Cover-Bild When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Cross Cult Entertainment
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 04.11.2024
  • ISBN: 9783986666491
Kelly Barnhill

When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen

Isabelle Gore (Übersetzer)

Eine feurige feministische Fantasy-Geschichte, die im Amerika der 1950er Jahre spielt, wo sich Tausende von Frauen spontan in Drachen verwandelt haben und die Vorstellungen vom Platz der Frau in der Welt sprengen. Perfekt für Fans von "The Handmaid's Tale – Der Report der Magd", "Vox" und "Die Gabe".

Alex Green ist ein junges Mädchen in einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, mit Ausnahme eines bahnbrechenden Ereignisses: der Massenverwandlung von 1955, als Hunderttausende von gewöhnlichen Frauen und Müttern Flügel, Schuppen und Krallen entwickelten, eine Spur der feurigen Zerstörung hinterließen und sich in die Lüfte erhoben. War das ihre Entscheidung? Was wird aus denen, die zurückbleiben? Warum hat sich Alex' geliebte Tante Marla verwandelt, ihre Mutter aber nicht? Alex weiß es nicht. Es ist tabu, darüber zu sprechen.
Zum Schweigen gezwungen, muss sich Alex dennoch mit den Folgen dieses erstaunlichen Ereignisses auseinandersetzen: eine Mutter, die sie mehr denn je beschützt, ein abwesender Vater, die beunruhigende Behauptung, dass ihre Tante nie existiert hat, und die Beobachtung, dass ihre geliebte Cousine Bea auf gefährliche Weise von dem Verbotenen besessen ist.

Dieser zeitgemäße und zeitlose Roman der preisgekrönten Autorin Kelly Barnhill entlarvt eine Welt, die Mädchen und Frauen klein halten will – ihr Leben und ihre Perspektiven – und erforscht, was passiert, wenn sie sich dennoch erheben – massenhaft – und den Raum einnehmen, der ihnen zusteht.

Kirkus Reviews nannte "When Women Were Dragons" eines der besten Science-Fiction- und Fantasy-Bücher des Jahres 2022.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2024

Sprachgewaltig und so wichtig

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“[Y]ou did not raise me to be an angry woman, [...] I was never allowed to be angry, was I? [...] Until, at last, I learned to stop denying myself.” (3)

When Women Were Dragons von Kelly Barnhill ...

“[Y]ou did not raise me to be an angry woman, [...] I was never allowed to be angry, was I? [...] Until, at last, I learned to stop denying myself.” (3)

When Women Were Dragons von Kelly Barnhill hat mich absolut überwältigt. Selten habe ich so viele zitierwürdige Stellen in einem Buch markiert oder einfach nur "Yes!" an den Rand geschrieben, weil die Sätze der Autorin so wunderschön, so treffend, so relevant sind.

Darum geht's:
In den 1950ern kommt es in den USA zu einem Phänomen, das als “dragoning” bezeichnet wird: immer mehr Frauen verwandeln sich scheinbar ohne ersichtlichen Grund in Drachen, verlassen ihre Familien und nutzen die neu gewonnenen Fähigkeiten, um Gebäude oder auch Ehemänner in Brand zu setzen. Die Geschehnisse werden von der Gesellschaft zunächst geleugnet und später öffentlich verurteilt.

Viel mehr kann ich dazu gar nicht schreiben, ohne wichtige Elemente der Geschichte zu verraten. Nur so viel: es ist ein Buch über das kreative Potenzial von Frauen, die sich gegen den patriarchalen Mythos auflehnen, aufgrund ihrer weiblichen Körper minderwertig zu sein. Es ist ein Buch, das zeigt, welche produktive Kraft entfesselt werden kann, wenn wir unserer Freude und unserer Wut freien Lauf lassen können, ohne dabei in Kategorien wie “zu kindlich” oder “nicht ladylike” gesteckt zu werden. Es ist auch ein Buch, das ganz klar deutlich macht, dass Feminismus eben nicht bedeutet, Verhalten, das mit traditionellen Geschlechterrollen assoziiert wird, aus Prinzip zu verurteilen - vielmehr geht es darum, eine echte Wahl zu haben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und nicht zuletzt ist es ein Buch über Mutterschaft, Freundschaft und den Zusammenhalt unter Frauen, und das daraus resultierende schöpferische Potenzial.

