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Veröffentlicht am 30.09.2023

Die Lage ist ernst aber hoffentlich reparabel

Baustellen der Nation
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Das Autorenduo Ulf Buermeyer und Philip Banse nehmen in ihrem aktuellen Sachbuch "Baustellen der Nation - Was wir jetzt in Deutschland ändern müssen" unzählige, offensichtliche unhaltbare Zustände in Deutschland ...

Das Autorenduo Ulf Buermeyer und Philip Banse nehmen in ihrem aktuellen Sachbuch "Baustellen der Nation - Was wir jetzt in Deutschland ändern müssen" unzählige, offensichtliche unhaltbare Zustände in Deutschland unter die Lupe.

Buermeyer und Banse untersuchen dabei exemplarisch acht unterschiedliche Themenfelder, die für die aktuellen unzureichenden Zustände in unserem Land stehen. Dabei geht es unter anderem beispielsweise um die marode Infrastruktur, die Digitalisierung der Verwaltung, der schleppende Ausbau der Windenergie, die marode Bahn oder auch um das gesetzliche Rentensystem.

Dabei geben Buermeyer und Banse sehr pointiert ihre persönliche Meinung zu den jeweiligen Themen wieder. Die Details dazu sind meiner Meinung nach sehr gut recherchiert und die zugrundeliegenden Quellen werden abschließend im Buch dazu auch veröffentlicht.

Was mir besonders gut an diesem Buch gefällt ist ganz einfach folgendes Detail.

Häufig wird ja nur der Finger in die Wunde gelegt oder vielleicht zusätzlich Salz in dieselbige gestreut. Angeprangert hat man sehr schnell marode Zustände. Buermeyer und Banse decken mitunter auch sehr schonungslos die vollzogenen Fehler auf. Ihnen liegt aber gleichzeitig sehr am Herzen zu verdeutlichen, wie der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann und schlussfogern eben deshalb, was sich konkret ändern muss, damit die besprochenen Problemfelder zukünftig verbessert bzw. ausgeräumt werden können.

Wenn für mich persönlich die einzelnen besprochenen Problemfelder jetzt wirklich nicht arg viele Neuigkeiten bereit hielten, da ich mich gerade für dieses Themenumfeld sehr interessiere und auch engagiere, so sprach mich das Werk trotzdem vollumfassend an, da es denke ich vielen Personen hilft den eigenen Horizont zu erweitern und die persönliche Perspektive zu wechseln.

Vor dem Buch kannte ich weder das Autorenduo Buermeyer und Banse noch ihren bereits erfolgreichen Podcast "Lage der Nation". Den Podcast werde ich mir auf alle Fälle aufgrund dieses Buches abonnieren und auch die Autoren weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Was ist eigentlich dran am Halloweenbrauch?

Halloween. Von Geistern, Vampiren und anderen Spukgestalten
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Bald ist es wieder so weit und kleine verkleidete Gruselgestalten machen die Straßen am Abend des 31. Oktobers unsicher und klingeln an den Türen und schreien voller Inbrunst "Süßes, sonst gibt's Saures!". ...

Bald ist es wieder so weit und kleine verkleidete Gruselgestalten machen die Straßen am Abend des 31. Oktobers unsicher und klingeln an den Türen und schreien voller Inbrunst "Süßes, sonst gibt's Saures!".

Da kommt doch das Buch rund um den Halloweenbrauch von Birge Tetzner gerade recht.

Nach der Walpurgisnacht und Silvester ist Halloween die wohl drittwichtigste Nacht im ganzen Kalenderjahr. Doch was bzw. wer steckt hinter diesem Brauch, der eher vom amerikanischen Kontinent zu uns herüber schwappte?

Tetzner geht genau diesen Spuren nach, präsentiert in ihrem sehr gelungenen Buch einen wirklich ausgewogenen Überblick und bringt Licht und diese vielleicht etwas gruselig anmutende Nacht. Da darf dann die Legende vom alten Jack natürlich auch nicht fehlen.

Garniert mit entsprechenden Bräuchen zu diesem Tag und einer echten Gruselgeschichte komplettieren auch passende Rezepte rund um Halloweenleckereien dieses Werk. So kann die diesjährige Halloweenparty dann richtig gebührend gefeiert werden.

Summa summarum ein tolles Buch, um den Spuren des Halloweenfests zu folgen.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Hafer, das einheimische Superfood

Das große Haferkorn-Kochbuch
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Der Autor Winfried Keuthage stellt in seinem aktuellen Ratgeber- und Kochbuch "Das große Haferkorn-Kochbuch" das altbekannte Hafergetreide in den Mittelpunkt der Betrachtung.

Wer das Wort Superfood hört, ...

Der Autor Winfried Keuthage stellt in seinem aktuellen Ratgeber- und Kochbuch "Das große Haferkorn-Kochbuch" das altbekannte Hafergetreide in den Mittelpunkt der Betrachtung.

Wer das Wort Superfood hört, der denkt wahrscheinlich eher an exotische Nahrungsmittel wie Chiasamen oder Moringa. Der heimische Hafer kommt einem dabei eher weniger in den Sinn.

