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Veröffentlicht am 21.12.2022

Einfach nur Krass!

Krass
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Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen ...

Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen versetzt, die Entwicklung ist einfach nicht zu erwarten und was im ersten Kapitel passiert lässt keinen Rückschluss auf die weiteren zwei Kapitel zu. In schon bekannter Manier lässt Mosebach seiner opulenten Fabulierkunst freien Lauf und konstruiert fein verschlungene Sätze, die einen kaum zu Atem kommen lassen. Durchhaltevermögen ist gefragt. Ob die Handlung noch in Neapel spielt oder sich inzwischen nach Frankreich oder Kairo verlagert hat, spielt nicht die entscheidende Rolle. Auch ist die Handlung selbst im Grunde genommen nicht wichtig. Interessant ist einfach das Verhalten von Krass und seine Wirkung auf seine mehr oder weniger blassen Entourage. Peinlichkeiten werden nicht ausgelassen, langweilig wird es nie. Neben Krass strahlt nur Lidewine Lebendigkeit aus und bewahrt sich eine gewisse Unabhängigkeit, auch von dem großzügigen und narzisstischen Krass. Hier ist auch der Bezug zum Titelbild: die Bachstelze, deren Bildnis sich im Teich widerspiegelt. Zum Narren halten oder genarrt werden - das eigene Spiegelbild täuscht zuweilen. Täuscht auch der Roman? Nein, auch wenn man sich zuweilen in die Irre geführt fühlt bleibt ein interessanter, selbstsicherer Roman, dem man sich mit einer gewissen Gelassenheit nähern und einfach Mosebachs Schreibkunst genießen sollte.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Musikalisch unterlegte Gespenstergeschichte

Das Gespenst von Canterville (Weltliteratur und Musik mit CD und zum Streamen)
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Ein großformatiges Bilderbuch mit ganzseitigen Illustrationen und der nacherzählten klassischen Geschichte von Oscar Wilde wartet darauf erlebt zu werden. Eine klassische Geschichte und dazu klassische ...

Ein großformatiges Bilderbuch mit ganzseitigen Illustrationen und der nacherzählten klassischen Geschichte von Oscar Wilde wartet darauf erlebt zu werden. Eine klassische Geschichte und dazu klassische Musik bilden ein harmonisches Ensemble. Die beigefügte CD erzählt die Geschichte plastisch als Hörspiel, die Figuren und Motive des Buches werden passend orchestriert, ein Wiedererkennungswert ist dabei gegeben. Im Buch werden die verwendeten Instrumente erklärt, dabei wischen die Blechbläser den Blutfleck weg, das Auftauchen des Gespenstes wird gruselig von den Streichern inszeniert. Und das Motiv des Yankee-Doodles für die amerikanische Familie taucht immer wieder auf. Auf jeder Buchseite wird hingewiesen, welche Musikstücke zu diesem Abschnitt gehört werden sollten. Die CD kann auch als eigenständiges Hörspiel wiedergegeben werden, wobei es beim ersten Hören sinnvoll ist, dies parallel zum Buch abzuspielen. So erlebt man die Bilder dazu und bekommt die Musik erläutert. Die Buchtexte sind nicht mit dem gesprochenen Hörspieltext identisch, da hier die Handlung eher zusammengefasst nacherzählt wird.
Auch das Streamen der Musik aus dem Internet klappt gut, setzt jedoch eine Anmeldung auf der Internetseite (siehe letzte Buchseite) voraus.
Gelungene Illustrationen und eindringliche Musik machen dieses musikalische Bilderbuch zum Erlebnis.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Mit 13 Kindern kulinarisch rund um die Welt

Die Welt schmecken und entdecken – eine kulinarische Weltreise für Kinder von 6 - 11 Jahren
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Dieses spezielle Kochbuch entführt uns in 13 Länder, in denen uns Kinder ihre landestypischen Lieblingsgerichte näherbringen. Nicht nur die Gerichte, sondern auch die Länder mit ihren Besonderheiten werden ...

