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Veröffentlicht am 04.11.2022

Okayish

More than a Star
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Was für ein catchy Klappentext! Beim Stichwort K-Pop kam mir direkt die international gefeierte Popband BTS in den Sinn, deren Hits sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreuen. Ansonsten ...

Was für ein catchy Klappentext! Beim Stichwort K-Pop kam mir direkt die international gefeierte Popband BTS in den Sinn, deren Hits sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreuen. Ansonsten war mir über das südkoreanische Musikphänomen K-Pop bisher relativ wenig bis nichts bekannt, daher wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Und nun sitze ich hier und feile seit Tagen an meiner Rezension, die mir unheimlich schwerfällt, weil ich mir bei jedem Kritikpunkt denke: Hoffentlich habe ich meine Meinung nachvollziehbar genug formuliert.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr etwas versucht, von dem ihr wisst, dass ihr es aufgrund eurer Kenntnisse eigentlich hinbekommen solltet, und dann klappt es zunächst doch nicht oder ihr seid nicht 100%ig zufrieden mit dem Ergebnis? Wenn ihr z.B. regelmäßig kocht, dann ein neues Kochrezept ausprobiert, und beim Kosten merkt, dass irgendeine Zutat fehlt, irgendein Gewürz nicht passt, ihr aber nicht sicher seid, wo genau das Problem liegt? Mir ging es ähnlich mit der Einschätzung des Schreibstils der Autorin – sie hat auf jeden Fall Talent, aber auf mich wirkte es so, als würde sie ihren Stil gerade erst finden, an der Oberfläche kratzen von dem, was eigentlich möglich wäre.
 
Was ich mir gewünscht hätte:
 
A) Mehr Seoul-Atmosphäre - bzw. ein Südkorea-Flair, das über die Essenskultur hinausgeht. Wo wir schon dabei sind: Ebenfalls gefreut hätte ich mich über mehr allgemeines K-Pop-Hintergrundwissen, immerhin war dies der Hauptgrund, weshalb ich diesen Roman ursprünglich lesen wollte. (Nicht, dass ich je Nein sagen würde zu einer guten Romance, aber hier waren tatsächlich K-Pop und das Setting das Zugpferd gewesen.) Kurzum: Mehr Location und Musik, weniger Kochen/Essen.

B) Mehr Charaktertiefe bzw. greifbarere Figuren. Welche Eigenschaften zeichnen die weibliche Hauptfigur Madison als Menschen aus? - Wenn man von ihrer Schwärmerei für die K-Pop-Band Ambition (bzw. für deren bestaussehendstes Mitglied Wooyeong) mal absieht, was bleibt dann noch übrig? Ja, sie ist unheimlich nervös und unbeholfen in der Gegenwart ihres Idols, und weiter? Müsste ich Madison jemandem beschreiben, könnte ich nur sagen: "Na, die eine Amerikanerin eben. Die so krass auf diesen Typen aus der Band steht."

Ich bin nicht dagegen, dass man für einen Star schwärmt – doch in den seltensten Fällen hat diese Person dann tatsächlich all die umwerfenden Eigenschaften, die man ihm/ihr in seiner Fantasie angedichtet hat. Madison schwärmt z.B. von der Ruhe, die Wooyeongs Augen ausstrahlen, davon, wie solide er wirkt – obwohl sie ihn nur aus Tanzvideos und Interviews kennt. Reine Äußerlichkeiten. Ich kann mir nicht helfen, sie ist ein nettes junges Mädchen, wirkte in ihrem Verhalten und Denken allerdings naiv und oberflächlich: "Ich schwärmte wahnsinnig für ihn. […] Er war einfach nur unglaublich scharf und hatte ein Gesicht, nach dem sich jede Frau in der Menge umdrehen würde. […] Menschen wie er konnten nicht real sein."


