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Veröffentlicht am 21.07.2023

Ernster Familienroman

Wiedersehen in den Dünen
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Im vergangenen Jahr hatte ich den ersten Band der Chesapeake-Bay-Reihe gelesen - jenes Werk, von dem ich mir eine zarte Sommer-Romance erhofft und stattdessen eine geballte Ladung Ernsthaftigkeit erhalten ...

Im vergangenen Jahr hatte ich den ersten Band der Chesapeake-Bay-Reihe gelesen - jenes Werk, von dem ich mir eine zarte Sommer-Romance erhofft und stattdessen eine geballte Ladung Ernsthaftigkeit erhalten hatte (schwere Krankheit, unerfüllter Kinderwunsch, etc.), ihr erinnert euch? Das herrlich sommerliche Cover von "Das Cottage in den Dünen" hatte eine Leichtigkeit ausgestrahlt, die im krassen Kontrast zum Inhalt stand.

Vielleicht hätte ich also vorgewarnt sein sollen hinsichtlich des Folgebandes, der - erneut - mit anheimelndem Cover und interessant klingendem Klappentext daherkam.

Im Grunde könnte ich meine Rezension von Vorjahr fast 1:1 übernehmen. Wieder hatte ich mir eine schöne Love Story erhofft, wieder gefiel mir der Schreibstil der USA-Today-Bestsellerautorin Lee Tobin McClain im Grunde richtig gut, wieder scheiterte es (- im Sinne von: 'dass ich nicht glücklich mit dem Buch wurde' -) an der erdrückenden Vielzahl schwerer, aus meiner Sicht deprimierender Themen. Scheinbar reicht ein tiefgründig ausgearbeitetes Plot-Element nicht aus, es müssen gleich mehrere negativ behaftete Themen sein. Es tut mir leid, aber da ich nun mal dazu neige, enorm mit den Charakteren eines Werkes mitzufiebern, belastet mich dieses Ausmaß an Negativität eher, als dass ich die Lektüre letztlich als unterhaltsam empfinden würde.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein stilistisch gut geschriebener, aber thematisch schwermütiger Familienroman - ob euch der Sinn gerade danach steht, kann ich nicht beurteilen, daher spreche ich eine bedingte Leseempfehlung aus.

Nachfolgend notiere ich euch ein paar der betreffenden Themen, sodass ihr selbst entscheiden könnt, ob das Buch euch reizt.

Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte also HIER mit dem Lesen der Rezension aufhören.

» » » » » 𝗔𝗖𝗛𝗧𝗨𝗡𝗚, 𝗦𝗣𝗢𝗜𝗟𝗘𝗥! « « « « «

Einige der Themen, die mich (- da ich ja einfach nur eine angenehme Romanze hatte lesen wollen -) nicht angesprochen haben, waren:

❏ Mobbing unter Jugendlichen
❏ Blindheit als Folge einer Verletzung
❏ Fehlgeburt
❏ ungeplante Schwangerschaft

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Tolle Romanbiografie!

Gone with the Wind – Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten
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Als riesengroßer Fan der U.S. Südstaaten (- die Musik, das Essen, die Gastfreundschaft, die Architektur, der Southern Drawl … ich liebe alles daran! -) kam ich schon als junges Mädchen früh in Berührung ...

Als riesengroßer Fan der U.S. Südstaaten (- die Musik, das Essen, die Gastfreundschaft, die Architektur, der Southern Drawl … ich liebe alles daran! -) kam ich schon als junges Mädchen früh in Berührung mit Romanen wie "New Orleans" von Alexandra Ripley sowie natürlich DEM Südstaaten-Roman schlechthin: Margaret Mitchells literarisches Meisterwerk "Vom Winde verweht". Meine Faszination für alte Hollywood-Klassiker führte schließlich dazu, dass ich mir irgendwann auch den gleichnamigen Film anschaute - eigentlich hatte ich dies bewusst vermeiden wollen, da die wenigsten Verfilmungen den vorausgegangenen Büchern gerecht werden, aber letztlich siegte meine Neugier.

