Schräg, schräger, Shorty!
Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire ...
Jörg Maurer hat mit seinem Protagonisten neue Sphären beschritten. Und die sind abstrus, schräg, außerirdisch und satirisch. Humor trifft hier auf hintergründigen Witz, Science Fiction, Gesellschaftssatire und allumfassende Weltparabel. Schräg, schräger, Shorty!
Der ein oder andere Leser muss sich allerdings erst einmal durchkämpfen, um vollumfänglich in Maurers Sphären und Gedankengänge zu gelangen. Dabei macht es der Autor dem Leser nicht immer ganz einfach. Denn ab und zu driftet Maurer ab, liebt es, die ein oder andere Drehung draufzusetzen und verliert sich auch in Wortspielereien und satirischen Nebenaspekten.
Jörg Maurer hat sich mit "Shorty" eine richtig abstruse Geschichte "ersponnen", die ihm die Gelegenheit gibt, der Menschheit, seinen Trends und seinen - nicht immer guten - Entwicklungen ein satirisches "Zeugnis" auszustellen. Er hat die "Büchse der Pandora" geöffnet (siehe Cover), und seine Lust auf kuriosen Sci-Fi-Schabernack um die Rettung der Welt überschüttet sich förmlich über die Leser.
Der Schreibstil ist sehr flüssig - an manchen Stellen hätte mehr Straffheit dem Werk gut getan, denn fast 500 Seiten für eine Satire sind schon ein ganz schön "dickes Ding".
Die Protagonisten - Shorty, Bluna oder auch das "Kaiserchen" - sind so schräg sympathisch wie die Namen ("sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"). Die Handlung macht Sinn - auf ihre ganz eigene Art.
Wer Freude an neuen Sphären, schrägen Gedankengängen und einer kuriosen Weltparabel hat, der ist bei Maurers "Shorty" in bester Gesellschaft. Nüchterne Realisten sind wohl dagegen gänzlich falsch.