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Veröffentlicht am 30.08.2021

Für mich? Wars nichts.

Herz des Todes
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„Das Herz des Todes" konnte mich leider nicht vollständig abholen – was aber nicht an der Qualität & Kreativität dieser sonderbaren Geschichte lag. Denn beides ist, wie auch Poesie & Tiefgang, unumstritten ...

„Das Herz des Todes" konnte mich leider nicht vollständig abholen – was aber nicht an der Qualität & Kreativität dieser sonderbaren Geschichte lag. Denn beides ist, wie auch Poesie & Tiefgang, unumstritten gegeben.


Mir fehlte es an einem nachvollziehbaren Verlauf, einer greifbaren Handlung. Oftmals hatte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, stolperte über Ecken, erhielt nie etwas Rundes. Obgleich das Gesamte zum Nachdenken anregt, stellenweise berührt & der schwarze Humor, regelrechter Sarkasmus den Mundwinkeln kaum Zeit gibt, sich nach unten zu ziehen.
Über dem Geschehen liegt eine bedrückende Atmosphäre, ein Hauch Melancholie & wir begleiten Charaktere, die trotz ihrer Aufgaben, liebenswert sind.


„Das Herz des Todes“ ist skurril & eigenwillig, definitiv neu & anders.
Auch wenn mich der Fantasy-Roman nicht fesseln konnte, bin ich sicher, dass sich viele Leser dem Sog von Magret Kindermann nicht entziehen können.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Wundersam, tiefgründig, magisch.

Die zehntausend Türen
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„Die zehntausend Türen“ ist eine gleichermaßen spannende wie ungewöhnliche Geschichte, die nicht durch Blut oder Horror hervorsticht, sondern durch eine einzigartige Erzählweise, ein fantastisches Magiesystem ...

„Die zehntausend Türen“ ist eine gleichermaßen spannende wie ungewöhnliche Geschichte, die nicht durch Blut oder Horror hervorsticht, sondern durch eine einzigartige Erzählweise, ein fantastisches Magiesystem und Tiefsinn.


Wir lernen die kleine January kennen und begleiten sie in ihrer Einsamkeit, sehen sie aufwachsen und sich verändern – in einer anderen Welt, hinter einer anderen Tür erfahren wir die unglaubliche Geschichte von Yule. Und was zu Anfang wie zwei vollkommen verschiedene Leben wirkt, fügt sich im Verlauf schlüssig zusammen, greift ineinander, bildet ein berührendes Gesamtes. Es geht um Mut & Wandel, die Wichtigkeit von Veränderung und wie überaus notwendig es ist, Welten zu vermischen, um all die Facetten der Menschheit hervorzubringen, ihre Errungenschaften zu verbreiten. Und um die bedingungslose, aufopfernde Liebe.


Während Yule Ian Scholars sich direkt an seine Tochter richtet, locker, erklärend & reflektierend daher kommt, beständig zwischen Leichtigkeit & Schwere schwankt, zwischen Witz & einer Ernsthaftigkeit, die genauso berührt wie die dramatischen Entwicklungen, erzählt uns January Scaller von ihren vergangenen Erlebnissen, bis wir sie in der Gegenwart auf einer aussichtslosen Suche begleiten. Wir stolpern über Korruption, böse Wesen, magische Artefakte, Leopardenfrauen & Wahrheiten, die Hoffnung schenken.

Im Verlauf entwickelt sich das kuriose Mädchen auf beeindruckende Weise, lernt & wächst, verliert & kämpft. Raus aus Konventionen, weg von Erwartungen.


Alix E. Harrow bringt uns in Bedrängnis, führt uns in grausame Situationen, durch tausend Türen & Welten. Hier wurde Genreübergreifend ein ausdrucksstarker Roman, ein Lesehighlight erschaffen.