Im Nachhinein favorisiere ich zwar immer noch das Buch, habe für die Leinwandversion jedoch nichts als lobende Worte. Insbesondere in Anbetracht der damaligen Möglichkeiten - kein Vergleich zu den Hightech-Tricks der heutigen Filmindustrie - wurde die Geschichte absolut großartig umgesetzt und punktete nicht zuletzt aufgrund ihres meisterhaften Casts. Vivienne Leigh und Clark Gable brillierten in den Hauptrollen und auch die Darstellerauswahl für die Nebenrollen passten perfekt. Kurzum: Dieser Film schrieb in meinen Augen vollkommen zu Recht Filmgeschichte, auch wenn er sowie die literarische Vorlage damals wie heute aufgrund ihrer Glorifizierung des 'alten Südens' (inklusive der als 'glücklich und zufrieden' dargestellten versklavten Menschen) und der Verharmlosung von Vergewaltigung in der Ehe nicht unumstritten waren bzw. sind.

Nun hatte ich dank Charlotte Leonard die Gelegenheit, im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen: In ihrem spannenden, mit nur minimaler Fiktion angereicherten historischen Roman erfuhr ich nicht nur interessante Details über die strapaziösen Dreharbeiten, das enervierende Drama am Set des perfektionistisch veranlagten Filmproduzenten David O. Selznick sowie allgemeine Hintergrundinfos über die Entstehung des legendären Films, sondern lernte auch jene Frau etwas besser kennen, die durch ihre Rolle als unbeugsame Scarlett O'Hara unsterblich geworden ist.

Die größte Liebe in Viviens Leben war tatsächlich weder die Schauspielerei - obwohl dies durchaus ihre Leidenschaft war - noch ihr (erster) Ehemann, sondern der (ebenfalls verheiratete) Schauspieler Laurence Olivier. Ihre Beziehung muss etliche Jahre der Geheimhaltung überstehen, denn in der Öffentlichkeit wird von Stars eine moralische Vorbildfunktion erwartet - in Sachen Karriere sind Affären zur damaligenZeit nämlich ein Dealbreaker (- mal ganz davon abgesehen, dass ich solch ein Verhalten generell verwerflich finde).

Der romantische Aspekt der Story las sich okay, blieb im Vergleich zum eigentlichen Hauptthema eher blass, und das war ausnahmsweise völlig in Ordnung für mich, denn es waren die für alle Involvierten rundum belastenden, schier niemals enden wollenden Dreharbeiten, die ganz klar das Hauptthema des Romans bilden - vom unfertigen Manuskript über unzählige, horrende Kosten verursachende Retakes, bis hin zum männlichen (weitaus überbezahlten) Star, mit dem es zunächst ebenfalls Reibereien gab:

"Gable hatte es anscheinend nicht verkraften können, wie wenig Vivien ihm verfallen war. Immer wieder sah er sie erwartungsvoll an, aber für sie gab es nur einen Mann. Es mochte sein, dass Millionen von Amerikanerinnen sich nichts Schöneres vorstellen konnten, als von Clark geküsst zu werden, für Vivien war das nur eine Rolle, die sie spielen musste."

Vielleicht war dieser Fokus insbesondere vorteilhaft, da ich andernfalls das relativ smooth dargestellte Ehe-Aus von Vivien und ihrem Gatten, von dem schließlich auch die gemeinsame Tochter Suzanne betroffen war, womöglich als zu oberflächlich porträtiert empfunden hätte.

Nicht tragisch, nur eine Beobachtung: Was mich anfangs ein wenig irritierte, waren die mitunter recht großen Zeitsprünge. Kaum hatte ich eine Passage beendet, befand ich mich plötzlich Monate später in der Handlung.

