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Veröffentlicht am 08.10.2023

Hervorragend ausgearbeitet, komplex und durchweg fesselnd.

Meine Lüge ist deine Wahrheit
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„Für sein Schweigen musste ich schreien.“

Storys, die im Thrill- und Crime Bereich eingeordnet werden, entfachen mittlerweile bei mir immer häufiger Müdigkeit, was vor allem an platten Stilen, denen weder ...

„Für sein Schweigen musste ich schreien.“

Storys, die im Thrill- und Crime Bereich eingeordnet werden, entfachen mittlerweile bei mir immer häufiger Müdigkeit, was vor allem an platten Stilen, denen weder Wortgewandheit noch Talent beiwohnen, liegt, zusätzlich zu einer Handlung und Charakterzeichnungen, so vorhersehbar wie die Tageszeiten. Dann schlug ich „Meine Lüge ist Deine Wahrheit“ auf. Weckte das erste Kapitel kurzzeitig Irritation, die sich im anspruchsvollen Verlauf löst, überraschte mich Kerstin Ruhkieck sogleich mit ihrer Art, zu schreiben.

Melancholisch, öfter bedrückend, gar beklemmend, mit einem Hauch Poesie ging die komplexe Handlung voran, die stetig neue Fragen samt Vermutungen aufwirft, in die Irre und zugleich dazu führt, keinen der drei Protagonistinnen wirklich zu vertrauen.
Im Fokus befinden sich Elena, Teresa und Miriam, die unglückliche Ereignisse, deren Zusammenhänge lange im Dunklen bleiben, nach elf Jahren wieder zueinander führt. Untermauert von einer einnehmenden Grundstimmung, von interessanten psychologischen und sensiblen Themen lernen wir die Figuren kennen, bekommen einen Eindruck ihrer Persönlichkeiten.
Während Teresa und Miriam jegliche Erinnerung tief in sich eingesperrt haben, vergessen durch den Mechanismus, der Trauma und Schuld auszulösen vermag, ist Elena seit jenem Sommer auf der Flucht, nie wirklich weggekommen von Camp und Insel. Doch nun wird es Zeit, die Vergangenheit abzuschließen und zu beenden, was auch immer damals begann …

Obgleich keine der Frauen mental wirklich gesund schien, jede eine gewisse Falschheit ausstrahlte, war es die Initiatorin, Elena, der durch Egoismus, Gleichgültigkeit und Gefühlsschwankungen eine durchdringende Bedrohlichkeit, etwas Unberechenbares anhaftete. Im Verlauf ergibt sich ein Bild der Dynamik, die vor all den Jahren zwischen den mittlerweile Erwachsenen herrschte, über die Rolle der einzelnen – lediglich Miriam weckte den Eindruck, sich positiv entwickelt zu haben. Teresa, heute gefangen in einer toxischen Beziehung, noch immer nicht bereit, Rückgrat zu beweisen, ist es, die die zurückhaltende Schriftstellerin überredet, gemeinsam mit Elena nach Seelvlieth zu fahren. Nur die Ahnung im Kopf, dass dieser Ausflug vielleicht alle drei ins Verderben stürzt.

Nach und nach kristallisieren sich vage, ungute Vorahnungen darüber heraus, was einst passierte, eine unterschwellige Gefahr begleitet pausenlos die durchdacht konstruierte Geschichte, die die Frauen zurück an jenen Ort führt, an dem keine je wieder sein wollte. Nervenkitzel und Anspannung sind allgegenwärtig, und trotz des malerischen, atmosphärischen Stils, trotz der unterschiedlichen Blickwinkel, durchbrochen von Erinnerungen, büßt „Meine Lüge ist Deine Wahrheit“ nichts an Tempo und Spannung ein. Manipulation, Lügen und Intrigen, Halbwahrheiten und immer neue Puzzleteile, Verstrickungen, die langsam aufgedröselt werden und einen perfiden Plan entblößen, der durch Twists und Offenbarungen mehrfach neu zusammen gesetzt wird.
Die LeserInnen tauchen in Geheimnisse ein, durchbrechen Verdrängung und mühsam errichtete Mauern, begegnen erschreckenden Abgründen, bis sie zu einem Finale gelangen, welches ebenso überraschend wie schockierend, so emotional wie bewegend ist.
Am Ende war es nur eine Postkarte, die Licht in einen Sommer bringt, der zahlreiche Leben zerstört, beendet hat, Menschen traumatisierte und die wahren Monster enthüllt …

Dieser Psychothriller hat mich mitgerissen, eingefangen, schockiert und tief bewegt – und das nicht nur, mit moralisch fragwürdigen Themen und Reaktionen.

