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Veröffentlicht am 13.03.2023

Wenn die Erfüllung des Lebenstraums schreckliche Konsequenzen mit sich bringt ...

Old Country – Das Böse vergisst nicht
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„Old Country“ – ist ein Spannungsroman mit Gruselelementen und skurrilen Szenarien, dessen erdrückende Atmosphäre einhüllt.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive des Afghanistanveterans Harold ...

„Old Country“ – ist ein Spannungsroman mit Gruselelementen und skurrilen Szenarien, dessen erdrückende Atmosphäre einhüllt.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive des Afghanistanveterans Harold „Harry“ Blakemore und seiner Frau Sasha, beginnend ab dem Moment, in dem sie ihren Traum — ein Leben als Einsiedler, in der Abgeschiedenheit rauer Natur – verwirklichen. Doch was sie zusätzlich zu Freiheit, einem Grundstück samt Haus noch kaufen, scheint ebenso abwegig wie unglaublich …

Die Beziehung der Protagonisten war innig und intensiv. Zu den sich Liebenden gesellt sich der treue Jagdhund Dash, der, wie auch das Nachbarpaar, Dan und Lucy, immer im Geschehen eingebunden war. Alle Figuren schienen nahbar, wurden mit Tiefe und Hintergrund gezeichnet.

Harrison & Matt Query schufen mit ihrem einfachen Stil ein einnehmendes Setting, das Ehrfurcht erweckt, die Verbundenheit zur rauen Natur und den Lebewesen war authentisch und schwingt in jeder Szene mit.
Doch die Zeit zwischen den übernatürlichen Ereignissen war oftmals mit ausschweifenden Alltäglichkeiten gefüllt, mit traumatischen Erinnerungen und Rückblenden sowie mit sich wiederholenden Informationen und Erwähnungen. Spannende, schaurige Momente schleichen sich langsam an, doch das Autorenduo greift diese bildhaft und lebendig auf, fesselt mit Skurrilität und erweckt beständig Vorahnungen.
Zu befolgende Rituale und Regeln, Offenbarungen, die die gewünschte Autonomie des Paares, ihren freien Willen untergraben, lassen nicht nur Harrys Wut auf fatale Weise anschwellen, sondern auch Sashas Ehrgeiz, dem Spuk Einhalt zu gebieten.

Doch können zwei Städter einem jahrhundertealtem Grauen wirklich die Stirn bieten? Findet es raus!

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Sehr unterhaltsame und originelle Story.

Der Ruf von Blut und Feuer
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Müssen Protagonisten immer die lieblichen Aufreißer sein?

Nein. Definitiv nicht.
Und so ist auch der Antiheld aus „Der Ruf von Blut und Feuer“ – einem Dark Fantasy Roman von Axel Gasché – alles andere, ...

Müssen Protagonisten immer die lieblichen Aufreißer sein?

Nein. Definitiv nicht.
Und so ist auch der Antiheld aus „Der Ruf von Blut und Feuer“ – einem Dark Fantasy Roman von Axel Gasché – alles andere, als der typische Sympathieträger.
Da diese geballte Negativität aber noch nicht reicht, gibt’s einen ebenso unzulänglichen Antagonisten obendrauf.



Eine sarkastische, humorvolle und unterhaltsame Tonlage trifft auf Düsternis, schmerzliche Ereignisse und eine Intensität, die einen augenblicklich mitreißt.


Axel Gasché schuf fehl - & nahbare Charaktere, gab diesen Hintergrund und Tiefe, sodass sich im Verlauf Verständnis für Reaktionen und Härte breitmachten, die Leserschaft überrascht wird.

Hinzu kommt eine interessante, abwechslungsreiche Storyline, in der Verluste keine Seltenheit sind, ebenso wenig wie eine allumfassende, bitterböse Dunkelheit, grausige Kreaturen und groteske Szenarien.

Hier wird bekanntes mit neuem vermischt, kreativ interpretiert und durch eine dichte Atmosphäre, einen spannungsgeladenen Verlauf war es kaum möglich, diesen originellen, durchdachten Roman aus der Hand zu legen — und sich vor den Emotionen zu verschließen.

Totenbeschwörer, Hexen, Intrigen, Folter und Sadismus, Rache und Geister sind nur einige Elemente, die wir antreffen, wenn wir Josef begleiten. Dargelegt in einem passenden Stil, bildgewaltig und detailliert, ohne ausschweifend zu werden, sollte sich jeder Fan von schonungsloser Dark Fantasy dem Ruf von Blut und Feuer beugen.

Bist Du mutig genug, Dich den Gefahren zu stellen?

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Wunderschön, tiefgründig, bewegend.

