„Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis“
Die Polidoris (Bd. 1)
Drei Geschwister, die ihre Eltern verloren haben.
Eine alte Villa, mit Geheimnissen im Keller.
Und Großeltern, die verrückter nicht sein könnten.
Nein, bei dieser Geschichte handelt es sich definitiv ...
Drei Geschwister, die ihre Eltern verloren haben.
Eine alte Villa, mit Geheimnissen im Keller.
Und Großeltern, die verrückter nicht sein könnten.
Nein, bei dieser Geschichte handelt es sich definitiv nicht um ein 0815 Kinderbuch, in dem die Welt rosa und leicht ist. Anja Fislage schneidet unbequeme Themen, wie den Tod, an, und das inmitten eines schauderhaften Ortes: dem »Polidorium«. Hier warten neben allerhand Ungereimtheiten, verborgenen Dingen und Rätseln sogar ein Bestattungsinstitut und vielleicht sogar Geister?
Stilistisch empfand ich diese temporeiche Story, trotz des empfohlenen Alters, hin und wieder als sehr anspruchsvoll, auch inhaltlich prasselt – komplexere Zusammenhänge, Tiefgang und schwere Themen – einiges auf die Leser ein. Die Grundstimmung ist düster und melancholisch, manche Momente regelrecht unheimlich – und doch ist diese Geschichte voller (Irr-)Witz und Skurrilitäten, Überraschungen und Mysterien. Fantastische Elemente wurden originell aufgegriffen, Figuren facettenreich ausgeschmückt. Erzählt wird auf eine sehr kühle Art, sodass Charaktere und Gefühle selten nah gingen. Ich vermute, dass dies von der Autorin beabsichtigt ist, damit sich die junge Zielgruppe von den, teils ernsten, Ereignissen distanzieren kann. Für mich passte es zu der klammen Atmosphäre und dem einfallsreichen, frischen Konzept, auf dem diese Reihe basiert.
Hervorheben möchte ich unbedingt die wunderschöne Aufmachung und die detaillierten Illustrationen von Verena Wugeditsch, mit diesen das Gelesene noch mehr Lebendigkeit erlangt.
Ich wäre bereit für Teil 2.