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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2022

Gut, aber zu starker Fokus auf negative Elemente & Drama

Like Ice We Break
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Da die ersten beiden Bände der Winter-Dreams-Reihe mir gut gefallen hatten, freute ich mich sehr darauf, mit «Like Ice We Break» ins verschneite Aspen zurückkehren zu dürfen.

Hinsichtlich der Covergestaltung ...

Da die ersten beiden Bände der Winter-Dreams-Reihe mir gut gefallen hatten, freute ich mich sehr darauf, mit «Like Ice We Break» ins verschneite Aspen zurückkehren zu dürfen.

Hinsichtlich der Covergestaltung kann ich erneut nur sagen: WOW! Wun-der-schön!! Die gesamte Reihe ist ein absoluter Eyecatcher!

Ich wollte neutral an die Geschichte herangehen, zumal mit dem Online-Star Oscar ein gänzlich neuer Charakter die Bühne - bzw. die Eisfläche - betritt, aber schnell realisierte ich, dass ich mit Gwen aufgrund der Vorgeschichte irgendwie noch ein leicht negatives Gefühl assoziierte, welches es zunächst abzuschütteln galt. Sie machte es mir nicht einfach; ihre über-quirlige Art wirkte manchmal etwas zu gewollt auf mich, aber als ich sie näher kennenlernte, besserte sich mein Eindruck von ihr. Selbiges gilt für Bad Boy Oscar, der mir recht undankbar erschien. Er fand es ach-so-furchtbar, von einer wohlhabenden Familie adoptiert worden zu sein - die daraus resultierenden Vorteile nahm er allerdings gerne mit.

Der tiefgründige Schreibstil der Autorin ist sehr speziell, er strotzt vor Poesie und Melancholie, vor kluger, nachklingender Formulierungen, frecher (z.T. sehr jugendlich und over the top wirkender) Dialoge und viel Detailliebe. Es ist definitiv ein interessanter Mix.

Meiner Meinung nach ist es Dade gelungen, schwierige, ernste, düstere, bedrückende Themen in die Story einzubinden; sie bilden einen krassen Kontrast zu der mit dem Eiskunstlauf einhergehenden verträumten Schönheit und Eleganz. Aber: Eine einzige Baustelle (familiäre ODER psychische Probleme, Gewalt etc.) hätte mir vollkommen gereicht. So jedoch überschattete die geballte Ladung negativ behafteter Plotelemente die eigentliche Love Story. Zudem nahm die Handlung, die abwechselnd aus Gwens und Oscars Perspektive erzählt wird, erst nach und nach an Tempo auf, war mir anfangs fast einen Hauch zu ruhig, ehe sich zum Ende hin - natürlich - die Ereignisse überschlugen. Statt all dem Drama (& diversen Markennennungen) hätte ich mir lieber einen noch intensiveren Fokus auf das Eislaufen gewünscht.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: sehr gute 3 ½ ✰ ✰ ✰
Ein solides NA-Buch, das sich trotz kleiner Schwächen angenehm liest und daher von mir eine Empfehlung für Fans dieses Genres erhält.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Kreative Details

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Der Auftakt des Dark-Academia-Duetts war mein erstes Buch aus der Feder von Spiegel-Bestseller-Autorin Nikola Hotel - und mein Gesamteindruck lautet: Ich hab es geliebt! Aber: Es gibt ein ABER. (…nämlich ...

Der Auftakt des Dark-Academia-Duetts war mein erstes Buch aus der Feder von Spiegel-Bestseller-Autorin Nikola Hotel - und mein Gesamteindruck lautet: Ich hab es geliebt! Aber: Es gibt ein ABER. (…nämlich ein paar winzige Elemente, die einzeln für sich betrachtet überhaupt nicht ins Gewicht fallen würden, in der Gesamtheit jedoch dafür sorgten, dass ich diese ruhige, wirklich wunderschön erzählte College-Romance nicht als absolutes Herzensbuch kategorisieren kann.)

Die Aufmachung des Werkes ist ein Träumchen! Blackout Poetry hatte ich zuvor noch nicht gekannt und fand dieses Element nicht nur plottechnisch sehr passend, sondern auch im Hinblick auf die Buchgestaltung ideal gewählt - neben dem hübschen Efeu-Farbschnitt ist es dieses besondere Detail, was den Roman optisch und inhaltlich einzigartig macht. Auch die Textnachrichten fügten sich harmonisch in den Erzähltext ein und waren an sinnvollen Stellen der Handlung platziert.

