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FreydisNehelenia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Geheimnis am Ende der Wolfshatz

Wolfszeit
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Weil ich mal anfangen wollte, meinen SUB abzubauen, habe ich mich für ein Nina Blazon - Buch entschieden. Mir hat "Der Winter der schwarzen Rosen" schon so gut gefallen und außerdem liebe ich den Film ...

Weil ich mal anfangen wollte, meinen SUB abzubauen, habe ich mich für ein Nina Blazon - Buch entschieden. Mir hat "Der Winter der schwarzen Rosen" schon so gut gefallen und außerdem liebe ich den Film "Der Pakt der Wölfe", der die selbe Thematik behandelt, wie dieses Buch, also dachte ich, da kann ich nicht viel verkehrt machen. Ich wurde auch nicht enttäuscht.

Auch in dieser Geschichte steht die Bestie des Gévaudun, die im 18. Jahrhundert in dem kleinen Landstrich der Auvergne gewütet und vorzugsweise Frauen und Kinder getötet haben soll, im Mittelpunkt. Es kommen auch in dieser Geschichte die Namen der Adligen, Naturforscher und Wildhüter vor, die sich auf die Jagd nach Wölfen begaben, weil sie dem Irrtum aufsaßen, dass es sich bei der Bestie könne um einen Wolf handeln muss: d'Apcher, de Morangiés, Chastel, de Buffon, de Beauterne usw. Das war jedoch schon alles, was "Pakt der Wölfe" gleicht.

Nina Blazon hat eine völlig eigene, wunderbare und packende Geschichte erzählt, die viele unerwartete Wendungen nimmt und einem vor lauter Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Im Mittelpunkt steht der junge Naturforscher Thomas, der sich während seines Aufenthaltes in die geheimnisvolle Adlige Isabelle verliebt, die nur knapp einen Überfall der Bestie überlebt hat. Nach und nach stößt er auf eine Spur, was es mit dem Menschen reißenden Wolf tatsächlich auf sich haben könnte und auf ein dunkles Familiengeheimnis, dass die d'Apchers umgibt, vorbei er sich Feinde macht. Doch was es letzten Endes wirklich mit der Bestie auf sich hat, hätte selbst Thomas nicht erwartet.

Nina Blazons ganz eigene Interpretation von "Die Schöne und das Biest". Und für mich wieder das beste Beispiel dafür, dass man bei der Auswahl ihrer Büchern definitiv nichts verkehrt machen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von den Facetten menschlicher Verfehlungen

Der große Gatsby
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Ein Mann - ein Traum. Einen den er sich, trotzt seines vielen Geldes nicht erfüllen kann. Eine große, tragische Liebe ohne Happy End. Rauschende Charleston-Parties. Ein untreue Ehemann, eine Ehefrau zwischen ...

Ein Mann - ein Traum. Einen den er sich, trotzt seines vielen Geldes nicht erfüllen kann. Eine große, tragische Liebe ohne Happy End. Rauschende Charleston-Parties. Ein untreue Ehemann, eine Ehefrau zwischen den Stühlen, die schließlich zu ihrem untreuen Gatten zurückkehrt. Nick Carraway, der Erzähler der Geschichte und einzig wahre Freund Gatsby's, der zwischen seiner Cousine, ihrem Nann und Gatsby zerrieben wird und zu guter Letzt an der Wahrheit zerbricht.
In "Der große Gatsby" werden so viele menschliche Facetten aufgezeigt, so viele Charakterverfehlungen und derart bösartig zerstörte Hoffnungen, dass einem beinahe schlecht wird. Ein zeitloser Klassiker,den jeder unbedingt einmal gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von einem, der sich auf dünnem Eis bewegt

Er ist wieder da
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Sicher bewegt sich jeder, der ein solches Buch über Hitler schreibt, auf recht dünnem Eis und läuft Gefahr, Hitler als zu sympathisch darzustellen. Das Problem bei diesem Diktator war, dass er total davon ...

Sicher bewegt sich jeder, der ein solches Buch über Hitler schreibt, auf recht dünnem Eis und läuft Gefahr, Hitler als zu sympathisch darzustellen. Das Problem bei diesem Diktator war, dass er total davon überzeugt war, dass er das Richtige tat, aus unserer (und defintiv auch meiner) Sicht aber weder Moral noch Ethik kannte und ein von der Macht wahnsinnig gewordener Massenmörder war. Timur Vermes wollte aber eben diesen schmalen Grad beschreiten und ich schätze mal, er wollte auch, dass man beide Seiten der Medaille betrachtet, also wie Hitler sich selbst sah und wie er auf uns wirkt. Sicher wird er auch parodiert haben, dass die letzten Jahre dieses Thema so...wie soll ich sagen...dass es so hochgekocht wurde und wir ständig damit konfrontiert werden, bis einen die Ohren davon bluten. Sicher darf man nicht vergessen, was geschehen ist und derer Gedenken,die unter Hitler so viel grausames ausstehen mussten, aber es hilft auch keinem, wenn ständig darauf herumgekaut wird. Man müsste halt langsam mal wieder ein gesundes Maß finden, mit der Thematik umzugehen. Das jedoch ist nur meine Meinung,die keiner mit mir teilen muss.
Ich glaube "Er ist wieder da" ist das richtige Buch zur richtigen Zeit und wer den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (frei nach Kant), wird wissen,wir er mit dem Hitler im Buch umgehen muss. Das Buch ist von meiner Seite her definitiv zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kampf um Irland

Feuertochter
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*Achtung, könnte Spoiler enthalten*

Was die Kriege Englands mit Irland und Schottland betrifft, stand ich schon immer auf den Seiten der von England unterdrückten Länder und obwohl ich keinerlei kirchlicher ...