„Die zehntausend Türen“ beherbergt eine Fülle von Emotionen, ist vielschichtig & interessant. Der Schreibstil ist so lebendig & malerisch, dass ich jedes Detail vor mir sehen konnte, mich die verschiedenen Atmosphären & wankelmütigen Stimmungen gänzlich umfingen. Der Roman wurde zu keiner Zeit eintönig, fesselte mit seinen aufgeworfenen Fragen, braucht Konzentration – doch durch Poesie & eine einnehmende Intensität fiel es mir leicht, mich komplett auf Yule, January und Adelaide, ihre ungewöhnliche Geschichte & dem Zauber, dem diese innewohnt, einzulassen.


Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht sämtliche Gefühle durchlebte, während ich mich kaum von den 570 Seiten, den liebenswerten Charakteren & der umfangreichen, komplexen Handlung lösen konnte, die sich in einem ständigen Wandel verhält. Ruhe wurde von Überraschungen & Wendungen durchbrochen, bedrückende Szenen durch Witz aufgelockert, Dramatische durch einen Schimmer Hoffnung.


Zufall & Liebe – sind der Anfang, Wille & Liebe mimen das Ende.

Denn was wäre stärker, als dieses Gefühl, um einen Menschen in dem wahnsinnigen, verzweifelten Verlangen anzutreiben, die wahre Liebe zwischen den Welten, hinter unzähligen Türen wiederzufinden? Sein ganzes Leben lang?


„Die zehntausend Türen“ ist eine Geschichte gegen das Vergessen, für den Wandel, etwas ganz Besonderes.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Süß für jung & alt.

Armania - Auf der Suche nach dem Bernsteinblut
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„Armania: Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ 


Das Urban Fantasy Jugendbuch von Shanti M. C. Lunau kommt nun in einer überarbeiteten Neuauflage daher und eröffnet nicht nur Bücherwurm Rina eine Welt, ...

„Armania: Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ 


Das Urban Fantasy Jugendbuch von Shanti M. C. Lunau kommt nun in einer überarbeiteten Neuauflage daher und eröffnet nicht nur Bücherwurm Rina eine Welt, die sie nur aus ihren Geschichten kennt: voller Schönheit, Unglaublichkeiten und … Gefahr.

Eine Reise beginnt, die Rina und ihre optimistische Freundin Lina an ihre Grenzen zwingt, Mut verlangt und zeigt, wie Liebe und Verzweiflung zum Antrieb werden können.


Die junge Autorin kreierte auf 316 Seiten nicht nur sehr sympathische Charaktere, mit deren alltäglichen Ängsten und Problemen sich die Zielgruppe identifizieren kann, sondern auch eine wundersame Welt mit entsprechenden Wesen, die kreativ ausgearbeitet wurden und dem bereits Bekannten frische und Leichtigkeit verleihen.


Das Abenteuer wird aus der Sicht von Rina erzählt und während die ersten Kapitel fast gänzlich normal das Denken und Leben eines Büchernerds beschreiben, bringt ein Zusammenstoß mit einem seltsamen Fremden alles durcheinander. Der Blick in die ungewöhnlichen Augen von Criff ändert alles. Schon in der Realität erfährt der Leser, dass die gemobbte Jugendliche selbstlos agiert, sich für andere einsetzt und mutig ist. Und wie stark sich diese Charakterzüge entwickeln wird auf der beschwerlichen Suche nach dem Bernsteinblut mit jeder Hürde deutlicher.

Armania ist ein Land, dass durch die Machtgier und das blinde Streben nach Ruhm ruiniert wurde: Was einst eine Welt voller Liebe und Frieden war, in dem ein warmes miteinander die Wesen ausfüllte, wurde zu einem hoffnungslosen Ort, in dem Zerstörung, Angst und Trauer herrscht, Tod und Misstrauen auf der Tagesordnung stehen.

Rina und Lina geben den Bewohnern mit ihrem eisernen Willen, ihrer Mission Kraft, animieren sie, denn der Wunsch, nicht tatenlos zu sein, zu helfen treibt die beiden samt ihrer neuen Freunde an, auch die größten Gefahren zu überstehen. Es zumindest zu versuchen.