Genau diesen Umstand beseitigt Keuthage ziemlich schnell im Buch, indem er das Haferkorn ins rechte Licht rückt, die Inhaltsstoffe desselbigen erläutert und auch auf die gesundheitsfördernde Wirkung eingeht. Nach diesen Basics zum Hafer, bei denen Keuthage auch andere Getreidesorten kurz mit anreißt sieht man den Hafer aus einem ganz anderen Blickwinkel und behandelt ihn zukünftig sicherlich nicht mehr so stiefmütterlich.

Was wäre ein solches Buch, wenn es keine passenden Haferkorn-Rezepte dazu gäbe? An den eher theoretischen und er- bzw. aufklärenden Teil schließen sich dann die leckeren Rezeptideen an, in denen der Hafer der Superstar ist.

Wie vielseitig Hafer dann in der heimischen Küche eingesetzt werden kann zeigen die einzelnen Rezepte selbst. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein, egal ob herzhafte Mahlzeiten oder süße Speisen bevorzugt werden.

Wir selbst hatten bis dato ganz gerne Dinkelkörner in unsere Mahlzeiten integriert. Mit diesem Koch- und Ratgeberbuch zieht dann endlich mehr Vielfalt in unsere Küche ein und wir heißen das Haferkorn herzlich willkommen in unseren Kochtöpfen.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Ein ganz besonderer Roadtrip zurück ins Leben

Ende Juli, Anfang August
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Kristina Magdalena Henns akutelles Jugendbuch "Ende Juli, Anfang August" kommt rein vom Covertitel eher mystisch daher.

Der zugehörige Klappentext offenbart dann bereits ein kleines Stückchen der zu erwartenden ...

Kristina Magdalena Henns akutelles Jugendbuch "Ende Juli, Anfang August" kommt rein vom Covertitel eher mystisch daher.

Der zugehörige Klappentext offenbart dann bereits ein kleines Stückchen der zu erwartenden Geschichte und gerade deshalb hat mich dieser Roman dann persönlich interessiert.

Die Geschichte als solches rund um Juli, ihre Eltern, die verschwundene Zwillingsschwester und den geheimnisvollen Unbekannten verfing bei mir sehr schnell. Henn vermag es aber auch grandios die Geschichte zu erzählen und die Lesenden darin eintauchen zu lassen.

Juli ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Story und ihr ganz persönliches Schicksal mit ihrer verschwundenen Zwillingsschwester ging mir ganz besonders zu Herzen.

Generell sind die verschiedenen Charakteren richtig gut getroffen, auch wenn ich beispielsweise die beiden Elternteile von Juli anfänglich eher strange wahrgenommen habe. Ich fühlte mich die ganze Zeit fast Seite an Seite bei Juli hautnah mit dabei und konnte so vor allem ihre ganzen Emotionen sehr gut nachempfinden.

Das Werk selbst ist nicht ein klassisches Feeling Good-Book sondern beleuchtet gerade die Untiefen unseres alltäglichen Lebens bzw. von Schicksalsschlägen, die auf jeden von uns warten können.

Dennoch vermag es Henn nicht nur die leisen Töne im Buch anzuschlagen. Mit viel Witz, Humor und Charme treibt sie die Erzählung voran und der Roadtrip von Juli und dem geheimnisvollen Unbekannten ohne Namen nimmt seinen Lauf. Einer Achterbahnfahrt gleich, erlebt Juli auf dieser Fahrt von Sylt nach Portugal ein richtiges Abenteuer und trifft auf viele verschiedene lose Bekanntschaften, die es mitunter in sich haben.

Summa summarum ein atemberaubendes Jugendbuch, das ein vordergründig sehr schweres Thema genau richtig in Szene setzt. Wir waren mit Juli und August gerne auf diesem Roadtrip mit dabei und würden auch ganz gerne ein zweites Mal auf große Tour gehen.

Das Buch ist eines unserer Jahreshighlights im Meer der tausend Bücherneuerscheinungen.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Licht und Schatten in der Karibik

Oh wie schön ist Trinidad
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Peter Bergs aktueller Roman "Oh wie schön ist Trinidad" lädt Fernwehgeplagte in Richtung Karibik ein.

Vom Konstrukt her klang der Klappentext für mich persönlich sehr interessant.

Die konkrete Umsetzung ...

Peter Bergs aktueller Roman "Oh wie schön ist Trinidad" lädt Fernwehgeplagte in Richtung Karibik ein.

Vom Konstrukt her klang der Klappentext für mich persönlich sehr interessant.

Die konkrete Umsetzung vermochte mich leider nicht wirklich in den Bann zu ziehen.

Zu den Personen in der Story habe ich leider überhaupt keine engere Beziehung aufgebaut. Die Erzählweise ist mir persönlich auch viel zu distanziert, als dann man eine engere Bindung aufbauen könnte. Überwiegend war mir leider das Schicksal der verschiedenen Handelnden so ziemlich egal.

Der Roman hätte denke ich auf alle Fälle mehr Potenzial, als bisher genutzt wurde. Dafür wäre aus meiner Sicht aber auch ein ausgeklügelter Spannungsbogen von Nöten, damit man vom Anfang bis zum Ende hin mitfiebern kann.

Zum Teil wirkte der Plot für mich viel zu sprunghaft und mitunter hätte ich mir persönlich dann mehr Details in bestimmten Szenen gewünscht.

So, in dieser Form, kamen bei mir leider keine karibischen Vibes auf, die mich nachhaltig prägten.

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