Und er? Wooyeong erschien mir nur aufrichtig begeistert und lebendig, wenn es um die koreanische Küche ging. Bei diesem Thema blühte er regelrecht auf. Außerdem (- Achtung, unpopular opinion in 3, 2, 1): Sein Verhalten (so traumhaft es aus Madisons Sicht gewesen sein mag, für ihr großes Idol the chosen one zu sein), empfand ich anfangs als ziemlich egoistisch und rücksichtslos seinen Bandkollegen gegenüber. Ich konnte Dyeongs Wut vollkommen nachvollziehen. - "»Warum, denkst du, hat Chin-hyuk mit seiner Freundin Schluss gemacht, bevor unser Debütalbum veröffentlicht wurde? Warum, denkst du, dass Tai und ich so vielen netten, süßen Mädchen einen Korb geben, mit denen wir liebend gern auf ein Date gehen würden, es aber nicht können? Denkst du nicht, du solltest dasselbe tun?«" In anderen Worten: Alle Bandmitglieder haben persönliche Opfer gebracht, tun es noch immer – um Erfolg zu haben. Und Wooyeong hat mal eben beschlossen: 'Nö, Erfolg und Fame sind ganz nice, aber für mich gelten ab sofort keine Regeln mehr - dieses Mädchen, das ich gerade mal seit ein paar TAGEN (!) kenne, ist es mir wert, meine Karriere und die meiner Kollegen (!) zu riskieren.' Charming.
 
 
C) Mehr Feeling – oder meinetwegen zumindest Herzlichkeit. Ein bisschen Wärme, die beim Lesen auf mich überschwappt. Irgendwas. Obwohl die magischen 3 Worte gefühlt nach einem Wimpernschlag erfolgen, fehlten mir die dazugehörigen Emotionen, die übermütige erste Verknalltheit, das Herzklopfen, die knisternde Romantik. Einzig die Tatsache, wie megamegamega-toll Madison Wooyeong findet, kam glaubwürdig rüber (da dieses Thema schließlich auch konsequent immer wieder … und wieder … wiederholt wurde). Ums kurz zu machen: Seit einigen Jahren schmachtet sie ihn aus der Ferne an. Hardcore. Nun trifft sie ihn und - Boom! Sie ist vollkommen überwältigt, weil er tatsächlich so megamegamega-toll aussieht wie auf dem Bildschirm und ihr obendrein seine E-Mail-Adresse in die Hand drückt.

D) Mehr Handlungsgeschehen. Damit sage ich nicht, dass es langweilig war, und wer mich kennt, weiß, dass ich wahrlich kein Fan von übermäßigem, überzogenem Drama bin (im Gegenteil) - aber come on, ein bisschen mehr Spielraum in puncto Probleme bzw. Problemlösung hätte ich toll gefunden (- irgendetwas anderes als nur die Tatsache, dass Wooyeongs Bandmitglieder und Management nicht gerade in Freudenjubel ausbrechen hinsichtlich seines Techtelmechtels mit einem Fan).
 
Was hat mir gefallen? Die Story-Idee hatte viel Potenzial und das farbenfrohe Cover passt (soweit ich das als Neuling auf diesem Gebiet beurteilen kann) ideal zur K-Pop-Kultur. Zudem spürte ich, dass die Autorin sich durchaus mit der Korean Cuisine auskennt. Für zukünftige Auflagen des Werkes fände ich ein Register mit den zahlreichen Fremdbegriffen eine coole Ergänzung.
 
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2.5 ✰ ✰
Mmmh, okayish. Mir persönlich war es (im Hinblick auf Figurenzeichnung, Emotionen und Plot) leider zu seicht sowie schreibstiltechnisch zu unausgereift. Ich erwarte nicht, dass bei jedem Werk alles passt, dann gäbe es ja ausschließlich Highlights (wäre das nicht wundervoll?), doch damit ein Roman mich überzeugt, muss mich zumindest einer der Punkte Schreibstil, Setting, Figuren und Handlung rundum begeistern.
Ich kann dennoch eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen - nämlich für Jugendliche, die einen locker-cuten Read für zwischendurch suchen, wenig Drama wollen und absolute K-Pop-Fans sind. Erkennt ihr euch wieder? Dann voilà, hier ist DAS Buch für euch!

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Kein Weihnachtsroman, aber insgesamt okay

The Secret Book Club – Kein Weihnachten ohne Liebesroman
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Ich hatte mich so sehr auf diesen Roman gefreut, denn die Story klang enorm vielversprechend!



Ich lieeebe Country Music (und die legendäre Music City Nashville), das Tennessee Southern Feeling, lese ...

Ich hatte mich so sehr auf diesen Roman gefreut, denn die Story klang enorm vielversprechend!



Ich lieeebe Country Music (und die legendäre Music City Nashville), das Tennessee Southern Feeling, lese das ganze Jahr über Weihnachtsromane … on paper war diese Geschichte also wie für mich gemacht.



Versteht mich bitte nicht falsch - unterm Strich ist es kein schlechtes Buch. Auch kein langweiliges – für viel Drama (um toxische Familienverhältnisse, die einem beim Lesen vor lauter Wut so richtig die Galle hochkommen lassen) ist gesorgt, ebenso für gelegentliche, heiße Erotikszenen. Aber sowohl Gretchen als auch Colton, beide an sich sympathische Figuren, blieben trotz aller locker-frechen Wortgeplänkel blass für mich.