In diesem Jugendroman hätte mehr mit der Schreibweise gespielt werden können. Die umgangssprachlichen und einfachen Formulierungen tragen zwar zum flüssigen Lesen und der Authentizität der Charaktere bei, jedoch empfand ich, dass dies in der ausgefallenen, fantasiereichen Welt etwas deplatziert wirkte. Auch kam die Atmosphäre der geheimnisvollen, bedrohlichen Szenen oder der bedeutsamen Situationen nicht immer zur Geltung, da diese oft sehr plötzlich und schnell abgehandelt wurden und so Gefühle oder Ängste nicht fassbar waren. Dennoch überraschte mich der wechselhafte Verlauf mit all den Ereignissen und Entdeckungen mehrfach.


Wir haben hier keine typischen Helden, die furchtlos und unversehrt durch kochende Seen oder tropische Gefilde wandern, sondern Menschen und wundersame Humanil, die zweifeln, schreien, weinen und sich übergeben. Es gibt Begegnungen, die so überraschend und unerwartet über uns hereinbrechen, dass man nur staunen kann, mitreißende und lebhaft geschilderte Szenen, Wendungen und öfter auch mal was zum Lachen.


Selbst wenn manche Ereignisse nicht vollkommen logisch waren und viel zu Schnell von Liebe gesprochen wurde, ist die Suche nach dem Bernsteinblut ein kreatives Abenteuer in einer einzigartigen, unberechenbaren Welt, mit vielen, vielen Anspielungen, über die es sich lohnt nachzudenken. Süß, witzig, dramatisch und spannend – ich empfehle Jung und alt einen Besuch in Armania. 


„Armania: Auf der Suche nach dem Bernsteinblut“ eine Geschichte über Freundschaft, innere Stärke und Zusammenhalt.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Nicht die Masse bewegt die Veränderung. Sondern der Einzelne.

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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„Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“: eine Geschichte, die in aller Munde war, in jede Schule gehört und für mich ein außergewöhnliches Highlight darstellt.


Den tristen, grauen und eintönigen Büroalltag, ...

„Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“: eine Geschichte, die in aller Munde war, in jede Schule gehört und für mich ein außergewöhnliches Highlight darstellt.


Den tristen, grauen und eintönigen Büroalltag, der aus Regeln und Richtlinien, Unterdrückung bestand, nahm Linus Baker hin, war er doch ein gewissenhafter, ordnungsliebender Gutachter der BBMM. Abgesehen davon erwartete ihn auch Zuhause nur eine aufdringliche Nachbarin, seine misanthropische Katze und der Plattenspieler. Aber dieser neue Auftrag ändert alles und zeigt Linus ein Leben voller satter Grüntöne und Blumen, Meeresrauschen und Zimtbrötchenduft.


Aufgrund der bittersüßen Wahrheiten, der traurigen Realität, die fantastisch und einmalig umgesetzt wurde, könnte man von einer Belehrung und dem erhobenen Zeigefinger ausgehen, von einer 0815 Geschichte, die die gesellschaftlichen Probleme zeigt – doch der Roman „Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ ist alles andere als 0815. Ebenso wenig wie die liebenswürdigen, queren Charaktere denen man begegnet und die tiefsinnigen, interessanten Ereignisse und Hürden, die man erlebt, wenn man den Worten von TJ Klune folgt.


Eine einnehmende, detaillierte und malerische Schreibweise lässt das gleichermaßen zauberhafte, berührende und dennoch skurrile, humorvolle Geschehen unweigerlich lebhaft im Kopf aufblitzen. In dieser Geschichte steckt Alltag und Ausbruch, Freiheit und Zwang – so viele Farben, Wunder und Hoffnung.

Der Leser sitzt nicht auf der Anklagebank und beginnt doch automatisch zu hinterfragen und Parallelen zu suchen.