Forever's Gonna Start Tonight
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„Forever's gonna start Tonight“ … ist so viel besser, so viel mehr, als der Klappentext vermuten lässt.

Clara Blais hat einen bewegenden Roman, eine fesselnde Second-Chance erschaffen, die von tiefgreifendem ...

„Forever's gonna start Tonight“ … ist so viel besser, so viel mehr, als der Klappentext vermuten lässt.

Clara Blais hat einen bewegenden Roman, eine fesselnde Second-Chance erschaffen, die von tiefgreifendem Verlust, puren, rauem Schmerz, bodenloser Trauer und Vergebung erzählt, vom Loslassen und neu anfangen, vom Überleben und der Liebe in all seinen Formen. Nellys Geschichte ist so voller Nuancen, Zwischentönen und Emotionen, dass es weh tut.

Vor 5 Jahren hat Eleanor alles verloren, inklusive sich selbst. Dabei hatte sie vor 5 Jahren den schönsten Abend ihres Lebens. Doch die Erinnerungen an die dramatischsten Momente vermischen sich mit den glücklichsten, und so musste die damals 17-Jährige gehen und nicht nur das Mädchen, das sie war, zurücklassen, sondern auch Zack. Das Schicksal – oder alte Freunde – führen beide in die Kleinstadt Averѕton … kann Nelly, die unnahbare und kalte Schönheit, in den grünen Augen des einstigen Burley-Erben mehr finden, als den Verlust, der sie jede Nacht heimsucht?

In einem malerischen, einfühlsamen und modernen Ton wird das Geschehen intensiv aus wechselnder Perspektive erzählt. Schnell wird deutlich, dass auch Zack mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Denn für ihn gab es keine warmherzige, liebevolle Kindheit, nie stolze Eltern, sondern lediglich das Gefühl, nie gut genug zu sein.

Beide Protagonisten wurden mit Hintergrund und Tiefe gezeichnet, sodass wir ihre inneren Nöte und Zweifel, ihre Gedanken und Reaktionen nachvollziehen und verstehen, mit ihnen leiden können. Clara Blais gewährt beiden Studenten ausreichend Zeit, sich zu entwickeln, ungesagtes auszusprechen, sich selbst und einander wiederzufinden.

Familie und Freundschaft werden in „Forever's gonna start Tonight“ großgeschrieben, die Nebenfiguren, allen voran Becca und Austin, sind wunderbar, auf sympathische, oft auch auflockernde Art integriert. Der Verlauf hält Überraschungen, Romantik und Tränen bereit, erinnert, wie fragil das Leben, wie wichtig es ist, gute Erinnerungen zu bewahren und neue zu schaffen. Wie wichtig es ist, niemals mit den Träumen aufzuhören, an sich selbst zu glauben und den Menschen, die wir lieben, so oft es geht zu sagen, dass wir empfinden.

»Manchmal betrauern wir nicht nur unsere Verlorenen, sondern die Gefühle, die sie mitgenommen haben.«

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Veröffentlicht am 08.03.2023

»𝐄𝐢𝐧 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐭𝐢𝐞𝐟𝐞 𝐆𝐞𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐰𝐞𝐫𝐭𝐥𝐨𝐬«

Die Braut des Elfenkönigs - Band 1
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„𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐚𝐮𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐄𝐥𝐟𝐞𝐧𝐤𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐬“ ist atemberaubende Romantasy von B.E. Pfeiffer. Wunderschön, filigran und mitreißend erzählt hinterlässt diese Dilogie Eindruck auf ganzer Linie.

Calithea – die gefallene ...

„𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐚𝐮𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐄𝐥𝐟𝐞𝐧𝐤𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐬“ ist atemberaubende Romantasy von B.E. Pfeiffer. Wunderschön, filigran und mitreißend erzählt hinterlässt diese Dilogie Eindruck auf ganzer Linie.

Calithea – die gefallene Prinzessin des Bernsteinreichs – wird von Lord Talon auserkoren, ihn hinter den Schattenwal, zu den Dunkelwesen zu begleiten. Als eine von fünf wohlgeborenen Mädchen gilt sie fortan als Tribut für den Elfenkönig– und als seine potenzielle Braut.
Neben rauen Audienzen mit Darcio müssen sich die Mädchen Prüfungen und Bällen, Begegnungen mit Elementaren und gefährlichen Kreaturen stellen. Denn obgleich das Reich der gefürchteten Elfen wunderschön anmutet, die Magie faszinierend scheint, sind die Geschöpfe, die hier leben, tückisch. Und auch ein uralter Fluch wartet darauf, gebrochen – oder gefüttert – zu werden …

