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Veröffentlicht am 29.11.2024

Guter Roman mit wichtiger Botschaft.

When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
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Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.

Wenn ihr euch ...


Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.

Wenn ihr euch den Klappentext anschaut, wisst ihr bereits, wie die Ausgangslage aussieht und in welcher Situation wir uns befinden.

Kelly Barnhill führt uns in eine Welt, die unserer sehr ähnlich ist, geschmückt mit einer cozy Atmosphäre und dem typisch-amerikanischen Charme.
Nur, dass sich 1955 zahlreiche Frauen in Drachen verwandelten, jene zurückließen, denen keine Schuppen und Flügel wuchsen und aufbegehrten. Das System in Flammen aufgehen lassen, ihre Wut herausbrüllen wollten. Oder mussten?
Alex Green wächst in dem „danach“ auf, hat, wie andere auch, unzählige Fragen, doch das Thema ist tabu. Jedoch sind die Veränderungen in der Gesellschaft, die verhärteten Fronten seit diesem Ereignis unübersehbar. Und die Welt? Die hat nicht gelernt, versucht weiterhin, das weibliche Geschlecht kleinzuhalten, ungebildet, still, hörig …

Das hier gezeichnete patriarchalische System entstand leider nicht aus der Fiktion, daher war ich sehr gespannter auf die Hintergründe der Wandlung, auf die „heutige“ Entwicklung von Green und ihren Geschlechtsgenossinnen sowie die kommenden Ereignisse.
Auf intelligente und einprägsame Art zeigt die Autorin, wie eine Welt aussehen könnte, in denen Frauen die Macht, das Ansehen hätten. Zeigt gleichermaßen, in welchen Belangen – unterschwellig, zart – diese noch immer Unterdrückung, Bevormundung und Vorurteilen ausgesetzt sind. „When Women's were Dragons“ wurde klar und einfühlsam geschrieben, die Wichtigkeit und die Komplexität, die dem Geschehen inne liegen, kommen deutlich zur Geltung. Bringen etwas zum Klingen, lösen Emotionen ob der Ungerechtigkeit aus. Zusätzlich regt Barnhill zum Nachdenken an, lässt die Leserschaft in sich gehen, während sie von dem nie endenden Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichheit des weiblichen Geschlechts spricht.
Aber – mir fehlte es an dem gewissen Mehr. Versteht mich nicht falsch: Thema und Botschaft sind relevant, sind gut. Die ersten Kapitel drehen sich, wie im gesamten Verlauf die Gedanken, rege im Kreis. Statt Zorn und Aufbegehren bleibt der Ton oft leise. Es fehlte an Spannung, Vorankommen, Kraft und – wenn schon mit echten Fantasy-Elementen gespielt wird – an einer schlüssigen und bis zum Ende durchdachten Ausarbeitung.

Ein interessanter Roman mit ungemein wichtiger Botschaft, starken Themen, denen es öfter an Kraft fehlte.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Kurzweilige, spannende Unterhaltung.

Das Kalendermädchen
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Mit „𝐃𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫𝐦𝐚𝐞𝐝𝐜𝐡𝐞𝐧“ schrieb #SebastianFitzek einen spannenden Psychothriller, der nicht nur mit seiner düsteren Stimmung und der auslösenden Beklemmung hervorragend in die Weihnachtszeit passt. ...


Mit „𝐃𝐚𝐬 𝐊𝐚𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫𝐦𝐚𝐞𝐝𝐜𝐡𝐞𝐧“ schrieb #SebastianFitzek einen spannenden Psychothriller, der nicht nur mit seiner düsteren Stimmung und der auslösenden Beklemmung hervorragend in die Weihnachtszeit passt.

Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen sowie aus wechselnden Perspektiven. Dieser Umstand hält die LeserInnen dazu an, das Geschehen mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, um nichts zu verpassen. Zugleich erwachen durch diesen Aufbau eigene Vorahnungen – ich kam jedenfalls nicht umhin, Mutmaßungen anzustellen, mich in dem undurchdringlichen Netz, welches der Autor gekonnt sponn, zu verlieren.

Im Vergleich zu anderen deutschen, hochgelobten Autoren von Thrill & Crime finde ich den Stil von Fitzek wirklich gut. Zu keiner Zeit entsteht der Eindruck von Monotonie oder „einfach so runtergeschrieben“. Worte wurden ebenso bedacht gewählt, wie Twists präzise platziert.
Obgleich die Erzählweise eine gewisse Distanz aufrechterhält, unabhängig der Perspektive, schwingt neben entsprechenden Emotionen, Verzweiflung und nagender Angst auch Wahnsinn mit. Die Abgeklärtheit eines Psychopathen.
Die kreierte, stets bedrohliche Atmosphäre samt der Ungewissheit sorgen für eigenes Unbehagen abseits der Buchseiten. Vor allem Almas Situation, Olivias Hoffnung und die Einblicke in die Vergangenheit lassen mitfühlen und schaffen es, zu berühren.

