus der Highschool, den sie völlig unvorbereitet widertrifft. Und eine Lifestream-Challenge, die ihr Leben nicht nur auf den Kopf stellt, sondern ihr introvertiertes Selbst auch gehörig fordert. Mit dem Sims-Thema hatte Bianca mich sofort - und ich habe mich unfassbar gefreut, zu merken, dass es im Buch nicht nur eine Randerscheinung ist, die mehr zum Ködern der Leser:innen dient, sondern wirklich seinen Platz in der Geschichte hat. Die Protagonistin Layla denkt und spricht derweilen in Sims-Sprache, die Kapitelüberschriften bestehen aus Cheats und viel zu viele Anekdoten, die jede:r Simsspieler:in schon mal erlebt hat, finden in diesem Buch ein Zuhause. Serviert in einem Schreibstil, der so angenehm leicht ist, dass mich "Today I'll talk to him" aus einer riesigen Leseflaute gezogen hat. Danke dafür!

Womit ich allerdings zeitweilen und vor allem im letzten Drittel des Buchs ein wenig Probleme hatte, waren der Plot und einzelne Charaktere. Fangen wir mit dem Plot an:

Es ist okay, dass das Buch vorhersehbar ist. Beim Lesen des Klappentextes habe ich mir bereits meinen Teil gedacht und durch die Vermarktung (Charakterkarten etc.) war dann schließlich auch mit Sicherheit alles glasklar. Das ist aber nicht schlimm. "Today I'll talk to him" hat meiner Meinung nach nicht den Anspruch, riiiiesige Plottwists mit sich zu bringen. Stattdessen geht es viel mehr um die Gestaltung des Wegs zum Ziel - doch gerade diese wurde mir mit der Zeit etwas zu dramatisch. Ich glaube, dieser Kritikpunkt geht Hand in Hand mit meinem Problem mit den Charakteren, genauer gesagt mit der Protagonistin selbst. Im Laufe des Buchs habe ich sie immer wieder als nicht nur naive, sondern auch recht egoistische Person wahrgenommen. Hier eine kurze Erklärung:

Mehrere Charaktere sind so bemüht um sie, halten ihr immer den Rücken frei, sorgen sich um sie und sprechen mit ihr ihre Probleme durch - doch sie selbst gibt in meinen Augen viel zu wenig zurück. Es hat mir mehrmals das Herz gebrochen, dass sie einfach so Geschichten übergeht, die ihre Freund:innen beschäftigen und belasten, indem sie diese z.B. direkt wieder auf sich und ihre Probleme bezieht. So sieht für mich Freundschaft nicht aus. Da war mir Laylas Mitbewohnerhin wesentlich sympathischer (kriege ich zu ihr vielleicht ein nächstes Buch? Ich wäre bereit!). Auch die Art und Weise, wie Layla mit dem Chaos, das sie verzapft, umgeht, fand ich enttäuschend. Das hängt aber glaube ich auch schon mit meinem nächsten Punkt zusammen:

Layla ist zum Teil wirklich unfassbar naiv. Achtung, Mini-Spoiler: Wer davon träumt, eine große Streamerin zu werden, aber gleichzeitig die eigene Identität so sehr schützen will, dass sogar eine Maske getragen wird, sollte vielleicht wissen, dass es nicht klug ist, die Klarnamen von den Menschen aus dem eigenen Umfeld im Stream zu nennen. Mehrmals. Oder die Events, zu denen man geht. Ebenfalls mehrmals. Mir ist bewusst, dass dieses Verhalten für den Plot notwendig war, aber leider machte es Layla für mich weniger nachvollziehbar. Da hätte ich mir dann doch etwas mehr Tiefe oder Glaubhaftigkeit und vielleicht sogar Kreativität gewünscht.

Was jetzt gerade so harsch klingt, ändert aber nichts an der Tatsache: "Today I'll talk to him" hat mich wirklich gut unterhalten. Ich hatte Spaß beim Lesen und würde dieses Buch auch empfehlen - nur muss man sich bewusst sein, dass man keinen riesig-überraschenden Ablauf bekommt, stattdessen aber mit eine etwas anstrengende Protagonistin zwischen gutem Humor und charmanten Nebencharakteren.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Leider konnte mich „Lupus Noctis" nur bedingt begeistern.

Lupus Noctis
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Hm-hm. Die Ausgangslage fand ich mega - ein unterirdisches, verlassenes Krankenhaus als Setting und ein Werwolf-Ähnliches Spiel? Count me in! Aaaaaber leider erschien mir die Handlung dann doch im Laufe ...