Das Setting - die renommierte Woodford Academy auf Ivy Island - hatte ich gut vor Augen, allerdings hätte ich mir noch intensivere, atmosphärischere Beschreibungen des Campus-Geländes und der Insel gewünscht. Wenn im Laufe der Handlung z.B. immer mal wieder etwas Location-Flair eingestreut worden wäre, hätte mir das besser gefallen als die Anhäufung kurzer beschreibender Passagen, die lediglich zu Beginn erfolgte (zum Aussehen der einzelnen Uni-Gebäude, Edens Zimmer, etc.). Mit der Bezeichnung Dark Academia verbinde ich etwas Mysteriöses, Gefährliches, Dunkles - nichts davon ist hier der Fall, es handelt sich um einen regulären New-Adult-Roman, wie er an jeder Uni spielen könnte. Ich möchte betonen: Das ist KEINE negative Kritik, sondern lediglich eine neutrale Feststellung.

Beide Hauptfiguren mochte ich gerne, fand den charismatischen William anziehend und faszinierend, und Eden (aus deren Perspektive in der ICH-Form erzählt wird) sympathisch und liebenswert - für beide gilt: zu 99%. Denn es gab eine bestimmte Szene, in der sowohl ER als auch SIE mich heftig enttäuscht haben. - Wie kommen sie dazu, die Trauer eines anderen Menschen zu belächeln? Bzw. sich anzumaßen, einschätzen und urteilen zu können, wer um wen in welchem Maße zu trauern hat?! Geht’s noch?! Wenn jemand ein geliebtes Haustier verliert, ist diese Trauer dann 'weniger' bedeutend als die um einen Menschen? Heißt das, die Trauer um z.B. einen Freund wiegt weniger als die um einen Verwandten? Und die um einen Cousin z.B. weniger als die um eine Mutter? Wisst ihr, was ich meine? Die betreffende Szene sollte wahrscheinlich ein witziges Handlungselement sein, über das man schmunzelt, und einen Moment darstellen, der Will und Eden verbindet. Zumindest Letzteres war bei mir der Fall, denn ich fand sie in dieser Szene beide gleichermaßen herzlos. (Zum Vergleich: Wäre ich auf einem Date und mein Gegenüber würde solch einen abstoßenden Charakterzug offenbaren bzw. einen entsprechenden Kommentar fallen lassen, wäre das der Moment, an dem ich wortlos aufstehe und gehe - auf Nimmerwiedersehen!)

Edens und Wills Verhalten hatte etwas Herablassendes, was das eigentliche, so viel positivere Wesen ihres Charakters für mich unschön verfärbte. Gerade von Eden-ich-will-unbedingt-Freunde-finden-und-mag-es-nicht-wenn-Leute-Vorurteile-haben hätte ich mehr Empathie erwartet. Wenn jemand schon den Mut aufbringt, sich anderen (fremden!) Menschen gegenüber zu öffnen und zuzugeben 'ich habe einen schmerzlichen Verlust erlitten', dann steht es in meinen Augen NIEMANDEM zu, ein abschätzendes Urteil über die 'angemessene Intensität' dieser Trauer zu fällen (und sich obendrein um Zustimmung heischend umzugucken, ob noch jemand anderes dieses Eingeständnis ins Lächerliche ziehen möchte).

Dies wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass im restlichen Verlauf der Handlung immer wieder Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer sowie Sexual Consent betont wird. To be fair: Zumindest hinterfragt Eden des Öfteren selbstkritisch ihre Ansichten, erkennt, dass sie generell dazu neigt, voller Vorurteile zu sein, und entwickelt sich weiter. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Figuren allesamt noch sehr jung sind.

Besonders gut gefiel mir, dass die für an U.S. Universitäten spielenden Romane inzwischen wohl obligatorisch gewordenen Trendthemen (Stichwort: weiße Männer und Abriss von Südstaaten-Statuen) hier tatsächlich ernsthaft und sinnvoll diskutiert wurden. (Im Gegensatz zu zig anderen NA-Büchern, deren Charakteren diesbezüglich lediglich eine knappe Aussage, meist kritischer Art, ohne weitere Erklärung oder Backgroundinfo in den Mund gelegt wird.) Bravo, genau so sollte es sein - Jugendliche unterschiedlicher Herkunft tauschen sich zivilisiert untereinander aus. Da sollten sich viele reale (Uni-)Grüppchen mal ein Beispiel dran nehmen. With that being said hoffe ich jedoch, dass die (ein klein wenig moralisch belehrend wirkenden) Passagen nun für den Rahmen dieser Dilogie als ausreichend erachtet werden können und sich in Band 2 nicht wiederholen/fortsetzen werden, das wäre mir dann doch too much.

