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Veröffentlicht am 26.05.2020

Schenk mir Liebe

Venus
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Die 19-jährige Stina ist abends alleine auf dem Weg nach Hause. Dort begegnet sie Leif, der sie abfängt und verschleppt. Leif weist eine schwere Kindheit ohne jegliche elterliche Fürsorge auf. Er ist fest ...

Die 19-jährige Stina ist abends alleine auf dem Weg nach Hause. Dort begegnet sie Leif, der sie abfängt und verschleppt. Leif weist eine schwere Kindheit ohne jegliche elterliche Fürsorge auf. Er ist fest entschlossen aus Stina die Person zu machen, die ihn bedingungslos liebt, immer für ihn da ist, sich um ihn kümmert und ihn nie verlassen würde. Er gibt Stina den Namen Venus, doch Stina wehrt sich und wird Opfer von Leifs Gewaltausbrüchen und Versuchen einer Konditionierung. Stina nimmt sich vor stark zu bleiben, indem sie sich Leif widersetzen möchte. Es beginnt ein Kampf um Stinas Freiheit, ihren Körper und ihrer Identität.
Auf den ersten Seiten werden wir direkt zur Entführung katapultiert. Schnell merkt man als Leser, dass Stina für einen starken und kämpferischen Charakter aufweist. Man kann ihren Kampfwillen um ihre Identitätsbewahrung nur bewundern. Durch die gängige Perspektive der Protagonistin lernt man sie immer besser kennen. Und so lernt man auch Leif näher kennen. Ich muss sagen, dass ich schon lange keinen Charakter wie Leif auf eine derartige Weise verabscheut habe. Natürlich lässt sich es nachvollziehen, dass er in seiner Psyche ein Defizit bezüglich Fürsorge und Liebe aufweist. Aber wie krank kann man bitteschön sein?! Hier würde mich noch ein tieferer Blick in die Gedankenwelt von Leif interessieren, um seine Motive noch näher kennenzulernen. Außerdem wäre es für mich interessant gewesen, herauszufinden, wie sich die Rahmengeschichte entwickelt hat. Fanden Ermittlungen statt? Wie hat Stinas Familie reagiert?
Auf jeden Fall geraten in dieser Geschichte viele schwierige Themen wie Missbrauch, Gewalt (…) in den Mittelpunkt, wodurch man schon an einigen Stellen starke Nerven braucht. Insbesondere die zahlreichen Gewaltszenen können den ein oder anderen regelrecht verstören. Einer derartigen Folter ausgesetzt zu werden – das wünsche ich keinem… Dennoch fällt auf, dass die Autorin die tiefsten Abgründe eines verzweifelten Menschen gut und detailliert darstellt.
Schlussendlich kann ich sagen, dass die Geschichte in „Venus“ mich schon ein bisschen zum Nachdenken gebracht und schockiert hat. In diesem Buch wird der Fokus auf die innen Ansicht der Protagonistin gesetzt, wodurch man eine gute Bindung zu dieser aufbauen kann. Diese Geschichte weist außerdem einen guten Verlauf und einen unvorhersehbaren Schluss auf.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Nerv der Zeit

Patient Null - Wer wird überleben?
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Kein Buch könnte aktueller als „Patient Null“ sein. Im Thriller geht es um eine Seuche bzw. eine Pest, die wiederaufgetaucht ist. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Dr. Alana Vaugn, eine Expertin für ...

