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Veröffentlicht am 05.04.2020

Ein schwieriger Krimi

Wer zweimal stirbt
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Auf einem Pfadfinderausflug machen sich Edvin und seine Kammeraden auf den Weg Pilze zu sammeln. Anstatt Pilzen finden sie einen halbvergrabenen Totenkopf im Wald. Obwohl Edvin erst 10 Jahre jung ist, ...

Auf einem Pfadfinderausflug machen sich Edvin und seine Kammeraden auf den Weg Pilze zu sammeln. Anstatt Pilzen finden sie einen halbvergrabenen Totenkopf im Wald. Obwohl Edvin erst 10 Jahre jung ist, beschließt er den Totenkopf mitzunehmen und ihn seinem Nachbar, einem Kommissar namens Evert Bäckström vorzulegen. Evert Bäckström, ein eher älterer Kommissar zwischen 40 und 50, beschließt den Fall anzunehmen.
Dies ist der vierte Band der Bäckströmreihe. Meine Rezension basiert hauptsächlich auf diesem Band, da ich die Vorgänger nicht kenne und nichts Genaueres zu der Entwicklung von Charakteren sagen kann. Bäckström ist nicht das typische Paradebeispiel eines Kommissars. Ihn kann man eher als dick, teilweise korrupt, rassistisch und angeberisch beschreiben und gehört der Gruppe der „Alkoholikern“ an. Sein Benehmen ist schlecht. Dafür hat er einen grandiosen untrüglichen Instinkt, der insbesondere bei den harten Fällen wie Mord und bewaffneten Überfall zum Vorschein kommt. Folglich ist er von sich überzeugt und vertritt die Meinung, dass er das Musterbeispiel eines skandinavischen Profikommissars ist. Ein Antiheld eben. Auch wenn ich keine Sympathien für ihn entwickeln konnte, fand ich seine Vorgehensweise bei den Ermittlungen speziell gut. Jedoch stand mir teilweise sein Sprachgebrauch im Weg.
Die Spannung in diesem Buch war am Anfang vorhanden, verfiel jedoch total im Verlauf des Krimis. Ich bin der Meinung, man hätte diesen Krimi bisschen kürzen können. Knapp 600 Seiten sind einfach zu viel und sie langweilen früher oder später den Leser. Der Schreibstil des Autors erweist sich auch als ungewöhnlich, jedoch im negativen Sinne. Außerdem habe ich sehr lang gebraucht um mich daran zu gewöhnen. Positiv hervorzuheben waren dennoch, die Sprachwitze, die den schwierigen Schreibstil auflockerten.
„Wer zweimal stirbt“ ist ein sehr schwieriger Krimi, der wirklich gekürzt werden sollte. Bäckström werde ich nach dem Buch immer noch nicht mögen, dennoch war es okey, an seiner Seite den Fall aufzulösen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Ein mystisch guter Thriller

Akuma
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Akuma
Kjara, die Protagonistin dieses Buches, entscheidet sich an den Beichtstuhl zu treten. Trotz der Furcht entscheidet sie sich dem Pastor die Wahrheit über den einen bestimmten Tag zu sagen:
"Ich ...

Akuma
Kjara, die Protagonistin dieses Buches, entscheidet sich an den Beichtstuhl zu treten. Trotz der Furcht entscheidet sie sich dem Pastor die Wahrheit über den einen bestimmten Tag zu sagen:
"Ich kann niemals wirklich gut sein, Vater. Wenn dem so wäre, hätte ich die Männer nicht getötet."
Und so beginnt ihre Geschichte. Ihre Vergangenheit ist grausam, schrecklich und dunkel. Aus diesem Grund möchte sie von ihrer Vergangenheit fliehen – nicht nur um sich zu schützen, sondern auch Erik, ihren Verlobten. Ab diesem einem bestimmten Tag trägt Kjara etwas in sich, dass auf den Namen Akuma hört. Akuma? Ein Märchen? Oder reine Fiktion?
„Akuma“ gehört nicht zu den „realistischen“ Thriller in diesem Genre. „Akuma“ ist für jeden geeignet, den das Mysteriöse fasziniert und sich traut in die tiefsten Abgründe der Menschheit abzutauchen. Die Essenz des Horrors kommt auch nicht kurz. Mir erschwerte nur am ganzen Buch die zeitliche Einordnung, da die meisten Kapitel mit „Heute“ gekennzeichnet werden, obwohl ein größerer zeitlicher Raum vorliegt.
Auch wenn wir in diesem Thriller recht wenige Charaktere kennenlernen, sind diese authentisch und realistisch ausgearbeitet worden. Insbesondere Akuma stellt trotz einer gewissen Mystik einen sympathischen Charakter dar, der selber in einem gewissen Zwiespalt zwischen Gut und Böse steht. Die Spannung ist durchgehend vorzufinden. Ich finde es gut, dass neben der hauptsächlichen mystischen Handlung um das Wesen Akuma, die realistische Beziehung von Kjara und Erik zur Thematik wird. Dies diente als eine gute Abwechslung. Manchmal erkennt man erst zu spät, dass manche Menschen auf ihrem wahren Ich nur eine Maske tragen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass „AKuma“ ein guter Thriller ist, der abseits des großen Thrillergenrespektrum, das Mystische und das Schreckenhafte in sich hervorragend verkörpert. Ich bin schon gespannt, ob eine Fortsetzung kommen wird.
Wer weiß, vielleicht trägt der ein oder andere von uns auch ein Akuma in sich.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Gute Mischung aus Spannung und Erotik