Wenn die Storyline auch stellenweise konstruiert, einige „Zufälle“ mindestens too much waren, im Gesamten die Glaubwürdigkeit fehlte; die psychische Betrachtung der „Täter“ und der Strang um das „Kalendermädchen“ sicher noch mehr Gänsehautmomente bereitgehalten hätten, fesselte mich dieser Thriller mit seinen Schockern und Offenbarungen so, dass ich keine 24 Stunden brauchte, um das neuste Fitzek-Werk zu beenden.

Außerdem werden mMn auch einige wichtige Punkte thematisiert: sei es Adoption, Stammzellenspende, religiöser Fanatismus oder das Verhalten von Opfern und die (fehlenden) Reaktionen der Gesellschaft auf „unglaubliche“ Taten. 
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Veröffentlicht am 25.11.2024

Ich hab es geliebt.

My Dark Romeo
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Welches Buch war euer letztes Highlight?

Ich sags mal so … Ich hatte schon länger keine wieauchimmergeartete Romance mehr in der Hand, die mich aus unerklärlichen Gründen derart mitgerissen und unterhalten ...

Welches Buch war euer letztes Highlight?

Ich sags mal so … Ich hatte schon länger keine wieauchimmergeartete Romance mehr in der Hand, die mich aus unerklärlichen Gründen derart mitgerissen und unterhalten hat wie 𝐌𝐲 𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐑𝐨𝐦𝐞𝐨.

Ja, die Ehe von Dallas Townsend und Romeo Costa basiert auf einem perfiden Plan und Zwang, ist im Gesamten eher ungesund und beide sind durch und durch Redflags. Auch einige Inhalte sind sensibler Natur und Themen kontrovers. Da hätten wir eine patriarchische, gelangweilte, noble Gesellschaftsschicht, Trauma, geboren in einer grausamen Kindheit und aus Verlust, zahlreiche Probleme – angefangen beim Vertrauen bis hin zu Aggressionen und der Impulskontrolle –, Rache(gelüste), destruktive Verhaltensweisen, Manipulation, Erpressung, Untreue, Romeos Macht innerhalb der und Ansicht über die Waffenlobby, Dallas' verschwenderisches, provozierendes Verhalten, beleidigende Wortgefechte usw. Die Liste ist lang.
Nichtsdestotrotz konnte ich mich dem Sog, der der Geschichte von L.J. Shen und Parker S. Huntington inneliegt, nicht verwehren. Denn ich hab den Humor gefeiert: die (harmlos ausgedrückt:) „Sticheleien“ zwischen Shortbread und ihrem Mann, die (übertrieben gesagt:) „Unterhaltungen“ zwischen Romeo und seinen Freunden. Der Sarkasmus, die ironischen Monologe, etliche der skurrilen – und dramatisch inszenierten – Situationen, von denen Dallas' Unerfahrenheit, ihre Neugier und Rebellion häufig ein Bestandteil waren.
Dieses Buch machte einfach Spaß.
Sowohl die Hauptakteure einzeln kennenzulernen, hinter ihre Fassade zu dringen, ihre wahren Intentionen und den Ursprung von Wünschen und speziellen Wesenszügen herauszufinden als auch die zwischenmenschliche Entwicklung zu verfolgen. Und was gab es hier für still schwelende Konflikte, die sich in explosive Konfrontationen wandelten, verletzende Unterhaltungen, scheinbar unüberwindbare Krater und Hass. Bis hin zu süßen Momenten und dem Erblühen unerwarteter Zuneigung. Aber selbst in den Augenblicken, als die weiße Fahne über der Ehe schwankte, verblasste die Frage, wo der Haken ist, nicht, scheint doch keiner der beiden wahrlich gewillt, sich in dieser Zweckgemeinschaft einfinden, sich aufrichtig miteinander arrangieren zu wollen.
Im Verlauf finden sich immer wieder ausreichend Informationen, die dem einen oder anderen Charakterzug und Reaktionen Tiefe verleihen und helfen, zu verstehen – abseits von richtig und falsch. All der Schmerz, der in diesem Roman zu finden ist, ist spürbar, so manch Eingeständnis, so manch Wahrheit tun weh, die Abgründe unendlich schwarz.
Pure Emotionen, bittere Verzweiflung, Hoffnung kamen in „My Dark Romeo“ definitiv nicht zu kurz.