Im umfangreichen Anhang erfahren wir mitunter, "was danach geschah" - ich liebe ja solche weiterführenden Details zu Storys und Figuren. Zudem ist eine Übersicht über die zur Recherche verwendeten Sachbücher enthalten, von denen ich mir definitiv einige zu Gemüte führen werde.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Eine tolle Romanbiografie, die ich allen "Vom Winde verweht"-Fans wärmstens empfehle.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Niedlich und wichtig!

Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?
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Sicherlich habt ihr schon einmal vom Begriff "Krokodilstränen" gehört - von Tränen, die bewusst geweint oder vorgetäuscht werden, um dem Gegenüber gewisse Emotionen vorzugaukeln, die in Wirklichkeit gar ...

Sicherlich habt ihr schon einmal vom Begriff "Krokodilstränen" gehört - von Tränen, die bewusst geweint oder vorgetäuscht werden, um dem Gegenüber gewisse Emotionen vorzugaukeln, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind (geheucheltes Mitleid, nicht aufrichtige Reue, etc.). Insbesondere Kinder werden bei einem Gefühlsausbruch oft mit Unverständnis sowie dem Vorwurf konfrontiert, es gäbe doch gerade gar keinen Grund zum Weinen. In meinen Augen grenzt das an seelische Grausamkeit - einem kleinen Wesen, das die eigenen Emotionen noch nicht einmal selbst verstehen kann, zu vermitteln: 'Es ist falsch, was du gerade fühlst.'

Die Folge: Das Kind kommt sich unzulänglich vor, nimmt sich selbst als Enttäuschung wahr, schämt sich, fühlt sich allein und unverstanden, ist frustriert, wütend und/oder traurig, weil es statt Trost, Unterstützung und Liebe in dieser Situation nur Negativität erlebt.

Einfach nur furchtbar.

Deshalb erachte ich den auf Geduld, Einfühlungsvermögen und Elternliebe basierenden Ansatz dieses zuckersüß gestalten Kinderbuches als soooo wichtig - Gefühle müssen und dürfen raus.

Lediglich das vom Verlag empfohlene Lesealter (ab 2 Jahren) erschien mir aufgrund der Komplexität des Themas und der doch etwas anspruchsvolleren (zum Teil holprigen) Reime als zu früh angesetzt.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Super niedliches Mutmachbuch mit liebevoller, bedeutsamer Message - sowohl für kleine als auch für große Krokodile.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Rundum bezaubernd!

Audrey Hepburn
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Dieses rundum bezaubernde Schmuckstück von einem Buch ist nicht nur für Fans des legendären Hollywoodstars Audrey Hepburn ein Must-Read, sondern generell ein Juwel für alle Fashioninteressierten. Die Zeichnungen ...

Dieses rundum bezaubernde Schmuckstück von einem Buch ist nicht nur für Fans des legendären Hollywoodstars Audrey Hepburn ein Must-Read, sondern generell ein Juwel für alle Fashioninteressierten. Die Zeichnungen sind ein absoluter Traum! Für mich war es das erste Werk der australischen Mode-Illustratorin Megan Hess und ich bin restlos begeistert! (Könnte ich doch nur ansatzweise so gut zeichnen, seufz!)


Kurz gehaltene, informative, über drei Buchabschnitte verteilte Texte vermitteln uns die wichtigsten biografischen Eckdaten aus Audreys Leben. Sie stehen jedoch nicht im Vordergrund; es sind die oftmals mit dem unverkennbaren Tiffany Blue akzentuierten Illustrationen, die das Highlight dieses hochwertigen Hardcovers bilden. Auch zahlreiche Zitate sind enthalten. Natürlich ist das Werk in puncto Informationsumfang nicht mit einer regulären Biografie zu vergleichen, vielmehr setzt es der bis heute für ihre Stilsicherheit und Eleganz bewunderten Mode-Ikone auf zeichnerische Weise ein würdiges Denkmal.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Umwerfend schön gestaltete, mit Goldschnitt und Goldfolienprägung ausgestattete Schmuckausgabe und eine wundervolle Hommage an diese bemerkenswerte Persönlichkeit, die sowohl vor der Kamera als auch im Privatleben eine wahre Inspiration war. Ich bin mir sicher, die modebegeisterte Audrey hätte dieses Werk geliebt.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Wunderbares Regency-Flair

Ein Duke wider Willen
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Der Auftaktband der ELEGANT-OCCASIONS-Trilogie hat mir ausnehmend gut gefallen!