Was mir neben der Geschichte besonders gefallen hat, war die lyrische, malerische Sprache, bei der jedes Wort mit Bedacht gewählt wurde. Ich hoffe sehr, dass das bei der deutschen Übersetzung nicht zu sehr verloren geht. Allen, die gerne auf Englisch lesen, empfehle ich das Original, aber auch die deutsche Ausgabe ist lesenswert.

Und damit diese Rezension eine runde Sache wird, lasse ich euch zum Schluss eine Frage da, die sich wunderbar auf den Anfang bezieht und die wir uns viel öfter stellen sollten: “Who benefits, my dear, when you force yourself to not feel angry?” (208)



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Veröffentlicht am 11.11.2024

Unterdrückte Frauen zu Drachen entfesselt

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Das Cover und die Gestaltung des Buches ist einfach genial - vor allem das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, mich auf das Buch zu bewerben. Die Geschichte um Alex und ihre Familie behandelt ...

Das Cover und die Gestaltung des Buches ist einfach genial - vor allem das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, mich auf das Buch zu bewerben. Die Geschichte um Alex und ihre Familie behandelt ein interessantes Thema: Auf verschiedene Arten unterdrückte Frauen verwandeln sich plötzlich zu Drachen und verschwinden. Alex versucht zu ergründen, wie das sein kann und was die Ursache dafür ist. Beim Lesen dieses Buches wurde ich zum einen vom sehr kurzweiligen Schreibstil und der tollen deutschen Übersetzung mitgerissen. Zum anderen von der Thematik, was wäre wenn... Was wäre wenn Frauen sich plötzlich erheben könnten und endlich die Gerechtigkeit wiederherstellen könnten, das Unrecht, das ihnen im Lauf der Geschichte zuteil wurde, umzukehren? Der Anfang riss mich mit, der Mittelteil zog sich etwas in die Länge und der Schluss war sehr interessant und nachdenklich. Alex hat mir in der Rolle der Protagonistin sehr gut gefallen. Man spürte deutlich ihre Zerrissenheit über der Sache mit den Drachen, über die nie gesprochen wird. Das Buch ist für alle interssant, die einmal etwas komplett anderes suchen. "When Women Were Dragons" ist ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht, auf das man sich jedoch auch einlassen muss. Doch wenn man sich ihm überlässt, reißt es einen mit wie ein feuerspeiender Drache.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Eine Hymne an die weibliche Selbstermächtigung

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When Women Were Dragons von Kelly Barnhill entführt uns in eine alternative Realität, die so vielschichtig wie fesselnd ist. Im Zentrum steht Alex Green, ein junges Mädchen, das in einer scheinbar vertrauten ...

When Women Were Dragons von Kelly Barnhill entführt uns in eine alternative Realität, die so vielschichtig wie fesselnd ist. Im Zentrum steht Alex Green, ein junges Mädchen, das in einer scheinbar vertrauten Welt lebt – mit einer Ausnahme: das Jahr 1955 brachte eine unvergleichliche Transformation mit sich, als Hunderttausende Frauen buchstäblich zu Drachen wurden. Diese Massenverwandlung ist geheimnisumwoben, und Alex findet sich in einer Gesellschaft wieder, die das Ereignis totschweigt.

Barnhill verwebt meisterhaft das Fantastische mit tiefen, gesellschaftskritischen Fragen und Feminismus. Alex’ Reise ist geprägt von den Spuren, die die Verwandlung ihrer Tante Marla hinterlassen hat, während ihre Mutter – wie viele andere Frauen – sich nicht verwandelte. Fragen der Identität und des Schweigens, der Entscheidung und der Rebellion sind überall präsent. Alex kämpft mit einer schützenden Mutter, einem abwesenden Vater und einem systematischen Vertuschen ihrer Tante. Ihre Cousine Bea ist der verbotenen Wahrheit auf unheilvolle Weise verfallen, was Alex in eine gefährliche, spannende Auseinandersetzung mit der Geschichte und den eigenen Wurzeln bringt.

