Guter Roman mit wichtiger Botschaft.
When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.
Wenn ihr euch ...
Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.
Wenn ihr euch den Klappentext anschaut, wisst ihr bereits, wie die Ausgangslage aussieht und in welcher Situation wir uns befinden.
Kelly Barnhill führt uns in eine Welt, die unserer sehr ähnlich ist, geschmückt mit einer cozy Atmosphäre und dem typisch-amerikanischen Charme.
Nur, dass sich 1955 zahlreiche Frauen in Drachen verwandelten, jene zurückließen, denen keine Schuppen und Flügel wuchsen und aufbegehrten. Das System in Flammen aufgehen lassen, ihre Wut herausbrüllen wollten. Oder mussten?
Alex Green wächst in dem „danach“ auf, hat, wie andere auch, unzählige Fragen, doch das Thema ist tabu. Jedoch sind die Veränderungen in der Gesellschaft, die verhärteten Fronten seit diesem Ereignis unübersehbar. Und die Welt? Die hat nicht gelernt, versucht weiterhin, das weibliche Geschlecht kleinzuhalten, ungebildet, still, hörig …
Das hier gezeichnete patriarchalische System entstand leider nicht aus der Fiktion, daher war ich sehr gespannter auf die Hintergründe der Wandlung, auf die „heutige“ Entwicklung von Green und ihren Geschlechtsgenossinnen sowie die kommenden Ereignisse.
Auf intelligente und einprägsame Art zeigt die Autorin, wie eine Welt aussehen könnte, in denen Frauen die Macht, das Ansehen hätten. Zeigt gleichermaßen, in welchen Belangen – unterschwellig, zart – diese noch immer Unterdrückung, Bevormundung und Vorurteilen ausgesetzt sind. „When Women's were Dragons“ wurde klar und einfühlsam geschrieben, die Wichtigkeit und die Komplexität, die dem Geschehen inne liegen, kommen deutlich zur Geltung. Bringen etwas zum Klingen, lösen Emotionen ob der Ungerechtigkeit aus. Zusätzlich regt Barnhill zum Nachdenken an, lässt die Leserschaft in sich gehen, während sie von dem nie endenden Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichheit des weiblichen Geschlechts spricht.
Aber – mir fehlte es an dem gewissen Mehr. Versteht mich nicht falsch: Thema und Botschaft sind relevant, sind gut. Die ersten Kapitel drehen sich, wie im gesamten Verlauf die Gedanken, rege im Kreis. Statt Zorn und Aufbegehren bleibt der Ton oft leise. Es fehlte an Spannung, Vorankommen, Kraft und – wenn schon mit echten Fantasy-Elementen gespielt wird – an einer schlüssigen und bis zum Ende durchdachten Ausarbeitung.
Ein interessanter Roman mit ungemein wichtiger Botschaft, starken Themen, denen es öfter an Kraft fehlte.