Pluspunkte:


♡ herrlich atmosphärisches Regency-Flair dank detaillierter, bildreicher Beschreibungen und adäquater Wortwahl ...

Der Auftaktband der ELEGANT-OCCASIONS-Trilogie hat mir ausnehmend gut gefallen!


Pluspunkte:


♡ herrlich atmosphärisches Regency-Flair dank detaillierter, bildreicher Beschreibungen und adäquater Wortwahl in den Dialogen; insbesondere in puncto Speisen oder Kleidung (- es war wie eine Modenschau zwischen den Buchseiten - ich konnte die edlen Stoffe der Kleider fühlen, hatte die eleganten Ensembles vor Augen und spürte Dianas Leidenschaft für Mode -)


♡ sympathische Hauptfiguren (- ich kann es nicht genug betonen: für mich ist dies einer der wichtigsten Punkte eines Romans, denn ohne Sympathie kein Mitfiebern -)


♡ glaubwürdige Gedankengänge der Hauptfiguren (erzählt wird abwechselnd aus beiden Perspektiven)


♡ die Geschwisterdynamik (Diana, Eliza & Verity; ebenso Geoffrey & Rosy)


♡ speziell Veritys erfrischend direkte, unverfälschte Art ist mir ans Herz gewachsen ("»Ich fluche, wann es mir passt. Du solltest ein bisschen öfter fluchen. Glaub mir, es ist herrlich befreiend.«")


♡ dezenter Humor, der nicht übertrieben oder klamaukig wirkt


♡ eine schlagfertige, kluge weibliche Hauptfigur, die ihre Meinung bestimmt und sachlich vertritt und sich nicht einschüchtern lässt (ohne dabei jemals zickig zu wirken)


♡ zahlreiche interessante Regency-Facts, die mir bisher noch nicht bekannt gewesen waren, z.B. im Hinblick auf die Audienz bei der Königin, bei der die jungen Damen in die Gesellschaft eingeführt werden (Kleiderordnung, Regelungen und Voraussetzungen für die Begleitpersonen, etc.) oder auf damals übliche Redewendungen (besonders toll fand ich den Ausdruck 'die Kreide wegtanzen')


Was ein bisschen schade war:

Das Knistern zwischen Diana und Geoffrey fühlte ich von Anfang an - ideale Romance-Voraussetzungen also. … doch im Laufe der Handlung wurde dieses Prickeln zunehmend zerredet. Welch Ironie, dass ich bei anderen Werken oft beklagen muss, dass die Charaktere kaum oder nur oberflächlich miteinander kommunizieren und ausgerechnet hier für meinen Geschmack beinahe zu viel über das Dauer-Thema 'Heirat' gesprochen wurde. Es lief lange Zeit immer wieder gleich ab, à la:


Er: Ich kann/will nicht heiraten.

Sie: Ich sage ja auch nicht, dass ich dich heiraten will.

Er: Okay.

Sie: Aber ich will trotzdem wissen, warum du nicht heiraten kannst.

Er: Kann/will ich dir nicht sagen.

Sie: Aber es geht ja nicht um mich, ich will nur wissen … usw.


Aber das ist natürlich Geschmackssache; möglicherweise findet ihr ja gerade dieses verbale Hin und Her besonders reizvoll.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Eine sehr unterhaltsame Regency-Romance, die ich Fans des Genres gerne weiterempfehle. Band 2 der Reihe ("Ein Earl für mich allein" | "What Happens in the Ballroom") erscheint im November 2023 und ich bin schon jetzt unheimlich gespannt darauf!

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