Die Sprache ist eindrucksvoll, lyrisch und voller Kraft – sie zieht uns tief hinein in die Psyche der Charaktere und das komplexe Universum der Geschichte. When Women Were Dragons ist sowohl gesellschaftlich relevant als auch magisch: eine Hymne an die weibliche Selbstermächtigung, verpackt in ein fantasievolles und berührendes Werk, das lange nachhallt. Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle, die starke, einzigartige Geschichten lieben.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Guter Roman mit wichtiger Botschaft.

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Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.

Wenn ihr euch ...


Auf „When Women Were Dragons“ habe ich so lange hingefiebert – nicht nur, weil ich ein großer Drachenfan bin, sondern auch eine begeisterte Leserin von feministischen, zeitgemäßen Romanen.

Wenn ihr euch den Klappentext anschaut, wisst ihr bereits, wie die Ausgangslage aussieht und in welcher Situation wir uns befinden.

Kelly Barnhill führt uns in eine Welt, die unserer sehr ähnlich ist, geschmückt mit einer cozy Atmosphäre und dem typisch-amerikanischen Charme.
Nur, dass sich 1955 zahlreiche Frauen in Drachen verwandelten, jene zurückließen, denen keine Schuppen und Flügel wuchsen und aufbegehrten. Das System in Flammen aufgehen lassen, ihre Wut herausbrüllen wollten. Oder mussten?
Alex Green wächst in dem „danach“ auf, hat, wie andere auch, unzählige Fragen, doch das Thema ist tabu. Jedoch sind die Veränderungen in der Gesellschaft, die verhärteten Fronten seit diesem Ereignis unübersehbar. Und die Welt? Die hat nicht gelernt, versucht weiterhin, das weibliche Geschlecht kleinzuhalten, ungebildet, still, hörig …

Das hier gezeichnete patriarchalische System entstand leider nicht aus der Fiktion, daher war ich sehr gespannter auf die Hintergründe der Wandlung, auf die „heutige“ Entwicklung von Green und ihren Geschlechtsgenossinnen sowie die kommenden Ereignisse.
Auf intelligente und einprägsame Art zeigt die Autorin, wie eine Welt aussehen könnte, in denen Frauen die Macht, das Ansehen hätten. Zeigt gleichermaßen, in welchen Belangen – unterschwellig, zart – diese noch immer Unterdrückung, Bevormundung und Vorurteilen ausgesetzt sind. „When Women's were Dragons“ wurde klar und einfühlsam geschrieben, die Wichtigkeit und die Komplexität, die dem Geschehen inne liegen, kommen deutlich zur Geltung. Bringen etwas zum Klingen, lösen Emotionen ob der Ungerechtigkeit aus. Zusätzlich regt Barnhill zum Nachdenken an, lässt die Leserschaft in sich gehen, während sie von dem nie endenden Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichheit des weiblichen Geschlechts spricht.
Aber – mir fehlte es an dem gewissen Mehr. Versteht mich nicht falsch: Thema und Botschaft sind relevant, sind gut. Die ersten Kapitel drehen sich, wie im gesamten Verlauf die Gedanken, rege im Kreis. Statt Zorn und Aufbegehren bleibt der Ton oft leise. Es fehlte an Spannung, Vorankommen, Kraft und – wenn schon mit echten Fantasy-Elementen gespielt wird – an einer schlüssigen und bis zum Ende durchdachten Ausarbeitung.

Ein interessanter Roman mit ungemein wichtiger Botschaft, starken Themen, denen es öfter an Kraft fehlte.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine Metapher über den Zorn und das Aufbegehren

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Es ist ein Roman über Befreiungen von Zwängen, von auferlegten Rollenbildern und überquellend vor Metaphern. Es ist gleichzeitig ein Buch über Drachinnen und über zwei Mädchen, die sich ihren Weg erkämpfen ...


Es ist ein Roman über Befreiungen von Zwängen, von auferlegten Rollenbildern und überquellend vor Metaphern. Es ist gleichzeitig ein Buch über Drachinnen und über zwei Mädchen, die sich ihren Weg erkämpfen in einer von Männern dominierten Welt. Für mich war die Geschichte, die in den 50ern angesiedelt war und gleichzeitig so aktuell war und auf viele andere soziale und politische Thematiken adaptiert werden kann, wichtig und gleichzeitig aktueller denn je. Andererseits wies er für mich auch einen Spannungsbogen auf, der zu flach war, durch den Fokus und durch die Art des Erzählens. Ihr merkt es schon, ich bin Zwiegespalten.