Kein Buch könnte aktueller als „Patient Null“ sein. Im Thriller geht es um eine Seuche bzw. eine Pest, die wiederaufgetaucht ist. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Dr. Alana Vaugn, eine Expertin für Infektionskrankheiten bei der NATO. Ein Anruf erreicht sie, dass sie sich schnell möglichst nach Genua in Italien begeben muss, da sie eine schwerkranke Frau untersuchen muss. Nach einer Untersuchung stellt Alana fest, dass die Patientin Symptome einer neuen aggressiven Lungenkrankheit aufweist. Dazu kommt noch, dass das Virus gegen Antibiotika resistent ist. Handelt es sich hierbei um einen Bioterrorismus? Die Zeit rennt davon. Alena schließt sich mit Byron Menke von der WHO zusammen und die Beiden machen sich auf die Suche nach dem Ursprung des Virus, dem Patienten Null. Das Virus/die Pest breitet sich immer mehr aus und Alana & Byron stoßen auf ein Kloster und ein Tagebuch aus dem Mittelalter. Im Tagebuch treffen sie auf eine heiße Spur. Eine Erklärung für alles? Kann es den beiden gelingen, die Ausbreitung zu stoppen?
Das Buch startet sehr dramatisch. Ein Virus? Woher kommt es? Warum sterben so viele Menschen auf eine derartige grausame Art und Weise? Viele Fragen, keine Antworten. Das Virus breitet sich schnell aus, und schnell kam mir die gegenwärtige Lage mit dem Corona Virus in den Kopf. Jedoch erweist sich das Virus bzw. die Pest im Buch viel grausamer. Menschen sterben in kürzester Zeit und erleben einen qualvollen Tod. Wir fiebern mit der Protagonistin mit und dann begegnen uns beim Lesen die Tagebucheinträge aus dem Mittelalter, welche mir total gefallen haben, da sie sehr authentisch sind. Die Tagebucheinträge stammen von einem Bader, der die Pest in Genua erlebt hat. Die Art von Alana hat mich total gepackt, da sie direkt und durchhaltungsfähig ist. Wenn jemand ihr im Weg steht, sucht sie sich eine andere Möglichkeit, die Menschheit vor der Pest zu bewahren. Des Weiteren zeigt sich auch eine liebesvolle Seite der Protagonistin, die sich nach Liebe und Hoffnung sehnt. Dies stellt die Protagonistin im Gesamten richtig gut und authentisch dar. Kann sie sich Byron von der WHO oder ihrer ehemaligen großer Liebe Nico öffnen? Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden somit auch zum Mittelpunkt der Story und damit zeigt der Autor, dass diese in so einer schwierigen Zeit sich als wichtig erweisen.
Ich fand den Verlauf der Handlung richtig gut, nur das Ende kam mir zu abruft und zu schnell. Da könnte der Autor das Ende bisschen ausführlicher entwerfen, da ich total gefesselt war und auf einmal die Geschichte zu Ende ging. Irgendwie schade.
Der Autor Daniel Kalla trifft mit „Patient Null“ den Nerv unserer Zeit und thematisiert eine realitätsnahe Ausbreitung einer Pest. Mit zwei gut ausgearbeiteten Charakteren begeben wir uns auf eine spannende Reise auf der Suche zu Patient Null.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ein sehr schwieriges Buch

Bis zum Ende
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Nachdem ich ein Werk des Autors in Polnisch gelesen habe, habe ich mich umso mehr gefreut, ein ins Deutsch übersetztes Buch zu lesen. Im Thriller „Bis Zum Ende“ wird Kasandras Sohn entführt und ihre einzige ...