»𝗗𝘂 𝗯𝗶𝘀𝘁 𝗺𝗲𝗶𝗻 𝗹𝗶𝗲𝗯𝘀𝘁𝗲𝗿 𝗣𝗹𝗼𝘁 𝗧𝘄𝗶𝘀𝘁.«

Erzählt wird in einem echten, direkten, oft trockenen Tonfall aus wechselnder Perspektive. Romeo. Der pragmatische, milliardenschwere Workaholic strebt den CEO-Posten jener Firma an, die seit Generationen in Familienbesitz ist. Was ihm im Weg steht, ist er bereit, aus dem Weg zu räumen. Und als er von Dallas' Existenz und ihrer Unschuld Wind bekommt, sieht er die Chance, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Bereitwillig nimmt er in Kauf, ihr Leben zu zerstören, lässt nichts unversucht, sie zu brechen – Hauptsache er geht siegreich aus seinem persönlichen Rachefeldzug hervor. Tja, nur dass seine Angetraute keine devote, handzahme Prinzessin ist, die nichts im Kopf hat und stillschweigend erträgt, solange sie eine Black Card besitzt … „Shortbread“ verfolgt eigene Ambitionen, ist provokant, liebt Bücher und Essen gleichermaßen, hasst es, sich zu langweilen, eingesperrt zu sein und vor allem: keine Wahl zu haben. Binnen weniger Tage bringt sie nicht nur Chaos in Romeos klinisch sauberes Haus, sondern in jeden einzigen Teil seines Lebens. Und richtet sich ganz nebenbei auch mit Vehemenz und Feuer einen Platz in seinem eiskalten Herzen ein.
Hass und Leidenschaft liegen manchmal so nah beieinander, ein Funke, und alles explodiert.

Auf gewisse Weise war diese Romance sehr berührend, kommt mit unerwarteten Wendungen, Sarkasmus und Spannung um die Ecke, hält romantische, dramatische und innige Momente sowie ziemlich trashige bereit. Die Spicy-Szenen waren anschaulich, manches Mal vielleicht übertrieben – absolut passend für die beiden –, hart und heiß. Bitte mehr davon. Außerdem bringen die Autorinnen einige interessante Gedanken und Themen ein, die selten aufgegriffen werden. Romeo & Dallas sind unberechenbar und durchlaufen im Verlauf eine deutliche Entwicklung, wenn sie ihre Eigenheiten auch nicht ablegen. Die Nebenfiguren, allen voran Hettie, Frankie, Zach und Oliver, fand ich absolut cool und genauso unterhaltsam wie die Protagonisten. Obgleich ich mich des Gefühls nicht verwehren konnte, dass manche Sätze – wahrscheinlich der Übersetzung geschuldet – nicht zu 100 % rund sind, las sich die Story wirklich gut und rasant, sodass ich schon jetzt auf den nächsten Roman von Shen & Huntington hinfiebere.

„My Dark Romeo“: intensiv, leidenschaftlich und – moralisch verwerflich.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Typische Mafia-Romance.

The Sweetest Oblivion
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Angepriesen als Dark-Mafia-Romance mit Altersempfehlung, wollte ich „The Sweetest Oblivion“ unbedingt lesen – nun ja ...

Elena Abelli, die Tochter eines berüchtigten Mafiosos, soll heiraten. Nur nicht ...

Angepriesen als Dark-Mafia-Romance mit Altersempfehlung, wollte ich „The Sweetest Oblivion“ unbedingt lesen – nun ja ...

Elena Abelli, die Tochter eines berüchtigten Mafiosos, soll heiraten. Nur nicht den Mann, den sie will. Denn der ist ihrer Schwester versprochen. Dabei verzehrt sich auch Nicolas Russo nach der »süßen Abelli«. Doch sich gegen die bereits arrangierte Ehe wehren, könnte Fehden und Skandale ungeahnten Ausmaßes nach sich ziehen … Was bist du bereit für die Liebe zu tun?

Erzählt wird aus wechselnder Perspektive.
Elena, mehr als die „gute, hörige Tochter“, enthüllt im Verlauf ihre wahren Sehnsüchte und Wünsche, zeigt interessante Facetten. Hin- und hergerissen zwischen den Pflichten und Erwartungen, geschürt durch ihre Position innerhalb des Familiengeschäfts, und ihren eigenen, versteckten Gefühlen, war es oft spannend, ihre Reaktionen zu verfolgen. War es leicht, mit ihr mitzufühlen.
Auch Nicolas wirkte durch das Eintauchen in sein Innerstes nahbar, dominant und gefährlich. Vor allem im ersten Teil sorgte das „umeinander herumschleichen“ für Knistern. Danielle Lori schafft es, die Anziehung zwischen den beiden so echt und intensiv darzustellen, dass auch die LeserInnen nicht umhinkommen, die Verzweiflung zu spüren.

