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Veröffentlicht am 27.07.2020

Es kam anders als erwartet...

Das Haus der finsteren Träume
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Im Roman „Das Haus der finsteren Träume“ begleiten wir Noah, den jüngsten Sohn von Harry und Margarete Turner. Leider konnte Noah nicht mit seinem Vater aufwachsen, da dieser recht früh verstorben ist. ...

Im Roman „Das Haus der finsteren Träume“ begleiten wir Noah, den jüngsten Sohn von Harry und Margarete Turner. Leider konnte Noah nicht mit seinem Vater aufwachsen, da dieser recht früh verstorben ist. Noah erzählt den Werdegang der Familie, wie z.B. sich Harry und Margarete kennengelernt haben oder der Aufbau des familiären Spukhauses, bis zum Zeitpunkt, als Noah jeden Abend an seinem Fenster ein Kratzen wahrnimmt. Er beschließt das Fenster zu öffnen und der Kreatur/dem Monster seine Stirn zu bieten. Aus Angst über Mut entsteht eine gewisse Freundschaft zwischen Noah und dem Monster. Doch dann lässt irgendwann Noah das Monster in die eigenen vier Wände…
Die Geschichte beginnt mit den vergangenen Erzählungen recht träge. Der Werdegang und die Geschichte der Familie werden aus Noahs Sichtweise recht kindlich dargestellt, welche wegen dem Blick durch Noahs Augen sich teils interessant aber eher langatmig erwiesen. Anfangs ähnelte das Buch einem Familienroman anstatt einer Horrorstory. Das Monster taucht erst recht spät im Roman auf, und es wird nicht in der Art aufgegriffen, wie ich es mir vorgestellt habe. Auch hatte ich das Gefühl, dass hier der Horrorfaktor nicht auf dem fiktiven Wesen gelegt worden ist. Hier rückten eher die persönlichen Probleme der einzelnen Familienmitglieder, als Horror in den Mittelpunkt. Jeder der Figuren hat mir einer gewissen Hürde zu kämpfen. Folglich konnte ich in diesen Szenen eine gewisse Horroratmosphäre verspüren. Den persönlichen Problemkampf bzw. die Ich-Findung empfand ich größtenteils interessant, aber auch sehr zäh. Dennoch finde ich gelungen, dass alle Charaktere eine wichtige Rolle im Roman spielen und das Schicksal jeder Figur in irgendeiner Weise mit den anderen Figuren verbunden ist. Das Ende stellte für mich eine große Enttäuschung dar, da es einfach nicht zu der Gesamtgeschichte passte, verwirrend war und mir die Tiefgründigkeit fehlte.
Zusammengefasst ist „Das Haus der finsteren Träume“ ein Roman, der ein guten Schreibstil und eine oft vorhandene düstere Atmosphäre aufweist. Es werden interessante gesellschaftliche Themen angesprochen. Dennoch konnte mich das Buch aufgrund des Anfangs und des Endes wenig überzeugen, da diese sich als langatmig und verwirrend beschreiben lassen. Außerdem habe ich mir beim Lesen des Klappentextes einen komplett anderen Handlungsverlauf vorgestellt.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Kranker Psychopath

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Im Thriller „Der Serienmörder“ geht es um einen Serienmörder in Helsingborg, der seine Opfer anhand von Würfeln und Kriterien auswählt. Nun stellt sich die Frage an: „Wer wird das nächste Opfer sein?“. ...