Das Knistern zwischen Eden und Will war von Anfang an stark, es las sich soooo schön!! Außerdem habe ich die Intensität geliebt, mit der Edens Verhältnis zu ihrem Dad sowie ihre Trauer um Lark beschrieben wurden. Ein weiteres Highlight waren all die besonderen Worte, die ich dank Eden kennenlernen durfte, ich sage nur: Petrichor. - Love it!! Überhaupt steckte die Handlung voller kreativer Details.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: starke 4 ½ ✰ ✰ ✰ ✰
Band 2, «Dark Ivy – Halt mich fest», erscheint (leider erst) im April 2023 - und das nach solch einem gemeinen Cliffhanger! Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung und bin sehr, sehr angetan von Nikola Hotels herrlichem Schreibstil. Eindeutige Empfehlung für alle New-Adult-Fans!

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Solider Abschluss einer tollen Buchreihe

Crushing Colors
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Die Fletcher-University-Reihe begleitet mich nun schon seit einigen Jahren – und bei jedem der Bände erlebte ich einen Mix aus Zuhause-Feeling und Neugier, aus Vertrautem und Neuem. Ich habe die gesamte ...

Die Fletcher-University-Reihe begleitet mich nun schon seit einigen Jahren – und bei jedem der Bände erlebte ich einen Mix aus Zuhause-Feeling und Neugier, aus Vertrautem und Neuem. Ich habe die gesamte liebenswerte Figuren-Clique unheimlich ins Herz geschlossen, habe alle Bände (von denen »Burning Bridges« zu meinen All-Time Favorites zählt) verschlungen und fasse es nicht, dass dies nun tatsächlich der letzte Band sein soll.

Bereits seit dem Reihenauftakt - im Herbst 2019! - freute ich mich riesig auf Summers Geschichte. Ihr quirliger Charakter als flirty Sonnenschein mit den stets knallrot geschminkten Lippen faszinierte mich seit jeher und ich war enorm gespannt darauf, mehr über sie zu erfahren. Wie tickt die junge Frau wirklich, der wir legendäre Paarnamen wie 'Chella' und 'Ellorsus' verdanken, welche Themen spielen in ihrem Leben eine besondere Rolle?

Ich fange ich mal mit dem Offensichtlichen an und gehe dann zu den Punkten über, die letztlich ausschlaggebend waren für meinen Leseeindruck.

Covergestaltung:
Top! Überhaupt liebe ich alle der mit Goldsprenkeln verzierten Cover der Reihe, und dieses hier harmoniert perfekt mit den anderen Bänden. Auch der klangvolle Buchtitel passt wie die Kirsche aufs Sahnehäubchen - wieder eine Alliteration, wieder thematisch auf den Inhalt abgestimmt. (»Crushing Colors« bezieht sich auf die queeren Elemente der Handlung; "er steht sinnbildlich für das »Sprengen« von Schubladen und festgefahrenen Denkweisen".)

Schreibstil:
Dass die sympathische Spiegel-Bestsellerautorin Tami Fischer einen herrlichen Erzählstil hat und ihre wunderbaren Werke nicht mehr aus dem New-Adult-Genre wegzudenken sind, steht außer Frage. Sie kann schreiben, Punkt. Doch ausgerechnet bei Summers Geschichte hat es dieses Mal relativ lange gedauert, bis ich emotional in der Handlung angekommen war; es wollte sich zunächst keine Nähe zu den Charakteren einstellen. Mein großes Glück war, dass ich zu allen Figuren bereits aufgrund der Vorgängerbände ein klares Bild im Kopf hatte. Insbesondere die Dialoge zu Beginn waren geprägt von altersuntypischer Wortwahl, welche die Figuren meiner Meinung nach deutlich jünger, kindisch denkender und unreifer darstellte als sie eigentlich waren; die permanenten Spitznamen fand ich beispielsweise übertrieben. Über "Kotzi" lässt sich streiten, viele Leser:innen können sicher darüber schmunzeln und auch mich hat es nicht gestört, aber "Crossfit" hier, "Schmiercules" da, und noch schlimmer: das allgegenwärtige "Lollipop" … das war nicht so meins.