„Reue ist nie genug.
Schuld vergeht nicht.“

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Atmosphärisch und interessant zu verfolgen.

Cliffworth Academy – Between Lies and Love
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„𝐂𝐥𝐢𝐟𝐟𝐰𝐨𝐫𝐭𝐡 𝐀𝐜𝐚𝐝𝐞𝐦𝐲“: eine elitäre Universität an der Küste von Wales, hier zählen Verschwiegenheit und Durchsetzungsvermögen.
… 14 Personen haben in diesem Sommer die Chance, auf eines von sieben Stipendien, ...


„𝐂𝐥𝐢𝐟𝐟𝐰𝐨𝐫𝐭𝐡 𝐀𝐜𝐚𝐝𝐞𝐦𝐲“: eine elitäre Universität an der Küste von Wales, hier zählen Verschwiegenheit und Durchsetzungsvermögen.
… 14 Personen haben in diesem Sommer die Chance, auf eines von sieben Stipendien, und schon am ersten Tag wartet eine Überraschung, die die aufregende Vorfreude dämpft – denn der Konkurrenzkampf beginnt.

Jennifer Wileys schuf eine fantastische Kulisse, fing die Stimmung der Umgebung wie auch jene, die sich innerhalb der herrschaftlichen Mauern ausbreitet, greifbar ein. Anspannung, Ehrgeiz und Vorsicht füllen den Raum, Druck und Unsicherheit prickeln bei jedem Schritt, Misstrauen und Argwohn beherrschen die Gruppen, beherrschen jeden Einzelnen.
Aus Fremden werden über Nacht Konkurrenten und schnell zeigt sich, dass manche für einen Platz an der Academy mehr zu tun bereit sind, als andere – wem kann man wirklich trauen?

Erzählt wird aus den Perspektiven von Macy und Vada, die sich trotz Unterschieden vom ersten Blick an verbunden fühlen, doch jäh auseinandergerissen werden. Einblicke in die Charaktere, deren Vergangenheiten wie einen Eindruck über die gegenwärtigen Antriebe brachten Tiefe; Reaktionen, Gedanken und Zweifel wirkten in Anbetracht der Informationen, die wir im Verlauf zusammen tragen, nachvollziehbar und echt. Abgesehen von den Protagonistinnen waren auch die restlichen zwölf TeilnehmerInnen ausreichend eingebracht, um stimmig mitzuwirken. Jedoch erschienen mir die College-AbsolventInnen im Gesamten eher jugendlich, was sich auch in der großteils unschuldigen Annäherung zwischen Macy und Vada zeigt – und dennoch nichts von dem Prickeln, dem Knistern dämpft.

Durch den gefühlvollen, schwermütigen Stil, malerische Formulierungen und eine Melancholie, die sich durch die Zeilen zieht, bekam das Gelesene etwas Bedrohliches, regelrecht Mystisches. Mit der geschaffenen Atmosphäre und dem Konkurrenzkampf hielt die Autorin durchweg eine subtile Spannung aufrecht, während Intrigen und Täuschungen, Lügen und irreführende Anschuldigungen merklich zu Verunsicherung beitrugen. Positiv hervorzuheben ist, dass die romantischen Neigungen einfach sind, ohne Rechtfertigung, ohne, hinterfragt zu werden. Auch einige Themen, die die potenziellen StudentInnen im Unterricht behandeln, sind detailreich und interessant integriert.
Wer für Unruhe und Misstrauen sorgt, durch Neid und Eifer statt Fleiß und Teamwork auffällt und keinen Platz an der Cliffworth Academy erhält, wird am Ende clever enthüllt.
Die Kombination aus Machtspielen und Geheimnissen, einer Schulleiterin, deren undurchschaubares Auftreten Gänsehaut verursacht, und der allumfassenden Abgeschiedenheit an der stürmischen Küste, barg ausreichend Raum für unheilvolle Momente und eine Liebe, die sich erst beweisen muss …