Im Thriller „Der Serienmörder“ geht es um einen Serienmörder in Helsingborg, der seine Opfer anhand von Würfeln und Kriterien auswählt. Nun stellt sich die Frage an: „Wer wird das nächste Opfer sein?“. Der Kommissar Fabian Risk kann zwischen den Morden keinen Zusammenhang und kein Motiv erkennen. Der Mord im Flüchtlingsheim weist kein Motiv des Fremdenhasses auf. Der Mord im Einkaufszentrum war eine grausame Hinrichtung mit Augenzeugen. Doch, was ist es, wenn der Mörder nur den Drang zum Töten verspürt und kein Motiv hat? Kann man überhaupt einen derartigen Täter schnappen?
Auch wenn ich die vorherigen Bänder um den Protagonisten/Ermittler Fabian Risk nicht gelesen habe, konnte ich gut in den Thriller einsteigen. Ab und zu wird ein Bezug zu den Vorbändern gezogen, was sich jedoch nicht als schlimm erweist. Der Thriller startet gut, die Spannung ist direkt vorhanden und die Charaktere werden gut eingeführt. Leider sorgen im Hauptteil verwirrende Zeit- und Handlungssprünge dafür, dass man ein wenig Zeit braucht, um den unstrukturierten Gesamtzusammenhang zwischen den Geschehnissen besser zu verstehen. So hat die Geschichte auch viele Handlungsstränge – Das Privatleben von Fabian, die Ermittlungen, einzelne Geschichten von Nebencharakteren (…). Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als Fabian Risk immer näher der Auflösung kommt. Mir hat die Geschichte insbesondere aus der Perspektive des „Würfelmörders“ gefallen, da man hautnah bei seiner Auswahl der nächsten Mordart und – ort mit dabei sein konnte. Der Serienmörder ist einfach ein kranker Psychopath. Im Thriller stehen Themen wie der Rechtsextremismus, die Pädophilie, Stalking und brutale Morde im Fokus. Deswegen sind an manchen Stellen starke Nerven erforderlich.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Konzept dieses Thrillers sehr interessant ist und ein einzigartiger Serienmörder kranke Spielchen spielt. Da am Ende viele Fragen offengeblieben sind, freue ich mich auf die Fortsetzung „Die Rückkehr des Würfelmörders“, um zu wissen, wie die Handlung sich weiterentwickeln wird. Dennoch sorgen sehr viele Handlungsstränge für keine erkennbare Struktur. Wer aber es kompliziert mag und ein aufmerksamer Leser ist, der ist hier Richtig und kann in eine tolle Thrillergeschichte eintauchen

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Hat mich überzeugt !

Der Behüter: Thriller
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Im Sommer wird ein Tote vor den Mülltonnen eines Krankenhauses gefunden. Die ErmittlerinLaura Kern nimmt den Fall auf und findet heraus, dass das Opfer vorher in der Klinik behandelt worden ist. Es existiert ...

Im Sommer wird ein Tote vor den Mülltonnen eines Krankenhauses gefunden. Die ErmittlerinLaura Kern nimmt den Fall auf und findet heraus, dass das Opfer vorher in der Klinik behandelt worden ist. Es existiert ein Überwachungsvideo, auf dem das Opfer einer unbekannten Person folgt. Die Protagonisten folgert daraus dass der Mann nicht zum letzten Mal zuschlägt. Kurz darauf verschwindet die nächste Patientin. Auffällig ist, dass beide Patientinnen von ihren Lebensgefährten misshandelt worden sind. Es scheint, als ob der Täter die Frauen aus der Gewalt der Lebensgefährten retten möchte. Komisch ist nur, dass er sie auch tötet. Eine Jagd nach einen Serienkiller beginnt...

Mich hat der Thriller von Anfang an begeistert. Von Beginn an herrscht in diesem Buch eine großartige Spannung, wodurch man einfach sagen kann, dass die Autorin zu den Besten der Besten gehört. Der bildliche Schreibstil sorgt für eine großartige Atmosphäre, wodurch man an meisten Stellen im Buch Gänsehaut bekommt. Als Leser kann man von Beginn an gute Vermutungen aufstellen. Diese werden trotzdem aufgrund von Wendungen wieder entkräftet. Schritt für Schritt bekommt man immer mehr Informationen und kann sich nach und nach der Lösung nähern. So kann ich auch sagen, dass ich mit einem derartigem Ende nicht gerechnet habe. Laura Kern ist im Großen und Ganzen eine authentische und sympathische Ermittlerin, die trotz einer Zielstrebigkeit, eine liebevolle Art aufweist. So ist auch der Täter toll konstruiert worden.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass mich „Der Behüter“ durch eine tolle Spannung, interessante Charaktere und einen bildhaften Schreibstil sehr gut überzeugen konnte. Die Autorin hat mal wieder gezeigt, was sie drauf hat.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Nordseefeeling pur

Nordseedämmerung
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Kann auf einer kleinen Insel im Wattenmeer die Zukunft eines Landes entschieden werden? Auf Juist macht der Bundespräsident der BRD Urlaub. Das Gerücht geht rum, dass ein Mörder auf ihn angesetzt worden ...

