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Veröffentlicht am 12.01.2025

Wieder eine tolle Geschichte der Autorin.

Seven Years From Now
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Als ich sah, dass ein neuer Roman von Ashley Poston übersetzt wird, war klar:
Dieses Buch muss ich lesen, denn › Dead Romantics‹ blieb aufgrund der Originalität unvergessen. Dass mich „Seven Years From ...

Als ich sah, dass ein neuer Roman von Ashley Poston übersetzt wird, war klar:
Dieses Buch muss ich lesen, denn › Dead Romantics‹ blieb aufgrund der Originalität unvergessen. Dass mich „Seven Years From Now: Liebe ist eine Frage des Timings“ in gewisser Weise an die Tragik aus „Die Frau des Zeitreisenden“ erinnert, tat sein Übriges.
Und so viel vorab: Lemon & Iwan enttäuschten nicht.

Nach dem Tod ihrer Tante erbt die rationale Workaholicerin deren, von Erinnerungen und Wehmut durchtränkte, Wohnung und zieht widerwillig in das urige Monroe. Analea war ein sprunghafter Mensch, abenteuerlustig, reisebegeistert, schrill – doch hinter bunten Zügen verbarg sich eine ganz eigene Dunkelheit. Sie und ihre Nichte verbanden geheime Geschichten, die Suche nach Aufregung und die Leidenschaft, neue Kulturen und Länder zu entdecken. Analeas Tod hinterließ in Clementine Leere, Schuld und so viele Fragen.
Als sie eines Abends in ihre neue Bleibe tritt, trifft sie auf einen Fremden, der es sich gerade gemütlich macht. Schlimm genug, könnte man meinen, aber als die PR-Redakteurin etliche Kleinigkeiten bemerkt, die nicht da sein sollten – unmöglich da sein können! – erinnert sie sich an jene Worte, die ihr ihre Tante einst über die Wohnung und deren Zauber anvertraute … Und an Analeas einzige Regeln:
»Zieh immer deine Schuhe aus!«
»Verlieb dich nie in dieser Wohnung!«

„Seven Years From Now“ ist eine RomCom mit Mystery-Vibes, die in einem lockeren und modernen, oft ironischen und direkten Tonfall erzählt wird. Sowohl die Figuren als auch die Gegebenheiten sind schlüssig und vorstellbar dargelegt, laden hier und da zum Träumen, oft zum Schmunzeln, jedoch auch zum schwer Seufzen ein.
Vor allem Clementine wurde mit vielen Facetten und Sorgfalt ausgearbeitet, mit Fehlern und Eigenheiten; war hinter der selbstbewussten, harten Fassade nahbar und verletzlich. Neben all der Skurrilität, dem Charme und dem Witz verzichtet Poston nicht auf ernste Themen, auf tragische Ereignisse und die Liebe, die nicht loslässt, die auch „sieben Jahre“ und zahlreiche verpasste Chancen später noch pulsiert.
Während für ›Lemon‹ nur wenige Wochen vergehen, in denen sie sich nach dem sympathischen Tellerwäscher sehnt und die Wohnung anfleht, sie zu ihm zurückzubringen, sind es Jahre, in denen sich der emphatische, leidenschaftliche junge Mann verändert. Würden sich die beiden, jetzt, in der Gegenwart, erkennen? Würde sich James Ashton an sie erinnern? Diese Antwort soll nicht allzu lange auf sich warten lassen …

Idee und Setting, die „zeitreisende“ Wohnung, Sternekoch und Verlagsleben, waren ebenso interessant, wie die Protagonisten und Clementines fürsorgliche Freundinnen Drew und Fiona. Dem spritzigen Plot, der trotz des Gefühlschaos zum Wohlfühlen einlädt, ist leicht zu folgen und die charakterliche Entwicklung – das Hinterfragen der eigenen Wünsche – authentisch. Auch den Gefühlen – von Sehnsucht über Traurigkeit bis hin zu Hoffnung und dem Drang, sich zu beweisen – und der Atmosphäre, zwischen Euphorie und der Melancholie, die im Angesicht von Vergänglichkeit unausweichlich ist, konnte ich nachspüren.
Ashley Poston lässt keine Langeweile aufkommen und macht es den LeserInnen leicht, in das Geschehen einzutauchen. Im Verlauf dröseln sich ungeahnte Verbindungen und weitere Geheimnisse auf, Entscheidungen müssen getroffen und die Wahrheit gesprochen werden, sodass am Ende Überraschungen warten. Dass die romantische Komponente im Gesamten ohne viel aufgesetztes Drama, stattdessen mit Kommunikation auskommt, es dennoch knisternde, spannende und ulkige Momente gibt, macht diese RomCom zusätzlich zu einer, die ich gerne empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 08.01.2025

Spannung pur.

The Twenty
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DCI Adam Bishop und sein Partner DJ Jamie Hoxton werden eines Nachts an einen Tatort gerufen, und müssen sich mit dem grausamen Fund von fünf Leichen befassen. Nicht nur, dass die Körper offensichtlich ...