Handlung:
Im Vergleich zu den anderen Bänden passiert hier relativ wenig, zumindest kam mir die Story recht ruhig vor - nicht langweilig, aber auch nicht spektakulär. Die ganzen Schlagwörter (Feminismus, Mansplaining, Label, Demisexualität, etc.) wirkten … unauthentisch. Es steckt gewiss eine gute Intention hinter der Einbindung dieser Themen in die Geschichte, doch in meinen Augen passten sie nicht zur Handlung, zu den Figuren, zum Gesamtfeeling. Sie erschienen mir zu oberflächlich abgehandelt/lieblos eingestreut und waren im Grunde komplett irrelevant für die Story.

+ + + ACHTUNG, SPOILER!! + + +
Summer datet Männer und Frauen, diese Info wird mit ein, zwei Sätzen erwähnt und das war’s. Letztlich kommt sie sowieso mit einem Mann zusammen - der wiederum zwar "nicht hetero" ist … aber doch mit einer Frau verheiratet ist und schlussendlich ebenfalls wieder mit einer Frau (= Summer) zusammenkommt. Mir kam es so vor, als wäre bei einer fertig geschriebenen, nicht-queeren Love Story im Nachhinein der Rotstift angesetzt worden à la 'Soooo, let’s see … wo quetschen wir da noch eine paar Toleranz signalisierende gesellschaftliche Trendthemen rein?' Ich dachte nur: 'Och nö'. Wenn, dann hätte dieser Inhalt komplett im Fokus stehen müssen, ganz oder gar nicht. Abgesehen vom Safe Word "Cookie" fand ich all diese Punkte nicht förderlich für die emotionale Ebene der Story, sie fügten dem Ganzen etwas Neutrales, Sachliches, Politisches hinzu; die diesbezüglichen Aussagen wirkten gestelzt und belehrend, und dieser 'erhobene Zeigefinger' ist etwas, was ich beim Lesen überhaupt nicht mag.

Ich glaube, die Tatsache, dass der Markt in den letzten Jahren zunehmend überschwemmt wird von Büchern, in denen Queer-Elemente eher halbherzig eingeflochten worden sind (und folglich so wirken, als wären sie auf Biegen und Brechen eingebaut worden), wurde diesem Werk zum Verhängnis, denn bei Aussagen wie "[…] ich finde es cool, wenn Leute sich offen labeln und ihr Label mit Stolz tragen […]. Manchmal lege ich mich auf ein Label fest, aber ein halbes Jahr später könnte es auch schon nicht mehr so ganz passen." konnte ich nur noch mit den Augen rollen, weil ich dieses Label-Thema mittlerweile dermaßen leid bin.

Versteht mich bitte nicht falsch, mir ist es piepegal, wer wen und wieso liebt, das gilt sowohl für Bücher als auch für das reale Leben. Liebe ist Liebe und je mehr Liebe es auf der Welt gibt, desto besser. Bei Romanen gilt allerdings generell für mich: Zwischenmenschliche Beziehungen, Liebe und Anziehung, romantisches/sexuelles Interesse sollten und müssen emotional ansprechend und glaubwürdig beschrieben werden, damit ich aufrichtig mitfiebern kann. Das Ganze muss natürlich und selbstverständlich wirken (- so wie es mit Gefühlen eben auch im realen Leben ist), nicht verkrampft auf Individualität getrimmt. Beste Beispiele für eine grandiose Einarbeitung queerer Handlungselemente: Sarina Bowens "Was niemand von uns weiß" oder Yvy Kazis St.-Clair-Campus-Reihe (beides absolute Highlights für mich).

+ + + SPOILER beendet + + +

Figuren:
Summer und Brigham sind beide facettenreich ausgearbeitet worden, speziell IHN fand ich unwiderstehlich (-auch wenn Ches für mich auf ewig Fletchers Nr. 1 bleiben wird). Summers Emotionen in puncto Familie(nprobleme), Studium und Freundeskreis wurden tiefgründig und absolut mitreißend beschrieben; in einigen Szenen tat sie mir so leid, dass mir beim Lesen Tränen in den Augen standen. Sie bekam ein würdiges Happy End, über das ich mich von ganzem Herzen gefreut habe. Und was die spicy Szenen betrifft: sie waren hot, hot, hot!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Handlung: 3 Sterne. Schreibstil: 4 Sterne (aufgrund einiger zu ruhig/leicht langatmig erscheinender Passagen sowie anfangs unreif wirkender Dialoge - Stichwort: Spitznamen; ansonsten sehr gut). Covergestaltung: 5 Sterne.

