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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

AndersARTig

Ein anderes Leben
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Caroline Peters erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte eines eigenwilligen Familienkonstruktes: 1 Mutter, 3 Väter, 3 Kinder - sowie all die eigenen und gemeinsamen Erinnerungen der Schwestern, die ...

Caroline Peters erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte eines eigenwilligen Familienkonstruktes: 1 Mutter, 3 Väter, 3 Kinder - sowie all die eigenen und gemeinsamen Erinnerungen der Schwestern, die weder deckungsgleich erlebt noch empfunden wurden.
Perspektivisch aus der Sicht des Nesthäkchens erzählt, vermag die Autorin es, ausdrucksstark und nachempfindbar die Gefühlswelt aller mithilfe einer großen Farbpalette zu malen und treffsicher ein Gros an Nuancen zu kreieren.

Ein Familienporträt, das sich den klassischen Mutter-Tochter-Problematiken widmet, tradierten Familienkonstrukten, dem Verlust dessen, was einen scheinbar ausmachte.
Doch im Fokus all dessen steht die überaus gelungene Porträtierung eines widersprüchlichen, faszinierenden Charakters - einer Frau, deren Konturen sich zunehmend auflösen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Außergewöhnlich!

Mein Mann
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Beim Lesen dieses außergewöhnlichen Buches begleitet man eine namenlose Protagonistin, die die obsessive Liebe zu ihrem Mann als einzigen Lebensinhalt auserkoren hat, gefangen, wie in einem bösen Fiebertraum…
Die ...

Beim Lesen dieses außergewöhnlichen Buches begleitet man eine namenlose Protagonistin, die die obsessive Liebe zu ihrem Mann als einzigen Lebensinhalt auserkoren hat, gefangen, wie in einem bösen Fiebertraum…
Die wenigen Dialoge, das mäandernde Ausufern wirrer, nicht nachvollziehbarer, gar krankhafter Gedanken - es treibt einen beim Lesen nahezu in den Wahnsinn! Unablässig fragt man sich, wo und wie dieser Roman enden mag. Unweigerlich passt man sich dem Narrativ an und erlebt eine Getriebenheit, endlich die Klimax der Geschichte zu erreichen, um dann 'swept of my feet' (eine kleine Reminiszenz an die Arbeit der Protagonistin) zu sein.
Ein Ende, so unvorhersehbar wie versöhnlich wie verstörend.
Maud Ventura ist es gelungen, ein Werk zu kreieren, dessen geballte Kraft sich erst auf den letzten vier Seiten zu erkennen gibt.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Oh, Amercia!

Von guten Eltern
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'Von guten Eltern' verströmt die Essenz reinen amerikanischen Spirits par excellence!
Der Autor beschreibt so atmosphärisch dicht, wort- und bildintensiv, dass man die Schauplätze und die Mentalität der ...

'Von guten Eltern' verströmt die Essenz reinen amerikanischen Spirits par excellence!
Der Autor beschreibt so atmosphärisch dicht, wort- und bildintensiv, dass man die Schauplätze und die Mentalität der Protagonist*innen förmlich spürt.
Weit gefehlt jedoch, wer glaubt, es geht um eine Beweihräucherung des gelobten Landes - im Gegenteil. Durchaus tiefgründig werden düstere Themen gestreift, vertieft und philosophisch betrachtet, was durchaus auch zu einer bedrückenden Grundstimmung beiträgt.

Das besondere Geschick für Zwischenmenschliches und komplexe Charaktere und deren Entwicklung ist eine wahnsinnige Stärke des Autors, der der Geschichte seinen ureigenen Stempel aufdrückt.

Trotz seiner über 550 Seiten ist das Buch eine kurzweilige und intensive Leseerfahrung!

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Unglaublich verstörend

Die schönste Version
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Dieses Buch spielt aufs Grausamste mit den Gegensätzen…
Die ersten Zeilen beschreiben mit liebevoll gewählten Worten und einer greifbar verheißungsvollen Atmosphäre den Zauber des Anfangs zwischen Jella ...

Dieses Buch spielt aufs Grausamste mit den Gegensätzen…
Die ersten Zeilen beschreiben mit liebevoll gewählten Worten und einer greifbar verheißungsvollen Atmosphäre den Zauber des Anfangs zwischen Jella und Yannick, nur um gleich im nächsten Kapitel mit dem Ende aufzuwarten. Dem Ende einer toxischen, brutalen und verstörenden Beziehung, die mit einer Anzeige endet.
Auf den anderen ca. 250 Seiten wird man Zeuge eines Beziehungskonstruktes, das beim
Lesen Widerwillen und Unbehagen auslöst; bedingt auch durch den kraftvollen, teilweise gewollt (?) abstoßenden Sprach- und Erzählstil, der stellenweise unschöne Erinnerungen an 'Feuchtgebiete' aufkommen lässt.
Immer wieder war ich kurz vorm Abbrechen, denn Jella und Yannick, aber auch die meisten der Antagonist*innen, sind unsympathisch, man möchte sie unentwegt schütteln, wachrütteln und doch habe ich durchgehalten, um am Ende die Gewissheit zu erhalten, mit der die Autorin für‘s schmerzhafte Durchhalten belohnt!

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Potenzial verschenkt...

Genau so, wie es immer war
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Im Buch "Genau so, wie es immer war" beschreibt die Autorin auf über 700 Seiten das Leben von Julia Ames, welches geprägt ist vom Beziehungs- und Mutteralltag in einer privilegierten amerikanischen Gegend ...

Im Buch "Genau so, wie es immer war" beschreibt die Autorin auf über 700 Seiten das Leben von Julia Ames, welches geprägt ist vom Beziehungs- und Mutteralltag in einer privilegierten amerikanischen Gegend und einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung.

So verheißungsvoll der Klappentext, so enttäuschender war für mich persönlich die Umsetzung des Themas.

Durch ausufernde Beschreibungen, welche nicht zwingend zum Verstehen von Situationen nötig gewesen wären, entstehen im gesamten Verlauf unglaubliche Längen, insbesondere Dialog-Situationen werden hierdurch sehr gestört.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin ihren Leser*innen mehr Platz und auch das Vermögen zugesteht, gewisse Gegebenheiten und Situationen selbst einschätzen zu können, ohne dieses überbordende Narrativ. Weniger ist manchmal mehr...

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