Kann auf einer kleinen Insel im Wattenmeer die Zukunft eines Landes entschieden werden? Auf Juist macht der Bundespräsident der BRD Urlaub. Das Gerücht geht rum, dass ein Mörder auf ihn angesetzt worden ist. Dabei kommt Kriminalhauptkommissar Tobias Velten ins Spiel, da er aus Berlin nach Juist geschickt wird, um das Sicherheitsteam vor Ort zu unterstützen. Jedoch hat Tobias einen zweiten Auftrag. In den eigenen Reihen vom Bewachungsteam von Svenja Jenner soll es angeblich einen Spitzel geben, der eine große Gefahr darstellt. Tobias muss diesen schnell überführen, sonst kann es Todesopfer geben…
Der Kriminalroman hat sehr spannend angefangen und mich auf den ersten Seiten gut überzeugen können. Die bildhafte Sprache und die fast permanente Sichtweise von Kriminalhauptkommissar Tobias Velten sorgten dafür, dass es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Einsicht in die Gedankengänge und Sichtweisen von Tobias sorgten für eine gute Tiefgründigkeit im Protagonisten, da man auch sein persönliches Problem näher kennenlernen durfte. Die anderen Charaktere waren eher distanziert und weniger sympathisch. Die Handlung weist eine gute bis mittelmäßige Spannung im Hauptteil auf und die Ermittlungen sowie die Darstellung der Arbeit der Personenschützer waren detailliert und authentisch herausgearbeitet. Positiv hervorzuheben, wäre die Atmosphäre, da man beim Lesen ein regelrechtes „Nordseegefühl“ bekommt. Natürlich unterstützt das Cover die Atmosphäre auch. Schön fand ich, dass man so gesehen zwei Ermittlungen verfolgen kann. Bisher habe ich ein derartiges Handlungskonzept selten gelesen.
Allgemein kann ich sagen, dass es ein solider Debüt-Kriminalroman ist, welcher eine tolle Atmosphäre und gründliche Recherchearbeit aufweist. Auch wenn mir die Spannung ein wenig zu kurz kam, ist es im Ganzen ein guter Auftakt.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

King kann Krimis schreiben

Mr. Mercedes
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Szenario: Die Wirtschaftskrise hat die USA im Jahr 2009 erreicht. Viele Menschen suchen täglich die amerikanischen Jobbörsen auf. An einem Tag rast ein Mercedes in eine Menschenmenge, die vor einem Jobcenter ...

Szenario: Die Wirtschaftskrise hat die USA im Jahr 2009 erreicht. Viele Menschen suchen täglich die amerikanischen Jobbörsen auf. An einem Tag rast ein Mercedes in eine Menschenmenge, die vor einem Jobcenter wartet. Zahlreiche Menschen kommen ums Leben und dem Fahrer bzw. dem Täter gelingt die Flucht. Später wird sein Auto mit einer Clownmaske gefunden. Das Lenkrad des Wagens ziert einen grinsenden Smiley. In der Presse wird der Massenmörder mit dem Namen „Mr. Mercedes“ betitelt. Nachdem der Ermittler Bill Hodges schon einmal bei diesen Ermittlungen gescheitert ist, begibt sich Bill in den Ruhestand. Doch im Ruhestand erhält der Ermittler einen persönlichen Brief von Mr. Mercedes, wodurch er den Fall neu aufnimmt und durch seine Bekannten unterstützt wird. Eine Verfolgungsjagd beginnt…
Stephen King hat es mal wieder geschafft, einen guten authentischen Roman zu entwerfen. Ihm gelingt es, eine realistische Verfolgungsjagd darzustellen. Durch zahlreiche Perspektiven ist das Buch sehr abwechslungsreich, da man auch die Sicht des Täters verfolgen kann. Des weiteren konstruiert King, trotz einen langatmigen Anfang, einen konstanten Spannungsbogen und zahlreiche tiefgründige Charaktere. Auch wenn man schon von Beginn an wusste, welche Identität sich hinter „Mr. Mercedes“ versteckt, war das Buch im Allgemeinen spannend zu lesen. Dennoch fehlte mir irgendwie das „Besondere Etwas“. So kann man sagen, dass hier eher der Fokus eher auf die Psyche und die innere Entwicklung der Charaktere gelegt werden kann. Hodges ist im Großen und Ganzen ein sympathischer Ermittler, der mir sehr gefallen hat.
Zusammengefasst ist „Mr. Mercedes“ ein guter Thriller mit tollen ausgearbeiteten Charakteren und einen stringenten und sinnvollen Handlungsstrang. So hat Stephen King gezeigt, dass er sich auf fremdes Terrain wagen und überzeugen kann. So freue ich mich auf den zweiten Band dieser Trilogie.

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