DCI Adam Bishop und sein Partner DJ Jamie Hoxton werden eines Nachts an einen Tatort gerufen, und müssen sich mit dem grausamen Fund von fünf Leichen befassen. Nicht nur, dass die Körper offensichtlich unterschiedlich lange auf der Mülldeponie verwesen und allesamt blutleer sind, auch die Ziffern von 12 bis 16 stellen die ErmittlerInnen vor ein Rätsel.
Dr. Romilly Cole erkennt ein Muster, welches sich vor dreißig Jahren tief in ihr Gedächtnis gegraben hat. Doch Details der damaligen Mordserie wurden nie an die Öffentlichkeit gegeben und der Täter sitzt längst hinter Gittern... Aber wer will das Gräuel von einst zu Ende bringen?
Die Zeit rennt.

„The Twenty“ ist ein überaus fesselnder Thriller, der aufgrund verschiedener Erzählperspektiven und Zeitsprünge, samt einer Vielzahl, für die Ermittlungen sowie das Verständnis relevanter, Informationen Aufmerksamkeit verlangt. Sam Holland schafft es jedoch, mit ihrem klaren Stil an die Seiten zu fesseln – und das von Anfang an. Denn auch wenn ein paar Kapitel vergehen müssen, um sich komplett in die Storyline fallen lassen zu können, so beginnt die Geschichte direkt mit detailreichen, blutigen Szenen, die im Verlauf mehrfach für Gänsehaut sorgen.
Abgesehen der Ungewissheit und des spürenden Drucks, der auf den ErmittlerInnen lastet, dem Drängen, nur nicht noch mehr Menschen auf solch grausame Weise zu verlieren, hielt die Autorin konstant Spannung und Dunkelheit, eine schwere, bedrückende Atmosphäre aufrecht.
Wir verfolgen nicht nur die Arbeit von Bishop und Hoxton, bekommen Einblicke in Opfer, den unbekannten Täter und in forensische Gutachten (...), sondern auch in die Protagonisten selbst, was ich als gut platzierten Kontrast zu dem harten Fall empfand. Die Figuren waren mit Tiefe gezeichnet, mit individuellen Motivationen, es gab berührende Sequenzen und heftige Momente.
„The Twenty“ ist nachvollziehbar und logisch aufgebaut, Details fallen dann und wann an ihren Platz, Verdächtige reihen sich aneinander, während uns Holland an der Nase herumführt und für einige Wendungen und etliche Überraschungen sorgt. Auflösung und Finale fand ich ebenso hervorragend inszeniert wie die komplette Story – endlich mal wieder ein Thriller, der klasse geschrieben, anspruchsvoll und aufregend konzipiert wurde und mitfiebern lässt.



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Veröffentlicht am 07.01.2025

Nicht der beste Roman der Autorin, dennoch lesenswert

Almost isn't enough. Echoes of the Past (Secrets of Ferley 2)
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Zum zweiten Mal geht es in die Küsten-Kleinstadt Ferley – nach „Whispers by the Sea“ folgt „Echoes of the Past“, die unabhängig lesbare Fortsetzung der New Adult Dilogie „Almost isn't enough“ von Jennifer ...

Zum zweiten Mal geht es in die Küsten-Kleinstadt Ferley – nach „Whispers by the Sea“ folgt „Echoes of the Past“, die unabhängig lesbare Fortsetzung der New Adult Dilogie „Almost isn't enough“ von Jennifer Bright.

Drei Jahre sind vergangen, seit Damians große Liebe – sein Licht – dem Örtchen den Rücken kehrte und einfach verschwunden ist. Umso überraschender, als Hazel eines Nachts vor ihm steht. Doch nicht, um sich zu entschuldigen, sondern um ihren Großvater zu unterstützen. Und vielleicht auch, um erneut vor etwas wegzulaufen …?