IHN (den charmanten Countrysänger, der in gewissen Momenten gerne mal flucht) mochte ich noch einen Tick mehr als SIE (Workaholic, Grinch und allein für ihre von Deportation bedrohten Mandanten lebende Anwältin), da seine Gefühle intensiver ausgearbeitet wirkten.



Was ich weniger mochte:



1. Das Schubladendenken, die Stereotypen, das klassische Schwarz-Weiß. Einige Figuren sind rein böse (geldgierig, brutal, betrügerisch, manipulativ, respektlos). Auch wenn die Frau den Mann verletzt, muss letztlich SIE mit großer Geste zurückgewonnen/belohnt werden (bzw. unabhängig davon, wer den Streit beginnt/dominiert: der Mann ist immer schuld).



2. Weihnachten – bis auf ein, zwei kurze Szenen kommt es gefühlsmäßig nur im Buchtitel vor. Null Weihnachtsflair. Vielleicht bin ich diesbezüglich etwas verwöhnt, dennoch … ich hatte mir mehr erwartet.



3. Die Dialoge erschienen mir manchmal ein wenig aufgesetzt, betont lustig. (Zum Beispiel kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass erwachsene Männer sich untereinander beim Herumalbern "Blödi" nennen.)



Apropos: Mein Highlight war ganz klar die Männerfreundschaft zwischen den Jungs, die mittlerweile zu einer liebevollen Familie zusammengewachsen sind. Es erscheint mir wie vor einer Ewigkeit, dass sie sich zusammengefunden hatten. "Sie nannten sich den Secret Book Club und lasen zusammen Liebesromane, weil sie lernen wollten, die Welt durch eine weniger toxische Brille zu sehen als jene, die alle cisgender Heteromänner von der Gesellschaft aufgesetzt bekamen."



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰

Na ja, es war okay. Als netter Read für zwischendurch - und für Fans der Reihe, die sich über das Wiedersehen mit all den vertrauten Figuren freuen werden, sowieso ein Muss -, doch leider nicht das erhoffte Highlight. Vielleicht lag es an der düsteren Familienthematik, ich tippe in meinem Fall allerdings eher auf das fehlende Weihnachtsfeeling, welches ich in einem als weihnachtlich vermarkteten Roman (- völlig unabhängig, ob Liebesroman, Familiengeschichte, oder Freundschaftsstory -) nun mal zwingend voraussetze. Von einem Weihnachtsroman erwarte ich, dass mein Herz verzaubert wird; dies war hier zwar nicht der Fall, aber mein Vorschlag wäre: Wenn man das Thema Weihnachten komplett ausklammert und das Werk als Story, die sich eben nur zufällig zur Weihnachtszeit abspielt, verbucht, könnte man es stattdessen eine solide, moderne Second-Chances-Romance nennen. Daher gibt es von mir 3 ½ Sterne (von denen einer der traumhaft schimmernden Covergestaltung gewidmet ist) und eine Buchempfehlung für alle Leser:innen dieses Tropes bzw. Genres.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Gefühlvoller Liebesroman vor wunderschöner Kulisse!

Mittsommernachtsküsse
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Als riesengroßer Fan von Cornelia Engels Schreibstil freute ich mich enorm auf den Auftakt ihrer neuen Liebesroman-Reihe, die obendrein an einem meiner Sehnsuchtsorte spielt.

Das Cover wird dem traumhaften, ...

Als riesengroßer Fan von Cornelia Engels Schreibstil freute ich mich enorm auf den Auftakt ihrer neuen Liebesroman-Reihe, die obendrein an einem meiner Sehnsuchtsorte spielt.

Das Cover wird dem traumhaften, atmosphärisch beschriebenen Setting absolut gerecht. Ich kann Maras Liebe zu ihrer "Seelenheimat" vollkommen nachvollziehen. Hat mal jemand ein Flugticket für mich?! Ich würde so gerne nach Schottland reisen und mich für ein paar Wochen im idyllischen Seaview B&B einquartieren!