Was war das für eine geheimnisvolle Geschichte?
Lieblich, aufregend, spannend und mysteriös.
Erzählt wird aus der Sicht von der selbstlosen, mutigen und aufopferungsvollen Cali – so erhaschen wir einen Einblick in die schmerzliche Zeit, bevor das Auftauchen Lord Talons alles änderte, und begleiten sie zum Hof des Elfenkönigs, entdecken vielfältige Wesen, zauberhafte Magie samt luftabschnürender Dunkelheit.
Kurz nach ihrer Ankunft ranken sich Merkwürdigkeiten um Calithea – Träume, die zu real scheinen, wispernde, lockende Stimmen im Nebel, tiefgreifende Botschaften … Fragen, auf die ihr niemand eine Antwort geben kann, bis sich tragische Geheimnisse und eine Bürde offenbaren, die zu schwer auf den zarten Schultern der Alabasterbraut lasten.

Mit den fünf unterschiedlichen Brautanwärterinnen, die nicht alle fair und sympathisch, dafür stark sind, und deren Ausarbeitung hat sich die Autorin genauso viel Mühe gegeben, wie mit den Räumlichkeiten, die wir erkunden. Vorstellbare, einladende Beschreibungen stehen im Kontrast zu der bedrohlichen, ungewissen Düsternis. Charakterlich werden wir mehrfach überrascht, Intrigen, wahre Liebe und Drama, Kalkül und Ignoranz sind nur einige der Dinge, die uns erwarten.
Besonders angetan hat es mir … nicht König Darcio, sondern sein treuer Lord. Talon, dessen Verhalten genauso viele Rätsel aufgibt, wie die verschwundene Prinzessin Vanya – einst das Licht des Elfenreichs.

Die sanfte Verbindung zwischen Cali und Talon war deutlich, jedoch nicht überzogen, die Dialoge authentisch, teilweise spritzig, und die unbestimmte Gefahr, die von dieser Brautschau ausgeht, allumfassend. Gefühlvoll, spannend und ungewiss … mit einem Ende, das sofort zum Weiterlesen drängt.

Willkommen im Reich der Schatten, Willkommen im Schloss der Herzlosigkeit.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein absolutes #mustread

Die Erben der Drachen
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Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, ...

Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, vielfältig und komplex daherkommt, sondern weil hier Drachen existieren, Magie und unerschütterlicher Glaube. Mythen und Legenden sind wahr und die Ehrfurcht, die die Figuren den Wundern gegenüber empfinden, lag greifbar in der Luft. Doch auch die Charaktere wuchsen mir ans Herz, gingen mir nah.

Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht der so unterschiedlichen Schicksalszwillinge Fiha und Noss. Und doch nehmen Asciir, Imra, Malissa und Alica mit ihrem Auftauchen den gleichen Raum ein, bleiben nicht zurück. Wer mein Favorit war, mag ich nicht zu sagen, denn ich verstand jeden einzelnen. Jeder trug eine Bürde, ein Geheimnis, Mut und die Bereitschaft, alles zu opfern, um das eigene Volk, die Heimat, die Welt zu retten, in sich.
Sabine geizt nicht mit vielfältigen Eigenschaften, Facetten und unerwartete Zügen. Ebenso wenig wie mit malerischen und lebendigen Beschreibungen – es war ein großartiges Gefühl, dieses Buch zu lesen. Trotz des detailreichen, ausführlichen Worldbuildings und den zusätzlichen, ablenkenden Gefahren, die auf die Zwillinge in Hoof warten, gelang es mir problemlos der Storyline unentwegt aufmerksam zu folgen.

Stetige Bedrohungen, überraschende Offenbarungen und Spannung begleiten die Suche nach anderen Auserwählten und den mysteriösen Weg, die Prophezeiung zu erfüllen. Opfer werden gebracht, Weltsicht und Glaube wandeln sich, die Schicksalskinder und ihre neuen Gefährten wachsen über sich hinaus, rücken im Angesicht eines möglichen und endgültigen Endes näher zusammen. Die Dynamik – vor allem um Asciirs Gilde der vermeintlichen Diebe– hat mich sehr beeindruckt, und ebenso fasziniert und berührt wie die gesamte Geschichte. Die seichte Anziehung zwischen ihm und Fiha entfachte zudem ein anhaltendes, verheißungsvolles Kribbeln.
Der Verlauf lässt keine Lücken offen, Erklärungen und Hintergründe fügen sich logisch und stimmig in das abwechslungsreiche Geschehen.

Drama, Emotionen und Aufregung – all das und noch mehr findet sich in „Die Erben der Drachen“. Ein fantastischer Roman, der bei mir keine Wünsche offen ließ.

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