Hm-hm. Die Ausgangslage fand ich mega - ein unterirdisches, verlassenes Krankenhaus als Setting und ein Werwolf-Ähnliches Spiel? Count me in! Aaaaaber leider erschien mir die Handlung dann doch im Laufe des Buchs sehr konstruiert. Beim Lesen wirkte es auf mich so, als wäre manch ein Verhalten nicht nachvollziehbar eingearbeitet worden, sondern schlichtweg als Notwendigkeit für den Plot eingebaut worden. Das hat die Spannung für mich leider häufig gebrochen.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Tolles Buch

Heartbreak
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Tarkan Bagci schafft es in „Heartbreak" emotionale und schwierige Themen mit der genau richtigen Portion Humor rüberzubringen. Zum Teil habe ich mich dabei fast schon zu sehr in der Protagonistin wiedergefunden. ...

Tarkan Bagci schafft es in „Heartbreak" emotionale und schwierige Themen mit der genau richtigen Portion Humor rüberzubringen. Zum Teil habe ich mich dabei fast schon zu sehr in der Protagonistin wiedergefunden. Ihre
Verhaltensweisen und Sorgen wirkten auf mich unheimlich gut dargestellt, wirklich realistisch und nahbar. Mit dem Protagonist hatte ich zwischendurch so meine Schwierigkeiten, aber mit der Zeit haben sich diese auch gelegt. Kein Highlight, aber ein toller Read mit vielen klugen Worten.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Leider, leider nicht meins.

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
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Irgendwie ist es etwas verflixt - ich freue mich immer unheimlich auf Bücher mit asiatischen Mythen oder Settings, aber selten werde ich wirklich warm damit. Dabei liegt es ja nicht daran. Die Ansätze ...

Irgendwie ist es etwas verflixt - ich freue mich immer unheimlich auf Bücher mit asiatischen Mythen oder Settings, aber selten werde ich wirklich warm damit. Dabei liegt es ja nicht daran. Die Ansätze der Erzählung, der grundlegende Aufbau und den Umriss der Welt mochte ich in "Die Tochter der Mondgöttin" zum Beispiel sehr gerne. Ich war wirklich dazu bereit, mich voll und ganz in diese Geschichte fallenzulassen - nur hat sie mir dafür keine Zeit gelassen.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie viel in diesem Buch passiert. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, man hätte locker eine fünfteilige Reihe mit all den verschiedenen Handlungssträngen füllen können. Kaum, dass ein Problem oder ein Abenteuer aufgemacht wurde, schien es auch schon zu Ende zu sein. Zu Lasten der Tiefe, der Greifbarkeit und tatsächlich auch der Spannung. Dadurch, dass so hurtig zwischen den Ereignissen gewechselt wurde und für mein Empfinden kaum etwas richtig ausformuliert wurde, habe ich mit der Zeit wirklich angefangen mich zu langweilen. Ich habe den kompletten Zugang zum Buch verloren und mich nicht richtig in die verschiedenen Sachen einfühlen - genauso wenig, wie ich mich in die Charaktere einfühlen konnte. Für mich blieben sie allesamt zu blass, ähnlich schnell abgehandelt wie die verschiedenen Handlungsstränge. Im Laufe des Buchs erleben wir die Protagonistin über Jahrzehnte hinweg, doch es erfolgt keine Entwicklung, die das vermuten würde. Weder ihre Art sich auszudrücken, noch ihr Verhalten ändern sich. Wir starten mit einer 15-jährigen und enden mit einer erwachsenen Frau, die noch immer eine 15-jährige zu sein scheint. Noch dazu mit einer, die über wenig Charakter verfügt.

Ach Leute, ich habe das Gefühl, ich werde salty, aber ich hatte mir echt gewünscht, das Buch zu mögen. :( Schlussendlich fühlte sich "Die Tochter der Mondgöttin" aber für mich ein wenig an wie ein loses Wollknäuel - unendlich viele Fäden, bei denen ich es nie geschafft habe, bis zum Kern vorzudringen. Die flachen Romanzen und die unnatürlichen Dialoge sowie die sprunghaften Verhaltensweisen der Protagonistin haben dafür gesorgt, dass ich auf halber Strecke auch schon die Lust verloren hatte. Demnach werde ich die Reihe auch nicht weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Mh...

Die Butterbrotbriefe
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Es war ganz nett als Read für zwischendurch, aber nachdem ich "Der Buchspazierer" so geliebt habe, war das Buch leider im Vergleich eher enttäuschend. Wirklich, es war nicht schlecht, aber... es hatte ...

Es war ganz nett als Read für zwischendurch, aber nachdem ich "Der Buchspazierer" so geliebt habe, war das Buch leider im Vergleich eher enttäuschend. Wirklich, es war nicht schlecht, aber... es hatte schlichtweg nicht dasselbe Herz. Es wirkte auf mich eher, als würde es teilweise versuchen, das Herz zu erzwingen, aber sowas erzwingt man eben nicht.