Eine abwechslungsreich gestaltete Handlung, die mich in ihren Bann zog und Neugier nebst Erwartungen auf Band 2, der im Februar 2024 erscheint, entfacht.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Wenn sich Märchen und Abenteuer mit Gesellschaftskritik verbinden ...

The Witch, the Curse & the King
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»Die Hölle befindet sich in Wahrheit auf Erden«

Mit einer Bitte fing für Anders ein Abenteuer an, dass ihm Hexen, Dämonen und Drachen, Trance, Mystik und Gefahr entgegenspie, sein Bewusstsein für die ...

»Die Hölle befindet sich in Wahrheit auf Erden«

Mit einer Bitte fing für Anders ein Abenteuer an, dass ihm Hexen, Dämonen und Drachen, Trance, Mystik und Gefahr entgegenspie, sein Bewusstsein für die Wahrheiten des Volkes und jenes der Wesenheiten öffnete …
Mit gutem Herzen, einem vermeintlichen Gaukler nebst Raben, einer beeinträchtigten Fee und einer verschmähten Prinzessin macht sich der Prinz auf, ein ehrenwerter König zu werden, ein Held und ein Ritter.

„The Witch the Curse and the King“ hat mich auf mehreren Ebenen überrascht, denn hinter dem märchenhaften Cover warten Humor, ein durchweg interessanter Plott, ein perfider Plan sowie ein Potpourri an unterschwelliger Gesellschaftskritik.
Bereits das Vorwort war originell gestaltet, der Prolog wirft Fragen auf, doch die aktuelle Geschichte beginnt, wie so oft, mit einer Brautschau. Leider blickt der Kronprinz von Derhns nicht nur ahnungslos auf sein Gefolge, sondern weiß auch nichts von Pakten mit den Hexenzirkeln. Zur gleichen Zeit wird das eiskalte Gemüt der Königin durch dunkle Visionen erschüttert, die hoffentlich ein waschechter Wahrsager als Alptraum abtun kann. Währenddessen wälzt sich der Rest der betuchten Gesellschaft blind in Wohlstand, ergötzt sich im Rausch des Elixiers an der grenzenlosen Ausbeutung von Minderheiten und Natur. Nur das einfache Volk bangt täglich: denn der mysteriöse Nebel, der Leben und Erinnerungen verschlingt, seit 50 Jahren wabert, zieht sich immer näher um das Königreich …

Fabio Narraris schuf mit seinen Worten ein bildliches Setting, zeichnete seine Figuren ausreichend und gab den Hauptakteuren individuelle Eigenschaften. Trotz teilweise saloppen Dialogen, amüsanten Formulierung, Witz und viel Charme hält der Autor eine altmodische, noble Atmosphäre, die einem Märchen würdig ist, aufrecht. Verschiedene Perspektiven führen uns durch die Geschichte, bannen uns in die Mitte des Geschehens, im Fokus stehen jedoch Nimari, die selbst Scharlatanen Gehör schenkt, um ihren prophetischen Träumen den Schrecken zu nehmen, eine gaukelnde, wahrsagende Hexe, seines Zeichens Schwerenöter, Rakel sowie der Auserwählte – schüchtern und unbeholfen – Prinz Anders. Um endlich als Königs gesehen zu werden, sich als solcher zu fühlen, geht dieser erst los, um eine Prophezeiung zu erfüllen und dann, um sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Doch kann er wirklich Land, Untertanen und sich selbst retten, indem er hinter das Mysterium des Nebels, der ungeniert das Reich verschlingt, gelangt?