Nachdem ich ein Werk des Autors in Polnisch gelesen habe, habe ich mich umso mehr gefreut, ein ins Deutsch übersetztes Buch zu lesen. Im Thriller „Bis Zum Ende“ wird Kasandras Sohn entführt und ihre einzige Möglichkeit, ihren Sohn aufzusuchen, ist die Hilfe von Damian Wern. Ob Damian ihr hilft? Eine schwierige Entscheidung. In der Vergangenheit sollte Kassandra Damian helfen seine Verlobte Ewa zu finden und dabei hinterging Kassandra Damian. Doch Damian will einen Vorteil aus Kassandra ziehen, indem er darauf hofft, dass Kassandra die Existenz von Ewa bestätigt. Die beiden Charaktere schließen einen Deal. Sie kommen der Wahrheit näher, und plötzlich landet Kasandra in einem Frauengefängnis, während Damian auf einmal seiner vermissten Verlobten Ewa gegenübersteht.
Ich konnte gut in den Thriller einsteigen und fand die beiden Protagonisten Damian und Kasandra recht sympathisch. Schnell merkte ich, dass die Beiden eine tiefere Vergangenheit und vergangene Ereignisse verbindet. Aber inwiefern? Schnell habe ich gegoogelt und herausgefunden, dass es einen ersten Band um Damian und Kasandra gibt. Das war mir vorher nicht bewusst und ich habe durchgängig beim Lesen gemerkt, dass mir der Input aus dem ersten Band sehr gefehlt hat. Es kommen einzelne Szenen auf, bei dem einzelne Vorfälle angesprochen werden, die im ersten Band vorkamen und ich folglich mit denen nichts anfangen konnte.
Trotzdem habe ich weitergelesen. Ich fand den Wechsel der Perspektiven zwischen den Protagonisten einfach zu gut. Insbesondere Kasandras Perspektive aus dem Frauengefängnis fand ich interessant und grausam. Da kann man doch nur psychisch zusammenbrechen… Außerdem merkt man bei Kasandra wie unglücklich sie mit ihrem Leben ist und welche belastende Vergangenheit sie aufweist. Der andere Protagonist Damian weist ein Problem mit seiner eigenen Psyche auf.
Im Buch lassen sich überspitzte Verschwörungstheorien finden, die sich regelrecht im Kreis drehen. Damit hatte ich das Gefühl, dass die Haupthandlung in den Hintergrund gerückt ist. Dennoch finde ich die Message, die mit dem Buch durch den Autor hervorgeht sehr wichtig.
Schlussendlich bleibt mir zu sagen, es wäre wichtig im Buch vorzumerken, dass man den ersten Band um Damian und Kasandra lesen muss, um die gesamte Rahmenhandlung besser zu verstehen. Die Geschichte hat an sich ein sehr interessantes Thema, welches aber nur teilweise gut umgesetzt wird. Dennoch finde ich, dass Remiguisz Mroz mit diesem Buch ein indirektes Thema (Frauengewalt) in den Vordergrund rückt, welches in der Öffentlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Legende der Horrorliteratur

Cthulhus Ruf. Das Lesebuch
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Der Autor H.P. Lovecraft gehört zu den Legenden der modernen Horrorliteratur. Deswegen präsentiert Phantastik-Experte Andreas Fliedner in diesem Buch vierzehn Erzählungen von Lovecraft. Die Sammlung der ...

Der Autor H.P. Lovecraft gehört zu den Legenden der modernen Horrorliteratur. Deswegen präsentiert Phantastik-Experte Andreas Fliedner in diesem Buch vierzehn Erzählungen von Lovecraft. Die Sammlung der Horrorgeschichten ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil des Buches „Die Straße nach Arkham: Klassisches und modernes Grauen“ begegnen uns hauptsächlich im weitesten Sinne plausible Geschichten aus dem Alltag. Im zweiten Teil „Schwarze Ozeane der Unendlichkeit: Kosmischer und irdischer Horror“ werden wir hingegen in eine fantastische Welt mit mysteriösen Vorfällen und Charakteren entführt. Der letzte Teil „Das Tor der Träume: Poetische Schrecken und Bekenntnisse“ befasst sich mit der Mentalität des Menschen.
Ich konnte sehr gut in das Buch einsteigen, da ich durch Lovecrafts Lebenslauf einen tollen Blick in sein Leben erhalten habe. Durch das Verzeichnis am Anfang des Buches erhält man einen tollen Überblick über die einzelnen Geschichten. Ich fand es sehr gelungen, dass das Buch erlaubt, dass man die Geschichten querbeet lesen kann. Hat man keine Lust auf eine Alltagsgeschichte, kann man in die tiefsten Abgründe einer dystopischen bzw. fantastischen Welt entfliehen. Jede (Kurz-) Geschichte ist in ihrer Handlung außergewöhnlich und weist einen differenzierten Horroraspekt auf. Lovecraft spielt mit unseren Ängsten und macht uns kleinschrittig mit dem dunklen Unbekannten vertraut. Jeder einzelne Sinn des Menschen wird angesprochen. Des Weiteren hat mich der Schreibstil beeindruckt, da eher eine „alte“ Sprache mit verschalteten Sätzen vorliegt und der größte Teil der Geschichten aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Damit entwickelt man das Gefühl, als säße man auf der Schulter des Erzählers.
Ich kann sagen, dass dieses Buch einen guten Einblick in die grauenhaften Erzählungen des Autors Lovecraft liefert. Einzelne Gruselmomente waren vorzufinden. Ich kann nur sagen, dieses Buch eignet sich für die Leser, die Gruselgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Korruptes Schweden