War der Auftakt der sommerlichen Smalltown-Romance angefüllt mit Tragik und Emotionen, empfand ich die Gefühle nun eher gedämpft. Lediglich Einblicke in Damians Kindheit, in sein Aufwachsen, die Gewalt und in Hazels frühere Situation, beschattet von Armut und Drogen, bescherten mir wirklich Gänsehaut, zerrten an meinen Nerven. Auch Summers Rückkehr, der Umgang mit ihrem Verlust, die Wehmut und ihre Dankbarkeit schnürten mir die Kehle zu.
Hauptsächlich die Frage, wieso Hazel einst verschwunden ist, was es mit der ominösen, gegenwärtigen Bedrohung auf sich hat und wie weit die junge Frau bereit ist zu gehen, um die zu schützen, die sie liebt, sorgen für anhaltendes Interesse und Funken von Spannung. Was nicht heißen soll, dass der leidenschaftliche Sportler und seine Entwicklung, die ihm allerhand Entscheidungen abverlangt, deren Konsequenzen er tragen muss, nebensächlicher Natur waren. Jedoch wirkte vieles unspektakulär inszeniert – dabei sind Underground-Boxkämpfe – der Grund, sich für diesen Weg der Ablenkung zu entscheiden – ein gewichtiges Thema.
Nach und nach überwindet sich Hazel dazu, ihren Freunden mehr zu erzählen, ihr Geheimnis preiszugeben. Spekulationen weichen Tatsachen, die tatsächlich überraschen und den Verlauf vorantreiben.
Dies ändert jedoch nichts daran, dass es mir an Funken fehlte, an Aufregung und konstantem Weitergehen. Zwar ist der Second-Chance-Trope einer meiner liebsten, in Kombination mit sensiblen Themen und einem Kleinstadt-Setting eigentlich ein Garant für gefühlvolle und gemütliche Unterhaltung, doch trotz der herrschenden Konflikte zwischen und in den Charakteren, der Distanz, die weder Damian noch Hazel überbrücken können, war die Lovestory fader als erhofft. Kaum ein Prickeln, kaum ein Knistern.
Zusätzlich dazu fiel es mir schwer, die Wortwiederholungen und den eher einfachen Stil zu ignorieren, das gemächliche Tempo zu genießen und die unnahbare, wenig griffige Protagonistin vollkommen zu fühlen. Dennoch waren die tragischen Szenen ebenso vorstellbar gezeichnet wie der Strand und das Meer.

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Veröffentlicht am 04.01.2025

Kein Vergleich zum Vorgänger.

A Pessimist's Guide to Love
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Nachdem „An Optimist's Guide to Heartbreak“ ein unerwartet emotionales Highlight für mich war, konnte ich „A Pessimist's Guide to Love“ kaum erwarten. Leider entpuppte sich das Finale des Heartsong-Duets ...

Nachdem „An Optimist's Guide to Heartbreak“ ein unerwartet emotionales Highlight für mich war, konnte ich „A Pessimist's Guide to Love“ kaum erwarten. Leider entpuppte sich das Finale des Heartsong-Duets für mich als deutlich lascher – sowohl bzgl. der relevanten Themen als auch vom Aufbau der Storyline.
Lucys und Cals Geschichte geht dort weiter, wo sie aufhörte, doch statt mit noch mehr Tiefgang werden Probleme und das Zwischenmenschliche eher oberflächlich behandelt. Im Gegensatz zu dem Spice, der sich in Gedanken und expliziten Szenen ausbreitet, die Handlung dominiert und den Verlauf zäh zieht.
Nichtsdestotrotz gab es auch Romantik und Humor sowie ein paar Überraschungen. Dass Jennifer Hartmann mit viel Gefühl und Leidenschaft schreibt, ist auch in „A Pessimist's Guide to Love“ unüberlesbar. Ich bin gespannt, in welche Romane uns die Autorin noch entführen wird.

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Nicht sonderlich einfallsreich.

One Perfect Couple
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Fünf Paare. Eine einsame Insel. Und Tote.

„One perfect Couple“ erfindet das Rad nicht neu – es gibt zig Storys, die auf einem begrenzten Radius eine gewisse Anzahl Menschen versammeln und eine/n MörderIn ...

Fünf Paare. Eine einsame Insel. Und Tote.

„One perfect Couple“ erfindet das Rad nicht neu – es gibt zig Storys, die auf einem begrenzten Radius eine gewisse Anzahl Menschen versammeln und eine/n MörderIn beherbergen. Einige solcher Thriller empfand ich in den letzten Jahren als spannend und durchaus originell, dieser gehört nicht dazu. Der Plot ist fade, hält keine Überraschungen bereit und kann auch durch den Reality-Show-Aspekt, der nur bedingt zur Geltung kommt, nicht aufgewertet werden. Dass die TeilnehmerInnen, einquartiert auf einer tropischen Insel, durch einen Sturm von Hilfe und diversen Kommunikationsmöglichkeiten abgeschnitten werden, verrät der Klappentext – in Kombination mit der Show und dem Kampf ums Überleben, der zeigt (zeigen soll), wie Fassaden bröckeln und die Urinstinkte im Einzelnen weckt, erinnert das alles seeeehr stark an ein anderes Buch. Aber wie gesagt: Das Rad kann nicht neu erfunden werden, nur sollte man hier und da vielleicht ein paar einfallsreiche Elemente und Twists verwenden.

Der Stil, mit dem uns die Autorin durch diese wenig authentisch inszenierte Storyline führt, war eher mau und eintönig, die Charaktere blieben größtenteils blass und nicht mal die Atmosphäre konnte mich an das Geschehen fesseln. Leider waren auch die Morde bzw. das Auffinden der Leichen nicht sonderlich aufregend oder Gänsehaut verursachend. Mir fehlte es durchweg an Spannung und nachvollziehbaren, überlegten Reaktionen – und das Ende? Nun.… Hätte man sicher mehr – oder überhaupt etwas – draus machen können.

„One perfect Couple“: für mich kein Thriller, nicht mal ein spannender Roman.

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