Dieses Wunderwerk besticht durch Vielschichtigkeit, Charaktere, die man lieben, trösten und beschützen will, durch Details und kleine Anspielungen, Gesellschaftskritik sowie eine Handlung, die sich aufgrund aktueller Belange problemlos in die Realität übertragen lässt. Und unheimlich nahe geht.


Ich wurde ständig überrascht, musste mehrfach Schmunzeln und verfolgte gespannt die Begegnung von Linus und Arthur, ganz fasziniert von den Zaubern der kleinen Insel und dem lebendigen Waisenhaus. Vielleicht konnte ich mir am Ende auch ein lautstarkes „Jawohl!“ nicht verkneifen …

Linus Baker zeigt, dass es wahrlich befreiend sein kann das Regelwerk beiseite zu legen, Verordnungen zu hinterfragen und über den sicheren Tellerrand zu blicken: in eine Welt voller Facetten, Abenteuer und Liebe.


Reist zu Mr. Parnassus, lernt seine einmaligen Schützlinge kennen, nur dann werdet ihr verstehen, wieso dieser Roman so viel Begeisterung erntet!


Nicht die Masse bewegt die Veränderung. Sondern der Einzelne.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Manche Geschichten sollten niemals enden.

Unbroken
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„Unbroken“ beginnt mit einem kleinen Rückblick zu den letzten Geschehnissen aus Teil eins dieser großartigen Young Adult Dilogie von Natalie Hennig.


Auch hier ist der Schreibstil einnehmend, klar, den ...

„Unbroken“ beginnt mit einem kleinen Rückblick zu den letzten Geschehnissen aus Teil eins dieser großartigen Young Adult Dilogie von Natalie Hennig.


Auch hier ist der Schreibstil einnehmend, klar, den Charakteren angemessen, doch leider ist die berührende Geschichte zu schnell zu Ende. Ich habe mitgefiebert, saß aufgrund der harten Entscheidungen, die Kat traf, mit offenem Mund und dem Gedanken „Das darf doch nicht wahr sein!“ da. Gleichzeitig bewunderte ich die gebrochene junge Frau für ihren standhaften Selbstschutz und ihre Beweggründe.

Sehnsucht und Zweifel, Wille und der Funken Unsicherheit waren beiderseits spürbar. Luces Veränderung und seine Entschlossenheit, den Plan „sein Engelchen“ zurückzugewinnen sowie die Art, wie er diesen umzusetzen versucht, waren von Verzweiflung begleitet - aber auch von charmanten und witzigen Situationen.

Emma und Danny lockern die triste Stimmung mit ihrer felsenfesten Freundschaft und gegenseitigen Zuneigung immer wieder auf. Natalie zeigt deutlich und authentisch wie wichtig es ist, in den dunklen Stunden Menschen um sich zu haben, die Halt geben.

Im zweiten Teil kommt Adam hinzu und es scheint, als könnte er das Loch, das Luce hinterlassen hat, füllen – dass Liebe nicht Kampf bedeuten, schwer und kompliziert sein muss, sondern auch einfach, beständig sein kann.


Natalie Hennig führt uns in die Irre, spielt mit den Charakteren.

Die Handlung ist undurchschaubar, die Entwicklungen und Wahrheiten überrollten mich. Spannung und Zerrissenheit, Wendungen und Themen, die nicht vorhersehbar waren, packen und fesseln den Leser an das Geschehen. Zwischen stetem „Nein! So darf das nicht sein!“ und „Wenn sie das jetzt so enden lässt, lese ich nie wieder was von ihr“ hielt ich bis zum Schluss der 245 Seiten durch.

Ungläubig, überrascht und erschüttert. Emotionen, Leidenschaft und viel Gefühl liegen in den Gedanken und Dialogen, das Verständnis ergriff mich. Ich konnte mir jede Sekunde aus dieser Dilogie vorstellen, die jeweilige Stimmung aufnehmen und mich vollkommen in „Unbroken“ fallen lassen.

Denn am Ende sind beide ungebrochen. 

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