"Überall in Mulderrig geschehen die seltsamsten Dinge."
Der Freund der TotenJess Kidd hat mit ihrem Debüt 'Der Freund der Toten' ein ungewöhnliches, nicht leicht einzuordnendes Buch geschrieben. In der Geschichte um ein Dorf gibt es auch Bestandteile eines Krimis oder Thriller ...
Jess Kidd hat mit ihrem Debüt 'Der Freund der Toten' ein ungewöhnliches, nicht leicht einzuordnendes Buch geschrieben. In der Geschichte um ein Dorf gibt es auch Bestandteile eines Krimis oder Thriller und ebenso Fantasyelemente. Mir hat diese gut erzählte Mischung sehr gut gefallen.
Mulderrig in Irland, 1976: Der Mittzwanziger Mahony kommt auf der Suche nach seiner Vergangenheit in das Heimatdorf seiner Mutter. Hier stößt er auf viel Skepsis und Ablehnung, aber auch auf neue Freunde, die ihm bei den Nachforschungen helfen. Der Leser wird auch durch Rückblenden über die Geschehnisse vor einem Vierteljahrhundert informiert. Langsam kommt Licht in die Geschichte um Mahonys Herkunft.
Wir befinden uns hier in einer Realität wo einige wenige Menschen Tote sehen können und auch sonst immer wieder Übernatürliches passiert. Diese Begebenheiten werden meist ganz nebenbei erwähnt, als wäre es nichts besonderes. Hierbei erinnerte mich das Buch etwas an 'Willkommen in Night Vale', wo diese Art der Beschreibung auf die Spitze getrieben wurde.
Ich fühlte mich manchmal wie im Film (das meine ich positiv): Die bildhaften Beschreibungen von Jess Kidd erinnerten mich oft an filmische Darstellungen.
Ungewohnt der Erzähltempus: der Hauptteil der Geschichte wird im Präsens erzählt. Die Blicke in die Vergangenheit hingegen sind in der Vergangenheitsform geschrieben.
Mir gefällt die ausdrucksstarke, bildgewaltige Sprache der Autorin sehr.
Kleines Manko: im Mittelteil hatte das Buch seine Längen, bei denen sich die Geschichte um sich selbst drehte ohne wirklich voran zu kommen. Ansonsten fühlte ich mich sehr gut unterhalten.