Der männliche Hauptprotagonist bzw. seine Rolle als Vater zweier Mädchen erinnerte mich ein wenig an einen (ebenfalls sympathischen) Charakter aus einem meiner absoluten Lieblingsfilme ("Liebe braucht keine Ferien"/"The Holiday"), auch wenn Gavin definitiv kein Witwer ist - seine Ex Sunniva ist nicht nur alive and well, sondern obendrein ganz dicke mit seiner Mutter, zu der er selbst ein eher distanziertes Verhältnis hat. Marjoleen Laurenson "war das, was man im positiven Sinn als geschäftstüchtig bezeichnete. Im negativen konnte man es kühl und berechnend nennen." Sie konnte Mara noch nie leiden - und daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine kniffelige Situation für die warmherzige weibliche Hauptfigur, die eigentlich ohnehin fest in ihrem Leben in München verankert ist (tolle Freundinnen; fordernder, aber interessanter Job). Mara hat nicht vor, beim Anblick von Gavin noch immer weiche Knie zu bekommen und ihr Herz - womöglich (- erneut -) auf Shetland zu verlieren. … zumal ihr ein tragischer Verlust, an dem sie sich indirekt die Schuld gibt, noch ziemlich zusetzt.

Für uns Leser: innen wurden die Verhältnisse sehr klar in 'gut vs. böse' aufgeteilt, und ich wusste von Anfang an, wer für mich die Rolle des/der 'Bösen' einnehmen würde. Tatsächlich mauserten sich mit fortschreitender Handlung dann die Nebenfiguren zu meinen heimlichen Favoriten, speziell Gavins liebenswert-chaotischer bester Freund Davy - trotz allem, was er sich so leistet. Und natürlich Lowrie.

Apropos: Irgendwie war ich begeistert von all den tollen Figurennamen - es kommt eher selten vor, dass mir in einem Buch gleich mehrere Namen so gut gefallen. Ein weiteres Plus: Ich liebe es, wenn in Romanen leckere Rezepte inkludiert sind.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4.5 ✰ ✰ ✰ ✰
Eine unterhaltsame Feel-Good-Story vor wunderschöner Kulisse! Diesen gefühlvollen Liebesroman empfehle ich sehr gerne weiter und plane mir schon jetzt etwas Lesezeit für den Februar 2023 ein, denn der zweite Band der Reihe erscheint am Valentinstag. Wenn ihr also lieber ein Buch statt Blumen (- die ohnehin schnell verwelken, just saying -) an diesem Tag geschenkt bekommen möchtet, merkt euch "Polarlichtzauber" vor!

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Ideal für jugendliche Leser:innen

Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm
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"Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm" ist eine mit gelungenem Humor und durchaus spannender Action gewürzte Mischung aus Young-Adult-Romance und Krimi. Für mich war es das erste Werk der Autorin Eva Völler.

Natürlich ...

"Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm" ist eine mit gelungenem Humor und durchaus spannender Action gewürzte Mischung aus Young-Adult-Romance und Krimi. Für mich war es das erste Werk der Autorin Eva Völler.

Natürlich könnte ich nun den Rotstift ansetzen und jene Punkte anführen, die mir - als erwachsene Leserin - mitunter aufgefallen sind, wie beispielsweise die teilweise sehr naiv wirkende weibliche Hauptfigur (die immerhin kurz vor der Volljährigkeit steht und deren Gedankengänge eher denen einer Fünfzehnjährigen ähneln) oder ein, zwei Wendungen, die mir unlogisch erschienen. Aber erstens: Fiktion und Fantasie müssen erlaubt sein. Ich brauche nicht immer die volle Dosis knallharte Realität. Wenn ich etwas rundum Logisches lesen möchte, schnappe ich mir ein Mathematikbuch. (Danke, nein.) Zweitens: Solch eine Bewertung fände ich unfair, weil die Autorin nichts falsch gemacht hat – sie schreibt modern-peppig, orientiert sich in puncto Wortwahl sowie Intensität der Action-Elemente perfekt an der Zielgruppe, und ich wusste schließlich im Vorfeld, dass es sich um einen Jugendroman handelt.

Zudem gab es einige Überraschungen, die mich tatsächlich packen und gut unterhalten konnten. Ich sage nur: der 'Baumeister'. Mein absolutes Highlight war Emilys Oma Gertie – eine erfolgreiche Autorin, die stets sündig heiße Liebesszenen über schmachtende Lords und Ladys in ihr Diktiergerät spricht und alles andere als ein tüdeliges Omchen ist.

