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Floriga1977

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2023

Hohe Trefferquote

Die Zauberkicker, 1, Anpfiff!
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Mit "Zauberkicker" setzen Verlag und Autor auf eine Mixtur, die eigentlich nur zum Erfolg werden kann: Fußball und Magie. Das lässt die Herzen von Fußballfans, die fantasievolle Geschichten lieben, höher ...

Mit "Zauberkicker" setzen Verlag und Autor auf eine Mixtur, die eigentlich nur zum Erfolg werden kann: Fußball und Magie. Das lässt die Herzen von Fußballfans, die fantasievolle Geschichten lieben, höher schlagen. "Magische" Kinder- und Jugendbücher haben Konjunktur. Und auch bei "Zauberkicker" klappt die mittlerweile "klassische Rezeptur". Die junge Leserschaft kann sich schnell in den Hauptakteur Ben hineinfühlen und am Anfang auch ein bisschen mitleiden, später dann mitfiebern.
Die unsympathischen Charaktere dagegen lassen die Zornesröte in einem steigen. Auch Humor kommt nicht zu kurz, ob bei lustigen Wortspielen oder Handlungen.
Die "Buch-Rezeptur" ist keine große, überraschende "Kochkunst", sondern routiniert komponiertes Lesevergnügen - ganz auf die Wünsche der jungen Buchgenießer ausgerichtet. Natürlich gibt es trotzdem genügend Überraschungseffekte und spannende Handlungsstränge. Auch das Cover passt wunderbar, fußballdynamisch und kreativ zugleich. Insgesamt sollte das Buch eine hohe Trefferquote erzielen!

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Lebendiger Geschichtsunterricht

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
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Aron Boks hat mit seinem Werk "Nackt in die DDR" ein sehr persönliches Sachbuch geschrieben. Denn er schreibt über seinen Urgroßonkel Willi Sitte, den bekannten Maler der DDR. Er nimmt seine Leserschaft ...

Aron Boks hat mit seinem Werk "Nackt in die DDR" ein sehr persönliches Sachbuch geschrieben. Denn er schreibt über seinen Urgroßonkel Willi Sitte, den bekannten Maler der DDR. Er nimmt seine Leserschaft auf seine Spurensuche mit, denn er selbst will seinen bis dato fernen Verwandten kennenlernen und entdecken. Er zeichnet dabei Sitte als einen ambivalenten Charakter, ist dabei schonungslos ehrlich und offen, möchte diesen umstrittenen Künstler und Menschen persönlich näherkommen. Warum hat sich Willi Sitte, überzeugter Kommunist, so sehr dem Staat verschrieben, obwohl er auch selbst als Künstler unter ihm litt?
Boks schreibt filigran und kunstvoll. Er gibt Einblicke in seine Gedanken, Zweifel und Erkenntnisse. Dadurch wird diese Sitte-Biographie zu einem spannenden Dokument der DDR-Geschichte mit sehr persönlichen Eindrücken in die Familiengeschichte.
Allerdings verliert sich Bok manchmal zu sehr im Niederschreiben der Recherche. Etwas weniger Einblicke hätten das Werk vielleicht noch flüssiger gemacht. Schade ist auch, dass zwar viel über Sittes Kunst gesprochen wird, entsprechende Abbildungen im Buch aber fehlen (oder eine Internetseite zum Buch). In heutigen Zeiten lassen sich Sittes Werke zwar schnell im Internet suchen, doch das hätte die besondere Sitte-Biographie sicherlich noch abgerundet und bereichert. Ein Buch über einen Maler ohne Bilder (Ausnahme Cover) wirkt nicht vollkommen.
Dennoch erfährt man interessanten Einblicke in die Geschichte der DDR und die Menschen, die in diesem System lebten. Boks versucht zwar, Handlungen und Verhaltensweisen zu verstehen, bleibt aber stets kritisch.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Erschütternd wahr!

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Das Autorinnen-Duo Regina Denk und Lisa Bitzer hat unter dem Pseudonym Lea Adam ein wichtiges, besonders schmerzendes Thema gewählt: sexuelle Gewalt an Frauen. Dabei schonen sie die Leserschaft nicht mit ...

