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Veröffentlicht am 30.03.2020

Kann Luca glücklich werden?

Am Ende bin ich
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Im Roman „Am Ende bin ich“ begegnen wir einem Studenten namens Luca, der blind vor Liebe ist und vergeblich sein Glück in seiner ersten großen Liebe, Aurora sucht. Aus der Beziehung wird nichts. Aus diesem ...

Im Roman „Am Ende bin ich“ begegnen wir einem Studenten namens Luca, der blind vor Liebe ist und vergeblich sein Glück in seiner ersten großen Liebe, Aurora sucht. Aus der Beziehung wird nichts. Aus diesem Grund versucht sich der Protagonist abzulenken, indem er sich auf neue Dates mit Männern und Frauen einlässt. Ob das einen Sinn macht? Leider nicht. Die Sehnsucht zu Aurora wird verstärkt, und dass er zeitgleich andere Menschen verletzt, dass wird Luca erst zu spät bewusst. Der Protagonist ist auf einem Weg der Selbstfindung. Höhen und Tiefen werden den Studenten auf dem Weg begleiten. Kann Luca denn überhaupt glücklich werden?
„Am Ende bin ich“ ich ein interessanter thematischer Roman, in dem wir durchgängig die Perspektive eines Studenten einnehmen. Luca ist ein sehr kritischer Mensch, der viel auf seinem Weg lernen muss. Dem Autor gelingt es einen authentischen Charakter zu erstellen. Ich finde es gut, dass in diesem Roman ein junger Mann in den Fokus gestellt wird, da ich bisher nur Bücher kennengelernt habe, in denen eine weibliche Protagonistin auf der Reise zu ihrem wahren Ich ist.
Über den Roman hinweg darf der Leser seine Gedankengänge verfolgen, und insbesondere eine Entwicklung des Protagonisten erkennen. An manchen Stellen zweifelt der Leser an den Entscheidungen von Luca, aber da merkt man, dass Luca gedanklich durcheinander ist.
Themen wie Liebe, Verlust, Reue und Akzeptanz werden in diesem Roman stark beleuchtet. Gelungen finde ich die Botschaft von Luca, dass er am Ende einsieht, dass das wahre Glück im Leben eines Menschen mit der Selbstliebe verbunden ist. Viele Menschen suchen heutzutage noch das Glück in einer anderen Person. Aber dieses Buch zeigt, dass nach zahlreichen Missgeschicken im Leben, man sein Glück trotzdem finden kann.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, und ich hatte keine Schwierigkeiten beim Lesen. Der ganze Roman hat sich sehr einfach lesen lassen. Der Autor konstruiert einen gelungenen Roman, der einem Leser viel auf dem Weg mitgibt, und ihn auch zur persönlichen Selbstreflexion anregt.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein Buch für einen ruhigen Lesetag

Offene See
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Robert ist Teil einer Bergarbeiterfamilie wird und somit ist von Anfang an klar, wie sein Schicksal besiegelt ist. Dabei ist ihm Enge ein Graus. Er entwickelt die Vorliebe nach der Natur, der Bewegung ...

Robert ist Teil einer Bergarbeiterfamilie wird und somit ist von Anfang an klar, wie sein Schicksal besiegelt ist. Dabei ist ihm Enge ein Graus. Er entwickelt die Vorliebe nach der Natur, der Bewegung und dem Meer. Nach dem zweiten Weltkrieg macht er sich auf den Weg zum Ort seiner Sehnsucht, dem offenen Meer. Am Ort angekommen lernt er eine alte Frau kennen, die Robert zu sich einlädt. Beide geraten in ein tiefgründiges Gespräch über Ehe, Religion (…). Als Dank bietet Robert ihr seine Hilfe an. Doch als er eine wild wuchernde Hecke stutzen will, um den Blick auf das Meer freizulegen, verbietet sie das. Aber warum?