Ich liebe die Reihe und hätte Summers Story gerne noch mehr geliebt, doch auch wenn es unterm Strich nicht das erhoffte Highlight geworden ist, bin ich mit dem Fletcher-Abschluss im Großen und Ganzen zufrieden. Ein wenig betrübt bin ich schon, dass dies nun wirklich das Ende bedeuten soll. Vielleicht überrascht uns Tami Fischer ja eines Tages mit einem weiteren Band - immerhin bekommt eine gewisse Figur demnächst eine Stiefschwester, die ebenfalls an der Universität in Fletcher studieren möchte … just saying. (Fingers crossed!)

Klare Empfehlung für alle New-Adult-Leser:innen!

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Eine interessante Persönlichkeit!

Der strahlendste Stern von Hollywood
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Als großer Fan vom 'alten Hollywood' musste ich dieses Werk, Band 12 der Buchreihe 'Bedeutende Frauen, die die Welt verändern', natürlich lesen - zumal die Autorin mich bereits in der Vergangenheit mit ...

Als großer Fan vom 'alten Hollywood' musste ich dieses Werk, Band 12 der Buchreihe 'Bedeutende Frauen, die die Welt verändern', natürlich lesen - zumal die Autorin mich bereits in der Vergangenheit mit ihrem historischen Roman »Fräulein Mozart und der Klang der Liebe« begeistert hatte.

Beim Namen Katharine Hepburn kommt mir immer als Erstes die 1938er Screwball-Komödie »Bringing up Baby« (»Leoparden küßt man nicht«) in den Sinn, die ich mittlerweile schon mehrere Male angesehen habe. Nicht einmal der charmante Cary Grant, den Hepburn in ihrer Rolle als temperamentvolle Millionenerbin Susan in den Wahnsinn treibt, hatte damals verhindern können, dass dieser amüsante Klassiker zunächst gewaltig floppte und fortan als finanzieller Misserfolg galt. An Katharines Leistung lag es gewiss nicht, sie brilliert mit ihrer selbstbewussten Präsenz wie eh und je.

Dank des vorliegenden Werkes durfte ich nun mehr über die erfolgreiche Darstellerin erfahren - über ihre Jugend, die spezielle Dynamik in ihrer diskussionsfreudigen Familie, ihre ersten Erfolge am Theater, ihre Rückschläge, ihren Wechsel zum Film und ihr Liebesleben. Immer an ihrer Seite: ihre loyale Studienfreundin Alice.

Die Tatsache, dass Katharine die aufrichtige Liebe ihres treuen Mannes Luddy nie erwidern kann - eine innige Freundschaft ist das Maximum -, jedoch sein Verständnis (für ihre Karrierepläne; für ihre Weigerung, Kinder zu haben; für ihre Affären) und seine unermüdliche Unterstützung (einschließlich finanzieller Art) als selbstverständlich betrachtet, stieß mir etwas sauer auf. (Nicht im Sinne von 'Kritik am Buch', sondern: 'enttäuschend in Bezug auf die reale Person'.) Schade, dass Katharine diesen durch und durch wunderbaren, sanftmütigen, vernünftigen Mann nur aufgrund ihres Sicherheitsbedürfnisses geheiratet hat - in meinen Augen hat sie ihm mit ihrem egoistischen Verhalten die Chance auf eine wahrlich erfüllende Beziehung geraubt. Zwar versöhnte mich eine im Nachwort erwähnte Information, dennoch blieb ein schaler Beigeschmack bestehen.

Umso schlimmer fand ich, dass sie stattdessen Spencer Tracy, mit dem sie eine geheime Beziehung führte, hinterherhechelte - einem furchtbaren Mann, der sie nur ausnutzte und als seelischen Mülleimer, nette Abwechslung im Bett sowie als persönlichen Motivations-Coach betrachtete. Höchst bedauerlich … - und ziemlich dämlich. Da hätte ich der andererseits so intelligenten, gewitzten, schlagfertigen, ehrgeizigen Frau mehr Selbstachtung und logisches Denkvermögen zugetraut. Sie "kümmerte sich aufopfernd um den alkoholkranken Schauspieler und vernachlässigte viele Jahre lang ihre eigene Filmkarriere zu seinen Gunsten"; akzeptierte, dass er sich niemals von seiner Frau scheiden lassen wollte (und obendrein noch zig andere Affären parallel am Start hatte) und "ertrug Kränkungen und Zurückweisungen". Ich würde ja sagen 'Liebe macht dumm', für mich sah es allerdings eher so aus, als hätte Katharine schlichtweg nicht erkannt, was (zwischenmenschliche, romantische) Liebe überhaupt bedeutet; die wahre Liebe ihres Lebens war eben einzig die Schauspielerei.