Achtzehn
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Schweden, ein korrupter und geheimnisvoller Staat? Im Mittelpunkt befindet sich der Journalist Axel Sköld. Zufälligerweise stößt er bei einer Recherche auf einen sehr ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen ...

Schweden, ein korrupter und geheimnisvoller Staat? Im Mittelpunkt befindet sich der Journalist Axel Sköld. Zufälligerweise stößt er bei einer Recherche auf einen sehr ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen zwei Todesfällen und dem Olof-Palme-Mord. Nach und nach steigert sich der Protagonist in die Recherche und gräbt in der schwedischen Vergangenheit nach. Dabei stößt er auf einen Königsmord. Axel entwickelt Verschwörungstheorien. Er glaubt an eine skrupellose Geheimgesellschaft, die unter dem Radar Einfluss auf die Politiker und die Wirtschaft ausübt. Kann sich ein namensloser Journalist gegen eine derartig hohe Macht widersetzen? Dabei merkt Axel aber nicht, dass er sich mit seinen Recherchen schnell ins Lebensgefahr begibt.
Achtzehn – Was hat es mit diesem Thriller-Titel auf sich? Kurios stürzte ich mich auf diesen Thriller. Der Thriller beginnt recht wenig spannend, da man sich der Leser zuerst mit der Handlung und den Rahmenbedingungen vertraut macht. Auf den ersten Blick erscheint die Personenanzahl im Thriller als sehr hoch. Jedoch hatte ich damit keine Probleme, da die Charaktere sorgfältig eingeführt werden. Neben der Perspektive von Axel, dem Protagonisten, springen wir auch auf die Seite der „Bösen“ und den Politikern. Die Handlung wird dadurch abwechslungsreich gestaltet. Die Spannung kommt auf und man taucht in die tiefsten Machenschaften Schwedens ein.
Ein namensloser Journalist kämpft gegen eine derartig große Macht. Und er macht es gut. Axel ist ein sympathischer und zielstrebiger Charakter, der trotz Grenzen, diese überschreitet. Stina, seine beste Freundin, ergänzt ihn in seinen Ermittlungen und dient ihm als eine gute Stütze. Das Szenario an sich, ist schon in manchen Büchern vorhanden gewesen. Dennoch finde ich, dass es hier wunderbar auf eine eigene Art und Weise umgesetzt worden ist. Beim Lesen verliert man den Fokus auf das Geschehen nicht, und der Spannungsbogen ist konstant. Im weiteren Verlauf des Thrillers wird es zu einem Katz und Maus Spiel. Man fiebert mit, und hofft endlich, dass man hinsichtlich des Titels und den Verschwörungen aufgeklärt wird. Ich kann nur sagen, man wird nicht enttäuscht.
Achtzehn ist auf jeden Fall ein authentischer Thriller, der für ein gutes Lesevergnügen sorgt. Der Thriller eignet sich für Leser, die gerne politische und nicht brutale Thriller lesen.

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