Der Traum von Olympia
Als der Himmel uns gehörteNachdem mir der erste Roman von Charlotte Roth so gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch unbedingt den Nachfolger lesen. Wieder spielt die Geschichte im 20. Jahrhundert, doch geht es dieses Mal nicht ...
Nachdem mir der erste Roman von Charlotte Roth so gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch unbedingt den Nachfolger lesen. Wieder spielt die Geschichte im 20. Jahrhundert, doch geht es dieses Mal nicht um die SPD, sondern um die olympischen Spiele und um Sport im Allgemeinen.
Jennifer hat einen Traum: sie will unbedingt bei den olympischen Spielen im Jahre 2012 die 10000 Meter rennen und möglichst auch gewinnen, doch wird schon beim Training klar, dass Jennifer ein Problem hat, dass ihre Träume von Olympia platzen lassen könnte. Jedesmal läuft sie ihren Wettkampfgegnern davon und es sieht alles danach s Rennen gewinnt verloren hat verloren , doch wenn sie den Großteil der Strecke geschafft hat, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch und ist nur noch ein heulendes Häufchen Elend. Als sie im Park trainieren geht, lernt sie Gregory kennen, der sie gerne trainieren würde, doch Jennifer lehnt ab. Doch bringt Gregory sie auf die Idee, mit ihrer Urgroßmutter, die bei den olympischen Spielen 1936 als Bogenschützin eine Goldmedaille gewonnen hat. Hinter der Geschichte ihrer Uroma steckt jedoch mehr, als nur der Traum von Olympia. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die in ihrem Leben viel gewonnen, aber noch viel mehr verloren hat und beinahe zu spät erkannte , wohin sie wirklich gehört.
Auch bei dieser Geschichte gibt es ein Thema, dass mich so gar nicht interessiert: Sport. Sport war nie mein Ding und wird es niemals sein. Und jegliche Sportveranstaltungen, die im Fernsehen übertragen werden, finde ich stinkelangweilig. Aber auch diesmal hat es Charlotte Roth geschafft, zu überzeugen, denn wieder einmal verwebt sie ihre Geschichte mit einem Thema, dass mich nach wir vor brennend interessiert: die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert.
Ein klitzekleines Defizit hat das Buch leider trotzdem, was es mich leider nicht so gut finden ließ, wie den ersten Roman aus Charlotte Roth's Feder: Es war zwar wieder brillant recherchiert und die Schicksale der Charaktere perfekt mit der Geschichte jener Zeit verflochten, jedoch erscheint mir die Geschichte irgendwie zusammengestaucht. Wo die Autorin in ihren ersten Roman weit ausgeholt hat, um die Geschichte stimmig werden zu lassen, erscheint mir ihr zweites Werk leider ein wenig abgehackt. Ich hoffe, dass das bei ihrem nächsten Roman wieder etwas besser gelingt.
Nichts desto trotz verdient "Als der Himmel uns gehörte" vier Lesesterne und wird mit in meine persönliche Top Ten der besten historischen Romane über das 20. Jahrhundert aufgenommen.