Spaß, Spannung, eine oft beklemmende Stimmung, viel Tempo und Ereignis sowie etliche (Zauber-)Wesen und Charaktere füllen den Verlauf, der abwechslungsreich und kreativ, heiter wie auch düster inszeniert wurde. Zu keiner Zeit verlor ich das Interesse, befand mich mehrfach auf der Flucht oder in Gefahr, grübelte und schmunzelte. Hintergründe und Machenschaften werden geschickt aufgedröselt, bevor der Glitzerwald ein Netz, gesponnen aus Hass und Intrigen, offenbart.
Besonders angetan haben mich die Details, die tierischen- und fantastischen Sidekicks wie auch die Aktualität, die Narraris unaufdringlich, aber präsent einfließen lässt: Kritik an dem Mensch, der seinen Lebensraum bewusst zerstört, mit grenzenloser Überheblichkeit unterlegene Spezies zur Sklaverei verdammt, die Ausrottung von Natur und Tier besingt …
Abgesehen von der stimmigen Gesamtheit dieses märchenhaften Fantasy-Romans, sind die tiefer liegenden, gedankenvoll gestreuten, echten Botschaften für mich ein hervorragender Grund, eine Empfehlung für „The Witch the Curse and the King“ auszusprechen!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Besser als Band eins!

Never Be My Enemy (Never Be 2)
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♡𝑮𝒊𝒃 𝒎𝒊𝒓 𝒆𝒕𝒘𝒂𝒔, 𝒃𝒊𝒔 𝒘𝒊𝒓 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒏𝒅.♡


𝐍𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐛𝐞 𝐦𝐲 𝐃𝐚𝐭𝐞 … war noch besser als Band 1 und bringt alles mit, was eine gute Geschichte ausmacht: Humor, Spannung und Geheimnisse, Intrigen und Romantik, Spice ...

♡𝑮𝒊𝒃 𝒎𝒊𝒓 𝒆𝒕𝒘𝒂𝒔, 𝒃𝒊𝒔 𝒘𝒊𝒓 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒏𝒅.♡


𝐍𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐛𝐞 𝐦𝐲 𝐃𝐚𝐭𝐞 … war noch besser als Band 1 und bringt alles mit, was eine gute Geschichte ausmacht: Humor, Spannung und Geheimnisse, Intrigen und Romantik, Spice und Drama, pure Emotionen, die nah gingen.

Jasper Anderson weckte bereits in „Never be my Date“ mein Interesse, seine Intentionen, einen Doppelgänger auf das Waterbury Colleges zu schicken, kommen nun nach und nach ans Licht. Sein Wunsch nach Gerechtigkeit und Rache benötigt neben kleinlicher Planung auch Intelligenz und Skrupellosigkeit – perfide hat er seine Strategie umgesetzt, Bauernopfer gefordert, keine Pausen gemacht. Doch dass er sein Herz verlieren, Freundschaften schließen könnte, daran hat er nicht gedacht, nicht geglaubt.

@kate.corell.books konzipierte einen Rachefeldzug, der am Ende keine Lücken offen lässt, Gründe, die nachvollziehbar sind und Charaktere, die zu Herzen gehen. Abgesehen von Jasper, dessen persönliche Geschichte tief bewegt und für schockierende Offenbarungen sorgt, sind auch Aspen & Cameron – das Pärchen aus dem Auftakt der #NewAdult Reihe – sowie zahlreiche andere Nebenfiguren präsent und ausreichend in die Handlung eingebunden.
„Never be my Enemy“ wird jedoch hauptsächlich von Abbie Westing ergänzt: die junge Frau vollzieht im Verlauf, der keine Zeit für Langeweile lässt, jedoch mit Abwechslung glänzt, eine deutliche Entwicklung. Behauptet sich, stet für sich, ihre Wünsche und Ziele ein, ohne ihre Selbstlosigkeit und Wärme zu verlieren. Ich fand die Dynamik zwischen ihr und Jasper stark, prickelnd und amüsant, wie auch die Dialoge und Gedanken. Spicy-Moments waren locker und authentisch integriert, die Handlungsorte vorstellbar und die gehobenen Kreise, in der sich die Studenten bewegen, gerieten nie in Vergessenheit.
In Band 2 der „Never be“-Trilogie warten Freundschaften, tiefgehende Aussagen, dramatische Augenblicke, die Gänsehaut verursachen, und eine Liebe, die zur falschen Zeit für Funken sorgt …

♡Dabei kannst du mir nicht helfen. Weil Liebe nicht das Heilmittel für einen kranken Geist ist.♡

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Drachenstarker Auftakt mit Tiefgang.