Das Autorinnen-Duo Regina Denk und Lisa Bitzer hat unter dem Pseudonym Lea Adam ein wichtiges, besonders schmerzendes Thema gewählt: sexuelle Gewalt an Frauen. Dabei schonen sie die Leserschaft nicht mit Wahrheiten und deutlichen Schilderungen von dramatischen Erfahrungen und Verbrechen, die Frauen erleben müssen. Dabei gehen sie auch scharf mit Polizei und Justiz ins Gericht.
Die Sprache, die die Autorinnen wählen, ist zum Teil drastisch, immer mitreißend und immer wieder auch schmerzhaft. Dabei kann man sich als Leser dabei ertappen, auch Verständnis mit der Täter-Seite zu haben.
Auch das Ermittler-Duo befindet sich auf einer Gradwanderung zwischen Verständnis und beruflicher Professionalität. Die Ermittler sind kantige und spannende Charaktere, für die man große Sympathie entwickeln kann.
"Lea Adam" ist auf alle Fälle ein tiefgründiger und sehr flüssig geschriebener Ermittler-Thriller gelungen, der im ganz besonderem Maße die Opfer-Seite ins Rampenlicht rückt und würdigt. Der Roman ist auch ein flammender Appell, nicht wegzuschauen und Opfern besser zu helfen.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Schräg, schräger, Shorty!

Shorty
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Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire ...

Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire und allumfassende Weltparabel. Schräg, schräger, Shorty!
Der ein oder andere Leser muss sich allerdings erst einmal durchkämpfen, um vollumfänglich in Maurers Sphären und Gedankengänge zu gelangen. Dabei macht es der Autor dem Leser nicht immer ganz einfach. Denn ab und zu driftet Maurer ab, liebt es, die ein oder andere Drehung draufzusetzen und verliert sich auch in Wortspielereien und satirischen Nebenaspekten.
Jörg Maurer hat sich mit "Shorty" eine richtig abstruse Geschichte "ersponnen", die ihm die Gelegenheit gibt, der Menschheit, seinen Trends und seinen - nicht immer guten - Entwicklungen ein satirisches "Zeugnis" auszustellen. Er hat die "Büchse der Pandora" geöffnet (siehe Cover), und seine Lust auf kuriosen Sci-Fi-Schabernack um die Rettung der Welt überschüttet sich förmlich über die Leser.
Der Schreibstil ist sehr flüssig - an manchen Stellen hätte mehr Straffheit dem Werk gut getan, denn fast 500 Seiten für eine Satire sind schon ein ganz schön "dickes Ding".
Die Protagonisten - Shorty, Bluna oder auch das "Kaiserchen" - sind so schräg sympathisch wie die Namen ("sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"). Die Handlung macht Sinn - auf ihre ganz eigene Art.
Wer Freude an neuen Sphären, schrägen Gedankengängen und einer kuriosen Weltparabel hat, der ist bei Maurers "Shorty" in bester Gesellschaft. Nüchterne Realisten sind wohl dagegen gänzlich falsch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Schräg, schräger, Shorty!

Shorty
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Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire ...

Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire und allumfassende Weltparabel. Schräg, schräger, Shorty!
Der ein oder andere Leser muss sich allerdings erst einmal durchkämpfen, um vollumfänglich in Maurers Sphären und Gedankengänge zu gelangen. Dabei macht es der Autor dem Leser nicht immer ganz einfach. Denn ab und zu driftet Maurer ab, liebt es, die ein oder andere Drehung draufzusetzen und verliert sich auch in Wortspielereien und satirischen Nebenaspekten.
Jörg Maurer hat sich mit "Shorty" eine richtig abstruse Geschichte "ersponnen", die ihm die Gelegenheit gibt, der Menschheit, seinen Trends und seinen - nicht immer guten - Entwicklungen ein satirisches "Zeugnis" auszustellen. Er hat die "Büchse der Pandora" geöffnet (siehe Cover), und seine Lust auf kuriosen Sci-Fi-Schabernack um die Rettung der Welt überschüttet sich förmlich über die Leser.
Der Schreibstil ist sehr flüssig - an manchen Stellen hätte mehr Straffheit dem Werk gut getan, denn fast 500 Seiten für eine Satire sind schon ein ganz schön "dickes Ding".
Die Protagonisten - Shorty, Bluna oder auch das "Kaiserchen" - sind so schräg sympathisch wie die Namen ("sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"). Die Handlung macht Sinn - auf ihre ganz eigene Art.
Wer Freude an neuen Sphären, schrägen Gedankengängen und einer kuriosen Weltparabel hat, der ist bei Maurers "Shorty" in bester Gesellschaft. Nüchterne Realisten sind wohl dagegen gänzlich falsch.

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