CATCHING BEAUTY 2
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Amber sitzt in der Gefangenschaft von Camacho, eines mexikanischen Gangsters, der sie am Ende vom ersten Band entführt hat. Durch eine gelungene List, befreit sich die Protagonistin. Endlich sind sie und ...

Amber sitzt in der Gefangenschaft von Camacho, eines mexikanischen Gangsters, der sie am Ende vom ersten Band entführt hat. Durch eine gelungene List, befreit sich die Protagonistin. Endlich sind sie und Crack wieder vereint. Können sie ihr vergangenes Leben weiter fortführen? Und wie wird es weitergehen? Dabei beende ich meine Inhaltsangabe, da ich ja euch nicht die Spannung wegnehmen möchte.

Der zweite Band von „Catching Beauty“ knüpft inhaltlich sowie vom Design her, sehr gut an den ersten Band an. Die Autorin gelingt es eine gelungene Fortsetzung zu entwerfen.

Amber und Crack sind, wie im ersten Band, sehr gut entworfen. Der Wechsel der Perspektiven war spannend zu verfolgen, da man als Leser zwei Sichtweisen erhalten hat und die Gedanken zu der jeweiligen anderen Person verfolgen konnte. Insbesondere die persönliche Entwicklung von Crack erwies sich als ein Schlüsselaspekt in diesem Buch. Diese hat mir neben der Entwicklung der Beziehung der beiden, sehr gefallen, da diese gezeigt hat, dass die Schale eines „charakterlich starken“ Mann auch einbrechen kann. Folglich sind mir beide Hauptcharaktere sehr ans Herz gewachsen. Des Weiteren fand ich es positiv, dass wir als Leser Ly und Wres noch näher kennenlernen durften. Dadurch konnten wir zu ihnen eine nähere Beziehung aufbauen, wodurch die beiden nicht mehr so fremd wirkten.

Zum Ende hin erlangt die Handlung noch einen Spannungsschub, welcher durch zahlreiche Wendungen unterstützt wird. Und ja, der zweite Band wurde mal wieder mit einem schönen offenen Ende beendet. Der Schreibstil der Autorin ist weiterhin gut zu lesen und einfach zu verstehen. Ihr ist es gelungen, mich erneut zu fesseln.

Ich kann nur schlussendlich sagen, dass Jane S. Wonda eine gelungene Fortsetzung kreiert. Ihr gelingt es ein gutes Dark Romance Buch zu entwerfen, in welchem die Spannung bzw. der „Thrill“ in einem guten Verhältnis zur Erotik steht. Insbesondere das näher Kennenlernen der Charaktere hat mir hier sehr gefallen. Wer also sehr gerne Thriller liest, und mit Erotik kein Problem hat, der ist hier auf jeden Fall richtig!

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Ein ordentlicher Thriller

Puppenheim
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Zahlreiche Vermisstenfälle von Jugendlichen erschüttern London. Man spricht von einem Mann, der seine Finger im Spiel hat, und junge ausgebrochene Mädchen, die den Weg auf die Straße suchen, entführt. ...

Zahlreiche Vermisstenfälle von Jugendlichen erschüttern London. Man spricht von einem Mann, der seine Finger im Spiel hat, und junge ausgebrochene Mädchen, die den Weg auf die Straße suchen, entführt. Die erste Leiche wird gefunden, hin drapiert wie eine Puppe. Marnie Rome nimmt die Ermittlungen auf, da sie selber weiß, was es heißt, Opfer zu sein. Schnell merkt sie, dass man sich auf die Fürsorge des Mannes nicht verlassen kann.