Wings of Fire 1
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Kinder- und Jugendbücher sowie Drachen-Storys gehen bei mir immer und wenn ich dann noch eine Kombination aus beiden entdecke — 🔥 frei.


𝐖𝐢𝐧𝐠𝐬 𝐨𝐟 𝐅𝐢𝐫𝐞 hebt sich allein schon dadurch von anderen ...

Kinder- und Jugendbücher sowie Drachen-Storys gehen bei mir immer und wenn ich dann noch eine Kombination aus beiden entdecke — 🔥 frei.


𝐖𝐢𝐧𝐠𝐬 𝐨𝐟 𝐅𝐢𝐫𝐞 hebt sich allein schon dadurch von anderen bekannten Geschichten, die mit diesen erhabenen Geschöpfen gespickt sind, ab, weil Tui T. Sutherland’s Reihe (großteils) ohne Menschen auskommt und von den Drachen erzählt wird. Genau genommen verfolgen wir das Geschehen aus Clays Sicht – einer der fünf Drachlinge, die, laut Prophezeiung, den Krieg, den Pyrrhia spaltet und schon zu lange Opfer fordert, beenden soll.
Von einer Friedensbewegung versteckt, erzogen von drei rauen ErzieherInnen, wuchsen die Jungen unterirdisch auf, doch nach sechs Jahren wollen die

Drachen mehr. Mehr sein, als Gefangene, deren einziger Zweck es ist, eine Welt zu retten, von der sie nichts wissen. …

Sutherland schuf mit den auserkorenen Drachlingen einen bunten Mix, jedeR ist für sich – äußerlich sowie innerlich – besonders und weist individuelle Eigenschaften auf. Diese Vielfalt deckt sich hervorragend mit den tieferen Botschaften, die im Verlauf aufblitzen: Freundschaft, Loyalität und Zusammenhalt werden großgeschrieben, der Wunsch nach Freiheit, Frieden sowie Selbstbestimmung ist durchweg spürbar, genau wie der Wille, sich gegen Vorurteile durchzusetzen, gegen Erwartungen und auch gegen wirre Weissagungen.

Das Setting sowie die Wesen kamen lebendig und detailreich zur Geltung, das

Abenteuer wurde, nach einem ruhigen, dennoch interessanten Einstieg, abwechslungsreich inszeniert, Gefahren, Hürden und Überraschungen halten sich mit Kampf und den verschiedensten Gefühlen die Waage. Stimmungsvoll, wankend zwischen Aufregung, Angst und Unbehagen, Hoffnung und Mut, geht die Handlung, in der sich für die Fünf einiges verändert, sie sich entwickeln, voran.

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Wir treffen auf weitere Figuren, die entweder tödlich oder hilfreich, alle aber unberechenbar sind. Hintergründe und Informationen über die Drachen, den Krieg und die Welt finden sich reichlich, unterstützt durch erklärende Zeichnungen, sodass die herrschenden Gegebenheiten verstanden werden können.
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Stilistisch ist „Wings of Fire“, im Vergleich zu anderen Büchern für Kinder ab 10 Jahren, eine anspruchsvolle, jedoch nicht minder liebevoll aufgemachte Lektüre, teilweise ernster und brutaler, jedoch charmant und fließend zu lesen.
Obgleich das Ende einen neuen Weg weist, ist es der dramatische, unerwartete Epilog, der die Lust auf die folgenden Teile mächtig anfacht.
Übrigens: Neben all den rasanten Ereignissen, kam ich nicht umhin, mir hin und wieder ein Schmunzeln zu verkneifen, denn einige Dialoge und Gedanken sind zuckersüß und passend für junge Drachen, die unbeholfen in die Fremde treten …

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