Hätte die Situation, eine untersagte Liebe in diesem Metier, zwischen Rivalitäten, entstehen zu lassen, für eine spannende Ausgangslage sorgen können, wirkte dieser Teil hier ebenso abgeschwächt, wie die Dark-Romance selbst. Obgleich die „Mafia-Welt“ nur bedingt zur Geltung kam, einiges im Unklaren bleibt, war die Atmosphäre dunkel und schwer, von Vorsicht und unterschwelliger Bedrohung durchtränkt.
Wartet zwischen den Seiten das eine oder andere Klischee sowie Vorhersehbarkeit, die es nicht zulässt, von Entwicklungen oder Verlauf überrascht zu werden, ist „The Sweetest Oblivion“ dennoch eine kurzweilige Story für alle, die New-Adult mit Dark-Charakter mögen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Solider Mittelteil, der am Ende Lust auf Band drei macht.

Empire of Sins and Souls 2 - Das gestohlene Herz
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Als Geist Zurück in der Welt der Sterblichen begibt sich Zoé Durand auf die Suche nach einem gestohlenen Relikt – welches ihr das echte Leben erkauft. Doch nicht nur sitzt ihr die Zeit im Nacken, auch ...

Als Geist Zurück in der Welt der Sterblichen begibt sich Zoé Durand auf die Suche nach einem gestohlenen Relikt – welches ihr das echte Leben erkauft. Doch nicht nur sitzt ihr die Zeit im Nacken, auch ein unbekannter Feind. Und gerade Prinz Kaspar scheint die einzige Chance zu sein, den „Église des Saints“ zu entgehen.
Aber inwieweit kann sie dem Todfeind von Alexei vertrauen? Wie weit mit ihm gehen, ohne den Grafen zu verraten? Und was, wenn ihr Herz längst weiß, wo es hingehört?

„Das gestohlene Herz“ ist im Plot meiner Meinung nach schwächer als der Auftakt, da der Fokus nun vermehrt auf dem Romantasy-Aspekt und dem entstehenden Gefühlswirrwarr liegt, was das Tempo im Gesamten selbst durch ereignisreiche Kapitel, Flucht und Verfolgung drosselt.
Der Xathyr-Prinz und Durand kommen sich stetig näher, lernen sich, ihre Abgründe kennen, müssen zusammenarbeiten, um das letzte Relikt vor Ablauf der Zeit zu finden – bevor sich der Weg zurück in den Vorhof der Hölle verschließt.
Dass der Verbannte unerwartet Verletzlichkeit, Verständnis zeigt, macht es schwer – für uns und die Protagonistin –, jenes Monster in ihm zu sehen, welches Alexei zeichnete.
Trotz hervorbrechender Konflikte und Unsicherheiten, eigenen Zielen und leeren Versprechungen funkt es – die Anziehung zwischen den beiden, ihr gegenseitiges Verlangen, ist spürbar und entlädt sich in verruchten, expliziten Momenten. Die einstige Hure ist hin- und hergerissen, weiß schon bald nicht mehr, was sie, wem sie sich hingeben will, wem sie Glauben schenken kann. Dabei ist der Graf da, auch in der Welt der Sterblichen, außerhalb von Xanthia…

Beril Kehribars Stil ist wieder bildlich und detailreich, dem Geschehen angemessen. Die Storyline samt Setting wurde vorstellbar ausgearbeitet, wenn auch (neue) Gegebenheiten samt Erläuterungen ein wenig zu kurz kommen, da sich die Autorin vornehmlich auf Kas und Zoé konzentriert. Dafür ist die Atmosphäre weiterhin durchtränkt von Dunkelheit, Argwohn und dem Schrecken der Erinnerungen. Von Sünden und Tod.
Hauptsächlich verfolgen wir die Ereignisse durch Zoé, doch wie bereits in „Das verratene Herz“ finden sich auch Kapitel aus der Sicht der beiden Männer. Die in die Irre führen, Wahnsinn zeigen.
Nur Bruchstücke aus dem Reich von Alexei dringen zu uns durch, nur eine Ahnung über die individuellen Beweggründe und Intentionen von Prinz und Graf. Kehribar versteht es, die Blicke ihrer Leserschaft unstet umherwandern zu lassen, das Misstrauen auf sie zu übertragen und zum Mitfiebern zu animieren.

„Empire of Sins and Souls“ basiert auf einer interessanten Idee und ich bin gespannt, wie das Dasein von Durand im Finale verläuft oder endet, welche Entscheidungen getroffen werden. Denn in den letzten 25-30 % steigt die Spannung kontinuierlich an, Wahrheiten werden enthüllt, die nicht nur Zoé tief treffen und alles ändern. Offenbarungen, die von Verrat sprechen, Wut schüren, Bestürzung. Es warten Entwicklungen, Unumkehrbare, bis „Das gestohlene Herz“ mit Blut, Rachedurst und einem Cliffhanger endet.

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