Ich durfte mich nun auf den Thriller „Puppenheim“ stürzen. Das Buch ist durchgehend in zwei Perspektiven unterteilt. Einerseits springen wir an die Seite der Ermittlerin und Protagonistin Marnie. Sie wirkt zum Leser sehr distanziert und man kann zu dieser keinerlei Bindung aufbauen. Da fand ich schon den zweiten Ermittler Noah sympathischer und authentischer. Er wirkt in den Ermittlungen produktiver und „näher“ dem Leser. Anderseits sind wir hautnah am „Puppenheim“ und lernen die Mädchen kennen, die vom mysteriösen Mann in seinem Haus gehalten werden. Da wird nicht nur die Sicht eines Mädchens geschildert, sondern aller Gefangenen. Dies verleiht einen genaueren Einblick in die Story und man kann die gute und die böse Seite kennenlernen.
Leider war für mich von Anfang leicht herauszufinden, wer verantwortlich für die Entführung bzw. den Mord ist, und welchen Grund der Mörder für die Tat aufwies. So tappen nur die Ermittler noch im Dunkeln. Dies hat den Thriller teilweise negativ beeinflusst, da es ihm die Spannung genommen hat. Irgendwann am Ende hat man doch den selben Stand wie die Ermittlerin eingenommen. Dann erfuhr der Leser die notwendigen Hintergrundinformationen. Sonst war der Thriller in seiner Struktur sehr komplex, da man mit vielen Informationen (Nebenhandlungen, relevanten/irrelevanten Charakteren) bereichert wird. So musste man abwägen, inwiefern eine Info wichtig für die Geschichte ist. Ein Überfluss von Informationen!
Der Schreibstil des Buches ist recht komisch. Sätze bestehen aus recht wenigen Worten, die teilweise in keinem richtigen Zusammenhang stehen. Dies hat den Leseprozess erschwert.

Allgemein kann ich sagen, dass der Thriller in Ordnung war. Lediglich der Einblick ins „Puppenheim“ hat den Thriller positiv hervorgehoben, da ich bisher keine derartige Sichtweise verfolgt habe.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Ein Geheimtipp für Thrillerfans

Die Rachsüchtige
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Die Protagonistin Kristina arbeitet in Bremen in einem Pub. Wie aus dem Nichts taucht eine Fremde auf. Kristina wird von ihr verfolgt, beschuldigt und zu einem Mord an einem Gast im Pub angestiftet. Wer ...

Die Protagonistin Kristina arbeitet in Bremen in einem Pub. Wie aus dem Nichts taucht eine Fremde auf. Kristina wird von ihr verfolgt, beschuldigt und zu einem Mord an einem Gast im Pub angestiftet. Wer ist der Gast im Pub? Was weiß die Fremde, was Kristina nicht mehr weißt? Die Protagonistin nimmt sich vor, endlich herauszufinden, weswegen sie beschuldigt wird und was genau vor acht Jahren in Hanau, ihrer Heimatstadt passiert ist. Leider ist es Kristina nicht bewusst, wie tödlich die Spur ist, der sie folgt.
Auf den ersten Seiten lernen wir die Protagonistin kennen und erhalten einen strukturierten Einblick in das alltägliche Leben der Frau. Hier in Bremen hat sie ihren Platz gefunden, und kann die schrecklichen Situationen aus der Vergangenheit vergessen. Und dann taucht die Fremde auf. Einen besseren Einstieg kann man sich nicht vorstellen, da man als Leser direkt gefesselt ist und hinterfragt, weswegen die Protagonistin derartig beschuldigt wird. Über den Thriller hinweg, habe ich teilweise an die Unschuld geglaubt, doch dann kamen Momente auf, in denen ich festüberzeugt war, dass Kristina grausame Taten in der Vergangenheit getan hat. Ich war verwirrt und ich fand es super! Folglich blieb mir bis zum Ende des Buches die Frage nach der Schuld offen. Und das Ende war grandios, unvorhersehbar.
Wie erwähnt, ist die Spannung in diesem Thriller seit der ersten Seite da, und diese wird durch die Ich-Perspektive und die Kürze der Kapitel mit zahlreichen Cliffhangern unterstützt. Durch die durchgehende Ich-Perspektive und Kristinas Sichtweise war es möglich eine nähere Beziehung zur Protagonistin aufzubauen, die mir sowieso seit Anfang an sympathisch wirkte. Die weiteren Charaktere unterstützten gut den Verlauf der Handlung, indem sie auf den ersten Blick als der Protagonistin als Hilfe dienten, doch dann sich als falsch erwiesen. Verrat und Intrigen gehören halt dazu! Saskia Calden hat einen fesselnden Schreibstil, der sich einfach super liest, nicht zu komplex ist und in sich schlüssig ist.
Ihr gelingt es ein grandioses Thriller-Gesamtkonzept zu entwerfen. „Die Rachsüchtige“ ist für mich auf jeden Fall Geheimtipp und eine Empfehlung für Thrillerfans.

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