Katharines Perspektive wird in der dritten Person erzählt. Der Autorin gelingt es mühelos, das einzigartige Flair der Zeit einzufangen, wobei die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln recht groß sind, manchmal vergehen Monate, manchmal ganze Jahre (in Form von Erinnerungen). Ich hatte durchaus das Gefühl, einen authentischen, greifbaren Eindruck von Katharines Wesen zu erhaschen, bin aber überzeugt davon, dass - z.B. mit Fokus auf nur einen Lebensabschnitt, gerne in Kombination mit einer (einzigen, längeren) Rückblende - da sicher noch mehr drin gewesen wäre. Auch die eingestreuten Briefe von "Jimmy" hätten nicht zwingend sein müssen, passten für mich irgendwie nicht zum Stil der Geschichte. Abgesehen davon gefiel mir der Schreibstil der Autorin erneut sehr gut.

"So sollte das Leben sich anfühlen: intensiv und wahrhaftig, ungestüm und unverfälscht, voller Risiko, aber echt."

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein interessantes, mit Fiktion angereichertes Hepburn-Portrait, das mir trotzdem viele neue, reale Fakten über die vierfache Oscarpreisträgerin vermittelt hat. Klare Leseempfehlung für Fans der (übrigens NICHT mit Audrey Hepburn verwandten) Schauspielerin.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Angenehmer Wohlfühlroman

Verlieben auf schottisch. Die kleine Hundeschule in den Highlands
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Mir reichten bereits die zwei Stichworte 'Hundeschule' und 'Schottland', um zu wissen: Dieses Buch muss ich lesen. I mean … eine Feel-Good-Story, die an einem meiner Wunschreiseziele spielt … mit Hunde-Thematik! ...

Mir reichten bereits die zwei Stichworte 'Hundeschule' und 'Schottland', um zu wissen: Dieses Buch muss ich lesen. I mean … eine Feel-Good-Story, die an einem meiner Wunschreiseziele spielt … mit Hunde-Thematik! - Ist doch klar, dass ich da nicht widerstehen konnte.

Die Romanze zwischen Ella und Angus entfaltete sich sehr angenehm, auch wenn mein eigentliches Highlight die atmosphärischen Beschreibungen waren - herrliches Schottland-Flair!

Ich mochte Ella, konnte ihren Wunsch nach einem Neuanfang absolut nachvollziehen (klarer Fall von 'Sei froh, dass du diesen verlogenen Kerl los bist!') und bin ganz ihrer Meinung hinsichtlich Hunden - "Loyalität, bedingungsloses Vertrauen und Treue" zeichnet die warmherzigen Fellnasen auch in meinen Augen aus.

Über Ellas eigentliche Tätigkeit als Hundetrainerin sowie über die Hundeschule hätte ich gerne noch mehr gelesen, wurde dafür allerdings mit tollen, unheimlich liebenswerten Nebenfiguren entschädigt. Was die romantische Annäherung zwischen ihr und dem zunächst sehr abweisenden Angus betrifft: Das Rad wird hier nicht komplett neu erfunden, aber in Romanen dieses Genres braucht es das im Grunde ja auch gar nicht - wir wissen alle, wer mit wem zusammenkommen wird, lehnen uns entspannt zurück und genießen die Reise. Völlig in Ordnung.

Warum nur 4 Sterne? - Zugegeben, es ist ein recht spezieller Grund: Ich persönlich bin kein Fan vom Konzept, dass bei einem attraktiven Mann zunächst die eigentliche Partnerin sterben muss, um quasi 'Platz zu machen' für die weibliche Hauptprotagonistin (das hat für mich einfach was von 'ansonsten hätte sie keine Chance bei ihm gehabt'). Positiv gesehen: Der Aspekt der Trauer(-bewältigung) ist überzeugend ausgearbeitet worden.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Dieser gemütliche Wohlfühlroman verspricht prima Unterhaltung für Hunde-Fans und Schottland-Liebhaber:innen!

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