„Offene See“ ist für mich ein Roman, der sich insbesondere für eine gemütliche Lesetag empfiehlt. Demnach ist hier ein Spannungsbogen nicht vorzufinden. Eine poetische und sehr ruhige Sprache, die die Natur harmonisch beschreibt, verfolgt uns über den ganzen Roman hinweg. Wortspiele und indirekt Lebensweisheiten werden dem Leser auf den Weg mitgegeben. Inhaltlich gesehen, trifft Robert auf die alte Dame, namens Dulcie. Auf den ersten Blick erweckt man das Gefühl, dass zwei komplett verschiedene Welten, vor allem zeitlich, aufeinandertreffen. Schnell zeigt sich, dass diese zwei Figuren trotz sehr starken Gegensätzen viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Folglich profitieren beide voneinander, wodurch insbesondere Robert eine positive Entwicklung durchlebt. So wie das Cover minimalistisch entworfen ist, so ist es dieser Roman auch.

Ich kann nur sagen, dass der Roman „Offene See“ insbesondere, bei einem ruhigen Tag sich zum Lesen lohnt.
Dieses Buch zeigt, dass eine ruhige Geschichte, einen Leser auch begeistern kann.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Freund oder Feind?

Neuschnee
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Ein Zufall? Oder doch ein Mord unter Freunden? Neun Freunde feiern in den schottischen Highlands in einer abgelegenen Berghütte. Sie gehen jagen, erkunden die Landschaft. Doch dann taucht ein heftiger ...

Ein Zufall? Oder doch ein Mord unter Freunden? Neun Freunde feiern in den schottischen Highlands in einer abgelegenen Berghütte. Sie gehen jagen, erkunden die Landschaft. Doch dann taucht ein heftiger Schneesturm auf, der die Freunde von der Außenwelt abschneidet. Gerüchte über einen Serienmörder werden zum Gesprächsstoff, und die tiefsten Geheimnisse der Gruppe finden ihren Weg ans Licht. Doch dann wird einer der Freunde draußen tot aufgefunden. Die Situation eskaliert…
So wie das Cover eine atemberaubende Kulisse widerspiegelt, so beschreibt die Autorin einen sehr gelungenen Handlungsort, den man sich exzellent vorstellen kann. Die Beschreibungen der Landschaft und des Ortes kann man wirklich spüren. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass viele Thriller zwei verschiedene zeitliche Handlungsstränge aufweisen, und so ist es hier auch der Fall. Nur liegt der zeitliche Unterschied zwischen den Handlungssträngen nicht bei Monaten oder Jahren, sondern bei 2-3 Tagen.
Neben diesem enthält auch jeder Handlungsstrang, verschiedene Perspektiven von verschiedenen Charakteren aus der Freundesgruppe sowie des Wildhüters und weiteren Personen. Folglich erhalten wir Einsichten in fast jede Figur, und jede Figur weist auch andere Stimmungsbilder auf. Eine Herausforderung, die mich viel Kraft gekostet hat, um die einzelnen Zusammenhänge zwischen den Charakteren herzustellen und um überhaupt ein Gesamtüberblick zu erhalten. Demnach haben sich die ersten Seiten sehr schwer gelesen und einzelne Stellen wurden teilweise so sehr in die Länge gezogen, sodass ich mich fragte: „Wann hört dieses Kapitel endlich auf?“ Die Spannung kam erst so richtig ab der Hälfte des Buches auf und ab da konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Einzelne Puzzlesteine wurden in einem angenehmen Rhythmus zum ganzen Bild zusammengesetzt.
Eine grandiose Spannungssteigerung entwickelte sich, und man war ab da gefesselt. Als Leser hat man mitgefiebert und wollte endlich erfahren, wer die Verantwortung für die Leiche trägt. Und ich war über die Lösung sehr erstaunt! Der Schreibstil der Autorin war gut und hat mich fesseln können.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass dieser Thriller trotz einem langweiligen Beginn, ein grandioses Ende liefert, in welchem zahlreiche Wendungen zum Mitfiebern anregen. Wer kein Problem hat, bei diesem Thriller kognitiv beansprucht zu werden, um Zusammenhänge herzustellen, der sollte sich diesem atmosphärischen Thriller widmen.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Aussichtslose Freiheit

Die Tanzenden
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Ganz Paris wartet sehnsüchtig auf Louise und Eugenie, die im berühmtesten Krankenhaus der Stadt in der Ballnacht glänzen sollen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte ...