Was ich allerdings - Altersgruppe hin oder her - anmerken muss, ist die fehlende Romantik zwischen Emily und Kalli, äh Pascal. Ja, da ist schon ein bisschen Schwärmerei im Spiel, aber gefühlt habe ich davon nichts beim Lesen, kein Herzklopfen, kein Prickeln. Überhaupt blieben sie beide, obwohl ja sogar die ganze Handlung aus Emilys Sicht erzählt wird (inklusive gelegentlicher Tagebucheinträge), etwas blass. Nicht tragisch, denn ich hatte mir das Buch immerhin aufgrund der ausgefallenen Story-Idee und nicht dezidiert auf der Suche nach einer Romanze ausgesucht, für mich war es quasi ein Rundumpaket – doch bei Leser:innen, die sich hauptsächlich auf große Gefühle zwischen der jungen Fast-Abiturientin und dem hotten Bodyguard/LKA-Personenschützer freuen, könnte diese Erwartungshaltung zu einer kleinen Enttäuschung führen.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut – ich liebe die Farbwahl, die goldenen Elemente und vor allem die Fingerabdrücke (in Herzform, clever!).

Fazit: Für die Zielgruppe (Altersempfehlung des Verlags: 14 Jahre) ist dieses Werk absolut gelungen. Es bietet ein angenehmes Level an Spannung, ohne dass sich jemand beim Lesen gruseln muss, hat einige Überraschungen auf Lager und ist toll geschrieben, daher gibt es von mir solide 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Nicht das erwartete Highlight, aber trotzdem gut

Weihnachtsreise zum Nordlicht
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Alle Jahre wieder … verzaubert Bestsellerautorin Sarah Morgan mich mit ihren herrlich stimmungsvollen, tiefgründigen Weihnachtsromanen, die stets vor einer wunderschönen Kulisse spielen und allerlei (Familien-)Drama ...

Alle Jahre wieder … verzaubert Bestsellerautorin Sarah Morgan mich mit ihren herrlich stimmungsvollen, tiefgründigen Weihnachtsromanen, die stets vor einer wunderschönen Kulisse spielen und allerlei (Familien-)Drama beinhalten.

Ihre Werke sind ein Muss für mich und bei jeder Story staune ich aufs Neue, wie spielerisch es ihr gelingt, mir binnen weniger Seiten die Figuren dermaßen nahezubringen, dass ich automatisch mit ihnen mitfiebere. "Weihnachtsreise zum Nordlicht" stellt keine Ausnahme dar; auch wenn es dieses Mal einen Tick länger dauerte, bis ich voll und ganz zwischen den Zeilen abtauchen konnte.

Erzählt wird - wie immer - aus mehreren Perspektiven. Ich verfolgte gebannt die interessante Dynamik zwischen den Charakteren, welche - again: wie immer - mit all ihren Ecken und Kanten so lebensnah ausgearbeitet worden sind, dass sie wie reale Menschen wirkten.

Das Setting war ein wahres Winter Wonderland - Schneeaktivitäten en masse.

Auch das Cover gefällt mir unheimlich gut (insbesondere der Hell-Dunkel-Kontrast), es passt hinsichtlich der Gestaltung perfekt zu den Covern der anderen Morgan-Romane in meinem Regal.

Der einzige Grund, weshalb ich 'nur' 4 Sterne vergebe, ist die Tatsache, dass ich des (trotz stets kreativer Ausschmückung) letztlich immer gleichbleibenden Plots langsam überdrüssig werde (= deprimierende Krisen und Streit in der Familie/ Partnerschaft/ Freundschaft, verborgene Konflikte bzw. aufgedeckte Geheimnisse, persönliche Probleme in Sachen Vergangenheitsbewältigung/ Job/ Elternrolle etc. zur Weihnachtszeit -). Vielleicht liegt es auch daran, dass Sarah Morgan so mitreißend schreibt, dass die von ihr erdachten Dramen mich etwas zu sehr in meiner Weihnachtseuphorie dämpfen, ehe ich mich über das obligatorische Happy End freuen darf. Jedenfalls wäre es schön, wenn plottechnisch mal ein neuer Ansatz käme (damit meine ich vor allem: weniger Traurigkeit, mehr Christmas Magic).

Und apropos 'Wiederholung': Manche Gedankengänge wiederholten sich für meinen Geschmack etwas zu häufig; dieses war das erste Mal, dass ich mir bei einem Morgan'schen Roman dachte: 'Die Geschichte hätte man ruhig etwas straffen können, ein paar Seiten weniger hätten es auch getan.'

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

Das Buch hatte nicht den gewohnten Wow-Faktor (wie z.B. "Die Zeit der Weihnachtsschwestern"), war aber aufgrund des bildreichen Schreibstils, der Authentizität sowie des traumhaften Settings dennoch ein guter, solider Christmas Read.

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