*Achtung, könnte Spoiler enthalten*

Was die Kriege Englands mit Irland und Schottland betrifft, stand ich schon immer auf den Seiten der von England unterdrückten Länder und obwohl ich keinerlei kirchlicher Konfession angehöre und dem alten germanischen Götterglaube anhänge, stehe ich beim Nordirlandkonflikt auf Seiten der Katholiken, die unterdrückt und denen Jahrhunderte lang die Ausübung ihres katholischen Glaubens von den Engländern auf Tod verboten wurde.
Dementsprechend habe ich mit den Ui´Corras und den Deutschen Ferdinand von Kirchberg und Cyriakus Hufeisen erbittert gegen die Engländer gekämpft. Ich habe Simon von Kirchberg und Buirre hassen gelernt und Oisin O´Corra einige Male den Hals umdrehen können, weil dieser einfach nicht auf seine Schwester Ciara und seine Cousine Saraid hören wollte. Ich bin mit der Hündin Gamhain über die grünen Wiesen der Ui´Corras gestreift und habe mit dem von Oisin O´Corra aufgestellten Heer im Wald unter freien Himmel genächtigt usw. Ich habe dabei das irische Volk näher kennengelernt. Sie haben Stolz und Größe bewiesen und selbst dann noch nicht aufgeben wollen, als die letzte vernichtende Schlacht gegen die Engländer verloren war. Ebenso habe ich Iren kennenlernen müssen, die immerzu die Seiten wechselten und für ihren persönlichen Vorteil sogar ihre Mutter verkauft hätten. Diese habe ich ebenso verflucht, wie Simon von Kirchberg. Genugtuung habe ich aber erhalten, als Königin Elisabeth von England Simon von Kirchberg sowohl Englands als auch Irlands verwies, weil er nicht nur die Iren verraten hatte, für die er laut dem Auftrag des Papstes kämpfen sollte, sondern für seinen persönliche Vorteil und aus Eifersucht und Habsucht seinen eigenen Vetter Ferdinand über die Klinge springen ließ.

"Feurtochter" ist ein spannender, geschichtsträchtiger Roman, in dem man mitkämpft und mitleidet und definitiv ins Geschehen eingebunden wird. Iny Lorentz hat wieder brillant recherchiert und ihre Figuren in die Geschichte Irlands eingebunden. Ein wirklich lesenswerter, bildgewaltiger, historischer Roman, nicht nur für Fans von Irland!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Haufen Männer, derbe Sprüche und ein sagenhafter Schatz

Raubzug
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"Runenzeilen sind wie gewundene, reich verzierte Bänder. Sie gleichen der Weltenschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Eigentlich sind alle Geschichten verschlungene Schlagenknoten, denn nicht ...

"Runenzeilen sind wie gewundene, reich verzierte Bänder. Sie gleichen der Weltenschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Eigentlich sind alle Geschichten verschlungene Schlagenknoten, denn nicht immer fängt das Leben mit der Geburt an und endet mit dem Tod. Auch mein eigenes Leben fängt erst mit meiner Wiederkehr von den Toten wirlich an."

So beginnt die Geschichte von Orm Bärentöter, ein halber Junge noch, der sich (mehr schlecht als recht) gegen einen Eisbären behauptet hat und den die Eingeschworenen auf Bitten seines Vater Rurik mit auf ihr Abenteuer nehmen - auf der Suche nach dem Schatz Attilas. Und so spannend, wie seine Geschichte anfängt, so bleibt sie auch, denn bald kann sich Orm vor Feinden kaum retten - und es sind nicht nur Feinde von Außen,sondern auch einer in den eigenen Reihen. Während der abenteuerlichen Reise der Männer sterben mehr und mehr der Eingeschworenen im Kampf, durch Hinterhalte und zum Schluss durch die Hand einer Wahnsinnigen. Und das war nur der erste Band der Reihe.

Ich bin auf den ersten Band gestoßen, als ich mal wieder durch die örtliche Thalia-Buchhandlung stolperte, auf der Suche nach etwas, dass ich noch nicht habe. Ich liebe die Geschichten über Wikinger, rauhe, starke Männer aus Skandinavien, die sich im Kampf behaupten und mit dem Schwert in der Hand einen fast epischen Tod gestorben sind. Natürlich ist aus dieser Zeit viel romantisiert und verklärt, wie auch die Epoche des Mittelalters mit seiner Minne und den edlen Rittern, die gar nicht so edel waren, aber trotzdem stehen die Wikinger für mich als das Sinnbild echter Kerle, in einer Zeit, in der viele Männer immer weicher werden oder nur noch nach außen wie echte Kerle wirken. Mehr Schein als Sein,also.
Die Eingeschworenen-Reihe ist eher auf die Herrenwelt zugeschnitten.Wer hier nach echter Romantik sucht, sollte eher auf historische Romane von Iny Lorentz, Sabine Ebert und Rebecca Gablé zurückgreifen, denn in Robert Low´s Büchern geht es eher rau und kriegerisch zu und es wird ordentlich geflucht. Unter anderen auch gegen bekehrungswütige Christen. Für Wikinger-Fans ist es jedoch ein Muss. Die beste Wikinger-Geschichte,die ich seit "Die Abenteuer des Röde Orm" gelesen habe und von den Bestseller-Autoren Simon Scarrow (Die Rom-Serie) und Bernard Cornwell (Die Uhtred-Serie u.a) hoch gelobt.