Ganz Paris wartet sehnsüchtig auf Louise und Eugenie, die im berühmtesten Krankenhaus der Stadt in der Ballnacht glänzen sollen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Doch für die beiden steht alles auf dem Spiel. Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, und den Tätigkeiten nachgehen, die Männer tuen – lesen, träumen, lieben. Die Autorin erzählt vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

Bei den Tanzenden handelt es sich nicht um eine Protagonistin, sondern um drei Hauptcharaktere, die alle nach der Freiheit streben. Eugenie, eine eingewiesene Frau in die Salpêtrière durch den eigenen Vater, da sie sich weigert Mutter und Ehefrau sein sowie Tote hören und sehen kann. Genevieve, die Krankenschwester, eine harte Aufpasserin, ohne Gnade und Feingefühl. Durch den Einfluss von Eugenie, erkennt sie, dass die männlichen „Götter in Weiß“ nicht immer die Engel sind. Zu Letzt Louise, mit einer grauenhaften Vergangenheit, die sich dennoch wünscht Mutter und Ehefrau zu werden. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben plagt die drei Frauen. Alle Frauen landen auf den Ball, auf welchem die verschiedensten Menschen aufeinandertreffen. Erlangen die Frauen eine Wendung in ihrem Leben?

Die Autorin schildert einen sensiblen Blick in die Welt der Hauptcharaktere, wodurch die Geschichte an Ernsthaftigkeit erhält. Die Esoterik findet auch ihren Platz. Zu den Charakteren konnte ich nur eine Distanz aufbauen, und die Stimmung war in diesem Buch durchgehend düster. Man kann einfach ab der ersten Seite erkennen, dass die Zukunft der Frauen aussichtlos ist. Durch eine ausführliche Recherche der Autorin zu den damaligen Geschehnissen erhält der Roman auch die gewisse Authentizität. Der Anfang hat sich zu sehr in die Länge gezogen und das Ende entwickelte sich zu abrupt.

Der Roman liefert gut strukturelle Einblicke ins 19. Jahrhundert, die für manche Leser erschreckend sein können. Auch wenn das Buch die schreckliche Realität der Frauen der Vergangenheit darstellt und den Unterdrückten eine Stimme gibt, verfehlt das Buch teilweise das Thema. Außerdem suggeriert das Cover und Klappentext etwas Anderes, als das was wir aus der Handlung mitnehmen.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Rührend, Schön

Alfie und der Clownfisch
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Mit „Alfie und der Clownfisch“ hat mich wieder ein rührendes Buch erreicht. Der kleine Alfie möchte verkleidet als Seestern zu einer Verkleidungsparty in die Schule gehen. Aus Mut wird Schüchternheit. ...

Mit „Alfie und der Clownfisch“ hat mich wieder ein rührendes Buch erreicht. Der kleine Alfie möchte verkleidet als Seestern zu einer Verkleidungsparty in die Schule gehen. Aus Mut wird Schüchternheit. Aus diesem Grund geht seine Mutter mit ihm ins Aquarium, in dem Alfie staunend einen Clownfisch kennenlernt. Aus einer Begegnung wird eine Überwindung. Aus Schüchternheit wird wieder Mut.
Das Kinderbuch vermittelt die richtigen Werte für die kleinen Leser. Die Autoren möchten durch diese kleine Geschichte appellieren, dass es vollkommen in Ordnung sei, wenn man Zeit braucht, um sich der Welt zu stellen. Die schön gezeichneten Bilder unterstützen das Geschriebene. Es ist nicht zu viel Text vorhanden, wodurch das Buch harmonisch und leicht zu lesen ist.
Es ist zu Recht das gekürte Buch aus Australien, da es neben der Geschichte eine wunderbare Predigt verkörpert.

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