Alex und ihre Cousine, pardon, Schwester leben in den 50ern einer Welt, in der sich 100.000ende Frauen vor kurzem drachenwandelten und ihre Ehemänner, Kinder und Familien verließen. Warum hat sich Alex’ Tante Marla verwandelt, ihre Mutter aber nicht? Kann es noch mal geschehen? Über das Ereignis zu reden ist tabu. Die Drachinnen hat es nie gegeben, die Erinnerung und die Trauer um die Verlorenen ebensowenig. Und nur Alex scheint die Veränderungen an ihrer geliebten Bea zu bemerken.

Alex, Wissenschaftlerin und Mathematikerin, erklärt sich immer alles rational. Zahlen wirken auf sie beruhigend - die Geschichte, auf die sie zurückblickt, ist jedoch emotional erzählt. Oftmals fügt sie den Erinnerungen an ihre Kindheit noch Anmerkungen oder Richtigstellungen hinzu. So habe ich es damals gesehen. Heute bin ich schlauer. Ich mochte Alex sehr - Sie wurde streng erzogen, dazu, still zu sein und zu lächeln und später einen guten Ehemann zu finden. Das hat ihren Durst nach Wissen und Zusammenhängen jedoch nie gestoppt - und im Laufe des Buches muss sie ihren eigenen Weg und ihre persönlichen Wahrheiten finden, damit Bea und sie nicht untergehen. Das hat mir wirklich imponiert.

Die Passagen aus den Forschungsarbeiten von Dr. Gantz, die immer wieder Alex’ Bericht unterbrachen, strichen die Erzählung in einem höchst wissenschaftlichen Farbton und verliehen der Drachengeschichte irgendwo Authentizität.

Kelly Barnhill verwebt in die Familiengeschichte der Greens viele Metaphern, allen voran das Drachenwandeln - das phantastische Element dieses Romans mitsamt Krallen, Schuppen und zerstörerischem Feuer. Die Frauen erheben sich, fordern ihre Rechte und ihre Freiheit. Dass sich vor allen Dingen Frauen wandeln, die unterdrückt, missbraucht oder schikaniert werden von ihren Männern, stellt sich schnell heraus, und ist auch jeder Person bewusst, obwohl sie nicht darüber reden und vor allen Dingen die Kinder nicht in den Himmel schauen dürfen. Das Buch hat mich streckenweise so zornig gemacht, insbesondere das Verschweigen der Wahrheit, die offensichtlich war (ehrlich, müssen wir uns nicht noch heute die Wahrheit aus Fragmenten und Puzzlestücken zusammensuchen?), ferner die Handlungen von Alex’ Vater gegenüber seiner Frau und seinen Kindern im Haushalt. Und darum geht es. Um den Zorn, der unterdrückt werden soll. Um die Gefühle, die brodeln und um das Tabuisieren der Abweichung von der Norm.

Kritischer habe ich wahrgenommen, dass die Männer (fast?) alle über einen Kamm geschoren wurden. Alex’ Vater, der Direktor der Schulen, ein Junge an Alex’ Schule sind nicht gerade die freundlichsten Personen. Da hätte ich mir wohl eine differenzierte Betrachtung gewünscht. Der oben erwähnte Spannungsbogen war natürlich da, hielt sich aber eher im Hintergrund, als das er Berge bestieg oder sprunghaft abstieg - das ist wohl die Natur des Buches, und ich kann auch ohne nervenzerfetzendes Adrenalin leben.

Das Ende (Achtung, Jammern auf hohem Niveau), das um ehrlich zu sein, vorhersehbar war, hat mich ein bisschen verloren.

Kelly Barnhill hat mit „When woman were Dragons“ ein eindringliches Plädoyer über den Zorn der Frauen geschrieben, der Minderheiten an sich, der Schönheit der Andersartigkeit, die eigentlich so anders gar nicht ist. Für dieses Buch gibt es viele Lesarten: Fantasyroman, Sozialstudie aus den 50er und 60er Jahren oder Kritik an der Unterdrückung. Ich war schockiert und zornig und von mir bekommt das Buch eine Empfehlung für all jene, die „nur“ mit hintergründiger Spannung leben können.

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