Dieses spezielle Kochbuch entführt uns in 13 Länder, in denen uns Kinder ihre landestypischen Lieblingsgerichte näherbringen. Nicht nur die Gerichte, sondern auch die Länder mit ihren Besonderheiten werden kurz vorgestellt. Wir erfahren auch von den Kindern selbst, ihren Familien und ihren Vorlieben. Das großformatige Buch mit vielen Bildern und Illustrationen lädt zum Stöbern ein, die Rezepte sind anschaulich beschrieben und machen das Nachkochen einfach. Es ist eine Freude, das Buch in den Händen zu halten und laufend etwas Neues zu entdecken. Ein buntes Buch mit einer bunten Mischung aus Rezepten und Informationen, die das Interesse an dem jeweiligen Land wecken.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Das Mini-Sams erkundet die Menschenwelt

Das Sams 11. Das Sams und die große Weihnachtssuche
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Die Handlung des Buches knüpft direkt an „Das Sams feiert Weihnachten“ an und schildert die Erlebnisse vom Mini-Sams, dem Sams, Herrn Taschenbier und Frau Rotkohl am 1. Weihnachtsfeiertag. Das Mini-Sams ...

Die Handlung des Buches knüpft direkt an „Das Sams feiert Weihnachten“ an und schildert die Erlebnisse vom Mini-Sams, dem Sams, Herrn Taschenbier und Frau Rotkohl am 1. Weihnachtsfeiertag. Das Mini-Sams kehrt nochmal zurück in die Menschenwelt, weil Frau Rotkohl es so vermisst (und umgekehrt). Zunächst landet es versehentlich im Kaufhaus und nicht bei Herrn Taschenbier und verläuft sich im Ort. Dabei lernt es andere Menschen kennen, derweil es von allen gesucht wird. Die Erzählung gliedert sich in verschiedene Erzählstränge: die Menschenwelt mit den Erlebnissen des Mini-Samses, parallel dazu die Suche nach dem Mini-Sams und immer wieder kurze Abstecher in die Sams-Welt.
Sicher ist es von Vorteil, wenn man den Vorgängerband kennt, es ist aber nicht unbedingt notwendig, denn im ersten Kapitel wird kurz geschildert, was am Weihnachtsabend war. Man sollte jedoch mit den Grundzügen der Sams-Geschichten vertraut sein.
Auf mich wirkt das Buch hinsichtlich der Handlung und des Schreibstils wie etwas aus der Zeit gefallen, aber die Kinder lieben es und das ist das Wichtigste. Darum sollte man auch nicht über die mehr oder weniger gelungenen Reime urteilen und auch dies aus Kindersicht betrachten. Sie finden es einfach lustig, so meine Erfahrung.
Das Buch hinterlässt einen wertigen Eindruck. Ein schöner Einband, hochwertiges und festes Papier, guter Zeilenabstand. Die eingestreuten Illustrationen von Paul Maar lockern den Text auf und auf Seite 79 erkennt man den Autor höchstpersönlich in Gestalt des Dichters Harro Weinstein. Eine witzige und gelungene Idee. Insgesamt ein schöner zehnter Sams-Band in gewohnter Qualität des Oetinger Verlages.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Hart umkämpfter Whiskey-Markt

Ein Schuss Whiskey
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Der deutsche Krimiautor Janus Rosner versucht in Dublin seine Schreibblockade zu überwinden und beobachtet auf seiner intensiven Pub-Tour, wie eine junge Frau ermordet wird. Da in den Zeitungen am Tag ...

Der deutsche Krimiautor Janus Rosner versucht in Dublin seine Schreibblockade zu überwinden und beobachtet auf seiner intensiven Pub-Tour, wie eine junge Frau ermordet wird. Da in den Zeitungen am Tag danach keine Berichterstattung zu finden ist und er sich fragt, ob alles nur Einbildung war, versucht Janus selbst zu ermitteln und begibt sich dabei selbst in Gefahr.
Dieser Roman badet geradezu in Whiskey und schwelgt in der irischen Literatur. Neben dem Kriminalfall erfährt man viel über den Whiskey und seine Geschichte und bekommt auch einige irische Kochrezepte und Anregungen für das Mixen eines typischen Drinks des Landes.
Mit den skurrilen Charakteren kam ich gut zurecht und der Schreibstil des Autors liest sich gut. Abstriche muss man nach meiner Meinung bei der Handlung an sich machen, zeitweilig hatte ich Probleme, mein Interesse hoch zu halten. Einige Passagen lasen sich doch recht zäh und die Handlung kam nicht so richtig voran, daher vergebe ich auch keine volle Punktzahl. Man merkt beim Lesen, dass der Autor über einige Kenntnisse von Land und Leuten verfügt. Die Beschreibungen lassen dabei auch mal schmunzeln. Von der Aufmachung her gefielen mir das Cover, und besonders die Karte von Irland und der Dubliner Stadtplan mit den ausgewiesenen Destillerien, gut. Insgesamt ein lesenswertes Buch, unabhängig von den beiden Vorgängerromanen zu lesen.

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